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Beschleunigung von Protonen mit dem PHELIX-Laser

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target<br />

WISSENSCHAFTSMAGAZIN<br />

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung<br />

<strong>Beschleunigung</strong> <strong>von</strong> <strong>Protonen</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>PHELIX</strong>-<strong>Laser</strong><br />

Die Hochleistungsvariante des <strong>PHELIX</strong>-<strong>Laser</strong>s hat nach mehrjähriger Bauzeit ihre Arbeit erfolgreich aufgenommen.<br />

Bereits <strong>mit</strong> den ersten <strong>Laser</strong>pulsen katapultierte sich das GSI-<strong>Laser</strong>system <strong>mit</strong> einer Leistung <strong>von</strong> rund<br />

200 Billionen Watt an die Spitze der deutschen Hochleistungslasersysteme in der Grundlagenforschung.<br />

Ausgabe Nr. 1<br />

April 2009<br />

Lesen Sie mehr auf Seite 4


target<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

nach intensiven Vorbereitungen ist es nun<br />

endlich soweit: Sie halten die erste Ausgabe<br />

unseres neuen GSI-Magazins „target“<br />

in den Händen. In Anlehnung an die gleichnamigen<br />

Materialproben, die unsere Forscherinnen<br />

und Forscher als Zielscheiben<br />

für den Ionenstrahl verwenden, haben wir<br />

unser Magazin „target“ genannt. Genauso<br />

wie unsere Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler den Ionenstrahl aus <strong>dem</strong><br />

Beschleuniger zielgerichtet und punktgenau<br />

auf ihre Targets richten, möchten wir<br />

Ihnen Informationen über<strong>mit</strong>teln: auf Sie,<br />

liebe Leserinnen und Leser, zugeschnitten<br />

und auf den Punkt gebracht.<br />

Wir berichten in „target“ hautnah über<br />

unsere Forschung und die aktuellen Ergebnisse.<br />

Gleichzeitig informieren wir Sie in<br />

kompakter Form über Neuigkeiten bei GSI<br />

und FAIR und stellen Ihnen die Menschen<br />

vor, die hinter unserer Forschung stehen<br />

– nicht nur die Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler, sondern auch die unverzichtbaren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in der Verwaltung und Infrastruktur.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei<br />

der Lektüre und warten gespannt auf Ihre<br />

Anregungen und Kommentare.<br />

Ihr<br />

Wissenschaftlicher Geschäftsführer<br />

Seite 2<br />

NACHRICHTEN<br />

Die Russische Föderation –<br />

Ein starker Partner für FAIR in Darmstadt<br />

Am Rande der deutsch-russischen Regierungskonsultationen<br />

in St. Petersburg<br />

Ende 2008 haben sich die deutsche<br />

Forschungsministerin, Annette Schavan,<br />

und der Generaldirektor der Staatlichen<br />

Vereinigung für Atomenergie der Russischen<br />

Föderation “ROSATOM”, Sergei<br />

W. Kirijenko, in einer gemeinsamen Erklärung<br />

auf eine Zusammenarbeit bei<br />

der Errichtung und <strong>dem</strong> Betrieb der internationalen<br />

Anlage für die Forschung<br />

<strong>mit</strong> Antiprotonen und Ionen FAIR (Facility<br />

for Antiproton and Ion Research) in<br />

Darmstadt verständigt.<br />

In der Erklärung heißt es unter anderem,<br />

dass sich die russische Seite <strong>mit</strong> 178 Millionen<br />

Euro an den Errichtungskosten<br />

Mit einem Oberstufenkurs der Albert-<br />

Einstein-Schule aus Schwalbach am Taunus<br />

kam im Februar 2009 der 5.555ste<br />

Teilnehmer in das Schülerlabor des GSI.<br />

Der 18-jährige Felix Brech (m.) bekam<br />

zur Erinnerung an seinen Besuch eine<br />

Urkunde und eine sondergefertigte<br />

GSI-Tasche <strong>von</strong> den Leitern des Schülerlabors<br />

Jutta Leroudier (l.) und Dr. Axel<br />

Gruppe (r.) überreicht.<br />

Der 5.555ste Teilnehmer wurde aus den<br />

zwanzig Schülern des Oberstufenkurses<br />

durch ein Quiz er<strong>mit</strong>telt. Die Schüler<br />

mussten die folgende Frage beantworten:<br />

Wie lange dauert es, um am Beschleuniger<br />

des GSI ein Gramm Gold<br />

herzustellen? Die richtige Antwort lautet<br />

knapp 50 Millionen Jahre. Felix Brech<br />

wurde aus sieben Schülern <strong>mit</strong> der richtigen<br />

Antwort ausgelost.<br />

beteiligen und auch einen angemessenen<br />

Beitrag zu den Betriebskosten <strong>von</strong><br />

FAIR leisten wird.<br />

Die Realisierung <strong>von</strong> Projekten dieser<br />

Größenordnung ist wissenschaftlich,<br />

technisch wie auch fi nanziell nur<br />

<strong>mit</strong> starken internationalen Partnern<br />

möglich. Am FAIR Projekt arbeiten bereits<br />

bis zu 3000 Wissenschaftler. Den<br />

Hauptanteil der Errichtungskosten wird<br />

die Bundesrepublik Deutschland, zusammen<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Land Hessen, übernehmen.<br />

Den verbleibenden Teil tragen<br />

15 Partnerländer. FAIR wird auch durch<br />

die Europäische Union fi nanziell unterstützt.<br />

Besuch des 5.555sten Teilnehmers im GSI-Schülerlabor<br />

Im GSI-Schülerlabor haben Schulklassen<br />

aus ganz Deutschland die Möglichkeit,<br />

einen Tag lang zu den Themen Radioaktivität<br />

und Strahlung an neun aufeinander<br />

abgestimmten Versuchen zu<br />

experimentieren. Das Angebot ist eine<br />

praxisbezogene Ergänzung des Unterrichts,<br />

da solche Experimente an Schulen<br />

nicht möglich sind. „Wir freuen uns,<br />

dass wir die Möglichkeit haben, <strong>mit</strong><br />

unseren Schülern an diesem qualitativ<br />

wirklich hoch stehenden Schülerpraktikum<br />

teilnehmen zu können. Es ist für<br />

unsere Gruppe eine ausgezeichnete Ergänzung<br />

unseres Unterrichts“, sagte der<br />

Kursleiter Hannes Frie<strong>dem</strong>ann.<br />

Die Resonanz auf das Angebot ist groß.<br />

Im vergangenen Jahr nutzten 1.450<br />

Schüler und Lehrer das Angebot des<br />

Schülerlabors und sorgten für eine Auslastung<br />

<strong>von</strong> 100 Prozent. Das Schülerlabor<br />

hat während der hessischen Schulzeiten<br />

zweimal in der Woche immer<br />

dienstags und donnerstags geöffnet. Bis<br />

zu den Sommerferien ist das Labor bereits<br />

ausgebucht. Vereinzelte Voranmeldungen<br />

reichen bereits bis zum Februar<br />

2010. Eröffnet wurde das Schülerlabor<br />

im Schuljahr 2004/05.


Saturday Morning Physics beim GSI Helmholtzzentrum<br />

Im November 2008 waren etwa 300<br />

Schüler der Veranstaltungsreihe “Saturday<br />

Morning Physics” der Technischen<br />

Universität Darmstadt im GSI<br />

Helmholtzzentrum zu Gast. Die Teilnehmer<br />

erhielten einen Einführungsvortrag<br />

in die Arbeit des GSI und<br />

konnten in Rundgängen die Beschleunigeranlagen<br />

und die Experimente besichtigen.<br />

Bereits seit 10 Jahren gehört<br />

ein GSI-Besuch fest zum Programm der<br />

Veranstaltungsreihe und ist jedes Mal<br />

wieder ein großer Erfolg.<br />

ISHIP 2008 –<br />

Internationales Symposium über Schwerionenphysik bei GSI<br />

Das internationale Symposium über<br />

Schwerionenphysik ISHIP (International<br />

Symposium on Heavy Ion Physics) fand<br />

vom 17. bis 20. November 2008 am GSI<br />

Helmholtzzentrum statt.<br />

Das Symposium deckte ein breites Spektrum<br />

<strong>von</strong> Fachgebieten ab, das die Forschung<br />

<strong>mit</strong> Ionenstrahlen ermöglicht. Es<br />

reichte <strong>von</strong> Kern- und Atomphysik über<br />

Plasmaphysik, Materialforschung bis zur<br />

Strahlenbiologie und Tumortherapie.<br />

Themenschwerpunkte waren Experimente<br />

am zukünftigen Beschleunigerzentrum<br />

FAIR und am Beschleuniger<br />

LHC in Genf.<br />

Der Physik-Nobelpreisträger <strong>von</strong> 2005,<br />

Professor Dr. Theodor W. Hänsch vom<br />

Max-Planck-Institut in Garching, war<br />

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung<br />

Hauptredner des Festkolloquiums. Es<br />

fand zu Ehren des 100. Geburtstags <strong>von</strong><br />

Christoph Schmelzer (geb. 18.11.1908,<br />

gest. 2001) statt. Christoph Schmelzer<br />

war <strong>von</strong> 1969 bis 1978 der erste wissenschaftliche<br />

Geschäftsführer des GSI-<br />

Forschungszentrums. Er entwickelte <strong>mit</strong><br />

seiner Arbeitsgruppe in Heidelberg das<br />

Konzept für die GSI-Beschleunigeranlage,<br />

das die Gründung <strong>von</strong> GSI erst möglich<br />

und bis heute zu einem weltführenden<br />

Beschleunigerlabor machte.<br />

Im Rahmen des Symposiums wurde der<br />

Lise-Meitner-Preis 2008 für Kernphysik<br />

der Europäischen Physikalischen Gesellschaft<br />

an Professor Dr. Walter Greiner<br />

und Professor Dr. Reinhard Stock überreicht<br />

(siehe Seite 12). Sie haben beide<br />

die Entwicklung des GSI <strong>von</strong> Anfang an<br />

Ausgabe Nr. 1<br />

Mentorinnen-Netzwerk<br />

besucht GSI<br />

Das Mentorinnen-Netzwerk für Frauen<br />

in Naturwissenschaft und Technik hat im<br />

Februar 2009 <strong>mit</strong> 20 Mentorinnen und<br />

Mentees das GSI Helmholtzzentrum besucht.<br />

Nach der Begrüßung durch die<br />

Geschäftsführung erhielten die Teilnehmerinnen<br />

in einem Vortrag und einem<br />

Rundgang durch die Beschleunigeranlage<br />

einen Einblick in die Forschung des<br />

GSI. Anschließend stellten Mitarbeiterinnen<br />

aus verschiedenen Fachrichtungen<br />

ihre Arbeitsplätze vor.<br />

Momentan gibt es bei GSI acht Mentorinnen<br />

und fünf Mentees. GSI beteiligt<br />

sich außer<strong>dem</strong> fi nanziell an der Durchführung<br />

<strong>von</strong> Fortbildungskursen und<br />

Vernetzungsveranstaltungen für die<br />

Mentorinnen.<br />

Ziel des Mentorinnen-Netzwerks ist die<br />

Begleitung <strong>von</strong> jungen Frauen während<br />

Studium und Berufseinstieg, die Stärkung<br />

<strong>von</strong> berufl ichen Kompetenzen und<br />

die Verbesserung <strong>von</strong> Karrierechancen.<br />

maßgeblich <strong>mit</strong>bestimmt. Walter Greiner<br />

ist einer der Gründungsväter. Reinhard<br />

Stock war langjähriger Vorsitzender<br />

des Wissenschaftlichen Rats.<br />

Außer<strong>dem</strong> wurde das Symposium zum<br />

Anlass genommen, Professor Dr. Hans<br />

Gutbrod zu würdigen, der <strong>von</strong> 2001 bis<br />

2008 die Projektgruppe FAIR leitete.<br />

Das Symposium wurde organisiert und<br />

gesponsert <strong>von</strong>: Helmholtz International<br />

Center for FAIR (HIC for FAIR),<br />

ExtreMe Matter Institute (EMMI),<br />

Helmholtz Graduate School for Hadron<br />

and Ion Research (HGS-HIRe) und GSI<br />

Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung,<br />

Darmstadt.<br />

Seite 3


target WISSENSCHAFT<br />

BESCHLEUNIGUNG VON PROTONEN<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>PHELIX</strong>-<strong>Laser</strong><br />

Die Hochleistungsvariante des <strong>PHELIX</strong>-<strong>Laser</strong>s hat ihre Arbeit<br />

erfolgreich aufgenommen<br />

Bereits <strong>mit</strong> den ersten <strong>Laser</strong>pulsen katapultierte<br />

sich das GSI-<strong>Laser</strong>system<br />

<strong>PHELIX</strong> (Petawatt High-Energy <strong>Laser</strong><br />

for Heavy Ion Experiments) <strong>mit</strong> einer<br />

Leistung <strong>von</strong> rund 200 Billionen Watt<br />

an die Spitze der deutschen Hochleistungslasersysteme<br />

in der Grundlagenforschung.<br />

Die ersten Experimente <strong>mit</strong><br />

diesem faszinierenden Werkzeug standen<br />

dabei wortwörtlich im Lichte der<br />

Ionenbeschleunigung, ein Gebiet <strong>mit</strong><br />

langer Tradition in Darmstadt.<br />

Wissenschaftler der TU Darmstadt, des<br />

GSI und des JAEA in Japan bündelten<br />

die gewaltige <strong>Laser</strong>leistung <strong>von</strong> <strong>PHELIX</strong><br />

auf einen Punkt nur halb so groß wie der<br />

Durchmesser eines menschlichen Haars.<br />

Seite 4<br />

In diesem Punkt erfährt eine hauchdünne<br />

Folie einen Druck <strong>von</strong> über einer Milliarde<br />

Atmosphären nur durch das Licht.<br />

Durch die extrem kurze Zeit, in der der<br />

<strong>Laser</strong>puls seine Energie abgibt, kann die<br />

Folie nicht ausweichen und absorbiert<br />

die Lichtenergie. Dabei werden Elektronen<br />

geheizt und dampfen aus der Folie<br />

in großer Zahl heraus, was wiederum in<br />

<strong>dem</strong> Aufbau eines gewaltigen elektrischen<br />

Feldes mündet.<br />

Dieses Feld beschleunigt nun alle Atome<br />

an der Oberfl äche der Folie <strong>mit</strong> einer<br />

Stärke, die eine Million mal stärker<br />

ist als die stärksten Felder heutiger Teilchenbeschleuniger.<br />

Dadurch wurden in<br />

den aktuellen Experimenten am GSI bei-<br />

Blick in den Leistungsverstärker des<br />

<strong>PHELIX</strong>-<strong>Laser</strong>systems.<br />

Durch den <strong>PHELIX</strong>-<strong>Laser</strong> erzeugtes leuchtendes<br />

Plasma.


spielsweise <strong>Protonen</strong> auf einer Strecke<br />

<strong>von</strong> nur einem zehntel Millimeter auf bis<br />

zu 30 MeV (mehr als 10% der Lichtgeschwindigkeit)<br />

beschleunigt.<br />

Das Ziel der aktuellen Experimente zur<br />

Teilchenbeschleunigung ist der Einfang<br />

und Transport der <strong>Protonen</strong>strahlen,<br />

um sie in Zukunft zum Beispiel als neue<br />

Ionenquellen oder Vorbeschleuniger<br />

nutzbar zu machen. Hierzu wurden die<br />

Teilchenstrahlen <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Feld einer gepulsten<br />

Spule eingefangen und zu einem<br />

parallelen Strahl gebündelt. Die Spule<br />

wurde dabei <strong>von</strong> einer Kondensatorbank<br />

des <strong>PHELIX</strong>-<strong>Laser</strong>s <strong>mit</strong> einer Stromstärke<br />

<strong>von</strong> 33.000 Ampere gespeist. Es gelang<br />

bei den weltweit ersten Experimenten<br />

dieser Art, einen Großteil des so erzeugten<br />

<strong>Protonen</strong>strahls zu transportieren.<br />

Weitere Versuche werden in diesem Jahr<br />

folgen.<br />

Bei den unglaublichen Intensitäten, <strong>mit</strong><br />

denen moderne Kurzpulslaser arbeiten,<br />

ist es schwer, die Temperatur der bestrahlten<br />

Materie zu bestimmen. Welche<br />

Thermometer halten schon eine Temperatur<br />

<strong>von</strong> 40 Milliarden Grad Celsius aus<br />

und lassen sich noch ablesen? Auch hier<br />

nutzen die Forscher der TU Darmstadt<br />

und des GSI die einmalige Expertise des<br />

Standortes Darmstadt. Durch die enge<br />

Verzahnung <strong>mit</strong> der kernphysikalischen<br />

Forschung konnten nukleare Prozesse<br />

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung<br />

(Riesenresonanzen) zum Aufbau eines<br />

nuklearen Thermometers erfolgreich getestet<br />

werden, um so die Temperatur im<br />

Brennfl eck des <strong>Laser</strong>s zu bestimmen.<br />

Wissenschaftlicher Kontakt:<br />

Professor Dr. Markus Roth,<br />

TU Darmstadt<br />

Ausgabe Nr. 1<br />

Experimentaufbau zur <strong>Protonen</strong>beschleunigung<br />

nach <strong>dem</strong> Beschuss <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>PHELIX</strong>-<strong>Laser</strong>. Die<br />

obere Goldfolie auf der Halterung (links) ist<br />

noch unversehrt, die untere Goldfolie wurde<br />

<strong>mit</strong> 10 19 W/cm 2 bestrahlt. Durch den Schlitz in<br />

der Mitte des dahinter liegenden Aluminiumschilds<br />

gelangt ein Teil des <strong>Protonen</strong>strahls in<br />

ein Spektrometer.<br />

Ein gepulster Solenoidmagnet (Bild<strong>mit</strong>te, weiß)<br />

dient zum Einfang des divergenten <strong>Protonen</strong>strahls.<br />

Außer<strong>dem</strong> sind die Stromzuleitungen<br />

aus Kupfer zu erkennen, die 33.000 Ampere in<br />

die Magnetspule leiten.<br />

Seite 5


target WISSENSCHAFT<br />

Den ersten Magneten, der speziell für<br />

die zukünftige Beschleunigeranlage<br />

FAIR entwickelt wurde, haben Wissenschaftler<br />

und Ingenieure beim GSI<br />

Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung<br />

erfolgreich getestet. Der Elektromagnet<br />

hat eine Länge <strong>von</strong> fast drei<br />

Metern und wiegt über drei Tonnen. Es<br />

werden 108 Magnete dieser Art für den<br />

größten Kreisbeschleuniger <strong>von</strong> FAIR<br />

benötigt.<br />

Wichtigste Anforderung ist, dass der<br />

Magnet sich besonders schnell regeln<br />

lässt. In nur einer Sekunde kann er <strong>von</strong><br />

Null auf die maximale Feldstärke <strong>von</strong><br />

zwei Tesla gleichmäßig hoch und wieder<br />

Seite 6<br />

ERFOLGREICHER MAGNETTEST<br />

Neu entwickelter Magnet für die Beschleunigeranlage FAIR getestet<br />

herunter gefahren werden. Die Feldstärke<br />

<strong>von</strong> zwei Tesla ist fast hunderttausend<br />

Mal stärker als die Feldstärke des<br />

Erdmagnetfelds, in <strong>dem</strong> sich eine Kompassnadel<br />

bewegt.<br />

Außer<strong>dem</strong> konnten die unvermeidbaren<br />

Strom- und Wärmeverluste minimiert<br />

werden. Dies ist besonders wichtig, da<br />

der Magnet supraleitend ist und <strong>mit</strong><br />

fl üssigem Helium auf minus 269 Grad<br />

Celsius gekühlt wird.<br />

In zukünftigen Tests muss nun weiter<br />

überprüft werden, ob der Magnet Langzeitbelastungen<br />

standhält. Die Magnete<br />

werden bei ihrem Einsatz im FAIR-<br />

Erfolgreiche Inbetriebnahme bei HITRAP –<br />

Ein Schritt zur Erforschung hochgeladener Ionen<br />

Schwere, <strong>von</strong> fast allen Elektronen befreite<br />

Ionen sind ideale Testkandidaten<br />

der bislang genauesten bekannten physikalischen<br />

Theorie – der Quantenelektrodynamik.<br />

Sie sind wegen der hohen<br />

Kernladung und der geringen Elektronenzahl<br />

einfach genug aufgebaut, um<br />

genaueste Berechnungen für hohe elektrische<br />

Felder durchzuführen und diese<br />

dann <strong>mit</strong> experimentellen Ergebnissen<br />

zu vergleichen.<br />

Zur Erzeugung dieser hochgeladenen<br />

Ionen sind sehr hohe Geschwindigkeiten<br />

notwendig wie sie am GSI-Beschleuniger<br />

erreicht werden. Allerdings ist in<br />

den Experimenten zur Überprüfung<br />

der Quantenelektrodynamik bei diesen<br />

hohen Geschwindigkeiten die Messgenauigkeit<br />

nicht immer ausreichend.<br />

In einem erfolgreichen Testlauf gelang<br />

es, so genannte IH-Beschleunigerstruk-<br />

Beschleuniger jahrzehntelang fast ohne<br />

Unterbrechung rund um die Uhr betrieben.<br />

Aufbauend auf den Testergebnissen<br />

soll für die weitere Entwicklung ein<br />

zweiter verbesserter Prototyp gebaut<br />

werden. Daran soll die Produktion einer<br />

Vorserie anschließen.<br />

Der Magnet wurde in den letzten vier<br />

Jahren vom JINR (Joint Institute for Nuclear<br />

Research) in Dubna / Russland und<br />

<strong>dem</strong> GSI Helmholtzzentrum entwickelt.<br />

Gefertigt wurde er <strong>von</strong> der Firma Babcock<br />

Noell in Würzburg.<br />

Wissenschaftlicher Kontakt:<br />

Dr. Egbert Fischer, GSI<br />

turen auch zum kontrollierten Abbremsen<br />

<strong>von</strong> Ionen einzusetzen. Sie sind ein<br />

wichtiger Teil der neuen Abbremsanlage<br />

HITRAP bei GSI, <strong>mit</strong> der die Ionen abgebremst<br />

und nahezu vollständig zur Ruhe<br />

gebracht werden.<br />

Wissenschaftlicher Kontakt:<br />

Dr. Frank Herfurth, GSI<br />

Foto: Babcock Noell GmbH


INTERVIEW<br />

Marco Durante ist Nachfolger<br />

<strong>von</strong> Gerhard Kraft<br />

als Leiter der Biophysik am<br />

GSI. Unter seiner Mitwirkung<br />

wurde das GSI <strong>von</strong> der<br />

Europäischen Weltraumorganisation<br />

ESA ausgewählt,<br />

die Strahlenrisiken bei zukünftigen<br />

Raummissionen<br />

zu Mond oder Mars zu untersuchen.<br />

Professor Durante, was fasziniert Sie an der Erforschung<br />

des Weltraums?<br />

Die Erforschung des Weltraums ist das größte Abenteuer<br />

der Menschheitsgeschichte und eine Herausforderung des<br />

21. Jahrhunderts. Erforschung und Kolonisation liegen in der<br />

menschlichen Natur, sie liegen in unseren Genen, denken Sie<br />

an Columbus oder Odysseus. Jetzt ist es an der Zeit unsere<br />

“Wiege”, die Erde, zu verlassen und das Sonnensystem zu<br />

erkunden.<br />

Welche Hindernisse müssen die Menschen überwinden?<br />

Längere Reisen ins All sind nur möglich, wenn wir eine Lösung<br />

für das Problem der kosmischen Strahlung fi nden. Tatsächlich<br />

wird die kosmische Strahlung heute als das größte Hindernis<br />

für eine bemannte Mission zum Mars angesehen. Schwerelosigkeit<br />

und psychologische Probleme (z. B. Isolation) gehören<br />

zwar auch zu den Schwierigkeiten, aber gegen diese haben wir<br />

bereits Erfolg versprechende Maßnahmen. Bei der kosmischen<br />

Strahlung handelt es sich jedoch um ein wesentlich schwerwiegenderes<br />

Problem und es wird noch eine Menge Forschung<br />

notwendig sein, um das Risiko wirklich zu verstehen.<br />

Was zeichnet denn das GSI für diese Art der Forschungen aus?<br />

Nur am GSI kann diejenige kosmische Strahlung aus hochenergetischen<br />

schweren Ionen simuliert werden, welche<br />

tatsächlich im Weltall vorkommt. Experimente im Weltall sind<br />

zu langwierig und zu kostspielig. Außer<strong>dem</strong> fi nden solche<br />

Untersuchungen nicht unter kontrollierten Bedingungen statt<br />

und können auch nicht wiederholt werden. Der auf Beschleunigerexperimenten<br />

basierenden Forschung hingegen kommt<br />

dadurch eine Schlüsselrolle im Verständnis des Strahlenrisikos<br />

durch die kosmische Strahlung zu.<br />

Wann werden die ersten Experimente stattfi nden und was<br />

dürfen wir uns unter diesen vorstellen?<br />

Das neue <strong>von</strong> der ESA geförderte Programm wird im Jahr 2009<br />

beginnen. Es wurden die Vorschläge <strong>von</strong> 13 Wissenschaftlern<br />

ausgewählt. Diese decken verschiedene Themengebiete ab:<br />

Schädigungen des Gehirns, der Retina und der Knochen sowie<br />

die Verwendung <strong>von</strong> Strahlungsschirmen. Außer<strong>dem</strong> werden<br />

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung<br />

Ausgabe Nr. 1<br />

Untersuchungen zum Reparationsmechanismus der DNA und<br />

erblichen Effekten durchgeführt.<br />

Welche Rolle wird die neue Beschleunigeranlage FAIR<br />

für diese Art der Forschungen spielen?<br />

FAIR wird eine entscheidende Rolle spielen, da hier Ionenstrahlen<br />

<strong>mit</strong> höheren Energien und Intensitäten zur Verfügung<br />

stehen werden, als dies momentan am GSI oder an Beschleunigern<br />

in den USA der Fall ist. Diese sehr hochenergetischen<br />

Kerne kommen durchaus in der kosmischen Strahlung vor<br />

und bislang ist nichts über ihre biologischen Auswirkungen<br />

bekannt.<br />

Wie können Wissenschaftler Experiment-Anträge stellen?<br />

Die ESA schreibt ein “announcement of opportunity” aus, zu<br />

<strong>dem</strong> Wissenschaftler aus ganz Europa ihre Ideen einreichen<br />

können. Die Vorschläge werden dann durch ein Ko<strong>mit</strong>ee hochqualifi<br />

zierter Wissenschaftler – unter ihnen auch Experten<br />

der NASA – ausgewählt.<br />

Welche Bedeutung hat diese Art der Forschung für die<br />

Menschen auf der Erde?<br />

Abgesehen <strong>von</strong> der Weltraumerkundung hat die Erforschung<br />

der Spätschäden <strong>von</strong> hochenergetischen schweren Ionen auch<br />

eine sehr wichtige Bedeutung für die Schwerionentherapie. Das<br />

GSI hat die Krebsbehandlung <strong>mit</strong> Kohlenstoffi onen initiiert.<br />

Jetzt wird diese Behandlungsform in Kliniken in Deutschland,<br />

Italien und vielen anderen Ländern an den Start gehen. Wie<br />

sehen die Sekundäreffekte dieser Behandlung aus? Inwiefern<br />

sind diese <strong>mit</strong> konventionellen Formen der Strahlen- oder<br />

Chemotherapie vergleichbar? Derartige wissenschaftliche Fragestellungen<br />

werden am GSI untersucht werden.<br />

Das heißt, die Forschung zur Tumortherapie wird unter<br />

Ihrer Führung weitergeführt werden?<br />

Ein ganz klares Ja. Durch die Verlagerung der Therapie nach<br />

Heidelberg wird das GSI mehr Zeit haben, Grundlagenforschung<br />

auf diesen Gebieten durchzuführen, und dies ist auch<br />

notwendig, um die Therapie weiter zu verbessern. Ich erwähnte<br />

die Untersuchung <strong>von</strong> Spätschäden hochenergetischer<br />

Ionen zusammen <strong>mit</strong> der ESA, aber wir werden auch die<br />

Gelegenheit haben, den Einsatz neuer Teilchen in der Therapie<br />

zu untersuchen, die Behandlung <strong>von</strong> bewegten Zielen wie<br />

etwa Tumoren in der Lunge oder auch die Unterschiede in der<br />

persönlichen Sensitivität gegenüber der Behandlung.<br />

Zum Schluss eine private Frage: Wie gefällt Ihnen<br />

und Ihrer Familie das Leben in Deutschland?<br />

Großartig! Darmstadt ist eine sehr schöne Stadt und auch<br />

die Umgebung ist sehr ansprechend. Die Menschen sind<br />

sehr freundlich und es gibt hier eine ganze Menge sehr guter<br />

italienischer Restaurants.<br />

Das Interview führte Sebastian Hess.<br />

Seite 7


target PARTNER<br />

Vertragsunterzeichnung am 16. Januar 2009. Stehend v. l. n. r.: Professor Dr. Christoph<br />

<strong>von</strong> der Malsburg (FIAS), Professor Dr. Horst Stöcker (GSI), Professor Dr. Werner Müller-<br />

Esterl (Goethe-Universität Frankfurt), Professor Dr. Hans Jürgen Prömel (TU Darmstadt).<br />

Sitzend v. l. n. r.: Staatsministerin Silke Lautenschläger (damals Hessisches Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kunst), Andreas Storm (Parlamentarischer Staatssekretär bei der<br />

Bundesministerin für Bildung und Forschung).<br />

Das GSI Helmholtzzentrum hat am<br />

16. Januar 2009 in Gegenwart der<br />

damaligen hessischen Ministerin für<br />

Wissenschaft und Kunst, Silke Lautenschläger,<br />

und des Parlamentarischen<br />

Staatssekretärs im Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung, Andreas<br />

Storm, einen Kooperationsvertrag <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Frankfurt Institute for Advanced<br />

Studies (FIAS) unterzeichnet. Neben<br />

<strong>dem</strong> FIAS-Vertrag wurden weitere<br />

Verträge <strong>mit</strong> den Universitäten Darmstadt<br />

und Frankfurt vereinbart, die die<br />

gemeinsame Doktorandenausbildung<br />

beinhalten.<br />

Bereits im November hatten GSI und<br />

die Universitäten Darmstadt, Frankfurt,<br />

Gießen, Heidelberg und Mainz<br />

sowie das FIAS eine Vereinbarung über<br />

die strategische Zusammenarbeit in<br />

Wissenschaft und Forschung geschlossen.<br />

Vorrangiges Ziel dieser Vereinbarung<br />

ist es, gemeinsam die Forschung<br />

und Entwicklung für das zukünftige<br />

internationale Beschleunigerzentrum<br />

FAIR zu bündeln und zu koordinieren.<br />

Mit drei weiteren Programmen hat sich<br />

das GSI Helmholtzzentrum in 2008<br />

bereits strategisch neu ausgerichtet.<br />

Seite 68<br />

Strategische Partnerschaften für GSI und FAIR<br />

Das GSI hat erfolgreich eine Helmholtz-Allianz<br />

gewonnen, die <strong>von</strong> der<br />

Helmholtz-Gemeinschaft <strong>mit</strong> 18,75<br />

Millionen Euro in den nächsten fünf<br />

Jahren gefördert wird. Da<strong>von</strong> wurde<br />

im Juli das ExtreMe Matter Institute<br />

(EMMI) gegründet. EMMI ist das Ergebnis<br />

einer internationalen Allianz<br />

zwischen zwölf Universitäten und GSI.<br />

Auch beim hessischen Förderprogramm<br />

“LOEWE” war GSI erfolgreich.<br />

Mit 12,4 Millionen Euro in den nächsten<br />

drei Jahren wird das “Helmholtz<br />

International Center (HIC) for FAIR”<br />

gegründet und gefördert. Zusätzlich<br />

stellt die Helmholtz-Gemeinschaft weitere<br />

3,5 Millionen Euro bereit. “HIC for<br />

FAIR” ist eine Kooperation hessischer<br />

Universitäten und Forschungsinstitutionen,<br />

die gemeinsam ihre Stärken für<br />

die Planung und Entwicklung für FAIR<br />

einbringen und ausbauen wollen.<br />

Weiterhin war der Antrag für eine<br />

Doktorandenschule für FAIR, die<br />

“Helmholtz Graduate School for Hadron<br />

und Ion Research” (HGS-HIRe),<br />

erfolgreich. Die Helmholtz-Gemeinschaft<br />

fördert sie <strong>mit</strong> 3,6 Millionen<br />

Euro in den nächsten sechs Jahren.<br />

Rolf Heuer ist neuer<br />

Generaldirektor des CERN<br />

Am 1. Januar 2009 hat Professor Dr.<br />

Rolf Heuer den Posten des Generaldirektors<br />

<strong>von</strong> CERN übernommen. Nach<br />

einem sechsmonatigen Überlapp löste<br />

er seinen Vorgänger Robert Aymar ab.<br />

Zuvor war Heuer als DESY-Direktor für<br />

den Bereich Teilchenphysik und Astroteilchenphysik<br />

tätig. Am DESY hatte er<br />

bereits früher für den Elektron-Positron-<br />

Linearbeschleuniger ILC geforscht.<br />

Als prioritäre Aufgabe sah Heuer zu<br />

seinem Amtsantritt die Reparatur des<br />

LHC-Beschleunigers sowie die Installation<br />

<strong>von</strong> Schutzsystemen gegen einen<br />

erneuten Ausfall an.<br />

Werner Müller-Esterl ist<br />

neuer Präsident der<br />

Goethe-Universität<br />

Frankfurt am Main<br />

Professor Dr. Werner<br />

Müller-Esterl ist<br />

seit Jahresbeginn<br />

neuer Präsident der<br />

Goethe-Universität.<br />

Der erweiterte Senat<br />

der größten hessischen<br />

Hochschule<br />

wählte den 60-jährigen <strong>mit</strong> deutlicher<br />

Mehrheit zum Nachfolger des Juristen<br />

Prof. Rudolf Steinberg, der zum Jahresende<br />

in den Ruhestand trat.<br />

Müller-Esterl war bereits seit 2006 als<br />

Vizepräsident der Goethe-Universität<br />

für die lebenswissenschaftlichen Fachbereiche<br />

Biochemie, Chemie und Pharmazie,<br />

Biowissenschaften und Medizin<br />

verantwortlich.


target HELMHOLTZ CORNER<br />

Nobelpreis für Medizin an Helmholtz-Forscher<br />

Harald zur Hausen<br />

Professor Dr. Dr. h.c. mult. Harald<br />

zur Hausen ist 2008 <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Nobelpreis<br />

für Medizin ausgezeichnet<br />

worden. Zur Hausen hat am Deutschen<br />

Krebsforschungszentrum in der<br />

Helmholtz-Gemeinschaft herausgefunden,<br />

dass Gebärmutterhalskrebs<br />

durch Virusinfektionen ausgelöst wird.<br />

Neuer Geschäftsführer der Helmholtz-<br />

Geschäftsstelle ist der 44-jährige Biologe<br />

und Forschungsmanager Dr. Rolf<br />

Zettl (m.). Er übernahm die Aufgabe im<br />

Oktober 2008 für zunächst fünf Jahre.<br />

Seine Forschung hat es ermöglicht, einen<br />

Impfstoff gegen die dritthäufi gste<br />

Krebserkrankung bei Frauen zu entwickeln.<br />

Zur Hausen erhält die Hälfte des<br />

Nobelpreises, die andere Hälfte geht<br />

an Françoise Barré-Sinoussi and Luc<br />

Montagnier für die Entdeckung des HI-<br />

Virus, der die AIDS-Erkrankung auslöst.<br />

Neuer Geschäftsführer für die Helmholtz-Gemeinschaft<br />

Zettl leitete zuvor den Geschäftsbereich<br />

Strategische Unternehmensentwicklung<br />

bei der Charité-Universitätsmedizin Berlin.<br />

In seinem Antrittsbesuch bei GSI zeigte<br />

er sich in Gesprächen <strong>mit</strong> Geschäftsführung<br />

und Wissenschaftlern und einem<br />

Rundgang beeindruckt <strong>von</strong> der GSI-<br />

Forschung und <strong>dem</strong> Projekt FAIR. Horst<br />

Stöcker (l.) und Christiane Neumann (r.)<br />

händigten ihm die Urkunde über die<br />

Förderung des Helmholtz International<br />

Centers (HIC) for FAIR durch das LOE-<br />

WE-Programm des Landes Hessen aus.<br />

Förderung <strong>von</strong> Helmholtz-Russia Joint Research Groups<br />

Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft,<br />

Professor Dr. Jürgen Mlynek, und<br />

der Vorsitzende der Russian Foundation<br />

for Basic Research, Professor Vladislav<br />

Panchenko, haben auf der Basis eines<br />

internationalen Begutachtungsprozesses<br />

im Oktober 2008 eine endgültige<br />

Entscheidung über die Förderung <strong>von</strong><br />

sechs so genannten Helmholtz-Russia<br />

Joint Research Groups (HRJRGs) getroffen,<br />

die aus 20 Vorschlägen der Helmholtz-Zentren<br />

ausgewählt wurden.<br />

Die HRJRGs sollen die wissenschaftliche<br />

Kooperation zwischen den Helmholtz-<br />

Zentren und russischen Wissenschaftsorganisationen<br />

und Universitäten stärken,<br />

um neue Impulse in den existierenden<br />

und zukünftigen Grundlagenforschungs-<br />

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung<br />

programmen der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

zu setzen. Ein besonderer Fokus<br />

der HRJRGs liegt in der Förderung und<br />

Unterstützung <strong>von</strong> jungen Forschern<br />

und Doktoranden und ihrer Einbeziehung<br />

in exzellente multinationale Forschungsprojekte<br />

und Infrastrukturen,<br />

die <strong>von</strong> den Helmholtz-Zentren gelenkt<br />

werden.<br />

Die <strong>von</strong> GSI koordinierte HRJRG „Experimental<br />

Study on Warm Dense Matter<br />

by Intense Heavy Ion Beams“, die gemeinschaftlich<br />

<strong>von</strong> den beiden führenden<br />

Wissenschaftlern Dr. Alexander<br />

Fertman (ITEP Moskau) und Dr. D<strong>mit</strong>ry<br />

Varentsov (GSI) verwaltet wird, ist einer<br />

der sechs Gewinner.<br />

Ausgabe Nr. 1<br />

Horst Stöcker ist<br />

Helmholtz-Vizepräsident<br />

Seit <strong>dem</strong> 1. Januar 2009 ist der Wissenschaftliche<br />

Geschäftsführer des GSI,<br />

Professor Dr. Horst Stöcker, Koordinator<br />

für den Forschungsbereich “Struktur der<br />

Materie” der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

und so<strong>mit</strong> Helmholtz-Vizepräsident. In<br />

der zwei Jahre dauernden Amtszeit wird<br />

er den Forschungsbereich gegenüber<br />

Präsidium und Senat vertreten und in<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Vorständen<br />

der beteiligten Zentren und den Programmsprechern<br />

die Strategien für den<br />

Forschungsbereich festlegen.<br />

Helmholtz-Professur für<br />

Gerhard Kraft<br />

Professor Dr. Gerhard Kraft wurde <strong>von</strong><br />

GSI <strong>mit</strong> einer Helmholtz-Professur für<br />

seine langjährigen Forschungsarbeiten<br />

zur Tumortherapie <strong>mit</strong> schweren Ionen<br />

geehrt. Der Parlamentarische Staatssekretär<br />

Andreas Storm überreichte die<br />

Urkunde am Freitag, <strong>dem</strong> 16. Januar<br />

2009 im Beisein der hessischen Staatsministerin<br />

Silke Lautenschläger. In der<br />

vorerst auf drei Jahre angelegten Helmholtz-Professur<br />

wird Gerhard Kraft neue<br />

Entwicklungen in der Partikeltherapie<br />

bei GSI erforschen.<br />

Christina Will ist Sprecherin<br />

der Gleichstellungsbeauftragten<br />

Im Rahmen einer<br />

Sitzung des Arbeitskreises<br />

Frauen in<br />

Forschungszentren<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

(akfi fz)<br />

im Oktober 2008<br />

wurde Christina Will<br />

zur zentralen Sprecherin der Gleichstellungsbeauftragten<br />

der Helmholtz-<br />

Gemeinschaft gewählt. Die Amtszeit<br />

dauert zwei Jahre. Christina Will ist seit<br />

Oktober 2007 Gleichstellungsbeauftragte<br />

bei GSI.<br />

Seite 9


target<br />

Großmontage-Mitarbeiter Markus Gustafson<br />

bei Wartungsarbeiten am GSI-Beschleuniger<br />

UNILAC.<br />

ARBEIT MIT FINGERSPITZENGEFÜHL<br />

Die Großmontage<br />

Seite 10<br />

GSI STELLT SICH VOR<br />

Planung und Umsetzung <strong>von</strong> Umbauten<br />

sowie Wartungsarbeiten an den<br />

Beschleunigereinrichtungen des GSI<br />

sind die Aufgabe der Großmontage.<br />

Die meisten dieser Arbeiten können jedoch<br />

ausschließlich während der wenigen<br />

kurzen Ruhezeiten des Beschleunigers<br />

durchgeführt werden. Aus diesem<br />

Grund ist eine präzise Planung und Vorbereitung<br />

der Arbeiten bereits während<br />

der Betriebszeiten des Beschleunigers<br />

notwendig.<br />

Mario Bevcic, zuständig für die Planung<br />

und Koordination innerhalb der Großmontage,<br />

ist die Begeisterung über die<br />

Projekte anzumerken, an denen seine<br />

Abteilung in den letzten Monaten beteiligt<br />

war. Aktuell hat die Großmontage<br />

die Errichtung drei neuer Experimentierplätze<br />

für die Materialforschung und den<br />

Aufbau des HITRAP-Projektes (Artikel<br />

auf Seite 6) unterstützt. Auch wirkte die<br />

Großmontage intensiv beim Aufbau des<br />

Beschleunigers der Heidelberger Therapieanlage<br />

HIT <strong>mit</strong>.<br />

Zur Realisation dieser aufwändigen Projekte<br />

steht unter anderem eine moderne<br />

Werkzeughalle zur Verfügung. Beim<br />

Rundgang fällt vor allem die computergesteuerte<br />

CNC-Fräsmaschine auf, an<br />

welcher Werkstattmeister Stefan Jagsch<br />

gerade neue Bauteile für einen Magneten<br />

fertigt. Solche Systeme müssen <strong>mit</strong><br />

sehr hoher Genauigkeit maßgefertigt<br />

werden.<br />

Die Anforderungen an die Mitarbeiter<br />

reichen <strong>von</strong> der präzisen Anfertigung


der Einzelteile bis hin zur Montage. Daher<br />

ist in der 19 Personen starken Abteilung<br />

eine Vielzahl an Metallberufen<br />

vertreten, vom Schlosser bis zum Feinmechaniker.<br />

Auch der Wissenstransfer<br />

zur jüngeren Generation ist ein wichtiges<br />

Thema. So betreut Jagsch die Ausbildung<br />

zum Industriemechaniker, Fachrichtung<br />

Geräte- und Feinwerktechnik.<br />

„Die Arbeit in der Großmontage ist sehr<br />

vielfältig und abwechslungsreich. Oftmals<br />

müssen die Mitarbeiter <strong>mit</strong> sehr<br />

viel Fingerspitzengefühl arbeiten“, sagt<br />

Bevcic. Sie müssen zum Beispiel die gewaltigen<br />

Schwerlastkräne in den Experimentierhallen<br />

sowie spezielle Luftkissen-<br />

und Staplerfahrzeuge bedienen.<br />

Zu den Aufgaben des Bereiches gehören<br />

auch Wartungsarbeiten der Pump- und<br />

Vakuumsysteme sowie die Montage <strong>von</strong><br />

Vakuumrohren. An solchen Bauteilen<br />

Stefan Jagsch (l.) und Mario Bevcic (r.) an der<br />

CNC-Fräsmaschine<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Copyright:<br />

GSI Helmholtzzentrum für<br />

Schwerionenforschung GmbH<br />

Planckstraße 1, 64291 Darmstadt<br />

E-Mail: target@gsi.de<br />

Erscheinungsdatum: April 2009<br />

Das Magazin erscheint zweimal jährlich.<br />

Redaktion: Sebastian Hess, Jutta Leroudier, Ingo Peter<br />

(verantwortlich), Carola Pomplun<br />

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung<br />

muss extrem sauber und konzentriert<br />

gearbeitet werden. Als Beispiel zeigt<br />

Bevcic ein wassergekühltes Prallblech<br />

aus einer Vakuumkammer, das zur Abführung<br />

<strong>von</strong> Hitze dient, die durch den<br />

Aufprall des Ionenstrahls entsteht. Es<br />

wurde <strong>von</strong> der Abteilung repariert und<br />

wieder eingebaut. Bei besonders hohen<br />

Reinheitsanforderungen für das Ultrahochvakuum<br />

werden Arbeiten sogar in<br />

einem eigenen Reinraum durchgeführt.<br />

Auch für die geplante Beschleunigeranlage<br />

FAIR werden bereits Arbeiten ausgeführt.<br />

Da die bestehende Beschleunigeranlage<br />

als Injektor für FAIR dienen<br />

wird, müssen die Komponenten an die<br />

gestiegenen Anforderungen angepasst<br />

werden. Dazu werden derzeit Vakuumkammern<br />

des Kreisbeschleunigers <strong>mit</strong><br />

einer speziellen Beschichtung versehen.<br />

Weiter wirkten an dieser Ausgabe <strong>mit</strong>: Mario Bevcic,<br />

Marco Durante, Egbert Fischer, Frank Herfurth, Martina<br />

Hinkelmann, Bettina Lommel, Markus Roth,<br />

Layout: Bauer und Guse GmbH; Jutta Leroudier;<br />

Carola Pomplun<br />

Fotos: Gaby Otto - S. 1, 2, 3, 4, 7, 8, 9, 10, 11, 12;<br />

Knut Harres - S. 4, 5; Achim Zschau - S. 11; Babcock<br />

Noell GmbH - S. 6; Goethe-Universität Frankfurt - S. 8<br />

Targets bei GSI<br />

Druck: GSI Hausdruckerei<br />

Ausgabe Nr. 1<br />

In den GSI-Beschleunigerexperimenten<br />

ist eine Vielzahl <strong>von</strong> Targets im<br />

Einsatz. In jeder Ausgabe des Magazins<br />

möchten wir Ihnen ein Target<br />

genauer vorstellen.<br />

Targetrad zur Erzeugung<br />

superschwerer Elemente<br />

Zur Erzeugung <strong>von</strong> neuen superschweren<br />

Elementen montieren die<br />

Wissenschaftler hauchdünne Targetfolien<br />

auf <strong>dem</strong> äußeren Rand eines<br />

Rads. Während der Bestrahlung <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> Ionenstrahl dreht sich das Rad,<br />

um die entstehende Wärme auf den<br />

Targetfolien gleichmäßig zu verteilen.<br />

Durch Fusion der Atomkerne in<br />

der Folie <strong>mit</strong> den Ionen aus <strong>dem</strong> Beschleuniger<br />

können neue Elemente<br />

entstehen. Auf diese Weise hat GSI<br />

die Elemente <strong>mit</strong> den Ordnungszahlen<br />

107 bis 112 erzeugt.<br />

Auf <strong>dem</strong> Targetrad (unten) ist eine etwa<br />

200 Nanometer dünne Goldfolie montiert.<br />

Das Rad hat einen Durchmesser<br />

<strong>von</strong> 40 Zentimetern.<br />

Sie möchten immer die aktuelle Ausgabe <strong>von</strong> target<br />

erhalten? Melden Sie sich über unser Webformular an<br />

und Sie erhalten Ihr Exemplar per E-Mail oder auf <strong>dem</strong><br />

Postweg zugeschickt: http://www.gsi.de/target<br />

Wenn wir in unserem Magazin <strong>von</strong> Wissenschaftlern,<br />

Ingenieuren, Technikern und anderen sprechen,<br />

meinen wir da<strong>mit</strong> selbstverständlich auch alle Wissenschaftlerinnen,<br />

Ingenieurinnen und Technikerinnen.<br />

Seite 11


target KÖPFE Ausgabe Nr. 1<br />

PERSONALIA<br />

Christiane Neumann ist<br />

Kaufmännische Geschäftsführerin<br />

Christiane Neumann ist seit <strong>dem</strong><br />

16. Oktober 2008 Kaufmännische<br />

Geschäftsführerin des GSI Helmholtzzentrums<br />

für Schwerionenforschung.<br />

Neumann ist Juristin und hat zunächst<br />

als Rechtsanwältin und als<br />

Referentin in der Berliner Senatsverwaltung<br />

für Jugend und Familie gearbeitet.<br />

Seit 1992 ist sie im Wissenschaftsmanagement<br />

tätig. Bis 2005 war sie administrative Geschäftsführerin<br />

des Wissenschaftszentrums Berlin für<br />

Sozialforschung (WZB), einem Mitglied der<br />

Leibniz-Gemeinschaft, als deren Administrative<br />

Vizepräsidentin sie über zwei Amtsperioden<br />

<strong>von</strong> 1999 bis 2003 fungierte. In den letzten vier<br />

Jahren hat sie als Geschäftsführerin die Hertie<br />

School of Governance in Berlin <strong>mit</strong> aufgebaut,<br />

eine stiftungsfi nanzierte Hochschule für Politik.<br />

Neumann ist Mitglied des Vorstands der Deutschen<br />

Gesellschaft für Bildungsverwaltung.<br />

Horst Wenninger übernimmt<br />

FAIR Joint Core Team<br />

Zum Jahreswechsel übernahm Dr.<br />

Horst Wenninger die Leitung des<br />

FAIR Joint Core Teams ad interim.<br />

Sein Vorgänger Hans Gutbrod<br />

bleibt im FAIR Joint Core Team<br />

und wird für die Kommunikation<br />

<strong>mit</strong> den Partnerländern zuständig<br />

sein.<br />

Wenninger studierte Physik in Heidelberg und arbeitete<br />

unter anderem bei DESY und CERN. Am<br />

CERN war er als Abteilungsleiter des Beschleunigertechnologiebereichs<br />

für die Vorbereitung<br />

des LHC zuständig. Später war er Direktor für<br />

Technik und Forschung im CERN-Direktorat und<br />

pfl egte den politischen Kontakt nach Deutschland.<br />

Weiterhin war Wenninger an den Vorbereitungen<br />

des XFEL am DESY beteiligt<br />

Von 2005 bis 2008 war er Vorsitzender der FAIR<br />

Working Group on Scientifi c and Technical Issues<br />

(STI).<br />

GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung<br />

Christoph Bert erhält Behnken-Berger-<br />

Preis<br />

Christoph Bert bekam<br />

im November 2008 in<br />

Potsdam den Behnken-<br />

Berger-Preis überreicht.<br />

Er erhält die Auszeichnung<br />

für seine Forschungsarbeiten,<br />

die<br />

zum Ziel haben, die an<br />

GSI erfolgreich praktizierte Tumortherapie <strong>mit</strong> Ionenstrahlen<br />

in Zukunft an “bewegten” Tumoren<br />

einzusetzen. Bewegte Tumore befi nden sich zum<br />

Beispiel in Organen wie Leber oder Lunge, die<br />

durch die Atmung während der Bestrahlung ihre<br />

Lage verändern.<br />

Der Preis wird <strong>von</strong> der Behnken-Berger-Stiftung<br />

jährlich an junge Nachwuchswissenschaftler vergeben.<br />

Den diesjährigen Preis erhält Bert gemeinsam<br />

<strong>mit</strong> Ala Yaromina (Dresden) und Thorsten Johnson<br />

(München). Die Preisträger erhalten jeweils 5.000<br />

Euro Preisgeld. Die Preisverleihung fand im Rahmen<br />

der Jahrestagung der Berlin-Brandenburgischen<br />

Gesellschaft für Nuklearmedizin in Potsdam<br />

statt.<br />

Lise Meitner Preis für Kernphysik 2008<br />

für Walter Greiner und Reinhard Stock<br />

Professor Dr. Walter<br />

Greiner erhielt den<br />

höchsten Preis der European<br />

Physical Society<br />

(EPS) für seine theoretischen<br />

Vorhersagen <strong>von</strong><br />

Stoß- und Kompressionswellen<br />

in Kollisionen<br />

relativistischer Schwer ionen. Die <strong>von</strong> ihm entwickelte<br />

Theorie erlaubt es, superdichte Kernmaterie<br />

im Labor experimentell zu untersuchen. Solche<br />

kosmische Materie existierte im Weltraum kurz<br />

nach <strong>dem</strong> Urknall und kommt heute beispielsweise<br />

am Ende der Lebensspanne massereicher Sterne in<br />

Supernovaexplosionen vor.<br />

Professor Dr. Reinhard Stock erhielt den Preis für<br />

den experimentellen Nachweis dieser theoretischen<br />

Vorhersagen. Unter seiner Mitwirkung wurde<br />

dieses Feld der experimentellen Forschung vor<br />

30 Jahren am Lawrence Berkeley National Laboratory<br />

begründet und später am SPS-Beschleuniger<br />

des CERN in Genf etabliert. Die hierdurch initiierte<br />

Jagd nach immer höheren Energiedichten mündete<br />

unter anderem in den Programmen des SIS18-Synchrotron-Beschleunigers<br />

am GSI.<br />

Christoph-Schmelzer-Preis geht an<br />

zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

Fine Fiedler vom ForschungszentrumDresden-Rossendorf<br />

und<br />

Gabriele Kragl <strong>von</strong> der<br />

Technischen Universität<br />

Wien erhielten in 2008<br />

den Christoph-Schmelzer-Preis<br />

für ihre Arbeiten<br />

auf <strong>dem</strong> Gebiet der Tumortherapie <strong>mit</strong> schweren<br />

Ionen. Der <strong>mit</strong> 4.000 Euro dotierte Preis wird<br />

jährlich vom “Verein zur Förderung der Tumortherapie<br />

<strong>mit</strong> schweren Ionen” für die besten Diplomoder<br />

Doktorarbeiten auf diesem Gebiet verliehen.<br />

Die Preisverleihung fand am Donnerstag, den 16.<br />

Dezember 2008 im GSI Helmholtzzentrum statt.<br />

Fine Fiedler erhielt für ihre Doktorarbeit ein Preisgeld<br />

<strong>von</strong> 3.000 Euro und Gabriele Kragl für ihre<br />

Diplomarbeit 1.000 Euro.<br />

Gerhard Kraft erhält Ehrendoktorwürde<br />

der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Professor Dr. Gerhard<br />

Kraft, der Wegbereiter<br />

der Tu mor therapie <strong>mit</strong><br />

Ionen strahlen am GSI<br />

Helmholtzzentrum für<br />

Schwerionenforschung,<br />

hat <strong>von</strong> der Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen<br />

den Doktor der Naturwissenschaften ehrenhalber<br />

erhalten. Die Verleihung fand im Rahmen eines<br />

Festkolloquiums am Dienstag, <strong>dem</strong> 16. Dezember<br />

2008 statt. Gerhard Kraft wird da<strong>mit</strong> für seine langjährige<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Universität Gießen<br />

und seine Verdienste um die Tumor therapie <strong>mit</strong> Ionenstrahlen<br />

geehrt.<br />

Ausgewählte GSI-Publikationen:<br />

• Nuclear Charge Radii of 7;9;10Be and the<br />

One-Neutron Halo Nucleus 11Be; W. Nörtershäuser<br />

et. al.; PRL 102, 062503 (2009)<br />

• Live cell microscopy analysis of radiation-<br />

induced DNA double-strand break motion;<br />

B. Jakob et. al.; PNAS 2009 106:3172-3177<br />

• Spherical proton-neutron structure of<br />

isomeric states in 128Cd; L. Cáceres et. al.;<br />

PHYSICAL REVIEW C 79, 011301(R) (2009)

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