15.09.2013 Aufrufe

Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ein zentrales Anliegen der pathogenetischen Orientierung ist zudem die Beseitigung<br />

von Krankheit und Leid und die Verzögerung des Todes mit allen Mitteln. In der<br />

salutogenetischen Orientierung hingegen ist der Tod Bestandteil des Lebens<br />

(Franke, 1997).<br />

Vernachlässigt wird im pathogenetischen Paradigma die Beziehung von Befund und<br />

Befinden, Krankheit und Kranksein, Krankheitsgeschichte und Krankengeschichte.<br />

Gemäß Antonovsky ist es ein Paradoxon, warum eine erfolgsorientierte Gesellschaft<br />

sich in einer dermaßen intensiven Weise dem Studium der Pathologie widmet, und<br />

ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Abweichung, Pathologie und Schwäche richtet,<br />

anstatt auf Entwicklungsmöglichkeiten, Lernprozesse und Ressourcen (Antonovsky,<br />

1997).<br />

4.2 Salutogenese<br />

Das Konzept der Salutogenese wurde von dem amerikanisch-israelischen<br />

Medizinsoziologen Aaron Antonovsky (1923-1994) entwickelt. Die Entwicklung des<br />

Konzeptes der Salutogenese zählt aktuell zu den einflussreichsten Ansätzen in der<br />

Gesundheitssoziologie, der Gesundheitspsychologie und den<br />

Gesundheitswissenschaften. Die salutogenetische Fragestellung lautet: „Warum<br />

bleiben Menschen trotz einer Vielzahl von krankheitserregenden<br />

Risikokonstellationen, psychosozial irritierenden Belastungen und angesichts<br />

kritischer Lebensereignisse gesund?“ (Franzkowiak, 2003, S.)<br />

Als das Hauptkennzeichen der Salutogenese (salus, lat.: Unverletztheit, Heil, Glück;<br />

genese, griech.: Entstehung) ist daher die Frage nach den Enstehungs- und<br />

Erhaltungsbedingungen von Gesundheit zu verstehen (Franzkowiak, 2003, BzgA,<br />

2001).<br />

Die Salutogenese will sich damit nicht als Gegenpol zur Pathogenese etablieren,<br />

sondern Grundgedanke ist vielmehr, dass der Mensch immer „mehr oder weniger<br />

gesund und gleichzeitig mehr oder weniger krank“ ist. Dieses Verständnis von<br />

Gesundheit und Krankheit bildet ein Kernstück der Salutogenese und wird mit dem

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!