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DISTEL - Maschinenring

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VERWENDUNG:<br />

Genutzt werden die jungen Blätter und Triebe. Am besten<br />

schmecken diese, wenn man sie leicht in Butter dünstet.<br />

Hervorragend im Geschmack sind auch die jungen Blätter<br />

als Salat, mariniert mit Kürbiskernöl oder aber als Zutat für<br />

Nudelgerichte, Suppen oder etwa Risotto.<br />

Frische Triebe schmecken ähnlich jungen Erbsen. die leichte<br />

Bitterkeit verliert sich durch kurzes Blanchieren. das<br />

Gemüse wirkt auf den menschlichen Körper stoffwechselanregend.<br />

KULTUR:<br />

Strigoli ist eine Staude, welche durch Abzupfen der jungen<br />

Blätter und Triebe beerntet wird. diese zeitaufwendige Arbeit<br />

wird auch der Grund dafür sein, warum die Pflanze<br />

als Grünlieferant in Vergessenheit geraten ist. Auf der anderen<br />

Seite bietet gerade dies die Gelegenheit, Neues auf<br />

Österreichs Tellern zu kredenzen. Bei regelmäßiger Ernte<br />

der fleischigen, blaugrünen Blätter bildet das Leimkraut<br />

schnell neue Jungblätter nach. Blühtriebbildung sollte<br />

durch das Abernten der jungen Triebe verhindert werden,<br />

damit weiterhin reichlich Blätter produziert werden.<br />

Als Licht- und Kaltkeimer hat sich eine Aussaat im Herbst<br />

direkt an Ort und Stelle bewährt. Im darauf folgenden<br />

Frühjahr kann bereits mit der Ernte begonnen werden.<br />

Für die professionelle Gartenkultur gibt es, bisher nur in<br />

Italien, einjährige Sorten, die gleichzeitig beerntbar sind.<br />

Vergessenes wildgemüse<br />

Strigoli<br />

Strigoli gehört zu der großen Gruppe an Wildkräutern,<br />

welche als Wildgemüse einst Bedeutung hatten, jetzt aber<br />

in Vergessenheit geraten sind. Überall? Nein, wie bei den<br />

meisten heimischen Pflanzen gibt es versteckte Gebiete in<br />

den Alpen, wo sich alte Traditionen gehalten haben und<br />

welche uns die Chance geben, Vergessenes und fast Verlorenes<br />

wieder aufleben zu lassen.<br />

Die Bedeutung des Gemeinen Leimkrautes hat im Piemont<br />

als „Strigoli“ und im Tessin als „Trusi“ überlebt. Die Blätter<br />

werden in Italien Scuplit und der Spinat daraus Crema di<br />

Scuplit genannt.<br />

ANSPRUCH:<br />

das Gemeine Leimkraut ist eine heimische wildpflanze,<br />

welche auf fast allen Böden vom Tiefland bis ins Hochgebirge<br />

zu finden ist. Sie fühlt sich sowohl im kalkhaltigen<br />

wie auch im sauren Substrat wohl und gedeiht selbst an<br />

mageren Standorten. Nicht vertragen werden feuchte und<br />

vollschattige Standorte. Zu achten ist bei der Kultur auf die<br />

Schneckenanfälligkeit.<br />

ABSCHLUSS<br />

Bleibt nur zu hoffen, dass es das Leimkraut zurück in<br />

Österreichs Küchen schafft. der erhöhte Ernteaufwand<br />

wird durch den feinen Geschmack der Pflanze jedenfalls<br />

mehr als wett gemacht. Vielleicht traut sich sogar jemand<br />

über die Kultur und Vermarktung der Art?<br />

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