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Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...

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74 KAPITEL 3. TURINGMASCHINEN<br />

hat hier der Speicher den Typ e<strong>in</strong>es (unbeschränkten) Bandes, auf dem sich e<strong>in</strong><br />

Lese-/Schreibkopf frei bewegt:<br />

. . . a b b a . . .<br />

•<br />

q3<br />

<br />

•q0<br />

•<br />

<br />

•q2<br />

•q1<br />

⇑<br />

Kopf<br />

Band<br />

Betriebse<strong>in</strong>heit<br />

(Obwohl das Band unbeschränkt ist, ist zu jedem Zeitpunkt nur e<strong>in</strong> endlicher Teil<br />

beschrieben; der Rest ist leer.) Noch e<strong>in</strong> Unterschied im Vergleich zu den Kellerautomaten:<br />

wir arbeiten zuerst nur mit determ<strong>in</strong>istischen Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>en, denn sie<br />

s<strong>in</strong>d (wie im Fall der endlichen Automaten) genauso leistungsfähig wie die nichtdeterm<strong>in</strong>istischen.<br />

Das beweisen wir später. Die Übergangsfunktion δ e<strong>in</strong>er Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e<br />

entscheidet aufgrund des momentanen Zustandes q und des gerade gelesenen<br />

Bandsymbols s, ob<br />

1. sich der Zustand zu q ′ ändert und sich der Kopf nach l<strong>in</strong>ks (L) oder rechts<br />

(R) bewegt oder<br />

2. sich der Zustand zu q ′ ändert und der Kopf das momentane Bandsymbol mit<br />

e<strong>in</strong>em neuen Symbol s ′ überschreibt.<br />

Das beschreiben wir als Funktion<br />

δ(q, s) = (q ′ , s ′ ), wobei s ′ = L, R oder s ′ ∈ Σ ist.<br />

(Σ ist das gegebene E<strong>in</strong>gabealphabet). Wir müssen aber auch Bandfelder, die nicht<br />

beschriftet s<strong>in</strong>d, behandeln. Dazu führen wir e<strong>in</strong> Spezialsymbol<br />

# (Blank)<br />

e<strong>in</strong>, das unbeschriftete Felder bezeichnet. In der Formel δ(q, s) = (q ′ , s ′ ) s<strong>in</strong>d q und<br />

q ′ also Zustände, s e<strong>in</strong> Symbol aus Σ ∪ {#} und s ′ e<strong>in</strong> Symbol aus Σ ∪ {#,L,R}.<br />

Obwohl die Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e, wie wir sie jetzt def<strong>in</strong>ieren, determ<strong>in</strong>istisch ist, gibt es<br />

neben 1. und 2. noch e<strong>in</strong>e weitere Möglichkeit für ihr Verhalten, nämlich dass<br />

3. die Masch<strong>in</strong>e im Zustand q auf dem Bandsymbol s hält und die Berechnung<br />

endet.<br />

Formal wird dies dadurch beschrieben, dass δ(q, s) nicht def<strong>in</strong>iert ist.<br />

Hier ist δ also e<strong>in</strong>e partielle Funktion. Es gibt e<strong>in</strong>en wichtigen Grund für diesen<br />

dritten Fall: der Kopf der Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e ist ke<strong>in</strong> read-only-Kopf (wie im Fall<br />

der endlichen Automaten und Kellerautomaten). Der Impuls, e<strong>in</strong>e Berechnung zu<br />

beenden, erfolgt hier also nicht durch das Ende der E<strong>in</strong>gabe.<br />

Im Vergleich mit den DEA oder Kellerautomaten ergibt sich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>fachung:<br />

es genügt e<strong>in</strong> f<strong>in</strong>aler Zustand, wir brauchen ke<strong>in</strong>e Menge F ⊆ Q (vergleiche<br />

3.2 unten).<br />

Def<strong>in</strong>ition. E<strong>in</strong>e Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e (TM) ist e<strong>in</strong> Fünftupel<br />

M = (Q, Σ, δ, q0, qF)<br />

wobei

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