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Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...

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184 KAPITEL 6. KOMPLEXITÄT VON ALGORITHMEN<br />

1. Jeder Hamiltonsche Kreis von G besteht aus n Kanten, also betragen die<br />

Kosten copt = n. Da Aε ε-approximierend ist, gilt also<br />

und somit<br />

c − n<br />

n<br />

≤ ε<br />

c ≤ (ε + 1)n.<br />

2. Falls die gefundene Rundreise der Bed<strong>in</strong>gung c ≤ (1 + ε)n genügt, zeigen wir,<br />

dass sie nur Kanten aus G enthält, also e<strong>in</strong>en Hamiltonschen Kreis <strong>in</strong> G bildet.<br />

Dazu reicht es, c < 2 + ⌈εn⌉ + (n − 1) zu beweisen, denn jede Rundreise, die<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal die Kanten von G verläßt, kostet m<strong>in</strong>destens 2 + ⌈εn⌉ (=<br />

Kosten e<strong>in</strong>er Kante außerhalb von G) plus n−1 (die untere Grenze der Kosten<br />

der anderen n − 1 Kanten). Wegen εn < ⌈εn⌉ + 1 folgt<br />

c ≤ (ε + 1)n < n + ⌈εn⌉ + 1 = 2 + ⌈εn⌉ + (n − 1).<br />

Zeitkomplexität des Algorithmus A: für den Algorithmus Aε existiert e<strong>in</strong> Polynom<br />

p(n), so dass Aε die Rundreise <strong>in</strong> der Zeit p(n) f<strong>in</strong>det. Dann dauert die Bearbeitung<br />

des Graphen G höchstens O(n 2 ) Schritte für die Konstruktion von TSP und dann<br />

p(n) Schritte für Aε , <strong>in</strong>sgesamt also O(n 2 + p(n)) Schritte. Das bedeutet, dass A<br />

<strong>in</strong> der Klasse P liegt – im Widerspruch zur N P-Vollständigkeit von HAMILTON-<br />

SCHEM KREIS.<br />

Zusammenfassung: Für Optimierungsprobleme, für die wir ke<strong>in</strong>en effizienten Algorithmus<br />

f<strong>in</strong>den können, können wir versuchen, approximierbare Algorithmen zu<br />

f<strong>in</strong>den. Es gibt Aufgaben, die sogar für jedes ε e<strong>in</strong>en ε-approximierbaren Algorithmus<br />

besitzen, z.B. SIT(k). Leider gibt es aber wichtige Optimierungsaufgaben, die<br />

ke<strong>in</strong>en ε-approximierbaren Algorithmus erlauben, z.B. TSP.<br />

6.12 Raumkomplexität<br />

Bisher haben wir e<strong>in</strong>en Algorithmus als effizient betrachtet, falls er wenig Zeit<br />

braucht. E<strong>in</strong> anderer wichtiger Gesichtspunkt ist der Speicherbedarf e<strong>in</strong>es Algorithmus.<br />

Wie die Zeitkomplexität ist auch die Raumkomplexität pr<strong>in</strong>zipiell von der<br />

Implementation unabhängig, falls wir nur die Frage stellen, ob polynomial großer<br />

Speicher genügt. Deswegen können wir wieder Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>en als Berechnungsmodell<br />

verwenden. Wir sagen, dass e<strong>in</strong>e TM die Raumkomplexität s(n) hat, wo-<br />

bei s(n) e<strong>in</strong>e Funktion über der Menge<br />

aller natürlichen Zahlen ist, falls für<br />

jede E<strong>in</strong>gabe w der Länge n die TM hält und der Kopf höchstens s(n) Bandfelder<br />

durchgegangen ist.<br />

Def<strong>in</strong>ition. Wir bezeichnen mit<br />

PSPACE<br />

die Klasse aller formalen Sprachen, die von e<strong>in</strong>er TM mit polynomialer Raumkomplexität<br />

akzeptiert werden können. Genauer: e<strong>in</strong>e Sprache L gehört zur Klasse<br />

PSPACE, falls es e<strong>in</strong>e Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M und e<strong>in</strong> Polynom p(n) gibt, so dass<br />

L = L(M) und M hat die Raumkomplexität p(n).<br />

Bemerkung 1. 1. Die vorher e<strong>in</strong>geführten Klassen P und N P werden oft<br />

PT IME und N PT IME<br />

bezeichnet, um sie von PSPACE zu unterscheiden.

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