IMMUNOLOGIE 1.Infektion Eine Infektion ist ein aktives oder ...

IMMUNOLOGIE 1.Infektion Eine Infektion ist ein aktives oder ... IMMUNOLOGIE 1.Infektion Eine Infektion ist ein aktives oder ...

16.09.2013 Aufrufe

IMMUNOLOGIE 1.Infektion Eine Infektion ist ein aktives oder passives Eindringen/Vermehren eines Krankheitserregers in den Körper. Es kann zu Sympotmen kommen (apparent) oder keine klinischen Symptome hervorrufen (inapparent). Man unterscheidet zwischen asymptomatisch, oligosymptomatisch (inapparente Formen) und perakut, akut, subakut, abortiv, zur Latenz führend, chronisch (apparente Formen) 2.Hospitalismus-Nosokomiale Infektionen Eine Zusammenfassung aller negativen körperlichen und seelischen Begleitfolgen eines längeren Krankenhausaufenthaltes z.B.: Infektion, Depression, Dekubitus. Bedingt durch mangelnde Hygiene oder resistenten Krankenhauskeimen kommt es zu einer Infektion z.B. durch Staphylokokkus aureus,... 3.Primäre lymphatische Organe: Km, Thymus KM: hier findet die Hämatopoiese statt (hauptsächlich im roten Mark von Sternum, Wirbelsäule, Beckenknochen und Rippen). Alle Blutzellen stammen von einer gemeinsamen pluripotenten Stammzelle ab, aus der einerseits myeloische Vorläuferzellen (Erythrozyten, Megakaryozyten, Granulozyten, Thrombozyten oder Monozyten) andererseits lymphatische Vorläuferzellen (B- und T-Lymphozyten). Die Proliferation und Reifung dieser Vorläuferzellen wird im KM durch bestimmte Zytokine stimuliert. Diese Zytokine können auch von antigenstimulierten T-Zellen in der Peripherie gebildet werden (während einer Immunreaktion). Thymus: Der Thymus enthält verschiedene Populationen von Thymozyten (T-Zellen) die sich durch ihr Reifestadium und durch entsprechende Oberflächenantigene (Marker) unterscheiden (CD4, CD8,...). Die Reifung der Thymozyten wird durch Thymushormone (Thymosin) reguliert. Ähnlich wie bei den B Lymphozyten im Knochenmark findet auch im Thymus ein genetisches Rearrangement statt. Hierbei wird der T-Zell-Rezeptor durch zufällige Kombination von alpha und beta Ketten (CVD) gebildet, die bewirkt eine Vielfalt von verschiedenen Möglichkeiten. Jedoch werden rund 95% aller gebildeten TCR wieder eliminiert, da sie entweder nicht oder zu stark mit dem MHC reagieren oder weil sie körpereigene Strukturen angreifen. 4.Sekundäre lymphat. Organe: Lk, Milz, Malt Lymphknoten: sind Strukturen aus Lymphgewebe und liegen im Verlauf des Lymphgefäßsystems. Größere Ansammlungen von Lymphknoten befinden sich in der Leistengegend, der Bauchhöhle, Mediastinum und im Halsbereich. Ein Lymphknoten ist von einer Kapsel umgeben und besteht aus Kortex (B-Lymphozyten), Parakortex (T-Lymphozyten) und Medulla. Der parakortex enthält APZ sog. interdigitierende dendritische Zellen, die AG an Lymphozyten präsentieren. Hier werden naive T-Zellen aktiviert. Milz: Die Funktion der Milz entspricht der des Lymphknotens. Außerdem dient die Milz sozusagen als Blutfilter: Makrophagen der roten Pulpa reinigen das Blut von unerwünschten Substanzen und alten Erythrozyten, ohne dass dabei eine spezifische Immunreaktion vorliegt. Malt: Mukosaimmunsystem: Lymphozytenaggregate in der Schleimhaut des Gastrointestinaltraktes und des Respirationstraktes. Zum MALT gehören z.B.: die Peyerschen Plaques (Dünndarm), die Rachenmandeln (Tonsillen). 5.Antigene Sind Stoffe, an die sich AK und bestimmte Lymphozyten-Rezeptoren spezifisch binden können. Die spezifische Bindung von AK und AG können eine Immunantwort auslösen und wirken daher immunogen, jedoch ist nicht jedes AG auch immunogen (Haptene wirken nicht immunogen). AG sind meistens Proteine und werden meist von B-Zell-Rezeptoren, T-Zell-Rezeptoren oder von (von B- Zellen produzierten) AK erkannt bzw. gebunden werden. AG die von B-Zell-Rezeptoren oder AK erkannt werden befinden sich auf Oberflächen von eingedrungenen Fremdkörpern (z.B. Pollenkörnern,...). AG die von T-Zell-Rezeptoren erkannt werden, sind denaturierte Peptidsequenzen von ca. 10 AS, die von antigenpräsentierenden Zellen (APC) aufgenommen und zusammen mit MHC-Molekülen an der Oberfläche präsentiert werden. Auch körpereigene Strukturen können als AG wirken, wenn sie fälschlicherweise als fremd angesehen werden. Dadurch wird eine Autoimmunreaktion ausgelöst, diese kann in schweren Fällen zu einer Autoimmunkrankheit führen. T-Lymphozyten erkennen AG nur, wenn diese auf den Oberflächen von anderen Zellen präsentiert werden. APCs sind spezialisierte Zellen des Immunsystems, die den T-Zellen AG präsentieren. Zu den sog. professionellen APCs gehören Dendritische Zellen, Makrophagen und B-Zellen. Sie nehmen Substanzen durch

<strong>IMMUNOLOGIE</strong><br />

<strong>1.<strong>Infektion</strong></strong><br />

<strong>Eine</strong> <strong>Infektion</strong> <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> <strong>aktives</strong> <strong>oder</strong> passives Eindringen/Vermehren <strong>ein</strong>es Krankheitserregers in den Körper. Es<br />

kann zu Sympotmen kommen (apparent) <strong>oder</strong> k<strong>ein</strong>e klinischen Symptome hervorrufen (inapparent). Man<br />

unterscheidet zwischen asymptomatisch, oligosymptomatisch (inapparente Formen) und perakut, akut, subakut,<br />

abortiv, zur Latenz führend, chronisch (apparente Formen)<br />

2.Hospitalismus-Nosokomiale <strong>Infektion</strong>en<br />

<strong>Eine</strong> Zusammenfassung aller negativen körperlichen und seelischen Begleitfolgen <strong>ein</strong>es längeren<br />

Krankenhausaufenthaltes z.B.: <strong>Infektion</strong>, Depression, Dekubitus. Bedingt durch mangelnde Hygiene <strong>oder</strong><br />

res<strong>ist</strong>enten Krankenhauskeimen kommt es zu <strong>ein</strong>er <strong>Infektion</strong> z.B. durch Staphylokokkus aureus,...<br />

3.Primäre lymphatische Organe: Km, Thymus<br />

KM: hier findet die Hämatopoiese statt (hauptsächlich im roten Mark von Sternum, Wirbelsäule,<br />

Beckenknochen und Rippen). Alle Blutzellen stammen von <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>samen pluripotenten Stammzelle ab,<br />

aus der <strong>ein</strong>erseits myeloische Vorläuferzellen (Erythrozyten, Megakaryozyten, Granulozyten, Thrombozyten<br />

<strong>oder</strong> Monozyten) andererseits lymphatische Vorläuferzellen (B- und T-Lymphozyten). Die Proliferation und<br />

Reifung dieser Vorläuferzellen wird im KM durch bestimmte Zytokine stimuliert. Diese Zytokine können auch<br />

von antigenstimulierten T-Zellen in der Peripherie gebildet werden (während <strong>ein</strong>er Immunreaktion).<br />

Thymus: Der Thymus enthält verschiedene Populationen von Thymozyten (T-Zellen) die sich durch ihr<br />

Reifestadium und durch entsprechende Oberflächenantigene (Marker) unterscheiden (CD4, CD8,...). Die<br />

Reifung der Thymozyten wird durch Thymushormone (Thymosin) reguliert. Ähnlich wie bei den B<br />

Lymphozyten im Knochenmark findet auch im Thymus <strong>ein</strong> genetisches Rearrangement statt. Hierbei wird der<br />

T-Zell-Rezeptor durch zufällige Kombination von alpha und beta Ketten (CVD) gebildet, die bewirkt <strong>ein</strong>e<br />

Vielfalt von verschiedenen Möglichkeiten. Jedoch werden rund 95% aller gebildeten TCR wieder eliminiert, da<br />

sie entweder nicht <strong>oder</strong> zu stark mit dem MHC reagieren <strong>oder</strong> weil sie körpereigene Strukturen angreifen.<br />

4.Sekundäre lymphat. Organe: Lk, Milz, Malt<br />

Lymphknoten: sind Strukturen aus Lymphgewebe und liegen im Verlauf des Lymphgefäßsystems. Größere<br />

Ansammlungen von Lymphknoten befinden sich in der Le<strong>ist</strong>engegend, der Bauchhöhle, Mediastinum und im<br />

Halsbereich. Ein Lymphknoten <strong>ist</strong> von <strong>ein</strong>er Kapsel umgeben und besteht aus Kortex (B-Lymphozyten),<br />

Parakortex (T-Lymphozyten) und Medulla. Der parakortex enthält APZ sog. interdigitierende dendritische<br />

Zellen, die AG an Lymphozyten präsentieren. Hier werden naive T-Zellen aktiviert.<br />

Milz: Die Funktion der Milz entspricht der des Lymphknotens. Außerdem dient die Milz sozusagen als<br />

Blutfilter: Makrophagen der roten Pulpa r<strong>ein</strong>igen das Blut von unerwünschten Substanzen und alten<br />

Erythrozyten, ohne dass dabei <strong>ein</strong>e spezifische Immunreaktion vorliegt.<br />

Malt: Mukosaimmunsystem: Lymphozytenaggregate in der Schleimhaut des Gastrointestinaltraktes und des<br />

Respirationstraktes. Zum MALT gehören z.B.: die Peyerschen Plaques (Dünndarm), die Rachenmandeln<br />

(Tonsillen).<br />

5.Antigene<br />

Sind Stoffe, an die sich AK und bestimmte Lymphozyten-Rezeptoren spezifisch binden können. Die<br />

spezifische Bindung von AK und AG können <strong>ein</strong>e Immunantwort auslösen und wirken daher immunogen,<br />

jedoch <strong>ist</strong> nicht jedes AG auch immunogen (Haptene wirken nicht immunogen).<br />

AG sind me<strong>ist</strong>ens Prot<strong>ein</strong>e und werden me<strong>ist</strong> von B-Zell-Rezeptoren, T-Zell-Rezeptoren <strong>oder</strong> von (von B-<br />

Zellen produzierten) AK erkannt bzw. gebunden werden. AG die von B-Zell-Rezeptoren <strong>oder</strong> AK erkannt<br />

werden befinden sich auf Oberflächen von <strong>ein</strong>gedrungenen Fremdkörpern (z.B. Pollenkörnern,...). AG die von<br />

T-Zell-Rezeptoren erkannt werden, sind denaturierte Peptidsequenzen von ca. 10 AS, die von<br />

antigenpräsentierenden Zellen (APC) aufgenommen und zusammen mit MHC-Molekülen an der Oberfläche<br />

präsentiert werden. Auch körpereigene Strukturen können als AG wirken, wenn sie fälschlicherweise als fremd<br />

angesehen werden. Dadurch wird <strong>ein</strong>e Autoimmunreaktion ausgelöst, diese kann in schweren Fällen zu <strong>ein</strong>er<br />

Autoimmunkrankheit führen.<br />

T-Lymphozyten erkennen AG nur, wenn diese auf den Oberflächen von anderen Zellen präsentiert werden.<br />

APCs sind spezialisierte Zellen des Immunsystems, die den T-Zellen AG präsentieren. Zu den sog.<br />

professionellen APCs gehören Dendritische Zellen, Makrophagen und B-Zellen. Sie nehmen Substanzen durch


Endozytose auf, verarbeiten sie in den Endosomen und koppeln sie an MHC-Moleküle. Diese werden dann an<br />

der Plasmamembran präsentiert. <strong>Eine</strong> T-Zelle mit <strong>ein</strong>em passenden T-Zell-Rezeptor (TCR) kann das AG dann<br />

als fremd erkennen und wird, wenn auch <strong>ein</strong> zweites Signal vorliegt, aktiviert.<br />

B-Lymphozyten, welche mit ihrem B-Zell-Rezeptor (der membranständige Vorläufer des AK) an <strong>ein</strong> AG<br />

gebunden haben, werden je nach AG entweder direkt <strong>oder</strong> mit Hilfe <strong>ein</strong>er T-Helferzelle aktiviert. T-<br />

Helferzellen, welche an <strong>ein</strong>en AG-MHC-Komplex gebunden haben und das AG als fremd erkannt haben,<br />

scheiden Cytokine aus, die B-Zellen zur AK-produktion anregen. Je nachdem, welche Cytokine in der<br />

Umgebung ausgeschüttet werden, findet <strong>ein</strong> Class-Switch in <strong>ein</strong>e der Klassen (Ig G/E/A) statt. AK werden von<br />

den Plasma-Zellen (aktivierten B-Zellen) sezerniert, binden spezifisch an das AG, markieren damit den<br />

Eindringling und führen so zur Phagozytose der Fremdkörper. Diese Aufgabe übernehmen beispielsweise<br />

Makrophagen, welche mit ihren Fc-Rezeptoren an die konstante Region der AK binden. Durch die Erkennung<br />

körperfremder AG können gezielt Eindringlinge wie Bakterien <strong>oder</strong> Viren bekämpft werden, ohne körpereigene<br />

Zellen zu schädigen.<br />

6.AG - Präsentation/ APZ<br />

Antigenpräsentierende Zellen erkennen und präsentieren <strong>ein</strong>gedrungene Erreger <strong>oder</strong> veränderte Körperzellen<br />

und leiten so deren wirkungvolle Beseitigung durch <strong>ein</strong>e spezifische Immunantwort <strong>ein</strong>. Wichtig hierbei:<br />

dendritische Zellen, Monozyten, Makrophagen und B-Lymphozyten. Diese Zellen lösen <strong>ein</strong>e Aktivierung von<br />

T-Lymphozyten aus. Haben die dendritischen Zellen Fremdmaterial aufgenommen, können sie k<strong>ein</strong>e AG mehr<br />

aufnehmen, präsentieren jedoch das bereits Aufgenommene. Makrophagen (Monozyten) beseitigen<br />

beschädigtes Gewebe und phagozytieren <strong>ein</strong>gedrungene Erreger. Das dabei aufgenommene AG wird dann<br />

präsentiert (T-Lymphozyten).<br />

B-Lymphozyten nehmen AG über rezeptorvermittelte Endozytose mit Hilfe ihres B-Zell-Rezeptors auf. Wird<br />

das so aufgenommene und präsentierte AG von T-Lymphozyten erkannt, erfolgt <strong>ein</strong>e gegenseitige Aktivierung<br />

von B- und T-Lymphozyten. B-Lymphozyten schütten daraufhin entweder große Mengen an AK aus, die an<br />

das gleiche AG binden wie der B-Zell-Rezeptor <strong>oder</strong> sie verändern ihre AK nach dem Zufallsprinzip, sodass<br />

<strong>ein</strong>ige Zellen AK mit erhöhter Wirksamkeit bilden können.<br />

7.MHC I+II<br />

Der MHC umfasst <strong>ein</strong>e Gruppe von Genen die Prot<strong>ein</strong>e codieren, welche für die Immunerkennung, die<br />

Gewebeverträglichkeit bei Transplantationen und die immunologische Individualität wichtig sind. Beim<br />

Menschen sind diese Gene auf dem kurzen Arm von Chromosom 6 zu finden. MHC-Prot<strong>ein</strong>komplexe sind<br />

körpereigene AG auf der Oberfläche jeder Körperzelle, die immunologische Vorgänge regulieren. Diese<br />

Prot<strong>ein</strong>e kennzeichen die Zellen als zum Körper gehörig und sind auf weißen Blutkörperchen (Leukozyten)<br />

leicht nachweisbar. Daher kommt auch die Bezeichung HLA-System. MHC wird <strong>ein</strong>geteilt in MHC I und<br />

MHC II, die für die Funktion des Immunsystems <strong>ein</strong>e zentrale Rolle spielen.<br />

Damit AG von T-Lymphozyten erkannt werden können, müssen sie zuvor aufbereitet und auf die vom MHC<br />

codierten Klasse-I und Klasse-II Rezeptoren, auf der Zelloberfläche präsentiert werden. Dieses Phänomän<br />

nennt man MHC-Restriktion.<br />

MHC I: Klasse I AG werden in den Regionen B,C und A codiert, man findet die Genprodukte auf allen<br />

kernhaltigen Zellen (alle außer Erythrozyten und Trophoblasten) exprimiert. Jedes Klasse I Molekül ersch<strong>ein</strong>t<br />

auf der Zelloberfläche assoziiert an <strong>ein</strong> Prot<strong>ein</strong> (beta2-Mikroglobulin) – das auf <strong>ein</strong>em anderen Chromosom<br />

codiert <strong>ist</strong> und auch frei im Serum vorkommt. Die verschiedenen bekannten Varianten werden mit Zahlen<br />

bezeichnet z.b.: HLA-B27.<br />

MHC II: die Klasse II AG werden beim Menschen in der D Region codiert, die exprimierten Genprodukte<br />

heißen HLA-DR, HLA-DQ und HLA-DP, jedes codiert für <strong>ein</strong>e zwei-kettige Prot<strong>ein</strong>struktur. MHC Klasse II<br />

sind wie MHC I AG transmembranöse Moleküle mit extrazellulären Ig-ähnlichen Domänen und<br />

zytoplasmatischen Schwänzen. Klasse II Moleküle werden nur auf ausgewählten Zelltypen exprimiert<br />

(dendritische Zellen, B-Lymphozyten und Thymusepithelzellen). Andere Zelltypen können jedoch unter<br />

bestimmten Bedingungen (Aktivierung) MHC II exprimieren (Monozyten/Makrophagen, T-Zellen,<br />

Endothelzellen, Epithelzellen)<br />

8.MHC - assoziierte Krankheiten<br />

Krankheiten die durch genetische Begebenheiten bestehen v.a. autoimmune Erkrankungen. Bsp.: Zöliakie<br />

(Darmerkrankung – Nahrungsmittelunverträglichkeit gegenüber Gluten).<br />

Weiters: M.Bechterew (HLA-B27), Pemphigus vulgaris (DR4), Diabetes mellitus Typ I (DR3/4), Sjögren-


Syndrom (DR3), Zöliakie (DR3), rheumatoide Arthritis (DR4)<br />

9.T-Zellpopulationen<br />

Spezifisch für T-Zellen sind der TCR (T-Zell-Rezeptor) und das an den TCR assoziierte CD3 AG. Anhand<br />

anderer Marker und Funktionen können jedoch verschiedene Subpopulationen von T-Zellen unterschieden<br />

werden.<br />

CD4+ T-Lymphyozyten (T-Helferzellen bzw. Th-Zellen) werden aufgrund ihrer Zytokin-Produktionsmuster<br />

unterschieden:<br />

Th1: produzieren bei Aktivierung Zytokine, IFN-gamma und IL-2. Unterstützen die natürliche Abwehr<br />

(Makrophagen, NK-Zellen)<br />

Th2: produzieren bei Aktivierung Zytokine, IL-4, IL-5 und wenig IL-2. Unterstützen die B-Zellen (AK-<br />

Produktion)<br />

Th0: so werden Th genannt, die sich anhand der genannten Leitzytokine (IL-4, IL-5 versus IFN-gamma) nicht<br />

in das Th1/Th2 Schema <strong>ein</strong>ordnen lassen.<br />

CD8+ T Lymphozyten (Zytotoxische T Lymphozyten / Supressorzellen): man teilt sie aufgrund<br />

unterschiedlicher Funktionen <strong>ein</strong>:<br />

CTL (cytotoxischer T Lymphozyt: eliminiert unerwünschte Zellen (Exozytose <strong>oder</strong> Apoptose)<br />

TS (Suppressorzellen)<br />

10.T-Zellrezeptor- Komplex (TZR)<br />

Der T-Zell-Rezeptor besteht aus zwei verschiedenen Prot<strong>ein</strong>ketten, die mit Disulfidbrücken verbunden sind. Es<br />

gibt große Ähnlichkeit zwischen den Genen, die füür den TCR und jenen, die für die Immunglobuline (Ig)<br />

codieren. Alle Gene die <strong>ein</strong>e Homologie zu Ig besitzen, werden unter dem Begriff Immunglobulin-Gen-<br />

Superfamilie zusammengefasst. <strong>Eine</strong> T-Zelle exprimiert entweder <strong>ein</strong>en TCR2 (alpha-beta-Kette) <strong>oder</strong> <strong>ein</strong>en<br />

TCR1 (gamma-delta-Kette).<br />

Jede Kette des TCR besteht aus konstanten und variablen Regionen, die im Rahmen des TCR-Rearrangements<br />

zufällig mit<strong>ein</strong>ander kombiniert werden, dadurch erhöht sich die Diversität (Unterschiedlichkeit). Das TCR-<br />

Rearrangement findet in Abwesenheit von AG statt. Alle so erzeugten Rezeptoren müssen daher <strong>ein</strong>er<br />

Überprüfung unterzogen werden (positive Selektion: reagiert der TCR mit MHC Molekülen, negative<br />

Selektion: reagiert der TCR mit eigenen Strukturen). Es dürfen nur Thymozyten überleben, die normalstarke<br />

Affinität für MHC Moleküle besitzen und k<strong>ein</strong>e Selbst Peptide erkennen (sonst Gefahr der Autoimmunität).<br />

Im Gegensatz zum AK-Repertoire wird die Diversität der T-Zellrezeptoren nicht durch spätere somatische<br />

Mutationen (nach AG-Kontakt) erweitert.<br />

11.TZR- Vielfalt<br />

Durch TCR-Rearrangement – Kombination von verschiedenen Ketten.<br />

12.TZR- Korezeptoren+-stimulatoren<br />

Manche Produkte von Th1 Zellen (z.B.: IFN-gamma) antagonisieren Th2 Effekte und umgekehrt. Ein<br />

Ungleichgewicht in der Th1/Th2 Homöostase kann bei vielen pathologischen Situationen und<br />

immunologischen Erkrankungen beobachtet werden.<br />

CD3: Zum TCR-Komplex zählt man außerdem TCR-assoziierte Moleküle, bestehend aus mehreren<br />

verschiedenen Polypeptiden (gamma, delta, epsilon, zeta, eta), sie bilden <strong>ein</strong>e für die Signaltransduktion<br />

bedeutende Einheit und werden als CD3 bezeichnet.<br />

Der TCR interagiert mit dem MHC II Komplex (erstes Signal). Diese Verbindung <strong>ist</strong> von geringer Affinität und<br />

wird von <strong>ein</strong>er Bindung des CD4 Moleküls an MHC II begleitet. Diese Erkennung reicht all<strong>ein</strong>e nicht aus um<br />

die Th-Zelle zu aktivieren. Th braucht <strong>ein</strong> zweites Signal (Co-stimulatorisches Signal) um aktiviert zu werden.<br />

Die wichtigste Interaktion in diesem Zusammenhang stellt die Bindung von CD80 auf der APZ an CD28 auf<br />

der Th Seite dar. Adhäsionsmoleküle stabilisieren die Interaktion zwischen APZ und Th und vermitteln weitere<br />

Signale (LFA-3, ICAM-1).<br />

13.Thymus: Zentrale Toleranzinduktion (posit. + negat.)<br />

positive Selektion: reagiert der TCR wirklich mit MHC Molekülen, wie hoch <strong>ist</strong> die Affinität des TCR zu<br />

MHC? (Affinität der Thymozyten zu MHC wird an corticalen Epithelzellen überprüft)<br />

negative Selektion: reagiert der TCR mit eigenen Strukturen? (interdigitierende dendritische Zellen der cortcomedullären<br />

Junktionszone präsentieren Selbst-Moleküle).


Es dürfen nur Thymozyten überleben, die normalstarke Affinität für MHC Moleküle besitzen und k<strong>ein</strong>e Selbst-<br />

Peptide erkennen, alle anderen Zellen werden eliminiert (Apoptose)<br />

14.Periphere Toleranzinduktion<br />

Die klonale Anergie <strong>ist</strong> der Hauptmechanismus der peripheren Toleranz. Man versteht darunter <strong>ein</strong>e<br />

funktionelle Inaktivierung von Lymphozyten mit dem Verlust der Antigenreaktivität. Dies geschieht z.B. wenn<br />

<strong>ein</strong>em T-Lymphozyten <strong>ein</strong> AG in Abwesenheit von Co-stimulatorischen Signalen präsentiert wird <strong>oder</strong> wenn<br />

B-Lymphozyten in Abwesenheit <strong>ein</strong>er T-Zellhilfe mit <strong>ein</strong>em AG interagieren.<br />

15.T-Zellaktivierung<br />

Der TCR interagiert mit dem MHC II Komplex (erstes Signal). Diese Verbindung <strong>ist</strong> von geringer Affinität und<br />

wird von <strong>ein</strong>er Bindung des CD4 Moleküls an MHC II begleitet. Diese Erkennung reicht all<strong>ein</strong>e nicht aus um<br />

die Th-Zelle zu aktivieren. Th braucht <strong>ein</strong> zweites Signal (Co-stimulatorisches Signal) um aktiviert zu werden.<br />

Die wichtigste Interaktion in diesem Zusammenhang stellt die Bindung von CD80 auf der APZ an CD28 auf<br />

der Th Seite dar. Adhäsionsmoleküle stabilisieren die Interaktion zwischen APZ und Th und vermitteln weitere<br />

Signale (LFA-3, ICAM-1).<br />

Wenn die Erkennung durch den TCR stattfindet, wird <strong>ein</strong> Signal via CD3 in das Innere der Zelle transduziert.<br />

Dadurch werden intrazelluläre Prot<strong>ein</strong>e aktiviert (z.B.: Phospholipase C) und intrazelluläres Ca steigt an. Jetzt<br />

werden Transkriptionsfaktoren aktiviert z.B.: NF-AT dieser bindet an die Kontrollstellen des IL-2 Gen und<br />

aktiviert so die IL-2 Transkription. IL-2 wird nun transkriptiert, translatiert und an der Zelloberfläche<br />

sezerniert.<br />

Durch die Bindung von CD28 an CD80 wird die T-Zelle stimuliert und entwickelt sich zu T-Blasten, der größer<br />

<strong>ist</strong> als der Lymphozyt, andererseits DNS zu synthetisieren und sich zu teilen beginnt.<br />

16.B-Zellen<br />

B-Lymphozyten gehören zu den Leukozyten. Sie sind als <strong>ein</strong>zige Zellen in der Lage AK zu bilden und machen<br />

zusammen mit den T-Lymphozyten den entscheidenden Bestandteil des adaptiven Immunsystems aus.<br />

Während T-Zellen an der zellvermittelten Immunantwort beteiligt sind, sind die B-Zellen die Träger der<br />

humoralen Immunantwort. Wenn sie durch körperfremde AG aktiviert werden, können sie sich zu AKproduzierenden<br />

Plasmazellen <strong>oder</strong> zu Gedächtniszellen differenzieren. Die Entwicklung der Zellen findet im<br />

Knochenmark bzw. der fetalen Leber statt. Der gesamte B-Zell-Rezeptor besteht aus 2 identischen schweren<br />

Prot<strong>ein</strong>ketten, die über Disulfidbindungen verknüpft sind. Bei der VDJ-Rekombination werden zuerst die V,D<br />

und J Segmente der schweren Ketten des B-Zell-Rezeptors verknüpft, danach die V,J Segmente der leichten<br />

Rezeptorkette. Nur wenn die Gene dabei erfolgreich umgeordnet wrden, was als produktive Genumordnung<br />

bezeichnet wird, kann die Zelle in den jeweils nächsten Entwicklungsschritt übergehen.<br />

Naive B-Lymphozyten (ohne Kontakt zu AG) zirkulieren im Blut und den lymphatischen Organen.<br />

17.Ig/Antikörper: Aufbau + Funktion<br />

Die humorale Immunität wird durch AK vermittelt, die nur von den B-Lymphozyten produziert werden. AK<br />

<strong>oder</strong> auch Immunglobuline (Ig) gehören zu den Serumglykoprot<strong>ein</strong>en. Alle AK haben <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same<br />

Grundstruktur. Sie bestehen aus 2 identischen langen Peptidketten und 2 identischen kurzen Ketten. Je <strong>ein</strong>e<br />

leichte Kette <strong>ist</strong> mit <strong>ein</strong>er schweren Kette durch <strong>ein</strong>e Disulfidbrücke verbunden, wie auch die beiden schweren<br />

Ketten durch Disulfidbrücken mit<strong>ein</strong>ander verbunden sind. Die leichten und die schweren Ketten sind aus<br />

Einheiten aufgebaut, die man Immunglobulindomänen nennt. Die langen Ketten besitzen 4-5 (IgG, IgA, IgD,<br />

IgM, IgE), die kurzen Ketten 2 dieser Domänen. Jede leichte und jede schwere Kette besitzt <strong>ein</strong><br />

aminoterminales und <strong>ein</strong> carboxyterminales Ende. Am N-terminus liegen die variablen Domänen der leichten<br />

(VL) und der schweren (VH) Ketten. Die leichten Ketten besitzen im Anschluss an die variable Region je <strong>ein</strong>e<br />

konstante Region (CL), die schweren Ketten haben anschließend an die variable Domäne 3-4 konstante<br />

Regionen (CH). Innerhalb der variablen Regionen gibt es sog. hypervariable Regionen, diese bilden die<br />

Antigenbindungsfläche. Da diese Regionen <strong>ein</strong>e komplementäre Oberfläche (Paratop) zu dem bindenen<br />

Antigen-Epitop bilden, werden sie CDR (complementarity determinin region) genannt. Die Ig können durch<br />

enzymatische Spaltung in verschiedene Funktions<strong>ein</strong>heiten gespalten werden. Papain spaltet das Ig in 2<br />

getrennte Fab Teile (Fragment, antigenbindend) und <strong>ein</strong>en Fc Teil (Fragment, cr<strong>ist</strong>allizable).<br />

18.Bindungskräfte zwischen AG + AK<br />

Die Bindung erfolgt durch Ausbildung verschiedener nicht-kovalenter Bindungskräfte zwischen Epitop und


Paratop (elektrostatische Kräfte zwischen AS verschiedener Ladung, Van der Waals-Kräfte, hydrophobe<br />

Bindungen). Bei solchen Bindungsformen hängt die Bindungsenergie stark vom Abstand der Strukturen ab,<br />

daher werden die Anziehungskräfte umso größer s<strong>ein</strong>, je besser Epitop und Paratop zusammenpassen.<br />

19.Transzytose von IgA (sIgA)<br />

Transzytose <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> rezeptorabhängiger Transport von extrazellulärem Material durch die Zelle hindurch und<br />

somit <strong>ein</strong>e Kombination aus Endozytose und Exozytose. Das Vesikel wird an <strong>ein</strong>e Nachbarzelle weitergegeben,<br />

ohne dass s<strong>ein</strong> Inhalt verändert wird. Sie tritt in den Epithelzellen der Gefäße und in den Epithelzellen des<br />

Darmes auf, da die Zwischenräume durch Tight junctions versperrt sind.<br />

Ein Beispiel für <strong>ein</strong>en Rezeptor für Transzytose <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Gruppe von Fc-Rezeptoren. Sie befinden sich in der<br />

Plazenta und auf der apikalen Seite von kindlichem Darmepithel und transportieren durch Transzytose<br />

mütterliches IgG bzw. IgA in den Fötus bzw. in das Kl<strong>ein</strong>kind.<br />

20.AK - abhängige Effektormechanismen<br />

Membrangebundene AK dienen den B-Zellen als Rezeptor zur Bindung von AG (Erkennungsphase der<br />

humoralen Immunantwort). Dann vermehren sich die spezifischen B-Zellen und differenzieren zu AKproduzierenden<br />

und sezernierenden Zellen. Die AK übernehmen dann die Effektorfunktionen der humoralen<br />

Immunantwort.<br />

AK reagieren mit Oberflächenantigenen (Opsonation – Malaria)<br />

AK vermitteln die Komplement-abhängige Zytolyse (Trypanosomen)<br />

AK verhindern die Rezeptor-Ligand-Interaktion zwischen Parasit und Wirtszelle (Malaria,...)<br />

AK-abhängige Zell-vermittelte Zytotoxizität (ADCC) gegen Juvenilstadien von Helminthen<br />

21.AK - Vielfalt (genet. Rekombination)<br />

Die für die variablen Regionen der Immunglobuline codierenden DNS Abschnitte verändern sich geringfügig<br />

nach Antigenstimulation des B-Lymphozyten. Es kommt dabei zu somatischen Mutationen in aktivierten B<br />

Lymphozyten. Dadurch entstehen Sequenzvarianten in der mehr <strong>oder</strong> weniger gut passenden Bindungsregion,<br />

die vorteilhaft (erhöhte Affinität), nachteilig (erkennt Antigen nicht mehr), <strong>oder</strong> irrelevant s<strong>ein</strong> können. Diese<br />

Mutationen werden nur bei Immunantworten gegen Prot<strong>ein</strong>antigene beobachtet, die <strong>ein</strong>er Th Hilfe bedürfen,<br />

eventuell sind Produkte der Th für die hohe Mutationsrate verantwortlich. Wichtig sind weiters die follikulären<br />

dendritischen Zellen in den Keimzentren der sekundären lymphatischen Organen. Sie binden Immunkomplexe<br />

und AG an ihrer Oberfläche. Außerdem exprimieren sie Adhäsionsmoleküle, an die sich B-Lymphozyten<br />

binden. Die follikuläre dendritische Zelle präsentiert (gehört nicht zu den APZ) das AG den Lymphozyten und<br />

es kommt zu <strong>ein</strong>er Kreuzvernetzung sowie <strong>ein</strong>er Co-Stimulation der B-Zellen über Komplement-Rezeptoren.<br />

Es werden dabei Zellen, die mit hoher Affinität binden selektioniert, alle anderen werden durch Apoptose<br />

zerstört und durch Makrophagen beseitigt. B-Lymphozyten mit hoher Affinität proliferieren, differenzieren<br />

<strong>ein</strong>erseits zu Plasmazellen und bilden andererseits Gedächtniszellen.<br />

22.Somatische Mutation – Affinitätsreifung<br />

Durch <strong>ein</strong>en AG Kontakt werden AK produziert, die spezifisch das AG binden können.<br />

23.Fc – Rezeptoren<br />

Fc-Rezeptoren sind Membranrezeptoren für verschiedene Immunglobulinisotypen. Sie gehören zur<br />

Immunglobulin-Superfamilie. Der Fc-alpha-Rezeptor (CD89) bindet die Fc-Domäne von IgA. Der Rezeptor <strong>ist</strong><br />

auf der Oberfläche von Monozyten, Makrophagen, neutrophilen und eosinophilen Zellen zu finden.<br />

Die Fc-epsilon-Rezeptoren binden die Fc-Domäne von freiem IgE. Sie sind auf der Oberfläche von Mastzellen<br />

und basophilen Zellen zu finden. Durch die Bindung von AG an diese gebundenen AK kommt es zu <strong>ein</strong>er<br />

Aktivierung der Mastzelle. Dieser Vorgang spielt bei der Allergie Typ I <strong>ein</strong>e entscheidende Rolle.<br />

Die Fc-gamma-Rezeptoren binden an die Fc-Domäne von IgG. Sie sind auf der Oberfläche von Phagozyten, B-<br />

Lymphozyten, NK-Zellen und dendritischen Zellen zu finden. Diese Rezeptoren können aggregierte IgG-<br />

Moleküle erkennen und diese binden. Die Bindung löst je nach Zelltyp unterschiedliche Reaktionen aus: z.B.:<br />

Opsonisierung <strong>oder</strong> ADCC (durch NK-Zellen).<br />

24.Abwehr von Mikroorganismen:<br />

25. - von intra- + extrazellulären Bakterien


Extrazelluläre Bakterien: grampositive Kokken, gramnegative Kokken, verschiedene gramnegative und<br />

grampositive Stäbchen. Je nach Virulenz schädigen die Keime das Gewebe und/<strong>oder</strong> bilden Toxine.<br />

Immunreaktionen gegen extrazelluläre Bakterien zielen auf die Erreger-Elimination und auf die Toxin-<br />

Neutralisation hin. Zuerst treffen die Bakterien auf die erste Abwehrreihe der natürlichen Abwehr. Dabei<br />

werden viele Bakterien durch Phagozytose abgetötet und eliminiert. Ein weiterer Eliminationsmechanismus <strong>ist</strong><br />

die Aktivierung des Komplementsystems (KS) über den alternativen Weg. Die Bakterien enthalten<br />

Zellwandbestandteile die die Komplementkaskade aktivieren können. Die Bakterien werden dabei durch den<br />

MAC (membran-attack-complex) lysiert. Zusätzlich opsoniert C3b Bakterien. Endotoxine aktivieren<br />

Makrophagen, die nun Zytokine und Entzündungsmediatoren freisetzen (TNF, IL-1). Sie locken neue<br />

Entzündungszellen an, lösen Fieber aus und regen die Produktion von akute Phase Prot<strong>ein</strong>e an. Die<br />

entscheidende Immunreaktion gegen extrazelluläre Bakterien <strong>ist</strong> die Produktion spezifischer AK v.a. IgG die<br />

gebildet werden nach AG-Kontakt. Die AK bewirken: Opsonisierung, Agglutination von Bakterien (IgA),<br />

Aktivierung des KS (klassischer Weg), Neutralisation von Toxinen.<br />

Intrazelluläre Bakterien: Die Bakterien vermehren sich in Endosomen und Lysosomen und sind daher res<strong>ist</strong>ent<br />

gegenüber der Verdauung im Phagozyten. Der wichtigste Weg die Erreger zu eliminieren <strong>ist</strong> die Kooperation<br />

mit dem spezifischen Immunsystem. z.B.: <strong>ein</strong> mit Mykobakterien beladener Makrophage präsentiert an s<strong>ein</strong>er<br />

Zelloberfläche bakterielle Produkte (mit MHC II), dies aktiviert spezifische T-Helferzellen (Th1), die<br />

produzieren nun Makrophagen-aktivierende Zytokine (IFN-gamma, TNF-alpha) und stimulieren den<br />

Makrophagen. Aktivierte Makrophagen besitzen die Fähigkeit die intrazellulären Keime abzutöten. Weiters<br />

setzen sie IL-12 frei, <strong>ein</strong> Zytokin das die Neubildung von Th1 Lymphozyten fördert.<br />

26. - von Viren => Antiviraler Zustand (AVZ)<br />

Viren sind obligat intrazelluläre Mikroorganismen. Für die Elimination virusinfizierter Zellen sind daher<br />

zytotoxische Mechanismen notwendig. Als Schutz vor <strong>ein</strong>er <strong>Infektion</strong> spielen jedoch humorale Faktoren,<br />

sowohl der natürlichen wie auch der spezifischen Abwehr <strong>ein</strong>e Rolle. Die erste Abwehrreihe gegen<br />

Virusinfektionen sind daher AK (falls schon vorhanden) und Interferone, die den „antiviralen Zustand“ in <strong>ein</strong>er<br />

Zelle herstellen können. AK sind natürlich nur wirksam gegen Virionen, die sich außerhalb von Zellen<br />

befinden. z.B. in der Phase der Virämie. Sie sind durch folgende Mechanismen wirksam:<br />

Behinderung der Interaktion Virus-Zielzelle, Komplementaktivierung und Lyse, Opsonisierung und<br />

Phagozytose, ADCC (AK-abhängige zelluläre Zytotoxizität).<br />

Wenn das Virus jedoch in s<strong>ein</strong>e Zielzelle <strong>ein</strong>getreten <strong>ist</strong>, können nur mehr zytotoxische Mechanismen <strong>ein</strong>e<br />

„Clearence“ (vollständige Befreien es Organismus von den Viren) bewirken:<br />

am wichtigsten <strong>ist</strong> hierbei das CD8+CTL. Virusinfizierte Zellen exprimieren an ihrer Zelloberfläche<br />

Viruspeptide in Assoziation mit MHC I. Die antivirale Wirkung der CTL (zytotoxischer T-Lymphozyt) besteht<br />

in der Lyse der infizierten Zelle. Bei manchen Virusinfektionen <strong>ist</strong> die Immunantwort und die folgende<br />

Zellzerstörung für die Pahtologie verantwortlich, während die Viren selbst die Wirtszelle nicht <strong>oder</strong> kaum<br />

schädigen (z.B. Hepatitis B). Man spricht dann von <strong>ein</strong>em Immunpathologischen Phänomen.<br />

27. - von Helminthen<br />

Wurminfektionen können beim Menschen durch gewisse Trematoden <strong>oder</strong> Nematoden verursacht werden. Die<br />

Immunreaktion richtet sich me<strong>ist</strong> gegen die erwachsenen Parasiten. Würmer induzieren typischerweise <strong>ein</strong>e<br />

Th2-abhängige Immunreaktion. Es kommt dabei zur Präsentation von Wurmantigenen an CD4+Th Zellen, die<br />

große Mengen an IL-4 und IL-5 produzieren. IL-4 bewirkt <strong>ein</strong>en Immunoglobulinswitch in den spezifischen B-<br />

Lymphozyten zu IgE, IL-5 <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Zytokin das eosinophile Granulozyten aus dem Knochenmark rekrutiert und<br />

aktiviert. IgE AK binden nun an Wurmantigene und interagieren mit Eosinophilen, die ja <strong>ein</strong>en Rezeptor für<br />

IgE besitzen (CD23, Fc-epsilon-R II). Dann findet ADCC statt. Außerdem sensibilisieren die IgE lokale<br />

Mastzellen und später <strong>ein</strong>gewanderte Basophile, die bei AG-kontakt degranulieren und so <strong>ein</strong>e Entzündung<br />

auslösen. Wurmantigene induzieren also <strong>ein</strong>en über Th2 vermittelte Immunreaktion, die der Typ I Allergie<br />

gleicht.<br />

28.Evasionsmechanismen von Mikroorganismen<br />

Bakterien (extrazellulär): genetische Variation der Oberflächenantigene, Kapsel > erhöhte Res<strong>ist</strong>enz gegen<br />

Phagozytose, Hemmung der Komplementaktivierung, Enzymatische Spaltung von AK<br />

Bakterien (intrazellulär): Hemmung der Fusion von Phagosom und Lysosom (z.B. pathogene Mykobakterien),<br />

Hemmung der Bildung von Sauerstoffradikalen, Hemmung der AG-Präsentation<br />

Viren: serotypische Variabilität (die Immunantwort gegen Viren <strong>ist</strong> so spezifisch, dass nach der Erkrankung nur


Immunität gegen diesen <strong>ein</strong>en Serotypen besteht --> Antigendrift, Antigenshift --> Punktmutationen bzw.<br />

Austausch <strong>ein</strong>zelner Genomsegmente zwischen 2 Viren), Auslösung immunsuppressiver Mechanismen <strong>oder</strong><br />

Befall von Zellen des Immunsystems (HIV, EBV – hemmt Funktionen der MPH und verhindert die Bildung<br />

von IL-1, TNF, IL-12)<br />

Parasiten: Entweichen in anatomisch unzugängliche Lokalisationen (Toxoplasma vermehren und überleben in<br />

Wirtszellen), Antigenmaskierung (der Parasit bedeckt s<strong>ein</strong>e Oberfläche mit Wirtsprot<strong>ein</strong>en z.B. Sch<strong>ist</strong>osoma<br />

mansoni), Res<strong>ist</strong>enz gegen immunologische Effektormechanismen (z.B.: Trypanosoma cruzi – synthetisiert<br />

Membranglykoprotei, das Ähnlichkeit mit dem DAF aufwe<strong>ist</strong> und so die Komplementaktivierung hemmt),<br />

Produktion von Ektoenzymen (spalten gebundene AK – Res<strong>ist</strong>enz gegen AK-vermittelte Effektorfunktionen),<br />

Antigenvariation (rasche Veränderung der Oberfläche von Mikroorganismen z.B. stadienspezifischer Wechsel<br />

der AG-expression), Abstoßen von gebundenen AK mit den AG (Entamoeba h<strong>ist</strong>olytica), Be<strong>ein</strong>flussung der<br />

Immunantwort durch parasitäre AG (freie AG können z.B.: AK binden und dadurch vom Parasiten ablenken,<br />

<strong>ein</strong>e T-Zell-Toleranz induzieren, Makrophagen aktiviern um suppressive Moleküle freizusetzen,...)<br />

29.Zytokine<br />

Zytokine sind Peptidhormone die im Rahmen der natürlichen und der spezifischen Abwehr Abläufe regulieren<br />

(Regulatoren), vermitteln (Mediatoren) und bewirken (Effektoren).<br />

Interleukine: der Begriff stammt noch daher, dass man früher dachte Zytokine wären in erster Linie Produkte<br />

von Leukozyten und wirkten auch nur auf Leukozyten.<br />

Monokine: von mononuklären Phagozyten produzierte Zytokine<br />

Lymphokine: von Lymphozyten produzierte Zytokine<br />

Kolonie-stimulierende Faktoren (CSF): stimulieren Differenzierung von unreifen Leukozyten.<br />

Die Zytokinproduktion <strong>ist</strong> transient (sind sie synthetisiert, werden sie rasch sezerniert)<br />

Zytokine sind nicht Zelltyp-spezifisch (bestimmte Zytokine können von verschiedenen Zellen produziert<br />

werden)<br />

Zytokine haben pleiotrope Wirkungen (Wirkungen der verschiedenen Zytokine sind oft überlappend)<br />

Zytokine be<strong>ein</strong>flussen oft Synthese und/<strong>oder</strong> Wirkungen anderer Zytokine<br />

Zytokine wiken an Zielzellen durch Bindung an <strong>ein</strong>en Rezeptor und Signaltransduktion<br />

Zytokine können autokrin, parakrin <strong>oder</strong> endokrin wirken.<br />

30.Interferone, vgl. AVZ<br />

Interferon <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Prot<strong>ein</strong> <strong>oder</strong> Glykoprot<strong>ein</strong>, das <strong>ein</strong>en immunstimulierende, vor allem antivirale und<br />

antitumorale Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebehormon in menschlichen und tierischen<br />

Zellen, v.a. von Leukozyten und Fibroblasten gebildet.<br />

Es gibt mehrere Einteilungmöglichkeiten z.B.:<br />

Typ I Interferone (IFN-alpha und IFN-beta): werden induziert durch Virusinfektionen, doppelsträngige RNS,<br />

induzieren den AVZ, Proliferationshemmung, Erhöhung der Lysefähigkeit der NK-Zellen, Steigerung der<br />

Effizienz der CTL Antwort<br />

Typ II Interferon (Immuninterferon, IFN-gamma): wird produziert von CD4+Th, CD8+T Zellen, NK Zellen.<br />

Wirkungen: antiviral, antiproliferativ, Aktivator von Makrophagen, Regulation von MHC Molekülen<br />

(Erhöhung der Expression von MHC I & II), Differenzierung von T und B Zellen, Aktivierung von<br />

Neutrophilen, Stimulation von NK Zellen, hemmt IgE und IgG-4 Produktion<br />

Typ III Interferon: IFN-beta2 (=IL-6) --> Wachsttumsfaktor für aktivierte B-Zellen, Produktion von akute<br />

Phase Prot<strong>ein</strong>en, Wachstum hämatopoietischer Stammzellen im Knochenmark.<br />

Typ IV Interferon: Tumor-Nekrose-Faktor (TNF): produziert von LPS-stimulierten Makrophagen, auch von<br />

aktivierten T Zellen und NK Zellen. Wirkungen: Aktivierung von Endothelzellen (Expression von<br />

Adhäsionsmolekülen), Stimulation von Makrophagen, antiviral, selektiv zytotoxisch für viele maligne<br />

transformierte Zellen, Verschluss von Blutgefäßen --> Entzündung wird örtlich begrenzt, bei starker<br />

Stimulation auch systemische Wirkungen (Fieber, aktue Phase Prot<strong>ein</strong>e, Aktivierung von Phagozyten die dann<br />

vermehrt IL-1 und IL-6 produzieren, metabolische Veränderung (Kachexie), septischer Schock: Hemmung der<br />

Herztätigkeit+Vasodilatation, Hypotonie+Aktivierung des Gerinnungssystems (Verbrauchskoagulopathie)<br />

31.Zytotoxizität<br />

<strong>ist</strong> die Fähigkeit <strong>ein</strong>iger chemischer Substanzen, Gewebszellen zu schädigen. Diese Schädigung kann auch<br />

durch Zellen des Immunsystems geschehen, diese Zellen nennt man zytotoxische Zellen (zytotoxische T-<br />

Zellen, NK-Zellen).


Zytotoxische Zellen sind Lymphozyten mit <strong>ein</strong>er zytolytischen Aktiviät, sie können Zellen von<br />

Allotransplantaten, Virus-infizierte Zellen und Tumorzellen abtöten. Es zeigte sich, dass es sich bei diesen<br />

Zellen um <strong>ein</strong>e Subpopulation von Lymphozyten handelt. Heute bezeichnet man sie als Zytotoxische T-Zellen<br />

(CTL). Voraussetzung für diese Effektorzelle <strong>ist</strong> allerdings, dass sie gegen ihre Zielzelle bereits sensibilisiert<br />

s<strong>ein</strong> muss, also Bestandteil des spezifischen Abwehrsystems (Immunsystems) <strong>ist</strong>. CTL tragen alle das CD3<br />

Antigen, den Mrker für T-Zellen. Weiters <strong>ist</strong> das CD8 AG <strong>ein</strong> typischer CTL-Marker, es gibt aber <strong>ein</strong>e<br />

Subpopulation von CD4+-T-Zellen mit CTL-Aktivität, nämlich das Th1-Subset.<br />

Man unterscheidet 2 völlig verschiedene Populationen von zytotoxischen Zellen mit Morphologie von<br />

Lymphozyten, die sich darin unterscheiden, dass sie ihre Zielzellen auf unterschiedliche Weise erkennen<br />

können:<br />

zytotoxische Zellen (Tc-Zellen, CTL) --> Erkennungsmechanismus immunologisch über AG-Rezeptoren<br />

NK-Zellen und Killer-Zellen --> Erkennungsmechanismus nicht-immunologisch und zwar über NK-Rezeptoren<br />

bzw. Fc-Rezeptoren mit AK als Mittler (K-Zellen).<br />

Der Prozess der Abtötung der Zielzellen verläuft in 3 Phasen:<br />

Zielerkennung --> Lysisprogramm --> Zielzelluntergang<br />

32.NK - Zellen / LGL<br />

NK-Zellen werden direkt durch Bakterien <strong>oder</strong> indirekt über IL-2 aus Lymphozyten aktiviert. <strong>Eine</strong> NK-Zelle <strong>ist</strong><br />

jene Zelle lymphozytärer Morphologie, die in der Lage <strong>ist</strong>, ohne vorhergehende Sensibilisierung <strong>oder</strong><br />

Immunisierung, stammend aus <strong>ein</strong>em gesunden Spender, Zielzellen <strong>ein</strong>es ganz bestimmten, Spezies-typischen<br />

Spektrums zu lysieren. Die Erkennung von MHC I Molekülen durch NK-Zellen setzt <strong>ein</strong> negatives Signal.<br />

Zielzellselektion: Zellen mit NK-Zielzellstruktur und MHC I-Moleküle werden nicht lysiert.<br />

Im peripheren Blut gesunder Personen wird praktisch die gesamte NK-Aktivität von sog. großen granulierenden<br />

Lymphozyten (LGL) wahrgenommen.<br />

LGL (large granular lymphocyte) – Große granulierte Lymphozyt: der Anteil der LGL am weißen Blutbild<br />

beträgt ca. 10%. S<strong>ein</strong> Aussehen we<strong>ist</strong> außer mit Lymphozyten gewisse Ähnlichkeiten auf mit dem <strong>ein</strong>es<br />

Monozyten in Bezug auf s<strong>ein</strong>e Größe (<strong>ein</strong> LGL <strong>ist</strong> fast so groß wie <strong>ein</strong> Monozyt) und auf s<strong>ein</strong>en häufig apfel-<br />

<strong>oder</strong> nierenförmigen Kern. Folgende Oberflächenmoleküle befinden sich an <strong>ein</strong>em LGL: CD16, LGL-Marker,<br />

CD8, CD11b, CD11c, Rezeptoren für Interferone, CD2, CD25 (IL-2 Rezeptor),....<br />

Biologische Bedeutung der LGL: Kontrolle der Entstehung von Primärtumoren, Verhinderung der Entstehung<br />

von Tumormetastasen, Elimination virusinfizierter Zellen, Regulation proliferierender hämopoetischer Zellen.<br />

Im peripheren Blut des gesunden, nichtstimulierten Organismus findet man die gesamte NK-Aktivität in der<br />

LGL-Fraktion.<br />

33.Komplementsystem (KS)<br />

Aus Versuchen wurde im Serum <strong>ein</strong>e hitzelabile Komponente vermutet, die die lytische Funktion der AK<br />

„komplementiert“. Diese hitzelabile Substanz wurde Komplementsystem genannt. Es handelt sich dabei um <strong>ein</strong><br />

ganzes System funktionell gekoppelter Prot<strong>ein</strong>e. Die Komponenten reagieren in festgelegter Reihenfolge<br />

unter<strong>ein</strong>ander. Sie sind für viele Effektorfunktionen der humoralen Immunität und der Entzündung<br />

verantwortlich. Man unterscheidet beim Komplementsystem 2 Aktivierungwege <strong>ein</strong>en Verknüpfungspunkt C3<br />

sowie <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same Endstrecke. Danach kommt es zur Porenbildung des MAC und die Zielzelle wird<br />

lysiert. Danach werden die Prot<strong>ein</strong>e abgebaut, dadurch können weitere Reaktionen ausgelöst werden z.B.: C3a<br />

wirkt anaphylaktisch --> Kontraktion der glatten Muskulatur, Permeabilitätssteigerung der Kapillaren, C5a<br />

wirkt stark chemotaktisch, Zellaktivierung.<br />

34.Biologische Bedeutung des KS<br />

Wichtigste biologische Funktionen des Komplementsystems:<br />

Opsonisierung, Anaphylatoxine und Aktivierung von Entzündungszellen, Zytolyse, Solubilisierung von<br />

Immunkomplexen<br />

Angriffsziele:<br />

nicht körpereigene Zellen:<br />

An der komplementvermittelten Zytolyse sind die Komponenten C5-C9 / MAC beteiligt. Die<br />

komplementvermittelte Zytolyse stellt <strong>ein</strong>en wichtigen Abwehrmechanismus gegen mikrobielle <strong>Infektion</strong>en<br />

dar.<br />

Mechanismus: Wenn AG in den Körper gelangen, kommt es im Rahmen der Aktivierung des Immunsystems<br />

zur Synthese spezifischer AK. Diese binden an die Mikroben, Die AG-AK-Komplexe aktivieren das


Komplementsystem und auf der Oberfläche der Bakterien kommt es zur Bildung des MAC und zur Zell-Lyse.<br />

Einige Mikroorganismen können das KS auch in Abwesenheit von AK aktivieren, me<strong>ist</strong> auf dem alternativen<br />

Weg. Dieser Mechanismus verhindert <strong>ein</strong>e Bakteriämie durch Neisserien. C5-C8-Mangel führt zu<br />

rezidivierenden Infekten mit Neisserien, C9-Defizienz <strong>ist</strong> symptomlos.<br />

körpereigene Zellen: antigentragende Zellen, TU-Zellen, haptenisierte Zellen, im Rahmen von<br />

Autoimmunerkrankungen kann es zur Lyse autologer Zellen kommen.<br />

35.Klassischer Aktivierungsweg<br />

Er stellt <strong>ein</strong>en der wichtigsten Effektormechanismen der humoralen Immunität dar.<br />

Aktivierung:<br />

Bindung des C1 an den Fc-Teil in Immunkomplexen (IgG, IgM) <strong>oder</strong> andere Strukturen (aggrgiertes IgM, IgG,<br />

<strong>ein</strong>ige Bakterien bzw. Viren, C-re<strong>aktives</strong>-Prot<strong>ein</strong>, Heparin)<br />

Die Bindung von C1 löst <strong>ein</strong>e Konformationsänderung aus und das C1 wird zum C1s, welches wiederum C4<br />

und C2 aktiviert (C4b, C2b)<br />

C4b und C2a bilden gem<strong>ein</strong>sam die C3 Konvertase, dadurch entsteht das C3b, welches sich an den C4bC2a<br />

Komplex anlagert --> es entsteht die C5-Konvertase (C2a4b3b) ab nun beginnt die gem<strong>ein</strong>same Endstrecke:<br />

Die C5-Konvertase löst die Aktivierung der terminalen Komplementkomponenten aus, die mit der Bildung des<br />

MAC (membrane attack complex) endet. Hierzu wird C5 zu C5b umgewandelt. C5b haftet sich an die Zielzelle<br />

an (Bohrplatte), darauf lagern sich C6 und C7 an (Bohrantrieb), C8 (Bohrer) befindet sich zwischen diesen<br />

Komplexen und dringt in das Zytoplasma der Zelle <strong>ein</strong>. In dem entstandenen Membrandefekt bindet <strong>ein</strong><br />

Produkt des C9 (Brunnenringe) --> Die Zelle hat <strong>ein</strong>en Substanzdefekt durch den Ionen und Wasser aus bzw.<br />

<strong>ein</strong>strömen kann --> osmotische Lyse.<br />

36.Alternativer Aktivierungsweg<br />

Die Komplementaktivierung auf dem alternativen Weg erfolgt in Abwesenheit von AK und führt zur Bildung<br />

von löslichen und membranassoziierten Formen der C3-Konvertase. Diese C3 Konvertase <strong>ist</strong> nur auf sog.<br />

Aktivatoroberflächen (mikrobiellen Zelloberflächen) stabil, nicht auf körpereigenen Zellen.<br />

Autoaktivierung: läuft ständig ab, aber in zu gerinem Ausmaß. Zusätzlich benötigt wird <strong>ein</strong>e<br />

Aktivatoroberfläche.<br />

Aktivatoroberflächen: Endotoxine, Viren, Bakterien, Protozoen, Oberfläche von virusinfizierten Zellen <strong>oder</strong><br />

malign transformierter Zellen, Immunkomplexe und Aggregate mit Ig aller Klassen<br />

Aktivierung:<br />

Durch C3(H2O) <strong>oder</strong> C3b (auf klassischem Weg gebildet) entsteht: partikelgebundenes C3b und das flüssige<br />

Phase C3b. Das Schicksal von partikelgebundenem C3b entscheidet sich, je nach Anwesenheit <strong>ein</strong>er<br />

Aktivatoroberfläche (Ablauf der Kaskade) <strong>oder</strong> Fehlen von Aktivatoroberfläche (Inaktivierung).<br />

Fortgang der Kaskade: C3b bzw. C3(H2O) binden an Faktor B, der homolog zum C2 des klassischen Weges<br />

<strong>ist</strong>. Dadurch kommt es zur Konformationsänderung am Faktor B --> dadurch kann Faktor D Faktor B aktivieren<br />

(Bb) und es entsteht der Komplex C3bBb bzw. C3(H2O)Bb (C3-Konvertase des klassischen Weges). Der<br />

Komplex wird stabilisiert durch Properdin. Einige der C3b-Moleküle binden an die C3-Konvertase und es<br />

entsteht C3bBbC3b, dabei handelt es sich um die C5-Konvertase des klassischen Weges, die für die<br />

Aktivierung von C5 verantwortlich <strong>ist</strong>. Ab nun beginnt die gem<strong>ein</strong>same Endstrecke:<br />

Die C5-Konvertase löst die Aktivierung der terminalen Komplementkomponenten aus, die mit der Bildung des<br />

MAC (membrane attack complex) endet. Hierzu wird C5 zu C5b umgewandelt. C5b haftet sich an die Zielzelle<br />

an (Bohrplatte), darauf lagern sich C6 und C7 an (Bohrantrieb), C8 (Bohrer) befindet sich zwischen diesen<br />

Komplexen und dringt in das Zytoplasma der Zelle <strong>ein</strong>. In dem entstandenen Membrandefekt bindet <strong>ein</strong><br />

Produkt des C9 (Brunnenringe) --> Die Zelle hat <strong>ein</strong>en Substanzdefekt durch den Ionen und Wasser aus bzw.<br />

<strong>ein</strong>strömen kann --> osmotische Lyse.<br />

37.Regulation des KS<br />

Neben der kurzen HWZ von C3 und C5 Konvertasen (starke Einschränkung) gibt es Inhibitoren:<br />

C1-Inhibitor: er inaktiviert mehrere Enzyme: C1, Kallikr<strong>ein</strong>, Plasmin<br />

Inhibitoren der C3 und C5 Konvertasen: körpereigene Zellen bilden MCP und CR1, dies bewirkt <strong>ein</strong>e höhere<br />

Affinität des C3b zum Faktor H, als zum Faktor B. Somit wird <strong>ein</strong>e Bindung von C3b an Faktor B/Bb<br />

kompetitiv gehemmt und es kann k<strong>ein</strong>e C3-Konvertase gebildet werden. Mikroorganismen können k<strong>ein</strong>e MCP<br />

<strong>oder</strong> CR1 ausbilden und es kommt daher auf fremden Oberflächen zu <strong>ein</strong>er wirkungsvollen<br />

Komplementaktivierung.


38.Komplementrezeptoren<br />

Die Vermittlung der Aktivität der Fragmente des KS basiert auf der Bindung der <strong>ein</strong>zelnen Fragmente an<br />

spezifische Rezeptoren auf der Zelloberfläche:<br />

CR1 (C3b-Rezeptor): Erys, Lymphozyten, Granulozyten, Monozyten,.. --> Erkennung von Immunkomplexen,<br />

Opsonisierung<br />

CR2 (C3d-Rezeptor): B-Lymphozyten --> Co-Stimulation des B-Lymphozyten<br />

CR3 (iC3b-Rezeptor): Phagozyten, LGL --> wichtiger Opsonin-Rezeptor, Verstärkung der NK-Lyse<br />

39.Anaphylatoxine<br />

Anaphylatoxine sind Abbauprodukte des menschlichen Körpers. Es sind Prot<strong>ein</strong>e, aktivierte Teilkomplexe des<br />

KS, die bei akuten allergischen Reaktionen durch Auslösung des Mastzellen-Zerfalls H<strong>ist</strong>amin freisetzen.<br />

Anaphylatoxine bewirken: Spasmen glatter Muskulatur (Bronchialspasmen, Vasokonstriktionen,...), Steigerung<br />

der Durchlässigkeit der Blutkapillaren, zunehmende Chemotaxis (besonders C5a), Zellaktivierung<br />

Anaphylatoxine: C3a, C5a und C5a-des-erg<br />

Wirkung auf Mastzellen und basophile Granulozyten: Bindung an die C5a bzw. C3a Rezptoren --><br />

Degranulation und Freisetzung von Mediatoren aus Mastzellen bzw. bGrz<br />

Wirkung auf neutrophile Granulozyten, Monozyten/MPH: C5a bewirkt <strong>ein</strong>e gesteigerte Anhaftungsfähigkeit<br />

von Granulozyten und Monozyten an der Gefäßwand, Freisetzung von lysosomaler Enzyme, Stimulation des<br />

Arachidonsäurestoffwechseln, Freisetzung von IL-1 aus Monozyten/MPH, Verstärkte Expression von C3-<br />

Rezeptoren.<br />

Rezeptoren für C3a und C5a findet man an: basophilen Granulozyten, Mastzellen, Granulozyten, Monozyten,<br />

Thrombozyten, Lymphozyten und glatten Muskulatur.<br />

40.Mastzellen + Basophile<br />

Mastzellen stellen <strong>ein</strong> zentrales zelluläres Effektorsystem im Rahmen der Entzündung dar. Von außen<br />

kommend repräsentiert das Mastzell/IgE-System – nach der Epidermis und dem IgA der Sekrete – die zweite<br />

Linie der natürlichen Abwehr (Mastzellaktivierung über C3a/C3a) wie des Immunsystems (Aktivierung über<br />

IgE gebunden an Mastzellen und Basophile).<br />

Mastzellen und Basophile weisen zahlreiche gem<strong>ein</strong>same Eigenschaften auf:<br />

Sie besitzen beide: Fc-epsilon-Rezeptoren, Fc-gamma-Rezeptoren, Rezeptoren für C5a und C3a, CR1, CR3 und<br />

basophile Granula (H<strong>ist</strong>amin,...)<br />

Unterschiede: sie besitzen unterschiedliche Stammzellen die M<strong>ein</strong>ungen wovon was abstammt <strong>ist</strong> jedoch<br />

unschlüssig. Weiters haben Basophile <strong>ein</strong>e Peroxidase in der Granula, was Mastzellen nicht besitzen. Im<br />

Gegensatz dazu besitzen Mastzellen Phosphatasen, die wiederum der basophile Granulozyt nicht besitzt. Der<br />

H<strong>ist</strong>amingehalt der Mastzelle <strong>ist</strong> um das 30x höher als der des Granulozyten.<br />

41.Mastzellen + Entzündung<br />

Bei <strong>ein</strong>er Entzündung versucht der Körper <strong>ein</strong>e schädliche Substanz <strong>oder</strong> <strong>ein</strong>en Fremdkörper durch <strong>ein</strong>e<br />

Reaktion zu eliminieren. Mastzellen können verschiedenartigst aktiviert werden bei <strong>ein</strong>er Entzündungsreaktion.<br />

z.B. durch mechanische Reize (Druck, Hitze,...). Sie setzen dabei H<strong>ist</strong>amin frei, welches zur Gefäßerweiterung<br />

führt. Weiters kann H<strong>ist</strong>amin Nervenendigungen erregen und somit sorgen, dass Substanz P freigesetzt wird.<br />

Substanz P wiederum bewirkt <strong>ein</strong>e vermehrte Ausschüttung von H<strong>ist</strong>amin bei Mastzellen (positive<br />

Rückkoppelung).<br />

Mastzellen können auch chemotaktisch wirkend s<strong>ein</strong> bei Entzündungen (Mediatoren: ECF, NCF = eosinophil<br />

bzw. neutrophil chemotactic factor)<br />

<strong>Eine</strong> wichtige Rolle spielen Mastzellen auch bei der Allergie über <strong>ein</strong>e Aktivierung von IgE (nach <strong>ein</strong>er<br />

Sensibilisierung, mögliche H<strong>ist</strong>aminausschüttung innerhalb von wenigen Sekunden)<br />

42.Mastzellaktivierung / - mediatoren<br />

Die Mechanismen und auch die Konsequenzen der Aktivierung von Mastzellen und Basophilen sind identisch.<br />

Die Folge der Mastzellaktivierung (und der Basophilen) <strong>ist</strong> die Degranulation und damit der Freisetzung<br />

gespeicherter sowie neugebildeter Mediatoren. Der gem<strong>ein</strong>same Effekt aller Aktivierungsmechanismen <strong>ist</strong> die<br />

Erhöhung des intrazellulären Ca2+ Spiegels --> Aktivierung von cAMP (sch<strong>ein</strong>bare Regulation der<br />

Aktivierung)<br />

Es gibt 3 Aktivierungsmechanismen, die bedeutsam sind:


Aktivierung über Quervernetzung von Fc-epsilon-Rezeptoren<br />

Aktivierung durch die Anaphylatoxine C5a und C3a<br />

Aktivierung durch Neuropeptide (Substanz P)<br />

Mastzellmediatoren:<br />

Die Erhöhung des intrazellulären Ca hat 3 wesentliche Folgen:<br />

Es kommt zur Exozytose der Granula und damit zur Freisetzung bereits gebildeter Mediatoren<br />

(Degranulierung).<br />

Es kommt über die Aktivierung der membranständigen Phospholipase A2 zur Neusynthese von<br />

Prostaglandinen, Thromboxanen, Leukotrinen und PAF<br />

Synthese und Sekretion von Zytokinen (IL-3, IL-4, IL-5)<br />

Mediatoren:<br />

chemotaktische Mediatoren: NCF (Neutrophile), ECF (Eosinophile), LTB4 (Monozyten, Basophile), PAF<br />

vasoaktive Substanzen: H<strong>ist</strong>amin, Thromboxan, Prostazyklin<br />

Spasmogene: H<strong>ist</strong>amin, PgD2, LTC4, LTD4, PAF<br />

Effektorzell-Aktivierung und Differenzierung: IL-4 (B-Zellen, IgE-Synthese), IL-5 (Eosinophilen-<br />

Differenzierung, B-Zell-Aktivierung)<br />

43.Neutrophile GZ<br />

Die neutrophilen Granulozyten (Neutrophile) gehören mit <strong>ein</strong>em Anteil von 40-70% zu den häufigsten weißen<br />

Blutkörperchen. Als Phagozyten sind sie Teil der angeborenen Immunabwehr und dienen der Identifizierung<br />

und Zerstörung von Mikroorganismen. Neutrophile sind kugelförmige Zellen mit <strong>ein</strong>em Durchmesser von rund<br />

12-15µm. Charakter<strong>ist</strong>isch für ausgereifte Neutrophile <strong>ist</strong>, der aus 3-5 Segmenten bestehende Kern. Es gibt<br />

k<strong>ein</strong>en Nukleolus und damit <strong>ist</strong> k<strong>ein</strong>e Synthese neuer Ribosomen möglich. Das Zytoplasma enthält 2 Arten von<br />

Granula: primäre (azurophile) Granula: saure Hydrolasen, antimikrobielle Enzyme, Defensine,<br />

Myeloperoxidasen, Cathelicidine und Lactoferrin<br />

sekundäre (spezifische) Granula: Lysozym, Kollagenase, Elastase, Plasminogenaktivatoren, Neuramidase und<br />

Vitamin B12-bindendes Prot<strong>ein</strong><br />

Ein erwachsener Mensch produziert täglich ca. 10¹¹ Neutrophile pro Tag. Sie werden im Knochenmark<br />

gebildet. Junge Neutrophile haben im Gegensatz zu Ausgereiften noch k<strong>ein</strong>en vielfach segmentierten Kern,<br />

weshalb sie als stabkernig beschrieben werden. Sollten Neutrophile nicht innerhalb von 6 Stunden nach<br />

Neubildung in Kontakt mit <strong>Infektion</strong>en <strong>oder</strong> Entzündungsreaktionen kommen, erfahren sie den programmierten<br />

Zelltod (Apoptose) und werden durch Makrophagen in Leber <strong>oder</strong> Milz abgebaut. Selbst bei Kontakt mit<br />

<strong>Infektion</strong>en haben Neutrophile nur <strong>ein</strong>e um wenige Stunden verlängerte Lebensdauer.<br />

Neutrophile zirkulieren im Blut und wandern im Falle <strong>ein</strong>er <strong>Infektion</strong> zum Ort des Geschehens. Dort nehmen<br />

sie die Erreger auf und verdauen sie. Um infiziertes und/<strong>oder</strong> entzündliches Gewebe zu erreichen, verlassen sie<br />

in <strong>ein</strong>em durch Adhäsionsmoleküle und Chemokine vermittelten mehrstufigen Prozess den Blutstrom und<br />

dessen Gefäße. Dabei wandern sie durch die Interzellular-Räume der endothelialen Zellen in postkapillaren<br />

Venolen. Der Vorgang der Rekrutierung von Neutrophilen und Monozyten zum <strong>Infektion</strong>sherd lässt sich in 4<br />

Schritte unterteilen:<br />

Selectin-vermitteltes entlang-Rollen am Gefäß-Endothelium<br />

Chemokin-vermittelte Verstärkung der Integrin-Affinität<br />

Stabile Integrin-vermittelte Adhäsion an das Endothelium<br />

Durchwanderung des endothelialen Gewebes<br />

Zellmembran: Neutrophilenmembran besitzt folgene wichtige Rezeptoren:<br />

Fc-Rezeptor für IgG, Komplementrezeptoren CR1, CR3, CR4 und Rezeptoren für Faktor H, Rezeptoren für<br />

Anaphylatoxine C5a und C3a, Rezeptoren für chemotaktische Peptide, Rezeptoren für Prostaglandine und<br />

Leukotriene.<br />

Die Hauptaufgabe der neutrophilen Granulozyten <strong>ist</strong> die Bekämpfung der zahlreichen pyogenen<br />

(eiterbildenden) Bakterien --> Staphylokokkus aureus, Streptokokkus pyogenes, Neisseria gonnorrhoeae,<br />

Salmonella typhi, Escherichia coli.<br />

Die Neutrophilen bilden am Ort der Entzündung die erste zelluläre Abwehrreihe.<br />

44.Eosinophile GZ<br />

Der Name eosinophil kommt von der Färbeeigenschaft der Granulozyten, die 1879 von Paul Ehrlich<br />

beschrieben wurden.<br />

Es gibt viele Parallelen zum neutrophilen Granulozyten (k<strong>ein</strong> Nukeolus, exprimieren Fc-gamma / CR1 / CR3


..., kurze Lebenszeit, wichtige Effektorzelle bei der chronischen Entzündung bei Typ I Allergien wie<br />

chronisches allergisches Asthma)<br />

Unterschiede zu Neutrophilen:<br />

geringere Anzahl im peripheren Blut<br />

Eosinophile können aktiviert werden durch ECF (eosinophiler chemotaktischer Faktor aus Mastzellen), ESP<br />

(eosinophiler stimulierender Promotor aus Parasitenantigen-stimulierten T-Helferzellen)<br />

Zusammensetzung der Granula --> Major basic prot<strong>ein</strong> (tötet Helminthen-Larven, bewirkt <strong>ein</strong>e<br />

Mastzelldegranulation, beteiligt bei Asthma), eosinophil cationic prot<strong>ein</strong> (tötet Helmithenlarven), eosinophile<br />

Peroxidasen, H<strong>ist</strong>aminase (reguliert die Mastzelldegranulation), Phospholipase, Charcot-Leyden-Kr<strong>ist</strong>all-<br />

Prot<strong>ein</strong>, eosinophiles Neurotoxin<br />

45.Phagozytose<br />

Mikrobizide Wirkung von neutrophilen Granulozyten, Monozyten und MPH. Die Phagozytose <strong>ist</strong> der<br />

wichtigste Abwehrmechanismus der Abwehr gegen intrazelluläre Bakterien, wobei allerdings die pathogenen<br />

intrazellulären (iz) Bakterien gegen den iz Abbau durch Monozyten und MPH (Makrophagen) relativ<br />

widerstandsfähig sind. Deshalb kann die natürliche Abwehr das Festsetzen im Gewebe und die Ausbreitung der<br />

Mikroorganismen in der Regel nur ungenügend kontrollieren. Ihre vollständige Elimination bereitet oft<br />

Schwierigkeiten, was sich in Form von chronischen Infekten und häufigen Rückfällen zeigt.<br />

46.Makrophagen (MPH)<br />

Der mononukleäre Phagozyt und der polymorphkernige Phagozyt entwickeln sich aus <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>samen<br />

Stammzelle, dem Myeloblasten.<br />

Die frühest morphologisch identifizierbare Zelle des Systems <strong>ist</strong> der Promonozyt. Man findet ihn im<br />

Knochenmark. Promonozyten haben <strong>ein</strong>e hohe mitotische Aktivität und es entstehen zunächst die primären<br />

Granula, die neutrale Proteasen und Myeloperoxidasen enthalten.<br />

Der Monozyt <strong>ist</strong> die nächste Stufe der Entwicklung: sie befinden sich im Knochenmark und im peripheren Blut,<br />

Monozyten sind zur Teilung fähig und besitzt bereits relativ viele Rezeptoren. Der Unterschied zu den<br />

Granulozyten <strong>ist</strong>, dass während der Reifung die Zahl der Mitochondrien und der Lysosomen zunimmt und die<br />

Fähigkeit zur Prot<strong>ein</strong>synthese erhalten bleibt.<br />

Regulation der Monozytopoese: Wachstumsfaktor: CSF (colony-stimulatin-factors – granulocyte-monocyte),<br />

Inhibitor: PGE2<br />

Beim Erwachsenen beträgt die Gesamtzahl der Monozyten im Knochenmark etwa 7x10⁹ Zellen, in der<br />

Zirkulation findet man rund 2x10⁹. Monozyten bleiben ca. 3 Tage im Kreislauf und können dann ins Gewebe<br />

auswandern. In den jeweiligen Geweben wird der Monozyt durch lokale Faktoren bei<strong>ein</strong>flusst und es entsteht<br />

aus dem relativ undifferenzierten Monozyten der ausdifferenzierte, für dieses Gewebe typische Makrophage.<br />

S<strong>ein</strong>e durchschnittliche Lebensdauer beträgt dort 60-90 Tage.<br />

Der Monozyt kann k<strong>ein</strong>e Granulome ausbilden<br />

Der Makrophage kann sich nicht in <strong>ein</strong>en Monozyten zurückverwandeln<br />

Man findet im Blut praktisch k<strong>ein</strong>e Makrophagen<br />

<strong>Eine</strong> wichtige Funktion der Makrophagen <strong>ist</strong> die <strong>ein</strong>er APZ, also die Aufnahme, Prozessierung und Präsentation<br />

von AG an der Oberfläche zusammen mit MHC II – AG den CD4+ Lymphozyten präsentiert. Man kann nun im<br />

wesentlichen 2 Typen von APZ unterscheiden:<br />

phagozytierende APZ (klassischer Makrophage)<br />

professionelle APZ (ähnliche Aufgaben wie <strong>ein</strong>e dendritische Zelle)<br />

Rezeptoren:<br />

Fc-Rezeptoren für IgG und IgE, Komplementrezeptoren CR1, CR3, CR4, Rezeptoren für chemotaktische<br />

Faktoren, Rezeptoren für Anaphylatoxine C3a und C5a, weiters MHC II- AG (bei aktivierten Makrophagen),<br />

Rezeptoren für Zytokine z.B.: gamma-IFN, Makrophagen können CD4-Moleküle exprimieren – Marker für T-<br />

Helferzellen (Eintrittspforte für HIV)<br />

47.MPH – Aktivierung<br />

Die Makrophagen spielen <strong>ein</strong>e zentrale Rolle in der zellvermittelten Abwehr, da sie sowohl AG präsentieren<br />

können und die spezifische Antwort des Immunsystems <strong>ein</strong>leiten, als auch in ihrer Funktion als Effektorzellen,<br />

Entzündungsherde, intrazelluläre Bakterien und Tumorzellen bekämpfen.<br />

Funktionen von Makrophagen:<br />

Entzündung und Fieber: Sezernierung von IL-1, alle frühen Komplementkomponenten, Gerinnungsfaktoren, Pg


Lymphyzyten-Aktivierung: AG-Verarbeitung, AG-Präsentation, IL-1 Produktion, IL2, IL-12 Produktion<br />

Gewebe-Neuorganisation: um das Entzündungsgebiet aufzuräumen sezernieren Makrophagen hydrolytische<br />

Enzyme, die nicht-phagozytierbare Strukturfragmente auflösen, gleichzeitig werden auch Inhibitoren der<br />

Enzyme sezerniert um <strong>ein</strong>en geregelten Ablauf zu garantieren. Danach wird Granulationsgewebe gebildet<br />

(induziert durch die Sekretion von IL-1)<br />

Untergang von Tumorzellen und virusinfizierten Zellen: durch Sauerstoffmetaboliten, Proteasen, TNF,...<br />

Elimination von Bakterien und Protozoen: Die Makrophagen bilden die 2. zelluläre Abwehrreihe. Sie<br />

phagozytieren Bakterien, Protozoen und Pilze, die von den Neutrophilen im ersten Anlauf nicht eliminiert<br />

werden konnten. Dadurch sterben fast alle Bakterien ab mit Ausnahme von Mykobakterien und manchen<br />

Pilzen, die im Phagosom <strong>ein</strong>es unstimulierten Makrophagen überleben können. Diese Mikroorganismen können<br />

nur mit Hilfe von T-Zellen bekämpft werden: die T-Lymphozyten sezernieren Lymphokine, darunter mehrere<br />

MAF (macrophage activating factors). Dies bewirkt, dass an der Makrophagenoberfläche vermehrt Fc- und<br />

Komplement-Rezeptoren exprimiert werden. Die Produktion und Sekretion verschiedenster Enzyme wird<br />

gesteigert.<br />

Dieses Wechselspiel zwischen APZ – IL-12 – Th1-Zell-IFN-gamma-aktivierter Makrophage bezeichnet man<br />

als zelluläre Immunität (weil AK-unabhängig). Die AK-abhängigen Abwehrmechanismen werden als humorale<br />

Immunität bezeichnet.<br />

48.Zelluläre Immunität<br />

T-Zellen greifen mit Hilfe von Makrophagen infizierte Körperzellen an und zerstören sie. Sie reagieren auf AG,<br />

die sich auf der Zellmembran von <strong>ein</strong>igen Zellen des Körpers befinden ohne <strong>ein</strong>e Ausbildung von AK.<br />

49.H<strong>ist</strong>amin<br />

H<strong>ist</strong>amin wird hauptsächlich in Mastzellen und in basophilen Leukozyten gebildet. Der H<strong>ist</strong>amingehalt<br />

innerhalb des Körpers <strong>ist</strong> unterschiedlich jedoch sind die höchsten H<strong>ist</strong>aminspiel in der Lunge und im Magen<br />

zu finden. Im Plasma findet man H<strong>ist</strong>aminkonzentrationen von 0-1 ng/ml. Im anaphylaktischen Schock kann<br />

dieser Wert auf das 100-fache der Norm ansteigen.<br />

H<strong>ist</strong>amin <strong>ist</strong> vor allem in den basophilen Granula der Mastzellen und der Basophilen gespeichert. Der<br />

H<strong>ist</strong>amingehalt der Mastzellen <strong>ist</strong> etwa 20x höher als der der Basophilen.<br />

H<strong>ist</strong>amin wird abgebaut durch: H<strong>ist</strong>aminase, H<strong>ist</strong>amin-Methyl-Transferase und Monoaminooxidase (MAO)<br />

Wirkungen: ähnlich wie bei den Neurotransmittern Noradrenalin und Adrenalin werden die H<strong>ist</strong>aminwirkungen<br />

über 2 Rezeptorpopulationen vermittelt.<br />

Kreislauf: konstriktorisch auf Gefäß über 80µm, dilatatorisch bei Kapillaren, positiv chronotrop und inotrop,<br />

dilatation von Koronargefäßen, Freisetzung von Katecholaminen, Permeabilitätserhöhung von Kapillaren und<br />

Venolen (Ödembildung), H<strong>ist</strong>aminkopfschmerz durch Ödembildung<br />

glatte Muskulatur: H1-Rezeptoren: Kontraktion in Bronchialmuskulatur und Darmmuskulatur (durch Erhöhung<br />

der intrazellulären Ca2+ Konzentration)<br />

Magen: erhöht die Magensaftproduktion über H2 Rezeptoren<br />

Allergie und Pruritus: H<strong>ist</strong>amin <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>er der zentralen Mediatoren bei allergischen Erkrankungen vom Typ I<br />

(IgE). H<strong>ist</strong>amin <strong>ist</strong> weiters neben Serotonin, Substanz P, Kininen, Prostaglandinen und Gallensäuren <strong>ein</strong>er der<br />

wichtigsten Mediatoren bei Pruritus.<br />

50.Bradykinin<br />

Das Spektrum der Wirkungen von Bradykinin <strong>ist</strong> jenem des H<strong>ist</strong>amins ähnlich. Allerdings sind die Wirkungen<br />

durch die kurze HWZ sehr flüchtig. Man unterscheidet zwischen B1 und B2 Rezeptoren.<br />

Bradykinin senkt den systemischen Blutdruck durch Senkung des peripheren Widerstandes<br />

Erhöhung der Gefäßpermeabilität durch Kontraktion der Endothelzellen im Venolenbereich<br />

Konstriktion der Bronchialmuskulatur durch die Aktivierung der Phospholipase A2<br />

Schmerzentstehung durch Erregung von freien Nervenendigungen<br />

Diurese: Bradykinin verstärkt die Prostaglandinsynthese, die renale Durchblutung und die Diurese über<br />

Antagonisierung des antidiuretischen Hormons (ADH)<br />

51.Lipidmediatoren: Prostaglandine, Leukotriene<br />

Lipidmediatoren sind Derivate der Arachnoidonsäure zu ihnen zählen: Prostaglandine, Leukotriene und<br />

Lipoxine.<br />

Prostaglandine: sind <strong>ein</strong>e Gruppe von Gewebshormenen die verschiedenste Aufgaben erfüllen:


PgH2 --> entwickelt sich rasch weiter zu Thromboxanen <strong>oder</strong> anderen Prostaglandinen<br />

PgI2 --> =Prostazyklin, Antiaggregatorisch,<br />

PgF2 --> in hohen Dosen vasokonstriktorisch, Uteruskontraktion bei Schwangeren<br />

PgD2 --> Vasokonstriktion, Antiaggregatorisch<br />

PgE2 --> Vasodilatation (Blutdrucksenkung, reflektorische Tachykardie), Senken Hcl-Produktion, steigern die<br />

Schleimproduktion, können Diarrhöen auslösen, Antiaggregatorisch auf Thrombozyten<br />

Thromboxane --> starke vasokonstriktorische Wirkung, Reninfreisetzung, Fördert Thrombozytenaggregation<br />

Leukotriene:<br />

LTB4 --> chemotaktische Wirkung auf Leukozyten, Freisetzung von lysosomaler Enzyme aus Leukozyten und<br />

Bildung von Sauerstoffradikalen, Verstärkung <strong>ein</strong>es entzündlichen Geschehens.<br />

LTC4, LTD4, LTE4 --> Bronchospasmen/Bronchokonstriktion, Erhöhung der Viskosität des<br />

Bronchialschleims<br />

Entzündungen: die klassischen Symptome der Entzündung können durch die me<strong>ist</strong>en Arachidonsäurederivate<br />

ausgelöst <strong>oder</strong> verstärkt werden. Wichtige Reaktionen sind: Vasodilatation, Verstärkung der Wirkung von<br />

H<strong>ist</strong>amin, Erhöhung der Permeabilität, Veränderung des Temperatur-Sollwertes im Hypothalamus, Mediatoren<br />

des Bronchospasmus, Chemotaxis, Freisetzung von lysosomalen Enzymen und Sauerstoffradikalen, Förderung<br />

der Bindegewebsproliferation, Hemmung <strong>ein</strong>er überschießenden Reaktion von T-Zellen, Hemmung von nicht<br />

aktivierten LGL,...<br />

52.Sauerstoffmetaboliten<br />

Unter reaktiven Sauerstoffmetaboliten versteht man <strong>ein</strong>e Anzahl von Molekülen, die sich vom molekularen<br />

Sauerstoff ableiten, aber im Gegensatz zu diesem sehr reaktionsfreudig sind. Die Oxidationsstufe der<br />

Metaboliten liegt zwischen 0 (O2) und -2 (H2O). Aufgrund ihrer chemischen Aggressivität sind sie bei<br />

physiologischen und pathophysiologischen Vorgängen von entscheidender Bedeutung, vor allem bei<br />

Entzündungen. Die reaktiven Metaboliten und deren Derivate sind:<br />

*O2 Singulett-Sauerstoff<br />

OO- Superoxid-Radikal-Anion<br />

OOH Superoxid-Radikal<br />

H2O2 Wasserstoffperoxid<br />

NO Stickoxid --> Gefäßdilatation<br />

Die Bildung der zahlreichen toxischen O2-Metaboliten durch Phagozyten steht im Dienst der unspezifischen<br />

Abwehr. Polymorphkernige Leukozyten, Monozyten und Makrophagen nützen das toxische Potential der O2-<br />

Metaboliten um Bakterien und Protozoen intra- aber auch extrazellulär im Zusammenspiel mit lytischen<br />

Enzymen erst abzutöten und dann zu verdauen. Makrophagen bedienen sich dabei primär mit O2- Radikalen<br />

bzw. deren Folgeprodukte.<br />

53.Entzündung<br />

Karteikarten<br />

54.Ursachen der Entzündung<br />

Karteikarten<br />

55.Axonreflex<br />

=Weiterleitung der elektrischen Impulse. Bei starker Irritation der Haut mit <strong>ein</strong>em spitzen Gegenstand tritt an<br />

Stelle des weißen Strichs innerhalb von 10 Sekunden <strong>ein</strong>e Rötung auf, worauf nach wenigen Minuten <strong>ein</strong>e<br />

lokale Schwellung mit diffuser Rötung in der Umgebung der gereizten Hautpartie folgt.<br />

initiale Rötung (Kapillardilatation als direkte Antwort der Mastzellen auf den Druckreiz) – initiale Schwellung<br />

(erhöhte Kapillarpermeabilität) – diffuse Rötung in der Umgebung der Schwellung (Arteriolendilatation).<br />

Die diffuse Rötung fehlt bei <strong>ein</strong>er lokalen Anästhesierung --> muss also über Nerven ablaufen. Falls die Nerven<br />

zum Rückenmark getrennt sind funktioniert dieser Reflex immer noch --> es muss nicht im Rückenmark<br />

umgeschalten werden. Durch den Druck wird die Ausschüttung von Substanz P bewirkt --> Gefäßerweiterung<br />

und Mastzellenaktivierung (mit H<strong>ist</strong>aminausschüttung) --> H<strong>ist</strong>amin bewirkt <strong>ein</strong>e Freisetzung von Substanz P<br />

aus den benachbarten sensiblen, Substanz P haltigen Nervenendigungen --> positive Rückkoppelung, die bei<br />

jeder entzündlichen Reaktion aktiviert wird.<br />

56.Schmerz


Schmerz <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e unangenehme Sinnesempfindung, die den Körper vor Schäden (Noxen) warnt. Man bezeichnet<br />

die Reizaufnahme und die nervale Weiterleitung als Nozizeption. Die anschließende Verarbeitng der noxischen<br />

Signale wird dann subjektiv empfunden und beruht auf Erfahrung. Auch die darauffolgende Reaktionen<br />

beruhen auf Erfahrung.<br />

Wir besitzen bis auf das Gehirn und Leber überall Noszisensoren. Diese sind perlschnurartige Endigungen von<br />

peripheren Axonen. Die me<strong>ist</strong>en Fasern sind langsam ( projizierter Schmerz (z.B. Schmerzen im B<strong>ein</strong> bei Nervenquetschung durch Bandscheibenvorfall)<br />

Die zentralen Axonen der nozizeptiven Neuronen enden im Hinterhorn d. RÜMA, genauso wie die<br />

nozizeptiven Afferenzen der inneren Organe und zwar oft an den gleichen Neuronen wie die Hautafferenzen --<br />

> Schmerzen vom Herzen bewirkt, dass man Schmerzen auf der in der Nähe gelegenen Haut verspürt --><br />

übertragener Schmerz (Konvergenz von somatischen & viszeralen nozizeptiven Afferenzen)<br />

57.Leukozytose<br />

Bezeichnet <strong>ein</strong>e Vermehrung an Leukozyten im Blut. Im Normalfall sind Leukozytenzahlen pro µl Blut um die<br />

4.000-11.000. Wird der Wert überschritten spricht man von Leukozytose, <strong>ein</strong>e Verminderung nennt man<br />

Leukopenie. Anhand des Differenzialblutbildes lässt sich erklären, welche Zellart für die Vermehrung der<br />

Leukozyten verantwortlich <strong>ist</strong>.<br />

Ursachen: Die Leukozytose kommt vor, bei den me<strong>ist</strong>en infektiösen Prozessen, die mit <strong>ein</strong>er akuten<br />

Entzündung <strong>ein</strong>hergehen z.B. Appendizitis, Cholezystitis, Pankreatitis,...<br />

58.Fieber, -typen<br />

Fieber wird ausgelöst durch <strong>ein</strong>e Sollwertänderung im hypothalamischen Wärmeregulationzentrum (me<strong>ist</strong><br />

durch Pyrogene) --> Körpertemperatur 38° Fieber<br />

Fiebertypen<br />

Kontinua: Tagesschwankungen bis max. 1°, me<strong>ist</strong> über 39° - typisch für bakterielle <strong>Infektion</strong>en<br />

Remittierender Typ: Tagesschwankungen 1-2°, stets höher als Normaltemperaturen – Virusinfektionen<br />

Intermittierender Typ: starke Schwankungen >2° pro Tag, abwechselnd Fieber, Normal und Untertemperatur,<br />

Hinweis für schubweise Erreger- bzw. Toxinschwemmung.<br />

Undulierendes Fieber: wellenförmiger Verlauf mit fieberfreien Tagen (Brucelose, Malaria)<br />

Anfiebern: Schüttelfrost<br />

Abfiebern: Schweißausbruch<br />

59.Pyrogene<br />

Sind Jene Stoffe, die entzündlich wirken, abgeleitet vom griechichen Wort Pyros = Feuer. Genauer gesagt sind<br />

Pyrogene Stoffe, die bei parenteraler Gabe Fieber erzeugen können.<br />

Man unterscheidet<br />

exogene Pyrogene: bakterielle Pyrogene (z.B. Endotoxine), Viruspyrogene, Pyrogene als Bestandteil von Pilzen<br />

und Pyrogene nicht biologischen Ursprungs (Metallverbindungen, Gummiabrieb,...)<br />

endogene Pyrogene: IL-1, IL-6 <strong>oder</strong> TNF-alpha<br />

Pyrogenwirkung: durch ihre Wirkung auf die Makrophagen werden Mediatoren freigesetzt, die zu <strong>ein</strong>er erhöhte<br />

Pg-Synthese im Hypothalamus führen können. Dadurch kommt es zu <strong>ein</strong>er Be<strong>ein</strong>flussung der<br />

Thermoregulation (gesteuert durch das Organum vasculosum laminae terminalis).<br />

60.Chemotaxis<br />

Chemokinese <strong>ist</strong>, ausgelöst durch <strong>ein</strong> molekulares AG, <strong>ein</strong>e allgem<strong>ein</strong>e Erhöhung der Leukozytenmobilität<br />

ohne bestimmte Wanderrichtung.


Chemotaxis <strong>ist</strong> die gerichtete Chemokinese entlang <strong>ein</strong>es Konzentrationsgradienten: Die Leukozyten wandern<br />

in Richtung der höheren Konzentration des Chemotaxans.<br />

Chemotaktisch wirksame Substanzen:<br />

C5a, Zytokine (IL-1), Mediatoren aus Mastzellen (ECF, NCF --> eosinophil bzw. neutrophil chemotactic<br />

factor), Leukotriene (LT-B4), Bakterienprodukte, Fibrinogen-Spaltprodukte, Plättchen-aktivierender Faktor<br />

(PAF), denaturierte RNS,...<br />

Es gibt auch das Phänomen der negativen Chemotaxis. Hier flüchten die Leukozyten entlang <strong>ein</strong>es<br />

Konzentrationsgradienten weg vom Entzündungsagens. Dies findet statt bei:<br />

Kieselsäure, Pasteurella pestis, Bacillus anthracis, Clostridium septicum<br />

Man kann nun an <strong>ein</strong>em Menschen, der <strong>ein</strong>e heftige entzündliche Reaktion durchmacht, folgende<br />

Veränderungen gegenüber dem Normalzustand beobachten und messen:<br />

Leukozytose<br />

Fieber<br />

Veränderung in der Zusammensetzung der Plasmaeiweißkörper (akute Phase Prot<strong>ein</strong>e) mit beschleunigter<br />

Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)<br />

Erhöhte Neopterinspiegel in Blut und Harn<br />

61.Enteroviren<br />

Enteroviren gehören zu den Picornaviren (genau wie Rhinoviren). Man unterscheidet bei den Picornaviren<br />

mehrere Untergruppen:<br />

Polioviren – siehe Zettel<br />

Coxsackieviren: es handelt sich um <strong>ein</strong> unbehülltes RNS-Virus mit den Stämmen A und B. Coxsackie Viren<br />

rufen vor allem Erkältungen (grippale Infekte), virale Meningitis und Myokarditis hervor. Zu diesen Erregern<br />

gehören die Coxsackie-Viren A1-22, 24 und Coxsackie-Viren B1-6. Die Erreger sind weltweit vorhanden und<br />

werden per Tröpfcheninfektion <strong>oder</strong> verunr<strong>ein</strong>igte Nahrung bzw. Wasser übertragen. Neben den grippalen<br />

Symptomen kann es auch zu Durchfällen kommen.<br />

Echo-Viren – siehe Zettel<br />

Hepatitis A Virus – siehe Zettel<br />

62.Picornaviren: v.a.: Polioviren, -impfung<br />

Hygieneausarbeitung<br />

63.Herpesviren<br />

Hygieneausarbeitung<br />

64.Hepatitsviren, (vgl. II)<br />

Hygieneausarbeitung<br />

65.CD – Nomenklatur<br />

Oberflächenmoleküle können als Marker für die speziellen Zellpopulationen, die sie exprimieren verwendet<br />

werden. Diese Marker sind dadurch charakterisiert, dass sie von <strong>ein</strong>em bestimmten monoklonalen AK erkannt<br />

werden (daher auch Oberflächen-AG). Die internationale Nomenklatur für solche Zellmarker <strong>ist</strong> das CD<br />

(Cluster of Definition)-System. Die Funktionen der jeweiligen Oberflächenmoleküle sind natürlich<br />

un<strong>ein</strong>heitlich, die Rolle <strong>ein</strong>iger CD-Moleküle <strong>ist</strong> bekannt. Die Expression <strong>ein</strong>es CD Markers muss nicht<br />

spezifisch für <strong>ein</strong>en Zelltyp <strong>oder</strong> <strong>ein</strong>e Zell-Linie s<strong>ein</strong>, für manche Marker trifft das jedoch zu. Die CD-AG sind<br />

wichtig für:<br />

Diagnostik: mittels monoklonaler AK kann die absolute und relative Zahl verschiedener Zelltypen und ihre<br />

Verhältnisse zu<strong>ein</strong>ander gemessen werden (z.B. mittels Durchflusszytometrie). Besonders wichtig <strong>ist</strong> diese<br />

Form der Diagnostik im hämatologischen Bereich.<br />

Therapie: „targetting“ (Stimulation, Zerstörung, R<strong>ein</strong>igung, usw.) von gewünschten Zelltypen<br />

Forschung: Charakterisierung von Zellen und Funktionen<br />

Beispiele: CD2 (T-Zellen, NK-Zellen - Aktivierung), CD4 (MHC II-restringierte T-Zellen – Adhäsion,<br />

Signalübermittlung), CD8 (MHC I-restringierte T-Zellen – Adhäsion, Signalübermittlung), CD11a (Leukozyten<br />

- Adhäsion), CD14 (Monozyten), CD40 (B-Zellen – Rolle bei B-Zelll-Aktivierung induziert durch T-Zell-<br />

Kontakt), CD80 (dendritische Zellen, Makrophagen, aktivierte B-Zellen --> Kostimulator für T-Lymphozyten-<br />

Aktivierung)


Monoklonale AK: Zunächst wird <strong>ein</strong>e Maus mit AG (z.b. humanem IgG) immunisiert. Wenn die Maus gegen<br />

das AG AK gebildet hat (Anti-human-IgG AK), wird die Milz entnommen, die viele B-Zellen (Plasmazellen)<br />

enthält, also auch solche, die AK mit der gewünschten Spezifität produzieren. Alle diese AK-produzierenden<br />

Zellen werden dann in vitro durch spezielle Methoden mit Myelomzellen zu Hybridomen funsioniert, die AK<br />

produzieren und unsterblich sind. Alle so entstandenen Hybridome werden dann druch Verdünnung ver<strong>ein</strong>zelt<br />

(kloniert), aus den Einzelzellen wachsen Zellkulturen heran. Da diese dauernd AK sezernieren, kann man in<br />

Zellkulturüberständen testen, ob sie AK enthalten, die für das fragliche AG spezifisch sind. Solche Hybridom-<br />

Klone werden dann weiter expandiert und produzieren MoAK in unlimitierten Mengen. Diese braucht man zur:<br />

Identifizierung und Phänotypisierung von Zellen (CD-AG), Diagnostik (Nachweis spezifischer AG <strong>oder</strong> AK,<br />

Therapie.<br />

66.Iso-, Idio- + Allotyp<br />

Isotyp: kann eigentlich synonym mit dem Begriff Immunglobulinklasse verwendet werden. Der Mensch besitzt<br />

5 verschiedene Immunglobulinklassen nämlich IgA, IgD, IgE, IgG und IgM. Darüber hinaus gibt es bei IgG<br />

und IgA AK auch Subklassen. Alle AK <strong>ein</strong>es Isotyps besitzen die gleichen konstanten Regionen der schweren<br />

Ketten. Es gibt aber auch zwei verschiedene Isotypen von leichten Ketten, sie heißen lambda und kappa. Diese<br />

haben aber im Unterschied zu den Isotypen der schweren Ketten k<strong>ein</strong>en Einfluss auf die Effektorfunktion des<br />

AK.<br />

Allotyp: Es gibt geringfügige Variationen in den konstantne Regionen der AK, die durch Vererbung<br />

unterschiedlicher Allele zustandekommen und daher nicht bei allen Individuen der gleichen Spezies identisch<br />

sind (Polymorphismus). Allotypische Varianten sind aber für die Funktion des AK bedeutungslos.<br />

Idiotyp: der Begriff kann synonym mit AK-Spezifität verwendet werden. Der Idiotyp wird bestimmt durch<br />

Variationen in den variablen Teilen der leichten und schweren Ketten (AG-Bindungsstelle). Diese <strong>ein</strong>zigartigen<br />

Determinanten bezeichnet man als Idiotope. Alle AK mit identischen Idiotopen bezeichnet man als Idiotyp. Die<br />

Netzwerktheorie besagt, dass AK gegen Idiotope gebildet werden und somit das Immunsystem geregelt wird.<br />

67.Angeborene + erworbene Abwehr<br />

Das Abwehrsystem des Menschen besteht aus vier Teilsystemen. Die unspezifische Abwehr richtet sich gegen<br />

alle Fremdkörper. Ihre Mechanismen sind angeboren. Die spezifische Abwehr richtet sich gegen bestimmte<br />

AG, die auch wiedererkannt werden können. Die Vorgänge der spezifischen Abwehr sind erworben. Das<br />

bedeutet, das jeder Mensch erst mit <strong>ein</strong>em bestimmten Krankheitserreger in Kontakt kommen muss, um sich<br />

spezifisch zu wehren.<br />

Dann gibt es noch die Unterscheidung in <strong>ein</strong>e zelluläre und <strong>ein</strong>e humorale Abwehr. Zellulär bedeutet, dass die<br />

Abwehr durch Zellen erfolgt. Humoral m<strong>ein</strong>t nichts andere als „nicht zellulär“.<br />

Teilsysteme der Abwehr zellulär humoral<br />

spezifisch T-Zellen, T-Helferzellen, T-<br />

Gedächtniszellen, zytotoxische T-<br />

Zellen<br />

AK (produziert von B-Zellen und<br />

Plasmazellen)<br />

unspezifisch NK-Zellen, Makrophagen, Komplementsystem, Zytokine,<br />

neutrophile Granulozyten Lysozym<br />

Die unspezifische Abwehrmaßnahmen treten als erstes in Aktion. die neutrophile Granuloyten, Monozyten und<br />

die Makrophagen sind zuerst am Ort des Geschehens. Sie werden über chemische Botenstoffe angelockt. Die<br />

Zellen der unspezifischen Abwehr sind in der Lage, Fremdstoffe phagozyten. Die natürlichen Killerzellen sind<br />

darauf spezialisiert, insbesondere Tumorzellen und Viren unschädlich zu machen. NK-Zellen sind spezielle<br />

große gekörnte Lymphozyten. Sie werden durch die von den virusbefallenen Zellen abgesonderten Interferone<br />

angelockt. Dann durchlöchern sie die Zellmembranen der virusbefallenen Zellen mit bestimmten Prot<strong>ein</strong>en.<br />

Dadurch stirbt die Zelle ab und das Virus kann sich nicht mehr vermehren.<br />

Die humorale unspezifische Abwehr besteht aus <strong>ein</strong>er Vielzahl von löslichen Stoffen, den Zytokinen. Die<br />

Zytokine werden von den Monozyten und Makrophagen produziert. Sie sorgen dafür, dass vermehrt<br />

Abwehrzellen der unspezifischen Abwehr zur Verfügung stehen. Zytokine werden deshalb auch<br />

Immunbotenstoffe genannt. Zu ihnen gehören u.a. das beta- und gamma-Interferon, IL1 und IL2 und der TNF.<br />

Weiters verfügt der Körper über <strong>ein</strong> System von ca. 20 verschiedenen löslichen Plasmaprot<strong>ein</strong>en. Sie können<br />

fremdes Eiweiß von Bakterien erkennen, Fresszellen anlocken und die Zellwände von Bakterien auflösen.<br />

Dieses System wird auch Komplementsystem genannt.<br />

In der Lymphflüssigkeit, im Speichel, der Tränenflüssigkeit wirkt das Lysozym. Lysozym <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Enzym, das


Kohlenhydrate spalten kann. So <strong>ist</strong> es in der Lage, die Zellwände bestimmter Bakterien zu durchlöchern.<br />

68.Transplantatabstoßung<br />

Ausarbeitung<br />

69.Knochenmarkstransplantation<br />

Unter Stammzelltransplantation versteht man die Übertragung von Blutstammzellen von <strong>ein</strong>em Spender zu<br />

<strong>ein</strong>em Empfänger. Dabei kann der Spender auch gleichzeitig der Empfänger s<strong>ein</strong> (autologe Transplantation)<br />

<strong>oder</strong> es handelt sich um zwei verschiedene Personen (allogene Transplantation).<br />

Indikationen: Krebserkrankungen bei denen man <strong>ein</strong>e Chemotherapie und <strong>oder</strong> Bestrahlung durchführt --><br />

schädigt das eigene blutbildende System schwer. Deshalb werden dem Patienten vor Beginn der Behandlung<br />

gesunde Stammzellen entnommen, die ihm nach der myeloablatvien Therapie wieder zurückgegeben werden.<br />

Allogene Stammzellentransplantationen werden vor allem bei den verschiedenen Formen der Leukämie<br />

<strong>ein</strong>gesetzt, wenn andere Behandlungsmethoden nicht zum Erfolg geführt haben, aber auch bei verschiedenen<br />

anderen Erkrankungen wie z.B. malignes Lymphom.<br />

Voraussetzungen: wichtigste Voraussetzung für <strong>ein</strong>e erfolgreiche allogene Transplantation <strong>ist</strong> die Verfügbarkeit<br />

<strong>ein</strong>es kompatiblen Spenders. Hierzu werden bestimmte Gewebemerkmale, die sog. HLA-Typen untersucht. Je<br />

genauer Spender und Empfänger in ihren HLA-Merkmalen über<strong>ein</strong>stimmen, desto größer <strong>ist</strong> die<br />

Wahrsch<strong>ein</strong>lich <strong>ein</strong>er erfolgreichen Transplantation. Lange Zeit versuchte man auch <strong>ein</strong>e Über<strong>ein</strong>stimmung des<br />

AB0-Systems zu erreichen. Jedoch <strong>ist</strong> dies bei solch <strong>ein</strong>er Spende egal. Da beim Empfänger vor der<br />

Transplantation das gesamte erkrankte blutbildende System zerstört und durch die Stammzellen des Spenders<br />

„neu aufgesetzt“ wird, nimmt der Empfänger nach <strong>ein</strong>er erfolgreich verlaufenen Transplantation die Blutgruppe<br />

des Spenders an. Am ehesten kommen enge Verwandte (Geschw<strong>ist</strong>er) am ehesten als Spender in Frage.<br />

70.GvH – Reaktion<br />

Ausarbeitung<br />

71.Immunkomplexe<br />

Ein Immunkomplex <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Gebilde, welche aus AG und AK besteht. Es entsteht bei <strong>ein</strong>er AG-AK-Reaktion<br />

und man nennt es auch AG-AK-Komplex. Zur Komplexbildung kommt es, da <strong>ein</strong> AK zwei (im Fall von IgM<br />

zehn) AG binden kann, und <strong>ein</strong> AG me<strong>ist</strong> mehr als <strong>ein</strong>e Bindungsstelle für AK aufwe<strong>ist</strong>. AG-AK-Reaktionen<br />

dienen in vivo dem Schutz des Organismus gegen Toxine und Bakterien, sie werden im Normalfall durch das<br />

reticuendotheliale System beseitigt.<br />

Immunkomplexe entfalten in vivo toxische und krankheitserregende Eigenschaften. Dies tritt unter anderem bei<br />

Blutspendern auf, wenn die Blutgruppe von Spender und Empfänger nicht über<strong>ein</strong>stimmen <strong>oder</strong> bei<br />

Autoimmunerkrankungen z.B. in Form der Immunkomplex-Nephritis.<br />

In-vitro bilden sich sichtbare Komplexe nur unter optimalen Bedingungen. Nutzbar <strong>ist</strong> dies zur Quantifizierung<br />

des AG <strong>oder</strong> des AK. <strong>Eine</strong> wichtige Rolle spielt diese Reaktionen bei Immunoassays, die zum Nachweis von<br />

AG <strong>oder</strong> AK dienen.<br />

72.Immunologische Tests: v.a.: ELISA + PCR<br />

Immundiffusion und Gel-Präzipitation: Das Prinzip dieser Tests besteht darin, dass AG und AK in <strong>ein</strong>em Gel<br />

diffundieren und mit<strong>ein</strong>ander reagieren können. Wenn spezifische AK in dem Gel auf ihr AG treffen, bilden<br />

sich Immunkomplexe. Diese können präzipitieren (verklumpen) und somit kann man verschiedene AG <strong>oder</strong><br />

AK nachweisen.<br />

ELISA (enzym-linked immunosorbant assay): Nachweis von AG <strong>oder</strong> AK. Hierbei wird <strong>ein</strong>e Platte mit <strong>ein</strong>em<br />

AG beschichtet, dass chemisch an die Platte gebunden wird. Danach setzt man den zu testenden Stoff hinzu.<br />

Falls AK vorhanden sind, binden diese an das AG. Danach folgt <strong>ein</strong> Waschvorgang, der überschüssiges<br />

Material zu entfernen. Jetzt setzt man <strong>ein</strong>en Anti-AK <strong>ein</strong>, der spezifisch an gebundene AK ansetzt. Nach <strong>ein</strong>em<br />

weiteren Vorgang färbt man diese Komplexe durch <strong>ein</strong> Substrat. Der Versuchsansatz wird in <strong>ein</strong>er<br />

Verdünnungsreihe durchgeführt, somit kann man die relative Menge an AK im Serum bestimmen --> AK-Titer<br />

bei Hepatitis-B-Impfungen.<br />

RIA (Radioimmunassay) wie bei ELISA, nur dass für den Nachweis der erfolgten Bindung <strong>ein</strong> radioaktiv<br />

markierter Zweit-AK verwendet wird. Die emittierte Radioaktivität <strong>ist</strong> proportional zur Menge an gebundenem<br />

AK.<br />

Western Blot: Diese Methode wird verwendet um zu bestimmen welche und ob bestimmte AK vorhanden sind.


Dabei wird <strong>ein</strong> Prot<strong>ein</strong>gemisch, welches mehrere potentielle AG enthält mittels Gel-Elektrophorese in s<strong>ein</strong>e<br />

Prot<strong>ein</strong>bestandteile aufgetrennt. Von diesem Gel werden die Prot<strong>ein</strong>e anschließend auf <strong>ein</strong>e papierähnliche,<br />

prot<strong>ein</strong>bindene Membran geplottet. Diese Membran wird nun mit Patientenserum inkubiert. Falls spezifische<br />

AK gegen <strong>ein</strong>es der AG vorhanden sind, binden diese genau an der Stelle wo das AG vorhanden <strong>ist</strong>. nun kann<br />

mittels radioaktiv markierten Zweit-AK die AK-Bindung detektiert werden.<br />

PCR (Polymerase-Kettenreaktion): <strong>ist</strong> k<strong>ein</strong>e immunologische Testmethode, aber in der Medizin sehr wichtig.<br />

Das Prinzip <strong>ist</strong> relativ <strong>ein</strong>fach: Ein Abschnitt <strong>ein</strong>es DNS Moleküls wird viele Male kopiert. Die DNS muss mit<br />

hohen Temperaturen (94°) behandelt werden. Dadurch wird die DNS denaturiert und die Doppelstränge werden<br />

aufgetrennt und man hat nun Einzelstränge. Weiters benötigt man <strong>ein</strong>en hitzestabilen Primer an den die<br />

aufgespaltene DNS sich bindet bei <strong>ein</strong>er Temperatur von ca. 55° (bei Bakterium Termophilus aquaticus).<br />

Schließlich füllt die DNS-Polymerase die fehlenden Stränge mit freien Nukleotiden auf. Sie beginnt am 3`Ende<br />

des angelagerten Primers und folgt dann dem DNS-Strang. Der Primer wird nicht wieder abgelöst, er bildet den<br />

Anfang des neuen Enzelstrangs. Die Temperatur <strong>ist</strong> nun bei 72° und die Zyklen können beliebig oft wiederholt<br />

werden bis aursreichend DNS vorhanden <strong>ist</strong>. Das PCR-Produkt kann nun in <strong>ein</strong>em Gel aufgetrennt und sichtbar<br />

gemacht werden.<br />

Anwendung findet die PCR in der Diagnostik beim Nachweis von DNS in Körperflüssigkeiten z.B. können<br />

Virus-spezifische Sequenzen nachgewiesen werden. Zur Bestimmung von RNS <strong>oder</strong> Viren muss durch Zugabe<br />

von reverser Transkriptase zunächst <strong>ein</strong>e c(copy)DNS erzeugt werden, welche dann als Ursprungs-DNS in der<br />

PCR <strong>ein</strong>gesetzt werden kann.<br />

73.Immundefekte: angeb. + erworb.<br />

Immundefekt wird oft auch Immundefizienz genannt und <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Sammelbegriff für unterschiedliche<br />

Erkrankungen des Immunsystems, die gekennzeichnet sind durch <strong>ein</strong>e vorübergehende <strong>oder</strong> irreversible<br />

Schwächung der Abwehrfunktion, also der Fähigkeit, sich gegen <strong>ein</strong>dringende Krankheitserreger zu wehren.<br />

Einteilung: zellulärer Immundefekt (Abwehrzellen sind betroffen), humoraler Immundefekt (es sind AK und<br />

andere abwehraktive Eiweißstoffe betroffen) und kombinierte Immundefekte.<br />

<strong>Eine</strong> weitere Einteilung wäre: angeborener Immundefekt (seit Geburt an) und erworbener Immundefekt (im<br />

Laufe des Lebens erworben).<br />

Ursachen:<br />

angeborene Immundefekte: sind relativ selten und sind verursacht durch <strong>ein</strong>e gestörte Erbinformation<br />

erworbene Immundefekte: AIDS (hervorgerufen durch HI-Virus), Mangelernährung (verminderte Abwehr<br />

durch fehlende Bildung von Abwehrzellen), iatrogener Immundefekt (Verhinderung <strong>ein</strong>er<br />

Transplantatabstossung, Chemotherapie, Bestrahlung)<br />

74.HIV – AIDS<br />

Ausarbeitung<br />

75.Retroviren<br />

=Reverse Transkriptase Onkoviren: <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e große Familie behüllter Viren, die Zellen infizieren können. Es<br />

handelt sich dabei um (+)-Strang-RNS-Viren, deren Erbinformation als RNS vorliegt und als DNS in das<br />

Genom der Wirtszelle <strong>ein</strong>gebaut wird. Wichtige Retroviren sind HIV (Auslöser von AIDS) und HTLV-I<br />

(neurologisch Erkrankungen --> tropische spastische Paraparese).<br />

Lebenszyklus:<br />

<strong>Infektion</strong> der Zelle – Bindung an <strong>ein</strong>en spezifischen Rezeptor und Einbringung des Virusmaterials in die Zelle<br />

reverse Transkription – Die Virus-RNS wird umgeschrieben in DNS und mittels Integrase in das Genom der<br />

Wirtszelle integriert<br />

Überwindung der Kernhülle – <strong>ein</strong>ige Gattungen der Retroviren können die Kernhülle nicht aktiv überwinden.<br />

Sie infizieren daher nur Zellen, die sich in Teilung befinden (k<strong>ein</strong> Schutz durch Kernhülle)<br />

Integration ins Wirtsgenom – mit Hilfe der Integrase wird das Virusgenom in das Wirtsgenom integriert.<br />

Expression der viralen Prot<strong>ein</strong>e und des RNS-Genoms – das Virusgenom wird vermehrt und in Vesikeln<br />

gespeichert, wo es jederzeit dann abgegeben werden kann um weitere Zellen zu befallen.<br />

76.Gramnegative Bakterien => LPS<br />

Der Begriff Gram entstand durch s<strong>ein</strong>en Entdecker, der Bakterien anfärbte. dabei unterschied er zwischen<br />

grampostitiven und gramnegativen Bakterien. Die Ursache <strong>ist</strong> die unterschiedliche Ausbildung der<br />

Mur<strong>ein</strong>schicht. Charakter<strong>ist</strong>isch für die gramnegative Zellwand: Vorhandens<strong>ein</strong> der äußeren Membran, welche


das periplasmatische Gel peripher begrenzt und <strong>ein</strong>e Lipopolysaccharidschicht, die die asymmetrisch<br />

aufgebaute Wandschicht im äußeren Bereich enthält. Grampositive Bakterien haben <strong>ein</strong>e dickere Murinschicht,<br />

die Färbung (grampositiv --> Blaufärbung) kann nicht mehr ausgewaschen werden wie bei den gramnegativen,<br />

da sich die Farbe in der Mur<strong>ein</strong>schicht anreichert.<br />

Lipopolysaccharide (LPS) sind relativ thermostabile Verbindungen aus fettähnlichen und Zucker-Bestandteilen.<br />

Sie sind in der äußeren Membran gramnegativer Bakterien enthalten. Sie wirken als AG und dienen der<br />

serologischen Charakterisierung und Identifizierung der Bakterien. Beim Zerfall der Bakterien werden Teile<br />

davon frei und wirken toxisch. Diese Teile werden als Endotoxine bezeichnet, weil sie von intakten Bakterien<br />

nicht abgegeben werden. Lipopolysaccharide bestehen aus 3 Teilbereichen, die mit<strong>ein</strong>ander verbunden sind:<br />

Lipid A (wirkt als Endotoxin – wird frei, wenn die Zelle zerstört wird), Kernregion (<strong>ist</strong> an das Lipid A<br />

gebunden), Polysaccharid (bindet an die Kernregion und befindet sich im äußeren Bereich).<br />

Gelangen LPS ins Blut, binden sie an das Serumprot<strong>ein</strong> Lipopolysaccharid-bindendes-Prot<strong>ein</strong> (LBP). Dieser<br />

Komplex bindet an den Membranrezeptor CD14 von Monozyten und induziert die Freisetzung von TNF-alpha<br />

und IL-1. LPS können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und führen somit zu Fieber.<br />

gramnegative Bakterien: Klebsiella, Salmonella, Vibrio<br />

77.Mykobakterien<br />

Klinisch relevante Formen sind: Mycobacterium tuberculosis (Tuberkulose) und Mycobacterium leprae<br />

(Lepra). Sie sind mit der Gram-Färbung schlecht anzufärben, sind aber grampositive Bakterien. Die Bakterien<br />

leben aerob und sind säurestabil, haben jedoch <strong>ein</strong> sehr langsames Wachstum, was nicht unbedingt <strong>ein</strong> Vorteil<br />

<strong>ist</strong>, da man daher lange Therapien durchführen muss, bei <strong>ein</strong>er Tuberkulose.<br />

<strong>Eine</strong>s der Hauptmerkmale von Mykobakterien <strong>ist</strong>, dass <strong>ein</strong> Großteil der Zellwandbestandteile als AGkomponenten<br />

wirken. Sie rufen im Organismus <strong>ein</strong>e Immunreaktion hervor und führen zu <strong>ein</strong>er Allergie vom<br />

Spättyp (Typ IV). Die bekannteste Reaktion <strong>ist</strong> die Tuberkulinreaktion.<br />

Sie besitzen <strong>ein</strong>en hohen Lipidgehalt in der Zellwand und Mykolsäuren, wodurch sie auch säurefest sind.<br />

Mykobakterien sind äußerst res<strong>ist</strong>ent und können unter günstigen Bedingungen in der freien Natur monatelang<br />

infektiös bleiben.<br />

Mykobakterien zählen zu den Actinomycetales, sind me<strong>ist</strong> stäbchenförmig und bilden nur selten<br />

Verzweigungen, die dann zu Kokken <strong>oder</strong> Stäbchen zerfallen. Im Gegensatz dazu bildet die Mehrzahl der<br />

Aktinomyzeten fadenförmige, verzweigte Zellen, die den von Pilzen gebildeten Mycelien gleichen, man spricht<br />

von den filamentösen Aktinomyzeten. Auf dieser Eigenschaft beruht auch der Name, Aktinomyzeten bedeutet<br />

Strahlenpilze (aktis = Strahl, mykes = Pilz).<br />

78.Staphylo-, Streptokokken<br />

Staphylokokken: sind unbewegliche, rundliche, w<strong>ein</strong>traubenähnlich angeordnete, nicht sporenbildende<br />

grampositive Bakterien aus der Gruppe der Kokken. Sie besiedeln als Kommensalen die Haut und<br />

Schleimhäute und kommen in der Umwelt, <strong>ein</strong>schließlich auf Lebensmitteln vor und verursachen für<br />

gewöhnlich k<strong>ein</strong>e <strong>Infektion</strong>en bei immunkompetenten Personen.<br />

Wichtiger Vertreter: Staphylococcus aureus der als Krankenhauskeim <strong>ein</strong> Problem darstellt, da er bei <strong>ein</strong>em<br />

geschwächten Immunsystem viele Krankheitssymptome auslösen kann (Hautinfektionen, Lungenenzündung,<br />

Endokarditis, Sepsis). Staphylococcus <strong>ist</strong> gegen sehr viele AB res<strong>ist</strong>ent (multires<strong>ist</strong>enter Keim) --> MRSA =<br />

Methicillin-res<strong>ist</strong>enter Staphylococcus aureus.<br />

Streptokokken: sind rundliche grampositive fakultativ anaerobe Bakterien, die sich bevorzugt in Ketten<br />

anordnen. Als vergrünende Streptokokken bezeichnet man Bakterien, die Erythrozyten angreifen und bauen das<br />

Hämoglobin ab wobei grünliche Produkte entstehen. Sie kommen im normalfall in der Mundhöhle vor und<br />

können bei Übertritt ins Blut zu <strong>ein</strong>er Endokarditis führen. Zu ihnen zählt auch Streptococcus mutans, welche<br />

bei der Kariesentstehung <strong>ein</strong>e Rolle spielt.<br />

Beispiele: Streptococcus mutans (Karies), Streptococcus pneumoniae (Lungenentzündung), Streptococcus<br />

pyogenes (Scharlach).<br />

79.Endo-, Exotoxine<br />

Endotoxine: sind Stoffe, die entstehen bei <strong>ein</strong>em Zerfall von gramnegativen Bakterien. Chemisch handelt es<br />

sich um LPS (Lipopolysaccharide), welche hitzestabil sind und sogar Sterilisationsverfahren überleben.<br />

Endotoxine gehören zu den Pyrogenen. Sie überwinden die Blut-Hirn-Schranke und verursachen Fieber.<br />

Weiters können sie <strong>ein</strong>e Reihe von Signalwegen von immunkompetenten Zellen aktivieren, die entweder zu<br />

<strong>ein</strong>er Entzündung <strong>oder</strong> zu <strong>ein</strong>er Apoptose dieser Zellen führen können.


Exotoxine: sind von Bakterien abgesonderte Giftstoffe, gegen die der Körper Antitoxine bilden kann. Man<br />

unterteilt in 3 Gruppen:<br />

membranschädigende Toxine (Staphylococcus aureus – perforiert die Membran)<br />

AB-Toxine (besteht im <strong>ein</strong>fachsten Fall aus <strong>ein</strong>em A-Teil, der <strong>ein</strong>e katalytische Aktivität hat und <strong>ein</strong>em B-Teil,<br />

der die spezifische Bindung an die Zielzelle vermittelt z.B.: Pertuss<strong>ist</strong>oxin, Choleratoxin, Diphterietoxin,<br />

Tetanustoxin, Botulismustoxin)<br />

Superantigentoxine (die negative Wirkung beruht auf <strong>ein</strong>er Immunantwort --> Superantigene vermitteln<br />

direkten Kontakt von APZ mit T-Zellen --> sie stellen selbstständig Kontakt zwischen TCR und MHC her --><br />

überschießende Immunreaktion, die sich gegen den Wirt selbst richtet --> toxischer Schock)<br />

80.Atopiesyndrom<br />

Atopie beschreibt <strong>ein</strong>e Neigung dazu, mit Überempfindlichkeitsreaktionen, nämlich mit allergischen<br />

Reaktionen (Typ I), auf den Kontakt mit ansonsten harmlosen Substanzen aus der Umwelt zu reagieren. Atopie<br />

bezeichnet also <strong>ein</strong>e körperliche Bereitschaft zu <strong>ein</strong>er krankhaft erhöhten Bildung von IgE-AK.<br />

Atopie <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e erbliche und an das HLA-System gekoppelte Überempfindlichkeit. Neben den Allergenen,<br />

werden auch Atopene beschrieben, die das Komplementsystem aktivieren können und über Anaphylatoxine<br />

H<strong>ist</strong>amin aus Mastzellen freisetzen können, wobei hier bereits beim Erstkontakt selbst an nicht exponierten<br />

Körperteilen Symptome auftreten (ortlos, im Gegensatz zum Kontaktekzem).<br />

Es handelt sich somit um <strong>ein</strong>e überschießende Immunantwort, die fremde AG zerstört, aber dabei auch den<br />

eigenen Körper schädigt.<br />

Je nach klinischem Ersch<strong>ein</strong>ungsbild wird diese Bereitschaft zur atopischen Reaktion bezeichnet als:<br />

atopisches Ekzem (Neur<strong>oder</strong>mitis), allergische Bindehautentzündung, Heuschnupfen, exogen allergisches<br />

Bronchialasthma.<br />

81.Allergie Typ I – IV<br />

Ausarbeitung<br />

82.Ekzem: Kontakt- + atopisches Ekzem<br />

Ausarbeitung<br />

83.Anaphylaktischer Schock (vgl. II)<br />

Ausarbeitung<br />

84.Haut + Licht<br />

Die Haut wird bei <strong>ein</strong>em Sonnebad mit UV-Strahlen belastet, dies hat viele negative Nachteile aber auch <strong>ein</strong>en<br />

wichtigen Vorteil. Man unterteilt UV-Strahlung in das aggressive UV-B (sehr kurzwellig) und UV-A<br />

(kurzwellig). die Positive Wirkung bei UV-B <strong>ist</strong>, die Bildung des Vitamin D. Weiters <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e UV-Behandlung<br />

bei mehreren Krankheiten von Vorteil. UV-Licht führt zu <strong>ein</strong>er Dickenzunahme der Hornschicht und mindert<br />

Entzündungs- und Immunvorgänge in der Haut --> Behandlung von Schuppenflechte und Neur<strong>oder</strong>mitis. UV-<br />

Licht beschleunigt den natürlichen Hautalterungprozess und mindert die Hautfestigkeit und -elastizität und<br />

führt damit zur Faltenbildung.<br />

Pathologische Reaktionen der Haut auf UV-Strahlung nennt man Phot<strong>oder</strong>matosen. Dazu zählt man die<br />

Lichtdermatose und Lichturtikaria (Quaddelbildung). Weiters kann durch UV-Bestrahlung <strong>ein</strong> Hautkrebs<br />

entstehen (Basaliom, Plattenepithelkarzinom und malignes Melanom).<br />

85.Haut + Infektabwehr, bzw. + Immunsystem<br />

Die Haut bietet <strong>ein</strong>e guten Schutz gegen sehr viele Krankheitserreger. Sie dient der Thermoregulation und hat<br />

noch viele weitere Möglichkeiten um den Körper zu schützen. Ein wichtiger Schutz <strong>ist</strong> der Säuremantel der<br />

Haut, der schon viele Krankheitserreger unschädlich macht auch die natürliche Besiedelung der Haut mit<br />

Bakterien (in dem Fall Kommensalen) verhindert <strong>ein</strong> Wachstum von anderen Bakterien die schädlich s<strong>ein</strong><br />

könnten. Ein weiterer Vorteil der Haut <strong>ist</strong> die Aktivierung des Immunsystems: Langerhans-Zellen erkennen<br />

Krankheitserreger und Fremdkörper in der Haut und alamieren das Immunsystem, welches die Erreger<br />

beseitigt. Dieser Mechanismus kann jedoch auch zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen. Langerhans-Zellen<br />

befinden sich in der Epidermis der Haut bzw. Schleimhaut. Es handelt sich um inaktive dendritische Zellen<br />

(APZ). Die Aktivierung und Differenzierung zur reifen dentritischen Zelle erfolgt erst nach AG-Kontakt. Nach<br />

der Aufnahme von AG über Phagozytose wandern sie in die regionalen Lymphknoten. Dentritische Zellen


präsentieren AG vor allem an T-Lymphozyten.<br />

86.Impfungen: aktive + passive (Vor- + Nachteile)<br />

Ausarbeitung<br />

87.Autoimmunität<br />

Autoimmunität beruht auf dem Versagen <strong>oder</strong> dem Zusammenbruch der Mechanismen, die im Normalfall die<br />

Autotoleranz aufrechterhalten. Auf Basis <strong>ein</strong>er genetischen Veranlagung wird dann <strong>ein</strong> Autoantigen von<br />

autoreaktiven Lymphozyten erkannt und löst <strong>ein</strong>e pathologische Autoimmunreaktion aus.<br />

Genetische Faktoren: HLA-Auffälligkeiten lassen sich häufig bei Autoimmunerkrankungen erkennen.<br />

AG:<br />

Lokale Gewebeveränderungen z.B. durch Entzündung, Ischämie, Trauma,... können zur Freilegung von<br />

Autoantigenen führen, die normalerweise vom Immunsystem abgeschirmt sind, gegen dieses Antigene besteht<br />

k<strong>ein</strong>e Autotoleranz (Spermatozoen)<br />

Kreuzreaktionen: Autoimmunität kann als Folge <strong>ein</strong>er Immunreaktion gegen <strong>ein</strong> Fremdantigen entstehen, wenn<br />

AK <strong>oder</strong> stimulierte T-Zellen mit <strong>ein</strong>em autologen Prot<strong>ein</strong> kreuzreagieren z.B. Immunreaktion gegen<br />

Streptokokken-AG bei akutem rheumatischem Fieber.<br />

Fehlfunktion von Lymphozyten: Zusammenbruch der Autotoleranz als Folge <strong>ein</strong>es Versagens der<br />

Selektionsprozesse, die normalerweise autoreaktive Klone inaktivieren. Gesteigerte Expression von<br />

Co-stimulatoren im Rahmen von Entzündungen führt zum Zusammenbruch der peripheren Toleranz.<br />

Superantigene: durchbrechen die periphere Toleranz durch polyklonale Aktivierung anerger Lymphozyten mit<br />

Hilfe bakterieller Superantigene.<br />

Beispiele: Bei den me<strong>ist</strong>en AK-vermittelten Autoimmunerkrankungen handelt es sich um Schädigungen die<br />

vom Mechanismus her als Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ II (Goodpasture-Syndrom) <strong>oder</strong> II (SLE)<br />

klassifiziert werden können. Autoantikörper können aber auch wirken indem sie an Rezeptoren binden und<br />

diese entweder stimulieren (M. Basedow) <strong>oder</strong> blockieren (Myastenia gravis). Bei vielen<br />

Autoimmunerkrankungen die durch T-Lymphozyten verursacht werden, konnten autoreaktive Th1 Zellen als<br />

Auslöser identifiziert werden. Bei <strong>ein</strong>er rheumatoiden Arthritis wird z.B. <strong>ein</strong> an die Gelenke assoziiertes AG<br />

erkannt, was zur Ausschüttung Th1-spezifischer Zytokine und so zu <strong>ein</strong>er Entzündung führt. Zusätzlich sind bei<br />

der Rheumatoiden Arthritis Autoantikörper zu finden (gegen IgG = Rheumafaktor). Auch die Multiple Sklerose<br />

dürfte durch Myelinspezifische Th1 Lymphozyten ausgelöst s<strong>ein</strong>. Der insulinabhängige Diabetes mellitus wird<br />

durch die Zerstörung von Pankreas-B-Zellen durch CD8+ CTL ausgelöst.<br />

88.Pathogenität + Virulenz<br />

Pathogenität: <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Maß für die Fähigkeit <strong>ein</strong>es Erregers <strong>ein</strong>e Krankheit zu induzieren.<br />

z.B. Masern: bei allen Infizierten kommt es zu <strong>ein</strong>er Erkrankung, Polio: es kommt bei


Minderwertigkeit der Immunabwehr <strong>ein</strong>e Rolle beim allgem<strong>ein</strong>en Alterungsprozeß spielt, bleibt offen, sie kann<br />

jedoch das gehäufte Auftreten von Autoimmunkrankheiten im Alter teilweise erklären.<br />

Neugeborene besitzen noch k<strong>ein</strong>e spezifische Abwehr gegenüber die verschiedenen Krankheitserreger. Die AK<br />

die Neugeborene besitzen, stammen von der Mutter, die IgG über die Plazenta bzw. IgA über die Muttermilch<br />

überträgt.<br />

92.Immunstatus (quantitative + qualitative Bestimmung der LZ ( zb:CD4/CD8- Ratio), der MPH, KS,...)<br />

Internetausdruck<br />

93.Tumorabwehr<br />

Mäuse, die mit abgetöteten Tumorzellen (aus <strong>ein</strong>em anderen, krebskranken Tier entnommen) immunisiert<br />

wurden, gegen <strong>ein</strong>e spätere Übertragung desselben Tumors res<strong>ist</strong>ent sind. Sie zeigen <strong>ein</strong>e immunologische<br />

Abstoßungsreaktion gegen den transplantierten Tumor, die AG die hier erkannt werden, werden als<br />

tumorspezifische Transplantationsantigene bezeichnet. AG neoplastischer Zellen können Immunreaktionen<br />

hervorrufen und sind daher Tumorantigene. Spontan entstehende Tumorzellen werden vom Immunsystem<br />

erkannt und eliminiert.<br />

Effektormechanismen:<br />

CD8+ T Lymphozyten: CTL erkennen Zielzellen, die Peptide präsentieren (MHC I), die von mutierten<br />

Zellprot<strong>ein</strong>en <strong>oder</strong> von Viren stammen.<br />

CD4+ T Lymphozyten: sind an der Immunreaktion beteiligt indem sie durch Zytokinproduktion (IFN-gamma,<br />

IL-2, TNF) die CTL, NK-Zellen und Makrophagen aktivieren.<br />

NK-Zellen: töten gewisse virusinfizierte und neoplastische Zellen --> verhindern Metastasierung<br />

Makrophagen: aktivierte Makrophagen präsentiern Tumorantigene an CD4+Th und aktivieren diese zur<br />

Zytokinproduktion, sie lysieren Tumorzellen durch Sekretion toxischer Faktoren wie TNF,<br />

Sauerstoffmetaboliten.<br />

Antikörper: in vitro ADCC und komplementabhängige Lyse von neoplastischen Zellen.<br />

Tumorescape:<br />

Lokalisation – manche Körperareale sind den Zellen des Immunsystems nicht zugänglich (Auge, ZNS)<br />

Reduktion von MHC I Molekülen, die Tumorantigene an CTL präsentieren<br />

Produktion von immunsupprimierenden Faktoren – TGF-beta (Transforming growth factor-beta: hemmt<br />

Lymphozyten- und Makrophagenaktivität)<br />

Toleranz gegenüber Tumorprodukten, weil diese nicht als fremd erkannt werden z.B. wenn schon Kontakt<br />

während der Fetal-/Neonatalperiode vorhanden war.<br />

Verlust von antigenen Strukturen durch dauernde Mutationen und Selektionsdruck durch das Immunsystem<br />

Bindung von AK, die nicht das Komplementsystem aktivieren können --> AG sind schon besetzt und über<br />

diesen Rezeptor kann das Immunsystem nicht mehr wirken.<br />

Maskierung von Oberflächenantigenen durch Glykokalyxmoleküle<br />

Aktivierung von T-Supressor Populationen<br />

94.Tumor - AG, - assoziierte AG<br />

Tumorantigene: AG die im Menschen zu <strong>ein</strong>er Immunantwort führen, diese kann effektiv <strong>oder</strong> nicht effektiv<br />

s<strong>ein</strong>.<br />

Tumor-assoziierte AG und Tumormarkter: AG die von poly- <strong>oder</strong> monoklonalen AK erkannt werden. Diese<br />

AK werden me<strong>ist</strong>ens durch Immunisierung von Nagern erzeugt und dienen zur Diagnostik (ev. Therapie)<br />

95.Krebsrisikofaktoren<br />

Krebs <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Begriff, der <strong>ein</strong>e bösartige Neoplasie bezeichnet. Bei Krebszellen <strong>ist</strong> die Abstimmung von<br />

Wachstum, Teilung und Zerstörung im Zellverband außer Kraft gesetzt. Regulierende Signale werden nicht<br />

erkannt <strong>oder</strong> nicht ausgeführt, da me<strong>ist</strong>ens der dafür benötigte genetische Code defekt <strong>ist</strong>. Vor allem Einflüsse,<br />

die das Erbgut verändern sind krebserregend. Besonders empfindlich dafür <strong>ist</strong> die Zelle währen der Zellteilung.<br />

Daher sind die Zellen, die sich schnell teilen besonders anfällig. Auch Einflüsse, die das Immunsystem daran<br />

hindern, entartete Zellen zu erkennen und zu beseitigen, gelten als krebsfördernd. Besonders gefährlich sind<br />

demnach:<br />

physikalische Noxen, chemische Noxen, Onkoviren, Stammzellen und (Übergewicht).<br />

96.Kanzerogene ( chemische, physik., virale,..)


physikalische Noxen: ionisierende Strahlung, ultraviolette Licht, Röntgenstrahlung, Gammastrahlung, CT-<br />

Untersuchung<br />

chemische Noxen: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Benzol, Chrom-Verbindungen und<br />

Nitrosamine<br />

Onkoviren: Hepatitis-B, HPV, verschiedene RNS-Viren<br />

Adipositas: steigert das Risiko von: Endometriumkarzinom, Ösophaguskarzinom, Nierenkrebs, multiples<br />

Myelom, Pankreaskarzinom, Ovarialkarzinom, Mammakarzinom, Kolonkarzinom<br />

97.Onkogene<br />

Ausarbeitung<br />

98.Gentechnik + Medizin (Möglichkeiten, Probleme,..)<br />

Als Gentechnik bezeichnet man jene Methoden, welche gezielte Eingriffe in das Erbgut und <strong>oder</strong> in die<br />

biochemischen Steuerungsvorgänge von Lebewesen bzw. viraler <strong>oder</strong> bakterieller Genome ermöglichen und als<br />

deren Produkt genetisch veränderter Organismen entstehen. Insbesondere erforscht Gentechnik die Methoden<br />

zur Isolierung von Gegen und zur Herstellung neukombinierter DNS.<br />

Die gentechnisch hergestellten Medikamente auf dem Markt nehmen stetig zu. Ein wichtiger Fortschritt war die<br />

Veränderung von E. coli Bakterien die nach der gentechnischen Behandlung in der Lage sind Insulin für<br />

Diabetiker zu bilden, welche früher aus dem Pankreas von Schw<strong>ein</strong>en gewonnen wurde, was jedoch den<br />

stetigen Anteil an insulin-pflichtigen Diabetikern nicht gedeckt hätte.<br />

Herstellung von Arzneimitteln: der klassische Weg zu <strong>ein</strong>em wirksamen Medikament <strong>ist</strong> in der Regel relativ<br />

aufwändig und risikoreich. Lange Zeit war es nur möglich, Wirkstoffe mit Zufallstests zu finden. Die<br />

Gentechnik ver<strong>ein</strong>facht und beschleunigt das Entdecken und den Produktionsprozess von Heilmitteln und<br />

verbessern auch die Wirksamkeit sowie die Wahrsch<strong>ein</strong>lich von Nebenwirkungen. Heute werden viele<br />

Wirkstoffe nur noch gentechnisch hergestellt: Insulin, Impfstoffe, Interferon, Wachstumshormone und<br />

Blutgerinnungsfaktoren.<br />

Probleme gibt es bei beim Verständnis der Funktionen im menschlichen Körper sowie mit der Interaktion des<br />

Körpers mit Fremdkörpern und Krankheiten.<br />

99.DNA – Schäden<br />

Die Ursachen <strong>ein</strong>es DNS-Schadens sind: Stoffwechselvorgänge, UV-Strahlung und ionisierende Strahlung.<br />

Stoffwechselvorgänge: <strong>ein</strong>e Zelle <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> System im Fließgleichgewicht. Sie nimmt fortwährend Moleküle auf,<br />

verarbeitet sie, synthetisiert benötigte Stoffe und gibt wiederum bestimmte Stoffe an die Umgebung an. Beim<br />

normalen zellulären Metabolismus können reaktive Sauerstoffe entstehen, welche <strong>ein</strong>en oxidativen Schaden<br />

anrichten. Am häufigsten sind Basenschäden und Einzelstrangbrüche, seltener Doppelstrangbrüche.<br />

UV-Strahlung: durch UV-Strahlung kann es zu direkten Mutationen der DNS kommen, wobei diese<br />

insbesondere UV-B Strahlung absorbiert. Weiters kann UV-Strahlung indirekt die DNS schädigen indem sie<br />

zur Entstehung von reaktiven Sauerstoffmolekülen führt.<br />

Im Normalfall werden Fehler in der Basenpaarung durch Reparaturenyme erkannt. Die falsche Base wird von<br />

<strong>ein</strong>er Glykosilase entfernt, danach wird sie durch <strong>ein</strong>e Endonuklease ausgeschnitten. <strong>Eine</strong> DNS-Polymerase<br />

synthetisiert abhängig von der komplementären Base auf dem fehlenden Strang die korrekte Base. <strong>Eine</strong> DNS-<br />

Ligase verankert die neue Base im DNS-Strang womit der Fehler korrigiert <strong>ist</strong>.<br />

Bei <strong>ein</strong>em Doppelstrangbruch gibt es die Möglichkeit, dass das Schwesterchromosom die fehlende Information<br />

für diesen DNS-Abschnitt überträgt (homologe Rekombination).<br />

100.Chromosomale Krankheiten ( auch monogene )<br />

Erbkrankheiten sind Erkrankungen, die sich auf Grund von Fehlern in den Erbanlagen bemerkbar machen und<br />

darin begründet sind. Dazu gehören die vererbten Krankheiten sowie die durch Spontanmutationen neu<br />

entstandenen Defekte.<br />

Man unterscheidet mehrere Formen:<br />

chromosomale Erkrankungen: Veränderung der Chromosomenzahl <strong>oder</strong> -struktur<br />

monogene Krankheiten: nur <strong>ein</strong> Gen <strong>ist</strong> für den Ausbruch der Erkrankung verantwortlich. Der Gendefekt führt<br />

zum Verlust <strong>oder</strong> der Fehlbildung <strong>ein</strong>es bestimmten Enzyms <strong>oder</strong> Prot<strong>ein</strong>s<br />

polygene Störungen: entstehen durch das Zusammenwirken vieler <strong>ein</strong>zeln nicht nachweisbarer Gene <strong>ein</strong>erseits,<br />

sowie oft unbekannte Umweltfaktoren andererseits.<br />

Chromosomale Erkrankungen:


Trisomie 21 – Downsyndrom<br />

Trisomie 18 – Edwards Syndrom (Missbildungen des Kopfes, Organdefekte,...)<br />

Klinefelter-Syndrom (männlich aber doppeltes X-Chromosom, sind groß und haben <strong>ein</strong> weibliches<br />

Ersch<strong>ein</strong>ungsbild, Sterilität, Unterentwicklung der Geschlechtsmerkmale, Fettleibigkeit.<br />

Turner-Syndrom – weiblich aber nur <strong>ein</strong> X, kl<strong>ein</strong>wüchsig, körperliche Unterentwicklung, Unfruchtbarkeit.<br />

Monogene Erkrankungen:<br />

Zystische Fibrose (Mukoviszidose), Phenylketonurie, Albinismus, Adrenogenitales Syndrom, Sichelzellanämie,<br />

Neurofibromatose, Achondroplasie, Hämophilie A/B.<br />

101.Leishmanien<br />

Ist <strong>ein</strong>e Gattung von geißeltragenden Protozoen, die sich im Blut vermehren. Sie leben obligat als intrazelluläre<br />

Parasiten mit <strong>ein</strong>em Wirtswechsel zwischen Insekten und Wirbeltieren. Das durch Leishmanien hervorgerufene<br />

Krankheitsbild bezeichnet man als <strong>ein</strong>e Leishmaniose. Man unterscheidet zwischen <strong>ein</strong>er cutanen Form<br />

(Orientbeule) und <strong>ein</strong>er viszeralen Form (Kala Azar). Bei der Orientbeule siedeln sich die Leishmanien<br />

bevorzugt in Makrophagen unter und im Hautgewebe an.<br />

Bei <strong>ein</strong>er <strong>Infektion</strong> mit Mikroorganismen im Gewebe kommt es zu <strong>ein</strong>er Einwanderung von neutrophilen<br />

Granulozyten aus der Blutbahn ins betroffene Gebiet, angelockt von Chemokinen. Dann beginnt die erste<br />

Immunabwehrfront und die Eindringlinge werden phagozytiert. Aktivierte neurophile Granulozyten sezernieren<br />

weitere Chemokine vor allem IL-8, die weitere Granulozyten anlocken und zur Phagozytose anregen. Das<br />

normalerweise auf der Oberfläche von apoptotischen Zellen gefundene antiinflammatorische Signal<br />

Phosphatidylserin schaltet, bei Leishmania major vorkommend, den oxidativen Burst der Granulozyten aus,<br />

weshalb k<strong>ein</strong> Töten und k<strong>ein</strong> Abbau der lebenden Erreger erfolgt. Somit können die Erreger intrazellulär<br />

überleben.<br />

102.Protozoen<br />

Protozoen sind bewegliche Einzeller, die k<strong>ein</strong>e Zellwand und im Gegensatz zu Bakterien <strong>ein</strong>en Zellkern<br />

besitzen. Einige Protozoen sind in der Lage beim Menschen <strong>ein</strong>e <strong>Infektion</strong>en auszulösen. Me<strong>ist</strong> erfolgt die<br />

<strong>Infektion</strong> durch verunr<strong>ein</strong>igte Nahrung aber auch durch Geschlechtsverkehr <strong>oder</strong> Schmier-infektionen.<br />

Bsp: Nahrungsmittel (Entamoeba h<strong>ist</strong>olytica, Toxoplasma gondii), Insektenstich (Typanosomen, Leishmanien,<br />

Plasmodien), Geschlechtsverkehr (Trichomonas vaginalis).<br />

103.Second Messenger<br />

Ein Second Messenger <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e intrazelluläre chemische Substanz, deren Konzentration als Antwort auf <strong>ein</strong><br />

Primärsignal verändert wird. Es dient der intrazellulären Weiterleitung <strong>ein</strong>es von außen kommenden Signals,<br />

das die Zellmembran nicht passieren kann. Second Messenger wurden zunächst für die Signalweiterleitung<br />

hydrophiler Hormone wie Insulin, Glucagon und Adrenalin beschrieben.<br />

Beispiel: Vasodilatation von glatter Muskulatur<br />

Wirkmechanismus: Durch <strong>ein</strong>e Ca2+ Erhöhung wird aus der AS Arginin NO freigesetzt --> NO aktiviert die<br />

Guanylatcyclase --> es entsteht cGMP --> aktiviert Ca ++ ATPase --> Ca ++ -Konzentration intrazellulär sinkt --><br />

Vasodilatation.<br />

104.Zellmembran: Struktur + Funktion<br />

Die Zellmembran <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Biomembran, die die lebende Zelle umgibt und ihr inneres Milieu aufrecht erhält.<br />

Jede Zelle identifiziert sich mit Hilfe ihrer peripheren Prot<strong>ein</strong>e nach außen hin (AG). Diese Membranprot<strong>ein</strong>e<br />

liegen auf <strong>oder</strong> in der Membran. Zusätzlich dazu hängen zur Markierung an der Außenseite der Zellmembran<br />

oft kurzkettige, teilweise bäumchenartig verzweigte Kohlenhydratverbindungen an den Prot<strong>ein</strong>en und an den<br />

Lipiden --> Glykoprot<strong>ein</strong>e. Die nach außen ragenden Strukturen der Zellmembran haben vielfach Rezeptor-<br />

Funktion. Diese Glykoprot<strong>ein</strong>e bilden auch die Glykokalyx, die bei Zellen ohne Zellwand für Stabilität sorgt.<br />

Die Außenseite der Zellmembran <strong>ist</strong> mit verschiedenen Rezeptoren besetzt. Die me<strong>ist</strong>en Zellen besitzen <strong>ein</strong><br />

Membranpotential, welches durch verschiedene Mechanismen aufrecht erhalten wird. Sonderbildungen sind bei<br />

tierischen Zellmembranen die Mikrovilli, Pseudopodien-artige Ausstülpungen nach außen, die die Oberfläche<br />

der Membran vergrößern und zusammen den Bürstensaum der Zelle bilden.<br />

<strong>Eine</strong> Zellmembran <strong>ist</strong> die Abgrenzung zwischen unterschiedlichen Zellen. Außerdem findet in der<br />

Zellmembran <strong>ein</strong> Stoffaustausch statt.<br />

105.Zytoskelett: Mikro-, Intermediärfilamente, Mikrotubuli


Das Zytoskelett <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> aus Prot<strong>ein</strong>en aufgebautes Netzwerk im Zytoplasma jeder Zelle und besteht aus<br />

dynamisch auf- und abbaubaren, dünnen, fadenförmigen Zellstrukturen (Filamenten). Es <strong>ist</strong> verantwortlich für<br />

die mechanische Stabilisierung der Zelle und ihre äußere Form, für aktive Bewegungen der Zelle als Ganzes,<br />

sowie für Bewegungen und Transporte innerhalb der Zelle. Man unterscheidet 3 Klassen von<br />

Zytoskelettfilamenten, die jeweils von unterschiedlichen Prot<strong>ein</strong>en bzw. Prot<strong>ein</strong>klassen gebildet werden,<br />

spezifische Begleitprot<strong>ein</strong>e besitzen und sich auf jeweils verschiedene Weise an den Aufgaben des Zytoskeletts<br />

beteiligen:<br />

Aktinfilamente, Intermediärfilamente und Mikrotubuli.<br />

Alle 3 Klassen sind an der mechanischen Stabilisierung der Zelle beteiligt.<br />

Mikrotubuli: Hohlzylinder mit <strong>ein</strong>em Durchmesser von 25nm, die sich aus dem Prot<strong>ein</strong> Tubulin<br />

zusammensetzen. Intrazellulär sind für Transporte verantwortlich (z.B. bei der Mitose ziehen sie die<br />

Chromosomen an die beiden Kernpole). Weiters erweitern die Oberfläche der Zellmembran.<br />

Aktinfilamente = Mikrofilamente: sind Fasern mit 7nm Durchmesser, die aus Aktin bestehen. Sie ordnen sich<br />

netzartig unter der Plasmamembran an und stabilisieren die äußere Form der Zelle und halten membranständige<br />

Prot<strong>ein</strong>e an ihrem Platz. Intrazellulär dienen sie auch als Transporter für Kurzstrecken.<br />

Intermediärfilamente: Ist <strong>ein</strong>e Zusammenfassung von mehreren Prot<strong>ein</strong>filamenten, die sehr ähnliche<br />

Eigenschaften aufweisen. Der Durchmesser <strong>ist</strong> ca. 10nm und sie sind stabiler gebaut als Mikrotubuli bzw.<br />

Aktinfilamente. Sie können relativ gut mechanische Zugkräfte aufnehmen und dienen daher der mechanischen<br />

Stabilisierung der Zellen.<br />

106.Cholesterinstoffwechsel<br />

Cholesterin <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> lebensnotwendiges Lipid. Es <strong>ist</strong> Hauptbestandteil der Plasmamembran, wo es deren Stabilität<br />

erhöht und, zusammen mit Prot<strong>ein</strong>en in der Zellmembran, an der Ein- und Ausschleusung von Signalstoffen<br />

beteiligt <strong>ist</strong>. Cholesterin <strong>ist</strong> nicht wasserlöslich und wird im Blut an Lipoprot<strong>ein</strong>e gebunden transportiert, die<br />

mit zunehmender Dichte als Chylomikronen, VLDL, IDL, LDL und HDL bezeichnet werden. Cholesterin <strong>ist</strong><br />

die Vorstufe der Gallensäuren (wichtig für die Fettverdauung) und Steroidhormone. Cholesterin wird zu 90%<br />

im Körper selbst hergestellt und nur zu <strong>ein</strong>em geringen Anteil mit der Nahrung aufgenommen. Cholesterin wird<br />

über die Leber ausgeschieden, indem es in Form von Gallensäuren über die Gallenwege in den Darm sezerniert<br />

wird. Diese Gallensäuren sind gleichzeitig für die Resorption wasserunlöslicher Nahrungsbestandteile, also<br />

auch Cholesterin, erforderlich. Cholesterin wird durch Gallensäuren emulgiert und im Dünndarm resorbiert. Da<br />

etwa 90% der Gallensäuren wieder aufgenommen werden, <strong>ist</strong> die Ausscheidung von Cholesterin<br />

dementsprechend ineffektiv. Durch Colestyramin (Medikament) können die Gallensäuren gebunden werden<br />

und die Wiederaufnahme wird erschwert. Durch diese Senkung des Cholesterinspiegels nehmen die LDL-<br />

Rezeptoren auf Leberzellen zu und die damit gesteigerte Cholesterinaufnahme aus dem Blut in die Leber wird<br />

teilweise durch <strong>ein</strong>e vermehrte Neusynthese ausgeglichen. Biosynthese: über sehr viele Zwischenschritte<br />

entsteht Cholesterin durch 3 Acetyl-CoA Molekülen die mit Hilfe von mehreren Enzymen (Wichtigstes: HMG-<br />

CoA --> Ansatzpunkt von Medikamenten bei Hypercholesterinämie).<br />

PATHOLOGIE<br />

107.Schock<br />

Karteikarten<br />

108.Aszites<br />

Karteikarten<br />

109.Puffersysteme<br />

Physioausarbeitung<br />

110.Azidose – Alkalose<br />

Physioausarbeitung<br />

111.Hepatitis: Virus-, + andere Urs.<br />

Karteikarten<br />

112.M. Addison


Karteikarten<br />

113.Adrenogenitales Syndrom<br />

Unter Adrenogenitalem Syndro wird <strong>ein</strong>e Gruppe autosomal-rezessiv vererbter Stoffwechselerkrankungen<br />

verstanden, die durch <strong>ein</strong>e Störung der Hormonsynthese in der Nebenniere gekennzeichnet <strong>ist</strong>. Dabei <strong>ist</strong> die<br />

Bildung von Aldosteron und Kortisol gestört. Der Mangel an Kortison und Aldosteron führt zur<br />

kompensatorischen Stimulierung der Nebenniere durch den Hypothalamus. Da die Bildung von<br />

Sexualhormonen dabei nicht gestört <strong>ist</strong>, führt dies zur Vermännlichung beziehungsweise vorzeitigen<br />

Geschlechtsentwicklung beim Jungen. Der Mangel an Aldosteron führt zu Störungen im Salzhaushalt mit<br />

Flüssigkeitsverlust. Zur Behandlung müssen die fehlenden Hormone lebenslang ersetzt werden.<br />

Das AGS wird je nach betroffenem Enzym in 5 Typen <strong>ein</strong>geteilt, am häufigsten jedoch <strong>ist</strong> Typ 3 mit 90%<br />

(=adrenogenitales Salzverlustsyndrom) – mit <strong>ein</strong>er Störung des Enzyms 21-Hydroxylase. Die Häufigkeit<br />

beträgt ca. 1:10.000.<br />

Durch die verminderten Cortisol-konzentrationen versucht der Hypothalamus durch Ausschüttung von ACTH<br />

(Adreno-Cortico-tropes-Hormon) den Mangel zu kompensieren. Die führt zu <strong>ein</strong>er Hyperplasie der<br />

Nebennierenrinde und zu <strong>ein</strong>er vermehrten Bildung der Hormonvorstufen (Steroiden), die wiederum auf<br />

alternativen Stoffwechselwegen zu Androgenen abgebaut werden. Der Salzverlust entsteht durch die<br />

mangelnde Mineralkortikoid-Wirkung bei gestörter Aldosteron-Synthese<br />

114.Cushing Syndrom<br />

Karteikarten<br />

115.Anämien (aplastische, hämolytische)<br />

Die aplastische Anämie <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Sonderform der Anämie (Blutarmut). Man versteht darunter<br />

Knochenmarksversagen mit Panzytopenie, das heißt <strong>ein</strong>e Verringerung der Anzahl aller Zellen des Blutes<br />

(Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie) aufgrund von erworbener (häufig) <strong>oder</strong> angeborener (selten)<br />

Knochenmarkaplasie. In den me<strong>ist</strong>en Fällen <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e aplastische Anämie idopathisch (ca. 75%) weiters kann sie<br />

ausgelöst werden durch Medikamente (Thyreostatika, Colchicin,...), Toxine, ionisierende Strahlung <strong>oder</strong> Viren<br />

(Epst<strong>ein</strong>-Barr-Virus).<br />

Es wird vermutet, dass exogene Noxen bei <strong>ein</strong>er bestimmten genetischen Disposition (HLA,<br />

Immunrezeptoren,...) zu <strong>ein</strong>er Autoimmunreaktion (T-Lymphozyten) gegen die hämatopoietische Stammzellen<br />

im Knochenmark führt.<br />

hämolytische Anämie <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Oberbegriff für <strong>ein</strong>e Gruppe von Anämien, bei der die Zahl der roten<br />

Blutkörperchen durch <strong>ein</strong>en gesteigerten Abbau zu niedrig <strong>ist</strong>. Durch den beschleunigten Abbau sinkt das<br />

durchschnittliche Alter der Erythrozyten (normal ca. 120 Tage). Sie kann chronisch als angeborene <strong>oder</strong><br />

erworbene Krankheit auftreten <strong>oder</strong> akut z.B. beim Transfusionszwischenfall.<br />

Ursachen: korpuskulär (Ursache in den Erythrozyten z.B. Membrandefekt, Enzymdefekt) <strong>oder</strong><br />

extrakorpuskulär (Ursache außerhalb der Erythrozyten --> mechanisch bedingt durch Herzklappen, toxisch<br />

durch Medikamente <strong>oder</strong> immunologisch)<br />

Anämie allgem<strong>ein</strong>: Hierbei <strong>ist</strong> die Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes vermindert. In Extremfällen kommt<br />

es zur Hypoxie (Sauerstoffunterversorgung des Gewebes). Es <strong>ist</strong> definiert als <strong>ein</strong>e Verminderung von<br />

Hämoglobin, Hämatokrit und Erythrozyt-werten.<br />

116.Adipositas<br />

Bei Adipositas = Fettleibigkeit, Fettsucht handelt es sich um <strong>ein</strong> starkes Übergewicht, das durch <strong>ein</strong>e über das<br />

normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes mit krankhaften Auswirkungen gekennzeichnet <strong>ist</strong>.<br />

<strong>Eine</strong> Adipositas liegt, nach WHO-Definition ab <strong>ein</strong>em BMI von 30 kg/m² vor, wobei man 3 Schweregrade<br />

unterscheidet.<br />

Ursachen: genetische Faktoren, Fehlernährung, Glukokorticoidtherapie,...<br />

Genetische Faktoren prägen den Grundumsatz, die Nahrungsverwertung und das Fettverteilungsmuster.<br />

Fehlernährung: zuviel, zu fett und gleichzeitig ohne jegliche Bewegnung führt me<strong>ist</strong> zu <strong>ein</strong>er ungesunden<br />

Energiebilanz.<br />

117.Asthma<br />

Karteikarten


118.Alkohol- Schäden<br />

Karteikarten<br />

119.Blasenbildende Dermatosen: v.a.: Pemphigus vulgaris<br />

Karteikarten<br />

120.Cholangitis<br />

Karteikarten<br />

121.Cholestase<br />

Karteikarten<br />

122.Cholelithiasis<br />

Karteikarten<br />

123.Nephrolithiasis<br />

Karteikarten<br />

124.Colitis ulcerosa<br />

Karteikarten<br />

125.M. Crohn<br />

Karteikarten<br />

126.Zöliakie<br />

Die Zöliakie =gluteninduzierte Enteropathie, Glutenunverträglichkeit <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e chronische Erkrankung der<br />

Dünndarmschleimhaut auf Grund <strong>ein</strong>er Überempfindlichkeit gegen Gluten, das in vielen Getreidesorten<br />

vorkommt. Die Unverträglichkeit bleibt lebenslang bestehen, sie <strong>ist</strong> zum Teil genetisch determiniert und kann<br />

derzeit nicht ursächlich behandelt werden. Essen betroffene Menschen glutenhaltige Nahrungsmittel, entsteht<br />

<strong>ein</strong>e Entzündung der Dünndarmschleimhaut mit <strong>ein</strong>er ausgedehnten Zerstörung der Darmepithelzellen.<br />

Dadurch können Nährstoffe nur schlecht aufgenommen werden und verbleiben unverdaut im Darm. Symptome<br />

sind dementsprechend Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit,... <strong>Eine</strong> untherapierte<br />

Zöliakie erhöht das Risiko <strong>ein</strong>es Non-Hodgkin-Lymphoms sowie auch Darmkrebs. Zöliakie <strong>ist</strong> bei 5-10% der<br />

Patienten mit <strong>ein</strong>em DM I vergesellschaftet.<br />

Ursache: bei 95% der Zöliakie-Patienten findet man <strong>ein</strong>e bestimmt Konstellation von<br />

H<strong>ist</strong>okompatibilitätsantigenen (HLA), nämlich HLA DQ2 und DQ8.<br />

127.D.M.: Typ I + II<br />

Karteikarten<br />

128.D.M.: Spätfolgen<br />

Karteikarten<br />

129.Diarrhoe<br />

Durchfall <strong>ist</strong> der öfter als dreimalige Stuhlgang am Tag, wobei der Stuhl ungeformt <strong>ist</strong> und beim Erwachsenen<br />

<strong>ein</strong> Gewicht von 250g pro Tag überschritten wird. Je nach Ursache kann der Stuhl dabei Schleim, Eiter <strong>oder</strong><br />

Blut enthalten. <strong>Eine</strong> Diarrhoe von mehr als zwei Wochen Dauer wird als chronisch bezeichnet. Man kann<br />

Diarrhoen verschiedenartigst <strong>ein</strong>teilen:<br />

Einteilung nach Krankheitsentstehung:<br />

osmotische Diarrhoe (unzureichende Resorption wirksamer Stoffe aus dem Darmlumen)<br />

sekretorische Diarrhoe (verstärkte Sekretion von Elektrolyten und damit auch Wasser --> bei Bakterientoxinen)<br />

chologene Diarrhoe (Erhöhung der Darmschleimhaut-Permeabilität z.B. durch Colitis ulcerosa)<br />

Diarrhoe aufgrund von Motilitätsstörungen (Reizdarmsyndrom, Operationen, diabetische Neuropathie)<br />

Einteilung nach Verlaufform: chronisch <strong>oder</strong> akut<br />

Einteilung nach der Ursache: <strong>Infektion</strong>, Medikamente, Intoxikationen, Nahrungmittelallergie, Geschwülste <strong>oder</strong><br />

andere Ursachen


Einteilung nach der Lokalisation: Dünndarmdiarrhoe <strong>oder</strong> Dickdarmdiarrhoe<br />

130.Sarkoidose<br />

Karteikarten<br />

131.Lungenemphysem<br />

Karteikarten<br />

132.Exogen-allergische Alveolitis<br />

Karteikarten<br />

133.Lungenfibrose<br />

<strong>Eine</strong> Lungenfibrose <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Entzündungsreaktion des Lungengewebes mit <strong>ein</strong>hergehender Bildung von<br />

Bindegewebe zwischen den Alveolen und den sie umgebenden Blutgefäßen. Es gibt zahlreiche<br />

Krankheitsbilder die zu <strong>ein</strong>er Lungenfibrose führen können. Sie gehören zur Gruppe der interstitiellen<br />

Lungenerkrankungen. Ist die Ursache unbekannt, kann es sich um sog. idiopathische interstitielle Pneumonien<br />

handeln, deren häufigster Vertreter <strong>ist</strong> die idiopathische Lungenfibrose. Diese <strong>ist</strong> im Verlauf aggressiver als die<br />

exogen-allergische Lungenfibrose und senkt die Lebenserwartung deutlich. Bei der Lungenfibrose versteift die<br />

Lunge und es wird mehr Kraft benötigt, um die Lungenflügel ausreichend zu belüften, damit <strong>ein</strong> Gasaustausch<br />

stattfinden kann. Dieser Gasaustausch <strong>ist</strong> ohnehin schon erschwert und somit kann es zu <strong>ein</strong>er Hypoxämie<br />

kommen, da der Sauerstoff im Blut dadurch geringer <strong>ist</strong>. Auslöser können das Einatmen von bestimmten Faser,<br />

Eiweißbestandteilen <strong>oder</strong> Stäuben s<strong>ein</strong>. Beschwerden sind häufig andauernde Müdigkeit, geringe körperliche<br />

Belastbarkeit, stetiger Husten sowie <strong>ein</strong> Anstieg der Atemfrequenz.<br />

134.Hypertonie: essentielle + sekundäre<br />

Karteikarten<br />

135.Cor pulmonale<br />

Karteikarten<br />

136.Multiple Sklerose<br />

Karteikarten<br />

137.M. Alzheimer<br />

Karteikarten<br />

138.Gastritis<br />

Karteikarten<br />

139.Glomerulonephritis<br />

Karteikarten<br />

140.Thyreoiditis: Hashimoto<br />

Karteikarten<br />

141.M. Basedow<br />

Karteikarten<br />

142.Herzinsuffizienz<br />

Pharmaausarbeitung<br />

143.M. Hodgkin<br />

Karteikarten<br />

144.Hyperaldosteronismus: primärer (Conn- Syndrom)<br />

Karteikarten


145.Hyperbilirubinämie – Ikterus<br />

Karteikarten<br />

146.Hyperlipidämie, v.a. Hypercholesterin- + Hypertriglyzeridämie<br />

Karteikarten<br />

147.Paraprot<strong>ein</strong>ämien: Plasmozytom, M. Waldenström<br />

Als Paraprot<strong>ein</strong>ämie bezeichnet man vor allem das vermehrte Vorkommen <strong>ein</strong>es monoklonalen<br />

Immunglobulins (sogenannte M-Komponente).<br />

Untergruppen: multiples Myelom (Plasmozytom), Morbus Waldenström<br />

Kriterien: M-Gradient des Serums: kann auf <strong>ein</strong>e Immunglobulin-induzierte Paraprot<strong>ein</strong>ämie hinweisen. IgG<br />

>35g/l, IgA >20g/l.<br />

Therapie: Chemotherapie, Stammzelltransplantation, Bestrahlungstherapie, chriurgische Intervention.<br />

Multiples Myelom: osteoklastischer Tumor des Knochenmarks mit Abnahme der Blutbildung. Die Erkrankung<br />

<strong>ist</strong> gekennzeichnet durch bösartige Vermehrung AK-produzierender Zellen, den Plasmazellen. Die entarteten<br />

Plasmazellen produzieren in der Regel AK <strong>oder</strong> Bruchstücke davon. Die Krankheitssymptome entstehen<br />

entweder durch das bösartige Wachstum der Plasmazellen <strong>oder</strong> durch die Eigenschaften der gebildeten AK.<br />

M. Waldenström: <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e maligne Lymphomerkrankung und wird zu den langsam wachsenden B-Zell-Non-<br />

Hodgkin-Lymphomen gezählt. Die Erkrankung <strong>ist</strong> typischerweise verbunden mit <strong>ein</strong>er abnormen Produktion<br />

von monoklonalem Immunglobulin M (IgM) durch die Lymphomzellen.<br />

148.Sepsis<br />

Karteikarten<br />

149.Mukoviszidose / Zystische Fibrose<br />

Karteikarten<br />

150.Urtikaria<br />

=Nesselsucht, bildet auf der Haut Quaddeln, dies kann durch verschiedenste innere und äußere Reize ausgelöst<br />

werden. Allergien <strong>oder</strong> Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel <strong>oder</strong> Medikamente, physikalische Reize der<br />

Haut durch Wärme, Kälte, Licht, Druck <strong>oder</strong> Wasser, als auch psychischer Stress können Auslöser s<strong>ein</strong>.<br />

Normalerweise verschwinden die Quaddeln von all<strong>ein</strong>e, andernfalls setzt man Antih<strong>ist</strong>aminika <strong>oder</strong> Kortision<br />

<strong>ein</strong>.<br />

151.Ulcus<br />

Karteikarten<br />

152.Kollagenosen, v.a. SLE<br />

Bei Kollagenosen handelt es sich um <strong>ein</strong>e un<strong>ein</strong>heitliche Gruppe von bestimmten Autoimmunerkrankungen<br />

deie sich bei systemischen Befall vorwiegend am Bindegewebe und Blutgefäßen abspielen. Bei vielen besteht<br />

<strong>ein</strong> Zusammenhang mit erblichen Faktoren z.B. HLA-Antigenen, Hormonen, Viren, UV-Strahlung.<br />

Kollagenosen: SLE (systemischer Lupus erythematodes)), Sjögren-Syndrom, Skler<strong>oder</strong>mie, CREST-Syndrom.<br />

SLE: <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e systemsiche Autoimmunerkrankung. Die Erkrankung beginnt oft mit Fieber, Abgeschlagenheit<br />

und Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht. Weiters treten rheumaähnliche Symptome mit Gelenksschmerzen<br />

auf. Auf der Haut bilden sich oft Erythme. Die Ursache <strong>ist</strong> unbekannt, jedoch <strong>ist</strong> es wahrsch<strong>ein</strong>lich, dass Viren<br />

und UV-Strahlung <strong>ein</strong>e Fehlregulation des Immunsystems auslösen können. Es kommt zur Apoptose von<br />

Zellen, sodass ihre Kernbestandteile freigesetzt werden. Diese werden durch das Immunsystem als fremd<br />

erkannt und es werden Antikörper dagegen gebildet. Es bilden sich AG-AK Komplexe die das<br />

Komplementsystem aktivieren und somit <strong>ein</strong>e Entzündung auslösen z.b.: Gefäßentzündung,...<br />

Therapie: NSAR, Chloroquin, Kortison, Cyclosporin A, Methotrexat,...<br />

153.Myasthenia gravis<br />

Karteikarten<br />

154.Nephrotisches Syndrom


Karteikarten<br />

155.Obstipation<br />

<strong>Eine</strong> Obstipation <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e akute <strong>oder</strong> chronische Verstopfung des Darmes. Ursachen sind krankhafte<br />

Veränderungen des Darmes, Fehlernährung, mangelnde Flüssigkeitszufuhr, Stoffwechselstörungen <strong>oder</strong><br />

Störungen des Elektrolythaushaltes (Kaliummangel). Weiters: Vitaminmangel, Bewegunsmangel, psychische<br />

Be<strong>ein</strong>flussung, toxische Nervenschädigung, chronische Entzündungen, Opioidtherapie.<br />

156.Ödem<br />

Karteikarten<br />

157.Hyperparathyreoidismus, prim. + sek.<br />

Karteikarten<br />

158.Hyperurikämie – Gicht<br />

Ist <strong>ein</strong>e Purin-Stoffwechselerkrankung, die in Schüben verläuft und zu <strong>ein</strong>er Ablagerung von<br />

Harnsäurekr<strong>ist</strong>allen (Uratkr<strong>ist</strong>alle) führt. Me<strong>ist</strong>ens sind die Großzehengelenke betroffen, da die Kr<strong>ist</strong>alle bei<br />

niedrigeren Temperaturen besser ausfallen. Es kommt zu <strong>ein</strong>er Entzündungsreaktion mit Rötung, Schwellung<br />

und Schmerzen. Unbehandelt kann es weiters zu Schädigung der Nieren kommen und <strong>ein</strong>er Niereninsuffizienz.<br />

Therapie: Kortison, Schmerzmittel (aber k<strong>ein</strong> Aspirin – z.b.: Diclofenac), Colchicin (hemmt<br />

Leukozytenfunktion), Ernährung.<br />

159.Osteopathien: Osteomalazie, Rachitis, M. Paget<br />

Karteikarten<br />

160.Osteoporose<br />

Die Osteoporose kommt me<strong>ist</strong>ens bei älteren Frauen nach der Menopause vor und <strong>ist</strong> gekennzeichnet durch<br />

<strong>ein</strong>e Abnahme der Knochenmasse (Dichteverlust) mit <strong>ein</strong>er erhöhten Frakturwahrsch<strong>ein</strong>lichkeit. Wichtig <strong>ist</strong> der<br />

Östrogenspiegel der nach der Menopause physiologischerweise abnimmt. Die kann zu <strong>ein</strong>em Ungleichgewicht<br />

zwischen Osteoklasten und Osteoblasten führen. Zu Beginn kommt es zu <strong>ein</strong>em erhöhten Abbau – später<br />

erfolgt <strong>ein</strong>e gesteigerte Osteoblastenaktivität, die dies ausgleicht. Jedoch fehlt <strong>ein</strong>e ausreichende Calzifizierung<br />

und somit verliert der Knochen an Festigkeit. Weiter Ursachen: genetische Dispositoin, Kortisontherapie,<br />

Rauchen, Schilddrüsenüberfunktion (Cortisol – Morbus Cushing), Plasmozytom,...<br />

Therapie: Calzium vermehrt zuführen, Östrogentherapie (Gefahr von Krebs)<br />

161.Pankreatitis<br />

Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die akut <strong>oder</strong> chronisch verlaufen kann. Bei <strong>ein</strong>er Pankreatitis kommt es<br />

zur Aktivierung von Pankreas-Enzymen innerhalb des Organs. Dadurch kommt es zur Selbstverdauung und<br />

Entzündung. Ursachen: Gallenst<strong>ein</strong>e, chronischer Alkoholabusus, idiopatisch.<br />

Symptome: Schmerzen (druckempfindlich).<br />

162.Phenylketonurie<br />

Ist die häuf<strong>ist</strong>e angeborene Stoffwechselerkrankung. Sie wird autosomal-rezessiv mit <strong>ein</strong>er Inzidenz von ca.<br />

1:10.000 vererbt. Die betroffenen Patienten können die Aminosäure Phenylalanin nicht abbauen, wodurch diese<br />

sich im Körper anreichert und Phenylpyruvat entsteht, was unbehandelt zu <strong>ein</strong>er schweren ge<strong>ist</strong>igen<br />

Entwicklungstörung mit <strong>ein</strong>er Epilepsie führt.<br />

Ursache: fehlendes Enzym für die Verstoffwechselung der Aminosäure. Therapie: eiweißarme Kost.<br />

163.Psoriasis<br />

Auch Schuppenflechte genannt, <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Hautkrankheit, die sich nach außen hin durch <strong>ein</strong>ige stark schuppende,<br />

punktförmige bis handtellergroße Hautstellen äußert. Es handelt sich um <strong>ein</strong>e Autoimmunkrankheit die neben<br />

der Haut auch Gelenke und Nägel befallen kann. Schuppenflechte kann vererbt werden <strong>ist</strong> jedoch nicht<br />

ansteckend. Die Entzündungsreaktion wird ausgelöst durch aktivierte T-Lymphozyten, welche in die Haut<br />

<strong>ein</strong>wandern und Entzündungs-Botenstoffe freisetzen. Vermutlich greifen die T-Zellen Strukturen an, welche<br />

<strong>ein</strong>em bakteriellen <strong>oder</strong> viralen Antigen ähnlich sind.<br />

Psoriasis kann verschlechtert werden duch: Betablocker, NSAID, Folsäure, Tetrazykline, Interferone, ACE-


Hemmer.<br />

Therapie: Kortison, Methotrexat.<br />

164.Rauchen<br />

Durch Rauchen erhöht sich das Risiko von:<br />

Rachen-,Kehlkopf-,Speiseröhren-,Lungen-,Magen-,Nieren-,Blasenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Asthma,<br />

Schlaganfall, KHK, paVK, COPD, Leberzirrhose, Magen-Darm-Geschwüre, Schwächung des Immunsystems,<br />

verzögerte Wundheilung, vorzeitige Hautalterung,<br />

165.Rheumatisches Fieber<br />

Ist <strong>ein</strong>e entzündlich-rheumatische Systemerkrankung von Haut, Herz, Gelenk und Gehirn. Es tritt als<br />

Folgeerkrankung nach <strong>ein</strong>er <strong>Infektion</strong> mit b-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A auf. Oft verlaufen<br />

diese <strong>Infektion</strong>en der oberen Luftwege mit nur milden Symptomen. Es kommt zu <strong>ein</strong>er Kreuzreaktion mit<br />

körpereigenen Sturkturen (M-Prot<strong>ein</strong>) welche strukturelle Ähnlichkeiten mit den Bakterien besitzen. Man kann<br />

mittels der Jones Kriterien die schwere der Erkrankung festlegen: Karditis, Polyarthritis, Chorea minor.<br />

Therapiert wird mit Penicillin und bei schweren Fällen mit Kortison. Falls das Herz betroffen <strong>ist</strong>, besteht <strong>ein</strong>e<br />

Letalität von 2-5%.<br />

166.PCP - Rheumatoide Arthritis<br />

Auch chronische Polyarthritis genannt, <strong>ist</strong> die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Der<br />

Krankheitsbeginn <strong>ist</strong> oft plötzlich, mit Schmerzen in den kl<strong>ein</strong>en Fingern <strong>oder</strong> Zehengelenken. Es können auch<br />

andere Gelenke betroffen s<strong>ein</strong>, insbesondere Hand-,Knie-,Schulter,Fuß-, Hüftgelenke. Die betroffenen Gelenke<br />

schwellen an und sind überwärmt. Die Erkrankung verläuft schubweise und dauert zwischen <strong>ein</strong>igen Wochen<br />

und Monaten an. Dazwischen lassen die Symptome nach. Betroffen sind me<strong>ist</strong>ens ältere Frauen ca. 1%.<br />

Ursache: autoimmune Ursache – am wahrsch<strong>ein</strong>lichsten <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e Fehlregulation im MHC.<br />

Bei Betroffenen <strong>ist</strong> IL-1 und TNF-alpha übermäßig vorhanden. Dadurch werden verstärkt Osteoklasten<br />

aktiviert – die führt zu <strong>ein</strong>er Zerstörung der Gelenke.<br />

Therapie: Analgetika, Glukokortikoide, Antirheumatika (Kortision, Methotrexat, Diclofenac). Neuere<br />

Medikamente: Infliximab (TNF-alpha-Antikörper).<br />

167.Atherosklerose: Risikofaktoren, Frühveränderungen<br />

Kennzeichen der Erkrankung <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e chronisch fortschreitende Degeneration der Arterien mit progressiven<br />

Veränderungen der Gefäßwand. Durch Bindegewebswucherung und Einlagerung von Cholesterin, Fettsäuren<br />

und Kalk sowie Akkumulation von Kollagen kommt es zu <strong>ein</strong>er Verhärtung und Verdickung der Gefäße, die<br />

mit Verengungen und <strong>ein</strong>er abnehmenden Elastizität <strong>ein</strong>hergeht. An der Arteriosklerose sind sehr viele<br />

Faktoren beteiligt: Endothelzellen, glatte Muskelzellen, Monozyten, Makrophagen, Thrombozyten,<br />

Lipoprot<strong>ein</strong>e, Wachstumsfaktoren, Cholesterin, Fette, Kollagen, Zytokine.<br />

Risikofaktoren: arterielle Hyptertonie, Übergewicht, Hyperlipidämie, Hypercholesterinämie, Diabetes mellitus,<br />

männliches Geschlecht, Alter, Lebensweise, fettreiche Ernährung, Rauchen, Stress, genetische Bedingungen.<br />

Beginnend durch <strong>ein</strong>e Verletzung der Arterienwand (Endothelschicht) kommt es zu <strong>ein</strong>er Wucherung<br />

(ausgelöst durch Zytokine und Wachstumsfaktoren) weiters zur Bildung von Schaumzellen (durch<br />

Fett<strong>ein</strong>lagerung). Schlussendlich kommt es zur Bildung von Plaques mit <strong>ein</strong>er möglichen Einschränkung des<br />

Blutflusses und <strong>ein</strong>er Abnahme der Elastizität.<br />

168.Thrombopenien<br />

Ist <strong>ein</strong> Mangel an Thrombozyten im Blut. Normalwert 150.000 – 350.000/µl. Dadurch kommt es zu<br />

verlängerten Blutungszeiten und Petechien (Punktblutungen). Ursachen: Leukämien, idopathische<br />

Thrombozytopenie, Verbrauchsthrombozytopenie, Heparintherapie (HIT), Vitamin B12 – Mangel,<br />

Leberzirrhose mit portaler Hypertension (Mangel an Thrombozytenwachstumsfaktor), vermehrter Abbau in der<br />

Milz, <strong>Infektion</strong>skrankheiten (Malaria)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!