Risch Andreas.pdf - Osteopathic Research
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„Wir brauchen eine Sprache, welche der Erfahrung der Osteopathen gerecht wird – die unsere<br />
Patienten zu Wort kommen lässt, anstatt sie zu objektivieren und zu verdinglichen. Eine<br />
Sprache, die das Fühlen nicht in subjektiver Unbestimmbarkeit oder positivistischer Fixierung<br />
aufgehen lässt. Wir brauchen diese Sprache, um sinnvoll klinische Erfahrungen zu<br />
diskutieren“. (Liem et al., 2008, S. 84)<br />
Und ich möchte dazufügen, wir brauchen eine Sprache, die wir verstehen können um<br />
eine Kultur und Identität der Osteopathie zu entwickeln und sie nach innen und<br />
außen zu kommunizieren.<br />
Andrew T. Still benutzte eine sehr bilderreiche und metaphorische Sprache in seiner<br />
Literatur um die Osteopathie zu veranschaulichen. Für seine Zeit, seine Umgebung<br />
und seine Mitmenschen waren seine Ideen erstmals nur Fantasien, die er nur auf<br />
eine Art und Weise mitteilen konnte, die dem sozio-kulturellen Kontext seiner Zeit<br />
entsprach. Und wie bei fast allen großen Erfindungen der Zeitgeschichte<br />
„manifestieren“ sich Ideen und Fantasien oft irgendwie zwangsläufig, das heißt sie<br />
können mit den Händen umgesetzt bzw. angewandt werden, im Falle der<br />
Osteopathie sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht weil der Zufall es wollte,<br />
sondern weil die Umstände der Zeit es ermöglichten.<br />
Die Metaphernanalyse, ein neuerer Forschungszweig der kognitiven Linguistik,<br />
beschreibt die Metapher folgendermaßen: „The essence of metaphor is<br />
understanding and experiencing one kind of things in terms of another“<br />
(Lakoff/Johnson, 1980, S. 5). „Eine konzeptuelle Metapher ist folglich das Erfahren<br />
und Verstehen eines Aspektes von Wirklichkeit durch einen anderen“ (Schmitt, 1995,<br />
S. 109).<br />
In der Regel wird hierbei vertraute, konkrete und kulturgebundene Erfahrung<br />
herangezogen, um einen abstrakteren, schwer „fassbaren“ Sachverhalt<br />
„begreifbarer“ zu machen.<br />
Beispiele hierzu sind „LEBEN ALS WEG“, „GESUNDHEIT ALS GLEICHGEWICHT“,<br />
LIEBE ALS EINHEIT“.