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Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

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leiben bzw. sich auf dem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum auf den gesunden Pol<br />

zu bewegen (Antonovsky, 1997).<br />

4.1 Pathogenese<br />

Gemäß Antonovsky (1997) spiegelt sich die paradigmatische pathogenetische<br />

Orientierung nicht nur in der grundlegenden Frage- und Hypothesenstellung der<br />

Forschung wider, sondern auch in der selektiven Interpretation deren Ergebnisse. Als<br />

Beispiel führt er hier die dogmatische Sicht in der Infektionslehre an: Es wird<br />

untersucht, warum jemand krank wird und nicht warum jemand selbst als Träger<br />

eines bestimmten pathologischen Erregers nicht erkrankt (Antonovsky, 1997).<br />

So kann die einseitige, rein pathogenetische Orientierung wie jedes Paradigma nicht<br />

nur Forschungs- und Interpretationsmöglichkeiten in sich verbergen, sondern auch<br />

Verschleierungsmöglichkeiten schaffen, indem sie andere Aspekte von Wirklichkeit<br />

verbirgt.<br />

Antonovsky nennt folgende:<br />

Die Aufmerksamkeit wird auf die Krankheit gerichtet, die ein Mensch hat, statt<br />

auf den Menschen, der eine Krankheit hat. Dies führe zu einem Verkennen der<br />

Ätiologie des Gesundheitsstatus der Person.<br />

Der Pathogenetiker wird zu einem Spezialisten für eine bestimmte Krankheit,<br />

anstatt ein Verständnis von Gesundheit zu gewinnen.<br />

Es dominiert ein naives, lineares Kausaldenken nach dem „wenn – dann“<br />

Prinzip.<br />

Auch wenn uns inzwischen einiges über die Enstehung pathologischer<br />

Zustände (Hypertonie, Hypercholesterinämie etc.) bekannt wäre, wüssten wir doch<br />

kaum etwas über die Vorhersagbarkeit z.B. normaler Blutdruckwerte.<br />

Das Problem sei häufig, dass wir uns mit der Bestätigung unserer<br />

Eingangshypothese zufrieden geben, ohne auch eine Erklärung für die Anomalien<br />

bestimmter Daten geben zu wollen (Antonovsky, 1997).

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