Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research
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Innerhalb der einzelnen Gruppen des Kategoriensystems erhält die Gruppe der<br />
sensorischen Erfahrung für die „exterozeptiven“ Wahrnehmungen („Visuell“,<br />
„Taktil/Haptisch/Thermal“ und „Akustisch“) 10% Metaphern und für die<br />
„interozeptiven“ Wahrnehmungen („Andere Sensorische Wahrnehmungen“ („ASW“))<br />
15% an Metaphern, die größte Einzelkategorie. In der Gruppe der Körpererfahrungen<br />
(Vorstellungschemata) bestehen die übergeordneten Kategorien aus jeweils zwei<br />
Einzelkategorien und sind mit folgender Prozentzahl an Metaphern besetzt:<br />
„Verbindung“ (11%, „Bindung“, „Teil/Ganzes“), „Abgrenzung“ (7%, „Raum“,<br />
„Nähe/Distanz“), „Beständigkeit“ (8%, „Gewicht/Balance“, „Oben/Unten“), „Wandel“<br />
(14%, „Orientierung“, „Vorne/Hinten“). Hier dominieren die beiden übergeordneten<br />
Kategorien „Wandel“ (14%) und „Verbindung“ (11%) und vor allem die zweitgrößte<br />
Einzelkategorie „Orientierung“ (12%). Die soziologischen Kategorien („Kampf“,<br />
„Spiel/Sport“, „Krankheit/Helfen“, „Regeln“, „Wirtschaft“, „Darstellung“) in der Gruppe<br />
der thematischen Erfahrungen beinhalten 20% der Metaphern, wobei hier die<br />
Kategorie Darstellung die höchste Anzahl (8%) besitzt. Die ökologischen Kategorien<br />
(„Natur“, „Organismus“, „Kreis/Zyklus/Rhythmus“) verfügen über 4% der Metaphern<br />
und die drittgrößte Einzelkategorie, die technologische Kategorie (WTH) beinhaltet<br />
10% der Metaphern.<br />
Eine besondere Aufmerksamkeit kommt der Kategorie „ASW“ wegen ihrer höchsten<br />
individuellen Häufigkeit in der quantitativen Metaphernverteilung zu. Diese Kategorie<br />
beinhaltet komplexe sensorisch-affektive-kognitive Aspekte und stellt einen<br />
fließenden Übergang zu den Kategorien der Vorstellungsschemata (s. Kap. 8.1.2) in<br />
der Gruppe der Körpererfahrungen dar. Diese Metaphernkonzepte zeigen bereits in<br />
Richtung eines Enstehungsprozesses von mentalen Modellen und Bewusstsein<br />
(Lakoff/Johnson, 1980). Sie sind in erster Linie interozeptiv, zeigen meiner Meinung<br />
nach ein hohes Maß an Empathie und bilden aufgrund der hohen<br />
Metaphernfrequenz einen bedeutenden Teil in der Konzeptualisierung von<br />
Gesundheit unter den einzelnen befragten OsteopatInnen.<br />
„Wandel“ und „Verbindung“ sind die Hauptkonzepte in der Gruppe der<br />
Körpererfahrungen und sollen mit Hilfe des Riemann-Thomann-Modells (2003)<br />
besser erklärt und verstanden werden (s. Kap.4.3). Diese Konzepte bringen meiner<br />
Meinung nach einen deutlichen Konflikt im osteopathischen Konzept zum Vorschein.