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Historische und geographische Excurse zu Tac. Ann. I, 55, 57, 58 ...

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estimmt <strong>und</strong> so scharf bezeichnet, dass ein Missverständniss nicht möglich wäre. — Gött-<br />

ling entnimmt ferner (S. 398) »aus dem Namen des Jünglings einen Beweis för das ihm<br />

aufgedrungene Handwerk eines öffentlichen Auftretens vor der Menge.« Er leitet den<br />

Namen von d^fiiXt) her <strong>und</strong> meint, dass derselbe dem Sohne Armins von seiner Bestimmung<br />

für das öffentliche Schauspiel — <strong>zu</strong>nächst unbestimmt für welches — als Beiname<br />

gegeben worden sei. Allein bei Strabo a. a. 0. lautet der Name QovueXixus, nicht Gvßs-<br />

Xtxo'r, <strong>und</strong> wenn gleich Thymelicus in späterer Zeit eine erweiterte, mit histrio <strong>und</strong> sce-<br />

nicus synoyme Bedeutung erhielt (Göttl. S. 398, 6. Witzschel in Pauly's Realenc. VI, 2,<br />

1920), so geschah dies doch erst lange nach Strabo's Zeit, <strong>und</strong> wäre für Armins Sohn,<br />

der, wenn durch »educatus Ravennae puer« seine Heranbildung <strong>zu</strong>m Gladiator bezeichnet<br />

sein soll, schon in früher Jugend <strong>zu</strong>m Gladiatoren dienst, nicht im allgemeinen <strong>zu</strong> irgend<br />

einer Art des öffentlichen Schauspiels, bestimmt worden sein müsste, ganz unpassend ge-<br />

wählt gewesen. Nach Grimm ist der Name germanischen Ursprungs. S. Geschichte der<br />

deut. Spr. S. 616: »Thumelicus war wol Thümeling d. i. poUex; wurde dem in der fremde<br />

<strong>und</strong> des vaters ab Wesenheit gebornen kind der ungewöhnliche name bedeutsam beigelegt?<br />

oder wäre er entstellt (M für 2) aus Thuselicus d. i. thurselic nach der mutter?« Die<br />

Verwandtschaft des Namens mit dem der Mutter nimmt auch Künssberg an, Wanderung in d.<br />

germ. Alterthum S. 313. — Vgl. C, v. Heister »der Gladiatorenkampf« in N. Jahrb. f.<br />

Phil. u. Päd. J. 1860, H. 8, 360 ff.<br />

n. Znr Frage über die Oertlichkeiten der Varianisclieii Niederlage.<br />

<strong>Tac</strong>. ann. 1, 60. ff.<br />

§. 1. lieber die Niederlage des Varus gab es nach Vellejus U, 119 mehrere aus-<br />

führliche Erzählungen, die für uns verloren sind. Vellejus selbst, ein Zeitgenosse des<br />

Ereignisses <strong>und</strong> durch seine Kriegsdienste unter Tiberius mit den <strong>geographische</strong>n <strong>und</strong><br />

politischen Verhältnissen Germaniens bekannt, verspricht, den Verlauf des grauenvollen<br />

Unglücks justis voluminibus dar<strong>zu</strong>stellen. Es ist damit wohl ein noch öfter (H, 48. 99.<br />

103. 114.) angekündigtes ausführliches Werk über die ganze Geschichte Roms oder einen<br />

Theil derselben gemeint, das jedoch nicht geschrieben, höchstens vorbereitet wurde ^).<br />

Für sein recisum opus (H, 89) stellte er in Betreff der Niederlage des Varus sich<br />

nur die Aufgabe, die Hauptereignisse <strong>zu</strong> erzählen, oder wie er sich ausdrückt: nunc summa<br />

deflenda est. So gibt er denn auch über den Standort des Varus vor dem Zuge, auf dem<br />

er <strong>und</strong> seine Legionen den Untergang fanden, <strong>und</strong> über die Oertlichkeiten der Niederlage<br />

selbst nur folgende ganz allgemeine Bezeichnungen:<br />

a) Varus hatte sich in die Mitte von Germanien begeben, wo er die Sommerzeit<br />

bis <strong>zu</strong>m Herbste hin mit Rechtsprechen <strong>und</strong> ordentlichen Verhandlungen vor seinem Rich-<br />

(1837) I, 142.<br />

') Vgl. H. Sanppe, M. Vellejos Patercolas im schweizerischen Maseum für historische Wissenschaftea<br />

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