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Historische und geographische Excurse zu Tac. Ann. I, 55, 57, 58 ...

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If&bretld im tMih Tag« ddr ofdntmgslose <strong>und</strong> verwirrte Zug mit einer ungewöhnlichen<br />

Menge von Gepäck durch den völlig unwegsamen Wald zwei Meilen vorgerückt sein soll.<br />

Vgl WietershBiin Öesch. der Volk. S. 460-464.<br />

e} Dknät Germaaicvs, als er nach dem Sdilftchtfeld des Yarus 20g, in den Beckumer<br />

WaU gelang«^ lägst ihn Essetten imr etwa bis Eietberg oder auch einige Meilen darüber<br />

hiiutAs tiehen, jedenfalls aber nicht bis <strong>zu</strong>r Senne (S. 103); dann soll er sieh in liie<br />

Gigend südUcli toA Bednun gewendet haben. Allein dass Germanicus, als er ad Ultimos<br />

BmcMrorum Vorgerodjt war, den Teutoburgiensis saltus im Rücken gehabt habe, wird<br />

&ac& aiDi« 1, 60 einem unbefangenen Leser ebensowenig glaublich erscheinen, als nach<br />

Gt 63 dis Ycarmtttiiung (S. 122. f.), Armin sei, nachdem er inzwischen die Pässe des<br />

Osning besetzt gehalten, auf die Kachricht von einer Seiten- oder Rückwärtsbewegung<br />

des römischen Heeres diesem nachgerückt, nnd in Folge seiner <strong>Ann</strong>äherung an das Scblacht-<br />

f61d dei YAnM <strong>und</strong> seines Zurückweichen« sei es vielleicht noch innerhalb der Grenzen<br />

des Kreises Becknm <strong>zu</strong>m Kampfb gekommen.<br />

f) Wichtige Statten für die Ansicht, dass das Yarianische Schlachtfeld in den<br />

Bdckumer Bergen <strong>zu</strong> suchiin lei, erkennt Essellen in Erdwällen auf einer Anhöhe im<br />

HftviÄbrook <strong>und</strong> in den etwa V2 bis 2/3 I^^eile (zweiter Nachtrag S. 47) von den Erdwmien<br />

entfernten Steindenkmälern. Die Erdwälle sollen die Wälle des von Yarus am<br />

ersten Schlachttage errichteten Lagers sein. (Kaet. AI. S. 60. 112. f. Zweiter Nachtrag<br />

S. 37. ff.) Allein nach der Berechnung von Wietersheim S. 470 ergibt sich, dass der<br />

Lagerraum nicht einm^J für zwei Legionen genügend war, während <strong>Tac</strong>. I, 61 ausdrücklich<br />

bemerkt: prima \hid castra lato ambitu et dimensis principiis trium legionum manus<br />

OSteatäbant^ Fsif die Brrichtung Jener Yerschan<strong>zu</strong>ngen aber wäre, wie von H. v. Abend-<br />

roth S- 84 nachgewiesen wird, eine weit längere Arbeitszeit erforderlich gewesen, als die<br />

Romer in dem Lager verweilen konnten. Eemer wird von H. v. Abendroth S. 23 bemerkt<br />

^ dass der von Es^ellen als steil bezeichnete Abhang, an welchen sich die südliche<br />

offene Seite lehnte ^ vollkommen gut ersteiglich sei <strong>und</strong> keinerlei Art von Schutz biete,<br />

Womit auch Wietersheim übereinstimmt. Was aber entschieden das Werk nicht als ein<br />

röttdscbee Lager erscheinen lässt, ist, dass im Innern desselben sich noch ein kleinerer,<br />

ringsum mit starken Wällen umgebener Raum findet. Essellen, durch falsche Auffassung<br />

der Worte: dimenfeis principiis (<strong>Ann</strong>. I, 61) irre geleitet, hält das innere Werk für das<br />

mit besondem Wällen umgebene Prätodum, das gleichsam eine Citadelle gebildet habe.<br />

Will Essellen, wie es scheint, diese Lagerconstruction für eine auch sonst bei den Römern<br />

übliche erklären, so werden Beweise dafür sich nicht beibringen lassen, weist doch jede<br />

Beschreibung eines römischen Lagers das Gegentheil nach (s. Marquardt röm. Alterth,<br />

III, 2, 316)i Sollte aber die zweite Umwallung durch die gefährliche Lage des Yaria-<br />

nischen Heeres veranlasst <strong>und</strong> der Bau der Werke in viel kürzerer Zeit, als von Abendroth<br />

angenommen -yfird, bu Stande gebracht worden sein, so liegt, wie Wietersheim S. 470<br />

richtig bemerkt, auf der Hand, dass eine Citadelle, die nur Vs des Hauptlagers im Umfange<br />

hat <strong>und</strong> nicht starker befestigt war, als dieses, nach einmal erfolgter Erstürmung<br />

des letztern gar keinen militärischen Zweck haben konnte, <strong>zu</strong>mal im vorliegenden Falle<br />

an ein Hinhalten in Hoffnung auf Entsatz nicht <strong>zu</strong> denken war.<br />

Die erwähnten Steindenkmäler, deren es bis vor 80 Jahren drei, vor 20 Jahren

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