15.09.2013 Aufrufe

Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

erfassen“ (Baldauf, 1997, S. 32). Beispielsweise wird in der Medizin, sei es bewusst<br />

oder unbewusst, ständig mit Gestaltwahrnehmung gearbeitet, so z.B. in der<br />

Blickdiagnose oder einem Krankheitsbild. Dies scheint gerade den erfahrenen Arzt<br />

auszuzeichnen, dass er eben jene Gestalt aus einer Vielzahl von Informationen<br />

herauszulesen vermag (Schiefer, 2005, Schachtner, 1999).<br />

Als einen weiteren Kritikpunkt führt Moser (2001) an, dass in einer Vielzahl von<br />

metaphernanalytischen Untersuchungen die handlungsleitende Funktion<br />

metaphorischer Modelle vorausgesetzt wird, obwohl Umfang und Art der kognitiven<br />

Handlunssteuerung durch Metaphern nur sehr lückenhaft empirisch nachgewiesen<br />

sind.<br />

Lakoff selbst (1987) räumt ein, dass es bezüglich des psychologischen Stellenwertes<br />

metaphorischer Konzepte viele unbeantwortete Fragen gibt, wie beispielsweise in<br />

welchem Ausmaß Menschen metaphorische Modelle für ihr Alltagsverständnis<br />

verwenden oder welche grundsätzlichen affektiven Wirkungen Metaphern haben.<br />

6.4 Zusammenfassung<br />

Das Hauptkennzeichen der Metapher liegt in ihrer Übertragungsfunktion. Metaphern<br />

bestehen aus drei Elementen, dem Ursprungsbegriff (dem Gegenstand von dem<br />

etwas übertragen wird), dem Zielbegriff (dem Gegenstand auf den etwas übertragen<br />

wird) und der Übertragung selbst (Gemeinsamkeit, die übertragen wird). In der<br />

Literatur werden dafür verschiedene Begriffe verwendet:<br />

Ursprungsbegriff: Metaphorator, Herkunftsbereich, source domain, vehicle term<br />

Zielbegriff: Metaphorant, Zielbereich, target domain, topic term<br />

Übertragung: Metaphoring, Tenor, mapping process, metaphorical mapping,<br />

Interpretation, Verknüpfung, Projektion, Gemeinsamkeit<br />

Seit der Antike hat die Metapher eine signifikante Aufwertung erfahren und wurde<br />

durch die Erforschung in der kognitiven Linguistik als ein wesentliches Instrument zur<br />

Darstellung konzeptueller Prozesse im Denken, Sprechen und Handeln beschrieben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!