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Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research

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Diese Position verdeutlicht, dass das biomedizinischen Krankheitsmodell neu<br />

betrachtet und überprüft werden muß. Allen medizinischen Modellen liege nach<br />

Ortmann (2004) eine pathogenetische Orientierung zugrunde, d.h. „sie fokussieren<br />

auf die Entstehung und Behandlung von Krankheit und nicht auf Gesundheit“<br />

(Ortmann, 2004, S. 106).<br />

Insbesondere die Sozialwissenschaften, aber auch andere Wissenschaftsdisziplinen<br />

wie die Psychologie, fordern demnach einen Paradigmenwechsel im Verständnis von<br />

Krankheit und Gesundheit (Spranger (Hrsg.), Blachnik, Hommel 2007).<br />

Die Definition der WHO von 1948 beschreibt Gesundheit als einen Zustand<br />

vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die<br />

bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. In Ergänzung zu dieser Definition<br />

erklärt die Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung der WHO 1986:<br />

„Um ein umfassendes körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden zu erlangen, ist es<br />

notwendig, dass sowohl Einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre<br />

Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw.<br />

sie verändern können. In diesem Sinne ist die Gesundheit als ein wesentlicher Bestandteil des<br />

alltäglichen Lebens zu verstehen und nicht vorrangiges Lebensziel“<br />

(Weltgesundheitsorganisation Ottawa Charta, 1986).<br />

Während die erste Definition eher einer Gesundheitsutopie gleichkommt und auf die<br />

individuelle Person abzielt, wobei kaum jemand diese Kriterien erfüllen kann, hat die<br />

letztere Definition einen eher demokratischen Ansatz und setzt mehr<br />

Selbstbestimmung der Menschen, mehr Verantwortung und mehr Zuständigkeit für<br />

ihre Gesundheit voraus (Franke, 2010).<br />

In der paradigmatischen Auseinandersetzung mit Krankheit und Gesundheit<br />

unterscheidet Antonovsky (1997), der Begründer der Salutogenese, grundlegend<br />

eine pathogenetische von einer salutogenetischen Orientierung. Während<br />

Pathogenese zu erklären versuche, warum Menschen krank werden und warum sie<br />

„unter eine gegebene Krankheitskategorie fallen“, beschäftige sich Salutogenese mit<br />

der Frage, warum Menschen, unabhängig von ihrer aktuellen Situation, gesund

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