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Historische und geographische Excurse zu Tac. Ann. I, 55, 57, 58 ...

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terstuhle hinbrachte, als lebte er uuter Menschen, die an den Reizen des Friedens Ge-<br />

fallen finden. II, 117 extr. Auf denselben Standort weist c. 118 hin.<br />

b) Zwischen Wäldern, Sümpfen <strong>und</strong> Verstecken wurden die Römer bis <strong>zu</strong> völliger<br />

Vernichtung hingeschlachtet, c. 119^).<br />

c) Vala Numonius 2), ein Legat des Varus, entblösste das Fussvolk von Reiterei, indem<br />

er mit den Reiterscharen die Flucht dem Rheine <strong>zu</strong> begann; doch der Fluchtver-<br />

such misslang <strong>und</strong> der Ausreisser kam um. c. 119.<br />

d) L. Asprenas, der auch als Legat unter Varus, seinem Oheime, diente, erwarb<br />

sich 'dadurch Verdienste, dass er durch thatkräftiges , mannhaftes Verfahren die beiden<br />

von Varus getrennten Legionen, die unter seinem Befehle standen, vor einem so grossen<br />

Unglück bewahrte <strong>und</strong> durch einen rechtzeitigen Zug nach dem Niederrheine die auch<br />

auf dem linken Ufer schon wankenden Stämme im Gehorsam erhielt. Dagegen wird ihm<br />

vorgeworfen, dass er sich, soweit es ihm beliebte, <strong>zu</strong>m Erben der Hinterlassenschaft des<br />

vernichteten Heeres gemacht habe. c. 120.<br />

e) Der Lagerpräfect L. Caedicius <strong>und</strong> diejenigen, welche mit ihm in Aliso von einer<br />

ungeheuren Menge Germanen belagert wurden, verdienen wegen ihres mannhaften Be-<br />

nehmens gerühmt <strong>zu</strong> werden: mit Ueberwindung aller Schwierigkeiten, welche durch un-<br />

erträglichen Mangel <strong>und</strong> die feindliche Uebermacht bereitet wurden, passten sie eine Ge-<br />

legenheit ab, um sich mit dem Schwerte den Rück<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> den Ihrigen <strong>zu</strong> bahnea. c. 120.<br />

§. 2. Die verhältnissmässig ausführlichste, ohne Zweifel aus guten Quellen der au-<br />

gusteischen Zeit 3) geschöpfte Erzählung haben wir von Dio Cassius (LVI, 18 ff.). Aber<br />

auch sie ist, wie so viele andern Theile des Dionischen Werkes, durch die Hand eines<br />

Epitomators gegangen. Ueberdies hat der Bericht eine Lücke, für welche jedoch Zon^ras<br />

einigen Ersatz bietet. Für die Frage nach den Oertlicbkeiten der Niederlage ist in dem<br />

Berichte Dio's Folgendes <strong>zu</strong> berücksichtigen:<br />

a) Varus wurde in seinem rücksichtslosen Eifer, in Germanien alles <strong>zu</strong> einer römi-<br />

schen ProvinzialVerwaltung um<strong>zu</strong>formen, durch die Fügsamkeit der Germanen verleitet,<br />

in eine vom Rhein entfernte Gegend, in das Land der Cherusker nach der Weser hin,<br />

<strong>zu</strong> ziehen, c. 18.<br />

b) Während Varus hier, obgleich er in WirkHchkeit in Feindesland stand, im voll-<br />

sten Vertrauen auf die friedlichen Gesinnungen der Germanen die nöthigsten Vorsichts-<br />

mafsregeln unterlässt <strong>und</strong> Warnungen kein Gehör schenkt, empörten sich der Verabredung<br />

gemäss <strong>zu</strong>erst einige von denen, welche in einer von seinem damaUgen Standorte ent-<br />

fernten Gegend wohnten, damit den Römern, wenn sie gegen die Aufständischen wie durch<br />

1) Der Aufang vou II, 105 kann nicht mehr in Betracht kommen, da di« Conjectnren, welche die Wort«:<br />

.,mox iiostra clade nubilis" in Verbindung mit Visurgis bringen, durch andere Emeodationen längst yerdnipgt<br />

sind. So hat Haase den von Düderlein in der zweiten Sammlung der Reden <strong>und</strong> Aufsätze S. 3.11 gemachten Vor-<br />

schlag aufgenommen: recepti Chenisci (gentis ejus Armin ins mox nostra clade nobilis), tranaitus Visurgis.<br />

2) Henzen in Jnscr. lat. collect. Orell. vol. III, 45 hält ihn in der Bemerkung <strong>zu</strong> inscr. 5310 für den<br />

C. Numonius Vala, an welchen von Horaz ep. I, 15 gerichtet ist; letzterer dürfte aber eher der Vater des von<br />

Vellejus genannten Vala Numonius sein. S. Orelli, TeufFel u. a. <strong>zu</strong> Hör. «. «. 0.<br />

3) Vgl. Uorkel „die Geschichtschreiber d«»r deutschen Urzeit" I, 338. 339. f.<br />

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