Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

Gesundheitsorientierung mit dem Blickpunkt auf Selbstheilungsmöglichkeiten,
Vergrößerung und Verbesserung der Gesundheits- und Widerstandsressourcen zu
finden sind (z.B. GESUNDHEIT ALS POTENTIAL, VERTRAUEN, VERSTÄNDNIS,
STIMMIGKEIT, SINNHAFTIGKEIT, ERFÜLLUNG). Als weiteres Indiz dafür, dass bei
den befragten OsteopathInnen der Paradigmenwechsel von der Patho- zur
Salutogenese vollzogen worden ist, kann meines Erachtens der Umstand gewertet
werden, dass die Kategorie „Krankheit/Helfen“ nur mit 3% aller Metaphern besetzt ist.
Das Konzept „MENSCH ALS MASCHINE“, insbesondere biologische oder
organische Beobachtungen auf mechanische Art und Weise zu beschreiben, wie sie
oft in älterer osteopathischer Literatur vor allem von A.T. Still (1902) benutzt wurden,
hat sich in den geführten Interviews im Kontext von Gesundheit als nicht relevant
bestätigt. In den meisten Fällen, wenn technische Metaphern benutzt wurden, weisen
sie mehr auf ein osteopathisches Verständnis von Prozess orientierten Konzepten
(GESUNDHEIT ALS PROZESS, MUSTER, REGULATION, INTERAKTION) für
Gesundheit hin.
11 Zusammenfassung der Ergebnisse
1. Hoher Grad der Metaphorisierung (3,9 %) in der osteopathischen
Sprache.
2. Höchste Einzelkategorien von Metaphern: „Andere sensorische
Wahrnehmung (ASW)“ (15%), „Orientierung“ (12%),
„Technik/Wissenschaft/Handwerk (WTH)“ (10%).
3. Die wichtigsten Konzepte von Gesundheit in der Osteopathie sind:
GESUNDHEIT ALS (sensorische) ERFAHRUNG (25%),
GESUNDHEIT ALS (soziologische) ERFAHRUNG (20%),
GESUNDHEIT ALS WANDEL/VERÄNDERUNG (14%),
GESUNDHEIT ALS VERBINDUNG (11%), GESUNDHEIT ALS
(technologische) ERFAHRUNG (10%).
4. Konflikte in der Integration von subjektiver persönlicher Erfahrung
und osteopathischem professionellem Verständnis beim Thema
Gesundheit.