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1. Trennprinzipien in der Chromatographie - hikwww8.fzk.de

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<strong>1.</strong> <strong>Trennpr<strong>in</strong>zipien</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Chromatographie</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition<br />

- Als <strong>Chromatographie</strong> bezeichnet man e<strong>in</strong>e Metho<strong>de</strong> zur Trennung von Substanzen, bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

sich die Moleküle, die zu trennen s<strong>in</strong>d, zwischen zwei Phasen verteilen.<br />

- Sie verteilen sich zwischen e<strong>in</strong>er unbeweglichen (stationären) Phase und e<strong>in</strong>er beweglichen<br />

(mobilen) Phase.<br />

- Die Trennung beruht auf <strong>de</strong>n unterschiedlichen physikalisch-chemischen Eigenschaften <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

verschie<strong>de</strong>nen Moleküle, die sich <strong>de</strong>shalb unterschiedlich lang <strong>in</strong> <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Phasen aufhalten<br />

und somit getrennt wer<strong>de</strong>n können.<br />

- Der Trennvorgang beruht auf reversiblen Gleichgewichtsmechanismen.<br />

- Das trennbare Gemisch besteht aus Stoffen, die sich <strong>in</strong> ihrer Aff<strong>in</strong>ität zur Grenzfläche<br />

unterschei<strong>de</strong>t. Diese Aff<strong>in</strong>itäten s<strong>in</strong>d als Enthalpien bestimmbar.<br />

- Durch häufige Teilnahme <strong><strong>de</strong>r</strong> Moleküle an <strong><strong>de</strong>r</strong> Gleichgewichtsdynamik reichen kle<strong>in</strong>e<br />

Aff<strong>in</strong>itätsunterschie<strong>de</strong> zur Trennung aus.<br />

<strong>1.</strong>1 Chromatographisches System<br />

Laufmittel<br />

(mobile Phase)<br />

Adsorbens<br />

(stationäre Phase)<br />

- Besteht aus 2 nicht mite<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> mischbaren Phasen.<br />

Die mobile Phase bewegt sich an <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären<br />

Phase vorbei.<br />

- Aufgrund von Diffusionsprozessen treten die zu<br />

trennen<strong>de</strong>n Moleküle durch die Phasengrenzfläche<br />

durch.<br />

- Die Moleküle verweilen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligen Phase entsprechend ihren physikalischen<br />

Eigenschaften unterschiedlich lange.<br />

- Anreicherung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>en o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Phase<br />

- Je öfter <strong><strong>de</strong>r</strong> Trennvorgang wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt wird, umso besser ist die<br />

Trennung, d.h. <strong>de</strong>sto besser die Auflösung.<br />

<strong>1.</strong>2 E<strong>in</strong>teilungskriterien:<br />

<strong>1.</strong>2.1 Phasenkomb<strong>in</strong>ation: mobile Phase: flüssig gasförmig<br />

LC: LLC GC: GLC<br />

LSC GSC<br />

<strong>1.</strong>2.2 Trennpr<strong>in</strong>zip - Adsorptionschromatographie<br />

- Verteilungschromatographie<br />

1


<strong>1.</strong>2.3 Ausführungstechniken<br />

Entsprechend <strong>de</strong>n Phasenkomb<strong>in</strong>ationen ergeben sich mehrere Ausführungstechniken:<br />

a) Säulenchromatographie (SC, englisch LC): Stationäre Phase (fest) bef<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Säule und wird von <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilen Phase (flüssig) durchströmt.<br />

b) Gaschromatographie (GC): Stationäre Phase: Festkörper o<strong><strong>de</strong>r</strong> Flüssigkeit (als Film)<br />

Mobile Phase: Gas (H2, He, N2)<br />

c) Dünnschichtchromatographie (DC, englisch TLC): Stationäre Phase: meist Kieselgel- o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Alox-Schicht, die auf e<strong>in</strong>en Träger (Glas, Kunststoff, Metall) aufgetragen ist.<br />

Mobile Phase: Flüssigkeit (Laufmittel)<br />

d) Papierchromatographie (PC): Stationäre Phase: Papier als Träger und Schicht<br />

Mobile Phase: Flüssigkeit<br />

<strong>1.</strong>3 Zusammenhang zwischen Phasenkomb<strong>in</strong>ationen und Ausführungstechnik<br />

Phasenkomb<strong>in</strong>ation Technik<br />

flüssig - fest (LSC) SC, DC, PC<br />

flüssig - flüssig (LLC) SC, DC, PC<br />

gasförmig - fest (GSC) GC<br />

gasförmig - flüssig (GLC) GC<br />

2. Physikalisch-chemische Grundlagen<br />

2.1 Adsorption<br />

Unter Adsorption versteht man e<strong>in</strong>e Grenzflächenreaktion zwischen e<strong>in</strong>em gelösten und<br />

e<strong>in</strong>em festen Stoff (<strong>de</strong>m Adsorbens).<br />

Die Folge dieser Reaktion ist e<strong>in</strong>e Anreicherung <strong>de</strong>s gelösten Stoffes an <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Phasengrenzfläche <strong>de</strong>s festen Stoffes (als Adsorbant).<br />

2.<strong>1.</strong>1 Adsorptionschromatographie<br />

Stationäre Phase : Festkörper mit großer Oberfläche<br />

Mobile Phase: Flüssigkeit, Gas<br />

Die Oberflächeneigenschaften <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären Phase bewirken die chromatographische<br />

Trennung <strong><strong>de</strong>r</strong> unterschiedlichen Substanzen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilen Phase.<br />

Adsorption beruht auf Wechselwirkungskräften (WW):<br />

Teilchen <strong>in</strong> mobiler Phase ↔ stationäre Phase<br />

Ursachen für diese WW-Kräfte: - Dipol-Dipol-WW (z.B. oxidische Adsorbentien)<br />

- Wasserstoffbrückenverb<strong>in</strong>dungen<br />

- elektrostatische WW (Ionenaustausch)<br />

- van <strong><strong>de</strong>r</strong> Waals WW<br />

Je nach Stärke dieser WW-Kräfte unterschei<strong>de</strong>t man zwischen physikalischer Adsorption und<br />

chemischer Adsorption.<br />

2


2.<strong>1.</strong>1 Physikalische Adsorption (seltener „Physisorption“)<br />

- beruht auf schwachen van <strong><strong>de</strong>r</strong> Waals'schen Kräften<br />

- Adsorptionsenthalpie liegt bei 8-40 kJ/mol (Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Verdampfungsenthalpie)<br />

- reversibler Vorgang<br />

- läuft ab bis zur Gleichgewichtse<strong>in</strong>stellung<br />

Beschreibung <strong>de</strong>s Gleichgewichtszustan<strong>de</strong>s (GG) Adsorption Desorption:<br />

Der GG-Zustand kann durch empirische Gleichungen beschrieben wer<strong>de</strong>n:<br />

- Langmuir-Adsorptionsisotherme<br />

- Freundlich-Adsorptionsisotherme<br />

- BET- Adsorptionsisotherme (Brunauer, Emmett, Teller)<br />

Langmuir-Adsorptionsisotherme<br />

- Voraussetzungen : - monomolekulare Belegung <strong><strong>de</strong>r</strong> Adsorbensoberfläche<br />

- homogene Adsorbensoberfläche<br />

- adsorbierte Moleküle üben ke<strong>in</strong>e WW aufe<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> aus<br />

- Adsorption und Desorption stehen im GG<br />

- T = konst.<br />

A frei<br />

k 1<br />

k 2<br />

A ads<br />

k1 bzw. k2 = Geschw<strong>in</strong>digkeitskonstante <strong><strong>de</strong>r</strong> Adsorption bzw. Desorption<br />

- Herleitung: Def<strong>in</strong>ition <strong>de</strong>s Belegungsgra<strong>de</strong>s θ<br />

nAds Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> belegten Adsorptionsstellen<br />

θ = ———— = ———————————————————<br />

n∞ Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> verfügbaren Adsorptionsstellen<br />

1 - θ = nicht belegte Oberfläche<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Adsorption: rAds = k1cA (1 - θ)<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Desorption: rDes = k2θ<br />

Im Gleigewicht: rAds = rDes ; k1cA (1 - θ) = k2θ<br />

k1cA<br />

=<br />

1/ k<br />

k1cA<br />

+ k 2<br />

θ │ • 1<br />

cA<br />

θ =<br />

cA<br />

+ k2<br />

/ k1<br />

│ k 2 / k1<br />

= b<br />

cA<br />

θ = ; aus<br />

b + cA<br />

nAds<br />

=<br />

n∞<br />

nAds<br />

cA<br />

b + cA<br />

θ ergibt sich für nAds = θ • n∞<br />

= • n∞<br />

3


Gleichung e<strong>in</strong>er Hyperbel durch <strong>de</strong>n Ursprung:<br />

Ads.<br />

n oo<br />

l<strong>in</strong>ear<br />

Bereich<br />

c A<br />

Grenzfälle: b nAds = n∞<br />

b > cA ══════> nAds = konst. (Ursprunggera<strong>de</strong>)<br />

Nur im l<strong>in</strong>earen Bereich ist chromatographisches Arbeiten möglich, <strong>de</strong>nn nur hier ist die<br />

Adsorptionsisotherme <strong>in</strong> ihrem Verhalten unabhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> Probenmenge !<br />

2.<strong>1.</strong>2 Chemische Adsorption (Chemisorption)<br />

- Bildung e<strong>in</strong>er festen Oberflächenverb<strong>in</strong>dung<br />

- Adsorptionsenthalpie liegt bei 80-600 kJ/mol (Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> chemischen Reaktionsenthalpien)<br />

- irreversibler Vorgang<br />

- stark gehemmte GG-E<strong>in</strong>stellung wegen Aktivierungsenergien<br />

2.2 Verteilung<br />

- Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Verteilung (flüssig - flüssig) besteht das System aus zwei praktisch nicht mischbaren<br />

Flüssigkeiten und e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> bei<strong>de</strong>n Phasen löslichen Stoff.<br />

- Die Trennung beruht auf <strong>de</strong>n unterschiedlichen Löslichkeiten <strong>de</strong>s Stoffes <strong>in</strong> <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Flüssigkeiten<br />

- Zusammengefasst im Nernst'schen Verteilungsgesetz<br />

c IA<br />

c IIA<br />

α = Verteilungskoeffizient<br />

cIA<br />

α = ———— = konst. cIA = Konzentration <strong>de</strong>s Stoffes A <strong>in</strong> Phase I<br />

cIIA cIIA = Konzentration <strong>de</strong>s Stoffes A <strong>in</strong> Phase II<br />

α stellt die Gleichgewichtskonstante e<strong>in</strong>es Verteilungsgleichgewichtes dar :<br />

α = f (T, p, Phase) ; α ≠ f (c) ; I<strong>de</strong>alfall : α ≠ f (cA)<br />

Abweichungen von <strong><strong>de</strong>r</strong> Nernst-Verteilung: cA ≠ αA ; cA wird ersetzt durch cA • fA<br />

4


α A<br />

c A<br />

f > 1<br />

Nernst-Vert.<br />

f < 1<br />

Anwendung auf Stoffgemische: Trennung zweier Stoffe A und B<br />

c I<br />

f > 1<br />

f < 1<br />

Nernst-Vert.<br />

- Um e<strong>in</strong> Stoffgemisch A + B trennen zu können, ist es notwendig, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterschied <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Verteilungskoeffizienten αA und αB ausreichend groß ist.<br />

- Die Verteilungskoeffizienten erhält man aus <strong>de</strong>n Steigungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Gera<strong>de</strong>n, wenn man cI<br />

gegen cII aufträgt:<br />

c I<br />

A<br />

α Α<br />

α B<br />

c II<br />

B<br />

Ermittlung <strong>de</strong>s Trennfaktors β :<br />

αA cIA cIB<br />

β = ——— mit αA = ——— ; αB = ———<br />

αB cIIA cIIB<br />

cIA • cIIB<br />

β = ———— ; für β > 1000: Trennung durch e<strong>in</strong>fache Verteilung möglich (Ausschütteln<br />

cIIA • cIB im Schütteltrichter)<br />

für β< 1000: Trennung durch multiplikative Verteilung (Verteilungsbatterie)<br />

Unter multiplikativer Verteilung versteht man e<strong>in</strong> Trennverfahren, bei <strong>de</strong>m das Pr<strong>in</strong>zip <strong>de</strong>s<br />

Ausschüttelns mit vielfachem Phasenwechsel angewen<strong>de</strong>t wird. Die bekannte Variante ist die<br />

Craig-Verteilung.<br />

Ablauf <strong>de</strong>s Trennvorganges :<br />

- gute Durchmischung zur Erreichung <strong><strong>de</strong>r</strong> GG-E<strong>in</strong>stellung<br />

- Phasentrennung<br />

- Überführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Oberphase <strong>in</strong> das nächste Element<br />

c II<br />

5


Obere Phase = mobile Phase Untre Phase = stationäre Phase<br />

Element<br />

Ergebnis e<strong>in</strong>er Verteilung zweier Substanzen A + B mit αA = 3 x 10 -2 und αB = 1/3 x 10 2 .<br />

3. Papierchromatographie (PC)<br />

Die PC ist e<strong>in</strong>e Verteilungschromatographie, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>e Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> zu trennen<strong>de</strong>n<br />

Substanzen zwischen zwei nicht o<strong><strong>de</strong>r</strong> nur begrenzt flüssigen mischbaren Phasen e<strong>in</strong>tritt.<br />

Filterpapier bestimmter Qualität dient als Träger für die stationäre und für die mobile Phase.<br />

Die Cellulose ist e<strong>in</strong> Polysaccharid, das stark zur Quellung mit Wasser neigt. Es kann<br />

<strong>in</strong>termicellar <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en freien Gitterräumen beträchtliche Mengen Wasser e<strong>in</strong>lagern. Die<br />

Cellulose umgibt sich also, grob gesehen, mit e<strong>in</strong>er Hydrathülle, die als wässrige (stationäre)<br />

Phase <strong>de</strong>s Verteilungschromatogramms fungiert, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> sich die hydrophilen Moleküle lösen<br />

und sich <strong>in</strong>s Gleichgewicht mit <strong><strong>de</strong>r</strong> vorbeiströmen<strong>de</strong>n feuchten organischen (mobilen) Phase<br />

setzen.<br />

Die verschie<strong>de</strong>n große Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Substanzen auf <strong>de</strong>m Chromatogramm<br />

beruht auf ihrem unterschiedlichen Verteilungskoeffizienten zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären und<br />

mobilen Phase. Die Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsstrecke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Laufmittel ist charakteristisch<br />

für die betreffen<strong>de</strong> Substanz, wenn diese Strecke zur Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsstrecke <strong>de</strong>s Laufmittels <strong>in</strong><br />

Beziehung gesetzt wird. Als Maß für die Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsgeschw<strong>in</strong>digkeit e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung<br />

wur<strong>de</strong> somit <strong><strong>de</strong>r</strong> sog. Rf -Wert als Quotient aus Entfernung <strong><strong>de</strong>r</strong> Substanz vom Startpunkt und<br />

Entfernung <strong><strong>de</strong>r</strong> Laufmittelfront vom Startpunkt <strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert (Rf- Wert: engl. "ratio" zur "front"):<br />

Entfernung <strong><strong>de</strong>r</strong> Substanz vom Start<br />

Rf -Wert = ——————————————————<br />

Entfernung <strong><strong>de</strong>r</strong> Laufmittelfront vom Start<br />

Da <strong><strong>de</strong>r</strong> Rf -Wert durch E<strong>in</strong>fluss von Temperatur, Fremdionen, Konzentrationsunterschie<strong>de</strong><br />

schwanken kann, lässt man möglichst Vergleichssubstanzen mitlaufen.<br />

Vorteile <strong><strong>de</strong>r</strong> PC: - billig<br />

- flexible Größe<br />

c<br />

A B<br />

Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Elemente<br />

. . .<br />

6


- ger<strong>in</strong>ger apparativer Aufwand<br />

- mehrere Detektionsmetho<strong>de</strong>n<br />

Nachteile <strong><strong>de</strong>r</strong> PC: - nicht präparativ<br />

- aufsteigen<strong>de</strong> Metho<strong>de</strong>, kann gegen die Schwerkraft maximal e<strong>in</strong>e<br />

Steigehöhe von ca. 30 cm erreichen<br />

- ger<strong>in</strong>gere Trennleistung gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> DC<br />

Variation <strong><strong>de</strong>r</strong> Bed<strong>in</strong>gungen:<br />

- Verlängerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Trennstrecke mit Hilfe <strong><strong>de</strong>r</strong> absteigen<strong>de</strong>n Technik<br />

- Flächengewicht und Härte <strong>de</strong>s Papiers bee<strong>in</strong>flussen die Steiggeschw<strong>in</strong>digkeit (> 60-190<br />

mm/30 M<strong>in</strong>)<br />

-schnelllaufen<strong>de</strong> Papiere haben kurze Analysenzeiten, aber ger<strong>in</strong>gere Trennschärfe (weichere<br />

Papiere → hohe Steiggeschw<strong>in</strong>digkeit; harte Papiere → ger<strong>in</strong>ge Steiggeschw<strong>in</strong>digkeit)<br />

Detektionsmetho<strong>de</strong>n:<br />

- Farbige Substanzen erübrigen beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Metho<strong>de</strong>n<br />

- konjugierte Doppelb<strong>in</strong>dungen (u.a. Aromaten) → UV-Detektor<br />

- Doppelb<strong>in</strong>dungen → Jodkammer<br />

- funktionelle Gruppen → Sprühreagenzien<br />

- radioaktive Substanzen → Sz<strong>in</strong>tillationszähler<br />

Anwendung <strong><strong>de</strong>r</strong> PC:<br />

- Trennung von polaren, meist wasserlöslichen Stoffen<br />

- überwiegend zur Trennung von Naturstoffen (Pepti<strong>de</strong>, Nucleoti<strong>de</strong>)<br />

4. Reversed-Phase-<strong>Chromatographie</strong> (RPC)<br />

Normalfall <strong><strong>de</strong>r</strong> PC: stationäre Phase → Wasser (polar)<br />

mobile Phase → organische Laufmittel (unpolar)<br />

Für hydrophile Substanzen wählt man e<strong>in</strong> Laufmittel, das die Substanzen noch etwas löst,<br />

aber mit Wasser weitgehend unmischbar ist (Essigester, Butanol).<br />

Bei im Wasser schwerlöslichen Substanzen und hydrophoben Stoffen verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t man die<br />

stationäre Phase: Imprägnierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Cellulose mit polaren organischen Lösungsmitteln.<br />

- stationäre Phase → organisches, polares Lösungsmittel<br />

- mobile Phase → organisches Lösungsmittel mit ger<strong>in</strong>ger Löslichkeit<br />

Reversed-Phase : stationäre Phase → organisch, unpolar<br />

mobile Phase →wässrig, polar<br />

Durchführung <strong><strong>de</strong>r</strong> RPC:<br />

- Befreiung <strong><strong>de</strong>r</strong> Cellulose von <strong><strong>de</strong>r</strong> Hydrathülle (Trocknung)<br />

- Auftragung e<strong>in</strong>es gut haften<strong>de</strong>n organischen Öls (Paraff<strong>in</strong>öl, Silikonöl)<br />

Wirkung:<br />

- unpolare, hydrophobe Substanzen lösen sich besser <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären Phase als <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

polaren mobilen Phase<br />

- Verr<strong>in</strong>gerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Rf -Werte im Vergleich zur normalen PC<br />

7


5. Dünnschichtchromatographie (DC)<br />

Adsorptionschromatographie<br />

- Trennung beruht auf Grenzflächenreaktion<br />

- stationäre Phase besteht aus e<strong>in</strong>er dünnen Schicht, die auf e<strong>in</strong>em Träger aufgetragen ist<br />

- Trennvorgang erfolgt meist zweidimensional<br />

E<strong>in</strong>e DC-Anordnung besteht aus<br />

- <strong><strong>de</strong>r</strong> Sorptionsschicht (Schichtdicke: 0,1-2 mm)<br />

- <strong>de</strong>m Laufmittel<br />

- <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklungskammer<br />

- <strong><strong>de</strong>r</strong> Probe<br />

Adsorbentien (Sorptionsmittel)<br />

- Kieselgel (SiO2) : - ohne B<strong>in</strong><strong>de</strong>mittel<br />

- mit Gips (CaSO4) o<strong><strong>de</strong>r</strong> Stärke (als B<strong>in</strong><strong>de</strong>mittel)<br />

- mit Fluoreszenz<strong>in</strong>dikator<br />

- Alox (Al2O3): - basisch<br />

- neutral<br />

- sauer<br />

- Magnesiumsilikat (Mg2SiO4)<br />

- Hydroxyapatit [Ca5(PO4)3(OH)]<br />

- Cellulose<br />

Adsorbens Trenneigenschaft Bemerkung<br />

————————————————————————————————————<br />

SiO2 zur Trennung wenig polarer sehr polares Trennmittel<br />

Substanzen geeignet f<strong>in</strong><strong>de</strong>t häufigste Anwendung<br />

Alox analog SiO2 sehr polares Trennmaterial<br />

saures Alox → saure Verb<strong>in</strong>dungen<br />

basisches Alox → bas. Verb<strong>in</strong>dungen<br />

Detektion:<br />

- Fluoreszenz: Viele aromatische Verb<strong>in</strong>dungen zeigen im UV-Licht (200-400 nm)<br />

Eigenfluoreszenz<br />

- Absorption: Die meisten Platten enthalten e<strong>in</strong>en Fluoreszenz<strong>in</strong>dikator (In<strong>de</strong>x F254), d.h. beim<br />

Bestrahlen mit UV-Licht (254 nm) fluoresziert <strong><strong>de</strong>r</strong> Indikator grün-gelb. UV-aktive<br />

Substanzen absorbieren das e<strong>in</strong>gestrahlte Licht, <strong><strong>de</strong>r</strong> Fluoreszenz<strong>in</strong>dikator wird im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Substanz nicht angeregt, man beobachtet auf <strong>de</strong>m Chromatogramm dunkle Flecken auf<br />

fluoreszieren<strong>de</strong>m Untergrund.<br />

- Chemische Reaktion: Funktionelle Gruppen getrennter Substanzen reagieren mit Reagenzien<br />

zu farbigen Folgeprodukten.<br />

Vorteile <strong><strong>de</strong>r</strong> DC: - ger<strong>in</strong>ger apparativer Aufwand<br />

- hohe Trennleistung <strong>in</strong> kurzer Zeit<br />

- selektive Nachweise s<strong>in</strong>d möglich<br />

- niedrige Nachweisgrenzen<br />

8


Wichtiger Vorteil: Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> DC lassen sich <strong>in</strong> vielen Fällen auf die<br />

Säulenchromatographie übertragen (Komb<strong>in</strong>ation DC-SC). Testtrennung mit DC, bevor man<br />

SC anwen<strong>de</strong>t. Dabei ist zu berücksichtigen: Trennleistung <strong><strong>de</strong>r</strong> DC ist höher als bei SC (10 cm<br />

DC-Platte = 1 m Säule)! Ursache : ger<strong>in</strong>gere Stoffbelastung <strong>de</strong>s DC-Trennsystems und<br />

weniger Störung durch Diffusion, da durch das kapillare Aufsteigen <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilen Phase e<strong>in</strong>e<br />

erzwungene Strömung entsteht.<br />

Nachteile <strong><strong>de</strong>r</strong> DC: Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufarbeitung <strong><strong>de</strong>r</strong> getrennten Substanzen muss nicht nur SiO2<br />

abgetrennt wer<strong>de</strong>n, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch das B<strong>in</strong><strong>de</strong>mittel (CaSO4) und <strong><strong>de</strong>r</strong> Fluoreszenz<strong>in</strong>dikator.<br />

E<strong>in</strong>fluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Adsorptionsisothermen auf die DC-Trennung:<br />

n Ads<br />

n Ads<br />

n Ads<br />

A<br />

A<br />

B<br />

B<br />

c A , c B<br />

c A , c B<br />

c A , c B<br />

A<br />

B<br />

B<br />

A<br />

A<br />

B<br />

B<br />

A<br />

- große Steigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Isothermen im l<strong>in</strong>earen Bereich<br />

-bei<strong>de</strong> Stoffe wer<strong>de</strong>n stark adsorbiert,<br />

A stärker als B<br />

- Unterschied <strong><strong>de</strong>r</strong> Steigung zu ger<strong>in</strong>g, daher schechte<br />

Trennung<br />

Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Polarität <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilen Phase<br />

- Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s Isothermenverlaufs<br />

- A und B wer<strong>de</strong>n weniger stark adsorbiert<br />

- Unterschied <strong><strong>de</strong>r</strong> Steigungen größer, daher bessere<br />

Trennung<br />

E<strong>in</strong>fluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzentration von A und B auf<br />

die Isothermen<br />

- Konzentrationen nicht mehr im l<strong>in</strong>earen Bereich<br />

- Ban<strong>de</strong>n ziehen sich ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

- ke<strong>in</strong>e Auftrennung<br />

Anwendungsbereich <strong><strong>de</strong>r</strong> DC: Trennung von Substanzen im analytischen (ng - µg) Bereich<br />

und im präparativen (mg - g) Bereich.<br />

9


Laufmittel: Eluotrope Reihe o<strong><strong>de</strong>r</strong> Polaritätsreihe<br />

- Elutionswirkung ist abhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> Polarität <strong>de</strong>s Lösungsmittels<br />

- Dielektrizitätskonstante ε ist e<strong>in</strong> direktes Maß für die Polarität<br />

- je polarer das Lösungsmittel, <strong>de</strong>sto kürzer die Retentionszeit (= Verweilzeit) e<strong>in</strong>er Probe<br />

Ursache: Die WW zwischen Probe und mobiler Phase wird größer, die WW zwischen Probe<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären Phase kle<strong>in</strong>er.<br />

zunehmen<strong>de</strong> Polarität<br />

————————————————————————————————————><br />

n-Pentan, Cyclohexan, Ether, Benzol, Essigester, Dioxan, CHCl3, CH2Cl2, Aceton, Ethanol,<br />

Methanol, H2O org. Säuren, anorg. Säuren<br />

Wirkung:<br />

- je weiter das Laufmittel <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> eluotropen Reihe, <strong>de</strong>sto größer <strong><strong>de</strong>r</strong> Rf - Wert e<strong>in</strong>er Probe<br />

- von zwei zu trennen<strong>de</strong>n Substanzen hat bei gegebenem Laufmittel die weniger polare<br />

Substanz <strong>de</strong>n größeren Rf - Wert.<br />

Für die RPC gilt die eluotrope Reihe <strong>in</strong> genau umgekehrter Reihenfolge. Sie wird dann<br />

mixotrope Reihe genannt.<br />

Entwicklungsarten <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> DC<br />

Das Auftragen <strong>de</strong>s zu trennen<strong>de</strong>n Substanzgemisches erfolgt punktförmig auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Startl<strong>in</strong>ie<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> DC-Platte mit Hilfe von Glaskapillaren (5-20 µL Substanzlösung). Durch mehrmaliges<br />

Auftragen e<strong>in</strong>es ger<strong>in</strong>gen Volumens mit anschließen<strong>de</strong>m Trocknen können die Flecken kle<strong>in</strong><br />

gehalten wer<strong>de</strong>n. Die Entwicklung erfolgt <strong>in</strong> Trennkammern, die mit Laufmittelatmosphäre<br />

gesättigt s<strong>in</strong>d.<br />

- Aufsteigen<strong>de</strong> DC: häufigste Technik, kann mehrfach mit verschie<strong>de</strong>nen (Stufentechnik) o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

gleichem (Mehrfach-DC) Fließmittel wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Absteigen<strong>de</strong> DC: für langsam fließen<strong>de</strong> Laufmittelgemische. Das Laufmittel wird über e<strong>in</strong>en<br />

saugfähigen Docht von oben auf die Platte geführt.<br />

- Keilstreifentechnik: zusätzliche Strömung senkrecht zur Laufrichtung (Substanzflecken<br />

wer<strong>de</strong>n ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>gezogen; längere Laufzeiten)<br />

- Zirkulartechnik: Das Laufmittel wird über e<strong>in</strong>en Docht <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte e<strong>in</strong>er horizontal<br />

liegen<strong>de</strong>n DC-Platte aufgegeben (mehrere Substanzgemische können gleichzeitig getrennt<br />

wer<strong>de</strong>n).<br />

- Zweidimensionale DC: Das Substanzengemisch wird für <strong>de</strong>n <strong>1.</strong> Lauf <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> l<strong>in</strong>ken unteren<br />

Ecke <strong><strong>de</strong>r</strong> Platte aufgetragen; es wird entwickelt und getrocknet. Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Drehung <strong><strong>de</strong>r</strong> Platte<br />

um 90° erfolgt e<strong>in</strong> 2. Lauf mit e<strong>in</strong>em an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Laufmittelgemisch. An <strong>de</strong>n Rän<strong><strong>de</strong>r</strong>n können<br />

jeweils Referenzsubstanzen mitlaufen.<br />

- TRT-Technik (Trennen - Reaktion - Trennen): zur Untersuchung physikalischer und<br />

chemischer E<strong>in</strong>wirkungen auf Substanzen auf <strong><strong>de</strong>r</strong> DC-Platte.<br />

Entwicklung analog zweidimensionaler DC <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Richtung.<br />

Reaktion (z.B. UV-Bestrahlung, O2 - o<strong><strong>de</strong>r</strong> HCl - E<strong>in</strong>wirkung)<br />

Entwicklung <strong>in</strong> 2. Richtung mit gleichem Laufmittel (s<strong>in</strong>d die Substanzen<br />

unverän<strong><strong>de</strong>r</strong>t geblieben, so liegen sie auf e<strong>in</strong>er Diagonalen)<br />

10


6. Säulenchromatographie (SC) (Adsorptionschromatographie)<br />

- Verfahren zur Trennung von großen als auch von kle<strong>in</strong>en Substanzmengen<br />

- Stationäre Phase (Adsorbens) bef<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Säule<br />

- Das Substanzgemisch wird mit <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilen Phase durch die Säule transportiert<br />

- Trennung <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>zelnen Komponenten aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften<br />

- Das Trennmittelbett besteht aus <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären Phase und wird Sorptionsmittel genannt.<br />

- Die mobile Phase nennt man Elutionsmittel.<br />

- Das zu trennen<strong>de</strong> Gemisch liegt während <strong>de</strong>s Trennvorganges flüssig o<strong><strong>de</strong>r</strong> gasförmig vor<br />

- Die Trennung f<strong>in</strong><strong>de</strong>t an <strong><strong>de</strong>r</strong> Grenzfläche zwischen mobiler und stationärer Phase statt.<br />

- Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> SC müssen zwei For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen erfüllt se<strong>in</strong>:<br />

maximale Größe <strong><strong>de</strong>r</strong> Phasengrenzfläche<br />

m<strong>in</strong>imales Volumen <strong><strong>de</strong>r</strong> Säule: - lange, dünne Röhre<br />

- röhrenförmige Zwischenkornvolum<strong>in</strong>a e<strong>in</strong>er Packung<br />

von Feststoffteilchen<br />

Watte<br />

Laufmittel<br />

Sand<br />

Adsorbens<br />

Sand<br />

.<br />

Der Erfolg <strong><strong>de</strong>r</strong> SC-Trennung hängt von folgen<strong>de</strong>n Faktoren ab:<br />

- Selektivität <strong>de</strong>s Systems Adsorbens - Laufmittel<br />

- Betriebsbed<strong>in</strong>gungen : Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit, Temperatur, Viskosität <strong>de</strong>s Laufmittels<br />

- Dimension <strong><strong>de</strong>r</strong> Säule:<br />

Säulendurchmesser: 0,5 - 10 cm (abhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> Substanzmenge)<br />

Säulenlänge: 10 - 100 cm (Optimierung nötig von Fall zu Fall)<br />

Teilchendurchmesser: 100 - 200 µm<br />

Durchflussrate: 1 - 10 mL/M<strong>in</strong> (abhängig vom Durchmesser)<br />

Adsorbentien:<br />

- polar:SiO2 (Kieselgel) - amorph, porös, wasserhaltig mit Hydroxygruppen (200 - 800 m 2 /g)<br />

Al2O3 (Alox) - sauer, neutral o<strong><strong>de</strong>r</strong> basisch, (100 - 200 m 2 /g)<br />

MgO - basisch<br />

Mg2SiO4 (Florisil) - enthält saure Oberflächengruppen<br />

Ca5(PO4)3(OH) (Hydroxyapatit)<br />

- unpolar: Aktivkohle - breite Porengrößenverteilung (300 - 1100 m 2 /g)<br />

poröse Polymere - hochpolymere Kunststoffe<br />

11


Elution:<br />

Die mobile Phase trägt nach e<strong>in</strong>er gewissen Zeit e<strong>in</strong>heitliche Zonen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Säule heraus<br />

→ mit Elutionsmittel gemischte Re<strong>in</strong>substanzen wer<strong>de</strong>n eluiert<br />

→ die Reihenfolge ihres Austritts aus <strong>de</strong>m System ist abhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> stoffspezifischen<br />

Verweildauer im System.<br />

Austreten<strong>de</strong> Eluate wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> separaten Vorlagen fraktioniert<br />

→ die Fraktionen e<strong>in</strong>heitlicher Zusammensetzung wer<strong>de</strong>n räumlich vone<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> getrennt<br />

Qualitativer bzw. quantitativer Nachweis <strong><strong>de</strong>r</strong> isolierten Stoffe entwe<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

→ <strong>in</strong> Mischung mit Elutionsmittel während <strong><strong>de</strong>r</strong> Elution o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

→ nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Elution nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Entfernung <strong>de</strong>s Elutionsmittels<br />

<strong>Chromatographie</strong>apparatur<br />

Retention:<br />

Elutionsmittelreservoir<br />

Probenaufgabe<br />

Säule<br />

Detektor<br />

Vorlage<br />

Während die mobile Phase an <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären Phase entlang strömt, verweilen die zu<br />

trennen<strong>de</strong>n Moleküle e<strong>in</strong>e Zeitlang an <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären Phase.<br />

- Sie wer<strong>de</strong>n gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> gedachten Lösungsmittelfront zurückgehalten<br />

- Die Moleküle zeigen Retention<br />

- Die Verweilzeit an <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären Phase ist artspezifisch<br />

- Je<strong>de</strong> Probekomponente zeigt ihre eigene Retention<br />

<strong>Chromatographie</strong> heißt: häufige Ausnutzung <strong><strong>de</strong>r</strong> artspezifischen Verweildauer auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

stationären Phase und Verstärkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterschie<strong>de</strong> im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Vielstufenprozesses.<br />

- Bildung e<strong>in</strong>heitlicher Substanzzonen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Schwerpunkte und Grenzen immer weiter<br />

vone<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> getrennt s<strong>in</strong>d<br />

- Die Trennung wird dadurch immer schärfer<br />

- Vollständige Trennung: Zwischen zwei Zonen liegt e<strong>in</strong> Volumenelement, das aus re<strong>in</strong>er<br />

mobiler und stationärer Phase besteht.<br />

Stoffe mit o<strong><strong>de</strong>r</strong> ohne Retention: WW zwischen wirksamer Phasengrenzfläche und Molekülen<br />

kann folgen<strong><strong>de</strong>r</strong>maßen ablaufen:<br />

- Moleküle, die zurückgehalten wer<strong>de</strong>n (Stoffe mit Retention). Auf <strong>de</strong>n sorptionsfähigen<br />

Partikel sitzt das Adsorbat, im Zwischenkornvolumen bef<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich die zugehörige GG-<br />

Konzentration.<br />

12


- Moleküle, die nicht zurückgehalten wer<strong>de</strong>n (Inertsubstanzen); ke<strong>in</strong>e WW mit stationärer<br />

Phase; Substanz bef<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich <strong>in</strong> Zwischenkornvolumen.<br />

Peak:<br />

Die räumliche Aus<strong>de</strong>hnung e<strong>in</strong>er Substanz auf e<strong>in</strong>er Säule wird Zone o<strong><strong>de</strong>r</strong> Peak genannt.<br />

- ke<strong>in</strong>e Differenzierung zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> örtlichen Beladung von stationärer und mobiler Phase,<br />

betrachtet wird nur die räumliche Aus<strong>de</strong>hnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtmasse an Substanz im<br />

chromatographischen System<br />

c<br />

Aufgabepeak<br />

Beim Durchlaufen <strong>de</strong>s Trennbetts wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Peak durch Diffusion- und Strömungsphänomene<br />

ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>gezogen.<br />

Die Basis <strong><strong>de</strong>r</strong> Glockenkurve wird <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel niemals schmaler als die Breite <strong>de</strong>s<br />

Aufgabepeaks (Im Interesse schmaler Ban<strong>de</strong>n und e<strong>in</strong>er guten Auflösung muss <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabe-<br />

peak möglichst schmal se<strong>in</strong>!).<br />

Darstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Elutionskurven<br />

z<br />

nach kurzer<br />

Laufzeit<br />

To<br />

T<br />

1<br />

T2<br />

nach<br />

längerer<br />

Laufzeit<br />

Üblicherweise wer<strong>de</strong>n Substanzen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Form <strong>de</strong>tektiert und registriert, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> sie die Säule<br />

verlassen.<br />

I II<br />

c/t bzw. c/R -Diagramm c/R<br />

c<br />

I<br />

A<br />

B<br />

c<br />

B<br />

A<br />

I<br />

c/t<br />

c<br />

I<br />

t<br />

R<br />

III<br />

A<br />

B<br />

c<br />

B A<br />

R<br />

t<br />

IV<br />

I<br />

13


Die t- bzw. R-Achse zählt von rechts nach l<strong>in</strong>ks o<strong><strong>de</strong>r</strong> umgekehrt.<br />

Bei <strong>de</strong>n alten Registriergeräten läuft das Papier meist nach rechts.<br />

Auflösung / Selektivität<br />

Bestimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> Flächen<strong>in</strong>halte <strong><strong>de</strong>r</strong> Ban<strong>de</strong>n: Fi = hib0,5i<br />

Def<strong>in</strong>ition <strong><strong>de</strong>r</strong> Selektivität r (relative Retention):<br />

r<br />

2,<br />

1<br />

t'<br />

R2<br />

tR2<br />

− t 0<br />

= =<br />

r gibt die relative Position benachbarter Ban<strong>de</strong>n an<br />

t'<br />

R1<br />

tR1<br />

− t 0<br />

Def<strong>in</strong>ition <strong><strong>de</strong>r</strong> Auflösung R:<br />

R<br />

2,<br />

1<br />

c<br />

t0<br />

tR1<br />

b0,5, 1<br />

tR2<br />

h1<br />

w1<br />

b0,5, 2<br />

2(<br />

tR2<br />

− tR1)<br />

= R = 1 für <strong>de</strong>n Fall, dass sich bei<strong>de</strong> Basisbreiten genau treffen<br />

w1<br />

+ w2<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Realität führt <strong><strong>de</strong>r</strong> tatsächliche Kurvenverlauf zu breiteren Ban<strong>de</strong>n (die Trennung ist für<br />

R = 1 noch nicht vollständig).<br />

Um die Auflösung von R = 1 zu erreichen, wer<strong>de</strong>n je nach Selektivität <strong>de</strong>s Trennsystems e<strong>in</strong>e<br />

unterschiedliche Zahl von Trennstufen benötigt.<br />

Entwicklungstechniken <strong><strong>de</strong>r</strong> SC<br />

- Entwicklung: Chromatographischer Vorgang zur Auftrennung e<strong>in</strong>es Substanzgemisches <strong>in</strong><br />

Zonen.<br />

Frontaltechnik: kont<strong>in</strong>uierliches Auftragen <strong>de</strong>s Substanzgemisches auf die Säule, gelöst <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

mobilen Phase.<br />

-Nachteil: Die nachfolgen<strong>de</strong>n Fraktionen enthalten Anteile <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Fraktion<br />

(unvollständige Trennung).<br />

- Anwendung: Abtrennung von Spuren aus e<strong>in</strong>er Hauptkomponente, wenn Spuren stark und<br />

die Hauptkomponente kaum adsorbiert wird.<br />

w2<br />

h2<br />

tR<br />

14


cA<br />

- Beispiele: Re<strong>in</strong>igung von Ether an Alox (Spuren: Peroxi<strong>de</strong>, H2O)<br />

Re<strong>in</strong>igung von CHCl3 an Alox (Spuren: Ethanol)<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Anwendung: Trocknung von Lösungsmitteln<br />

Elutionsprofil<br />

cB A+B<br />

Verdrängungstechnik: Anwendung bei Substanzen, die von <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären Phase stark<br />

adsorbiert wer<strong>de</strong>n (große Menge an mobiler Phase nötig zur Elution).<br />

Zusatz e<strong>in</strong>er Substanz zur mobilen Phase, die noch stärker adsorbiert wird.<br />

Diese Substanz verdrängt an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Komponenten aus <strong>de</strong>n Adsorptionsstellen <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären<br />

Phase. Die mobile Phase selbst kann zur Verdrängung e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nachteil: ke<strong>in</strong>e vollständige Trennung<br />

Praktische Anwendung: Ionenaustauschvorgänge<br />

Elution, isokratisch (wichtigste Entwicklungstechnik)<br />

Pr<strong>in</strong>zip: Man lässt solange die mobile Phase durch die Säule fließen, bis die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Substanzen die Säule getrennt verlassen haben. Das Substanzgemisch wird diskont<strong>in</strong>uierlich<br />

aufgetragen<br />

Elution ist die Folge <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>zelnen Adsorptions- und Desorptionsvorgänge, die zu GG-<br />

Zustän<strong>de</strong>n führen. Je<strong>de</strong> GG-E<strong>in</strong>stellung wird als theoretische Trennstufe <strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert.<br />

cA<br />

cB<br />

A<br />

A<br />

t<br />

t<br />

Für <strong>Chromatographie</strong> auf normaler Phase:<br />

B <strong>1.</strong> Fraktion: A, unpolar<br />

-A unpolarer als B<br />

-A adsorbiert weniger stark als B<br />

-A ersche<strong>in</strong>t als erste Fraktion am Säulenen<strong>de</strong><br />

-danach folgen die Fraktionen <strong><strong>de</strong>r</strong> polareren<br />

Komponenten<br />

2. Fraktion: B, polar<br />

Gradientenelution<br />

Pr<strong>in</strong>zip: Kont<strong>in</strong>uierliche Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Laufmittelpolarität, diskont<strong>in</strong>uierliche Auftragung<br />

<strong>de</strong>s Substanzgemisches (vgl. isokratische Elution : konstante LM-Polarität).<br />

Effekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Gradientenelution: schmalere, höhere Peaks, Verr<strong>in</strong>gerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Analysenzeit und<br />

<strong>de</strong>s Laufmittelvolumens<br />

15


c<br />

A<br />

cB<br />

Stufenelution<br />

Pr<strong>in</strong>zip: diskont<strong>in</strong>uierliche Aufgabe <strong>de</strong>s Substanzgemisches<br />

- Entwicklung mit unpolarem LM: polare Substanzen adsorbieren auf stat. Phase sehr stark,<br />

unpolare wer<strong>de</strong>n eluiert.<br />

Entwicklung mit polarem LM. Elution <strong><strong>de</strong>r</strong> polaren Komponenten<br />

7. Gelchromatographie<br />

A<br />

A B<br />

Säulenchromatographisches Trennverfahren, bei <strong>de</strong>m Substanzen nach ihrer Molekülgröße<br />

getrennt wer<strong>de</strong>n. Die zu trennen<strong>de</strong>n Moleküle verteilen sich zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> stationären und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

mobilen Phase.<br />

- mobile Phase → Flüssigkeit außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Partikel<br />

- stationäre Phase → Flüssigkeit <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Partikeln (zusammen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Matrix)<br />

Pr<strong>in</strong>zip: Verwendung poröser Gele als Säulenmaterial (Matrix). Der Porendurchmesser dieser<br />

Gele liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>de</strong>f<strong>in</strong>ierten Größenbereich. Moleküle, die größer als die Poren <strong><strong>de</strong>r</strong> Matrix<br />

s<strong>in</strong>d, wer<strong>de</strong>n mit <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilen Phase ohne Verzögerung durch die Säule transportiert. Kle<strong>in</strong>e<br />

Moleküle diffundieren <strong>in</strong> die Poren <strong><strong>de</strong>r</strong> Matrix und legen dadurch e<strong>in</strong>e größere Wegstrecke<br />

zurück.<br />

Trenneffekt: sterischer Ausschluss, verursacht durch die unterschiedliche Zugänglichkeit<br />

e<strong>in</strong>zelner Porenbereiche im porösen Festkörper.<br />

Gele: Bei Zugabe von Lösungsmittel quellen die vernetzten Makromoleküle (Solvatisierung),<br />

d.h. sie umgeben sich mit e<strong>in</strong>er großen Menge an Lösungsmitteln. Diese wer<strong>de</strong>n durch Dipol-<br />

Dipol-WW fest gehalten.<br />

t<br />

B<br />

16


Quellvermögen: Aufnahme an Gramm Lösungsmittel je Gramm trocken Gel bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gelquellung. Porosität hängt von <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtkonzentration und <strong><strong>de</strong>r</strong> Menge an bifunktionellem<br />

Reagenz ab. Das Trennvermögen e<strong>in</strong>es Gels beruht auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Porenstruktur, <strong><strong>de</strong>r</strong> chemische<br />

Aufbau ist von untergeordneter Be<strong>de</strong>utung: Wasser → hydrophile Gele<br />

organ. Lösungsmittel → organophile Gele<br />

Hydrophile Gele: Poly<strong>de</strong>xtrane, Agarosegele<br />

- Dextrangele: - Han<strong>de</strong>lsname SEPHADEX<br />

- Herstellung: aus Polysaccharid Dextran (1,6-α-glycosidisch verbun<strong>de</strong>ne<br />

Glucose- E<strong>in</strong>heiten); Vernetzung durch Epichlorhydr<strong>in</strong><br />

Cl<br />

O<br />

Dextran Poly<strong>de</strong>xtran (Glycer<strong>in</strong>ether)<br />

je höher die Epichlohydr<strong>in</strong>konzentration, <strong>de</strong>sto<br />

- stärker die Vernetzung<br />

- kle<strong>in</strong>er die Poren <strong>de</strong>s Gels<br />

- ger<strong>in</strong>ger <strong><strong>de</strong>r</strong> Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> hydrophilen OH-Gruppen<br />

- stärker nimmt die Solvatation und damit die Quellung ab<br />

Typenbereich* Durchmesser <strong><strong>de</strong>r</strong> Bettvolumen Fraktionierbereich<br />

(Sepha<strong>de</strong>x) trockenen Partikel pro g Trockengel (Molmasse <strong>in</strong> g/mol)<br />

————————————————————————————————————<br />

G10 40 - 120 µm 2 - 3 mL bis 700<br />

G100 40 - 120 µm 15 - 20 mL 40000 - 150000<br />

G200 40 - 120 µm 20 - 25 mL 50000 - 80000<br />

* gibt an, wie viel mL pro g Trockenmasse aufgenommen wer<strong>de</strong>n (z.B. G10: 10 mL Wasser<br />

/g Trockenmasse<br />

Organophile Gele: Verwendung organischer Laufmittel<br />

- Problem: Benetzung und Solvatisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Poren → Derivatisierung von Dextrangelen:<br />

durch Veretherung <strong><strong>de</strong>r</strong> hydrophilen OH-Gruppen erhält man lipophile Gele<br />

Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung an das Gel als Säulenmaterial<br />

- Porengröße muss durch Herstellungsprozess variabel se<strong>in</strong><br />

- ke<strong>in</strong>e spezifische WW <strong>de</strong>s Gels mit <strong>de</strong>n zu trennen<strong>de</strong>n Substanzen<br />

- möglichst ger<strong>in</strong>ge Korngröße (rasche E<strong>in</strong>stellung <strong>de</strong>s Diffusionsgleichgewichts)<br />

Herstellung von Gelen:<br />

- lösliche Makromoleküle wer<strong>de</strong>n durch chemische Umsetzung unlöslich gemacht<br />

- durch Copolymerisation von Monomeren mit e<strong>in</strong>- o<strong><strong>de</strong>r</strong> zwei funktionellen Gruppen<br />

Zusammensetzung e<strong>in</strong>es Gels<br />

- Dispergierte Substanz → Gelbildner: - 3D Netzwerk von Makromolekülen<br />

- die Makromoleküle s<strong>in</strong>d mite<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> verbun<strong>de</strong>n<br />

durch: - H-Brücken<br />

- Dipol-Dipol-WW<br />

- kovalente B<strong>in</strong>dungen<br />

- Dispersionsmittel → Lösungsmittel<br />

17


Anwendung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gelchromatographie<br />

- Entsalzen von Prote<strong>in</strong>en<br />

- Trennung von Polymer-, Prote<strong>in</strong>-, und Peptidgemischen<br />

- Abschätzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Molekulargewichte annähernd kugelförmiger Makromoleküle<br />

Vorteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Gelchromatographie: Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>verwendbarkeit / Regenerierbarkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Gele<br />

8. Ionenaustausch - <strong>Chromatographie</strong><br />

Chromatographisches Trennverfahren für Substanzen mit elektrischen Ladungen.<br />

Matrix<br />

(Polymer)<br />

Ankergruppe<br />

(Festion)<br />

Pr<strong>in</strong>zip<br />

- Verwendung e<strong>in</strong>er unlöslichen, polymeren Matrix mit chemisch gebun<strong>de</strong>nen ionischen<br />

Gruppen<br />

- die Gegenionen dieser Gruppen s<strong>in</strong>d durch elektrostatische Kräfte nur locker gebun<strong>de</strong>n<br />

- Gegenionen können gegen Ionen <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilen Phase ausgetauscht wer<strong>de</strong>n ( → reversibel)<br />

- <strong><strong>de</strong>r</strong> Prozess beruht also auf <strong>de</strong>n Coulomb'schen Kräften zwischen <strong>de</strong>n Ionen<br />

Differenzierung zwischen Ionenaustausch und Ionenaustausch-<strong>Chromatographie</strong><br />

- Ionenaustausch: Ionenaustauschvorgänge führen zu e<strong>in</strong>em GG-Zustand<br />

→ Anwendung <strong>de</strong>s Massenwirkungsgesetzes (MWG)<br />

bAL a+ + aBM b+ bAM a+ + aBL b+ L = Lösungsmittel ; M = Matrix<br />

[A a+ ]M b • [B b+ ]L a<br />

K = ———————— Stöchiometrie erfüllt !<br />

[B b+ ]M a • [A a+ ]L b<br />

Gegenionen<br />

Trennung beruht beim Ionenaustausch darauf, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> GG-Koeffizient für verschie<strong>de</strong>ne<br />

Ionen bzw. Ionenpaare unterschiedlich groß se<strong>in</strong> kann. Ursache: Ionengröße und Ionenladung.<br />

-Ionenaustausch-<strong>Chromatographie</strong>: Der Ionenaustausch kann von Adsorptionsersche<strong>in</strong>ungen<br />

überlagert se<strong>in</strong>; ke<strong>in</strong> stöchiometrischer Verlauf, MWG nicht anwendbar!<br />

18


Ionenaustausch-Matrix<br />

- Anorganische Ionenaustauscher:<br />

Zeolithe → Na-Al-Silikate, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>en Silikatgitter e<strong>in</strong> Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Si-Atome (auch Al-Atome)<br />

ersetzt ist. Durch Alkali- Erdalkalimetalle als Gegenionen wird die fehlen<strong>de</strong><br />

positive Ladung ausgeglichen.<br />

Apatite → ger<strong>in</strong>ge Temperatur- und Druckempf<strong>in</strong>dlichkeit, aber ger<strong>in</strong>ge chemische<br />

Stabilität<br />

- Organische Ionenaustauscher<br />

Cellulose, Dextran → enthalten nach chemischer Behandlung austauschaktive Gruppen wie<br />

-OH, -COOH, -SO3H, ger<strong>in</strong>ge chemische Stabilität.<br />

polymere Kunststoffe → Polymerisations- und Polykon<strong>de</strong>nsationsharze (z.B. Polystyrole), die<br />

austauschaktive Gruppe kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Grundstoff enthalten se<strong>in</strong><br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> nachträglich e<strong>in</strong>geführt wer<strong>de</strong>n.<br />

E<strong>in</strong>teilung von Ionenaustauschern<br />

Art <strong>de</strong>s Ionenaustauschers funktionelle Gruppe<br />

—————————————————————————————————————<br />

Kationenaustauscher<br />

stark sauer Sulfonsäure —SO3H<br />

Phosphonsäure —PO(OH)2<br />

schwach sauer Hydroxy-Gruppe —OH<br />

Carboxy-Gruppe —COOH<br />

Anionaustauscher<br />

stark basisch quartäres Am<strong>in</strong> —N + (CH3)3<br />

DEAE —(CH2)2-N + H(C2H5)2<br />

(DiEthylAm<strong>in</strong>oEthyl)<br />

schwach basisch primäre Am<strong>in</strong>ogruppe —NH2<br />

sekundäre Am<strong>in</strong>ogruppe —NH<br />

│<br />

tertiäre Am<strong>in</strong>ogruppe —N—<br />

│<br />

Charakterisierung von Ionenaustauschern<br />

- physikalische Stabilität → Festigkeit, thermische Beständigkeit<br />

- chemische Stabilität → Beständigkeit gegen pH-Wert o<strong><strong>de</strong>r</strong> Oxidationsmittel<br />

- Korngröße → 0,04 - 1 mm<br />

- Grad <strong><strong>de</strong>r</strong> Vernetzung → mittlere Vernetzungsgrad als Kompromiss<br />

- Porosität → Maschenweite <strong>de</strong>s Austauschnetzwerks, bee<strong>in</strong>flusst Kapazität und Selektivität<br />

- Quellung → Volumenvergrößerung durch Wasseraufnahme<br />

- Kapazität → gibt an, wieviel Gegenionen e<strong>in</strong>e bestimmte Menge e<strong>in</strong>es Ionenaustauschers<br />

aufnehmen kann<br />

- Selektivität → Möglichkeit von Trennungen aufgrund unterschiedlicher GG-Konstanten<br />

Selektivitätsreihen:<br />

K + Li-H-Na-NH4 + -K-Rb-Cs-Ag-Tl<br />

K 2+ Mg-Zn-Co-Cu-Cd, Ni-Ca-Sr-Pb-Ba<br />

K 3+ Al-Sc-Y-Ce-La<br />

Anionen Acetat-F-OH-Cl-SCN-Br-CrO4-NO3-I-Oxalat-Sulfat-Citrat<br />

('rechts verdrängt l<strong>in</strong>ks!')<br />

19


9. Elektrophorese<br />

Trennverfahren, bei <strong>de</strong>m die Wan<strong><strong>de</strong>r</strong>ung elektrisch gela<strong>de</strong>ner Moleküle im elektrischen Feld<br />

zur Trennung ausgenutzt wird.<br />

Pr<strong>in</strong>zip<br />

- Elektrisches Feld wirkt auf gela<strong>de</strong>ne Teilchen e<strong>in</strong><br />

- Teilchen mit verschie<strong>de</strong>nem Ladung/Masse-Verhältnis bewegen sich dar<strong>in</strong> unterschiedlich<br />

schnell.<br />

- Je nach Ladung bewegen sich die Moleküle <strong>in</strong> unterschiedliche Richtungen (Katho<strong>de</strong> -<br />

Ano<strong>de</strong>).<br />

Voraussetzung<br />

Gela<strong>de</strong>ne Moleküle, z.B. Säuren R-COO -<br />

R<br />

H<br />

NH 2<br />

COO -<br />

H +<br />

H +<br />

R-COOH<br />

Basen R-NH + 3 R-NH2 + H +<br />

Am<strong>in</strong>osäuren (amphoter)<br />

R<br />

H<br />

NH 2<br />

COOH<br />

H + R COOH<br />

H<br />

+ NH<br />

3<br />

R COO<br />

NH<br />

3<br />

-<br />

basisch sauer<br />

H<br />

+<br />

Die Gegenwart e<strong>in</strong>es Puffers mit Leitsalzen vermei<strong>de</strong>t die Abscheidung <strong><strong>de</strong>r</strong> Substanzen an<br />

<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n. Prote<strong>in</strong>e und Am<strong>in</strong>osäuren s<strong>in</strong>d beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s geeignet, da über <strong>de</strong>n pH-Wert die<br />

Dissoziation bee<strong>in</strong>flusst wer<strong>de</strong>n kann. Die Ladung von Prote<strong>in</strong>en bei e<strong>in</strong>em bestimmten pH-<br />

Wert ist abhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> basischen (z.B. Lys<strong>in</strong>, Histid<strong>in</strong>) und sauren<br />

Am<strong>in</strong>osäuren (z.B. Asparag<strong>in</strong>säure, Glutam<strong>in</strong>säure) <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sequenz. E<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong><br />

(Eiweißmolekül) ist e<strong>in</strong> amphoterer Polyelektrolyt, <strong>de</strong>ssen Nettoladung abhängig ist vom pH-<br />

Wert und <strong><strong>de</strong>r</strong> Molekülstruktur.<br />

Trägerfreie Elektrophorese: Problem: Fixierung nach erfolgter Trennung<br />

Trägergebun<strong>de</strong>ne Elektrophorese<br />

Papierelektrophorese: Papier als kapillares Trägersystem wird mit Puffer getränkt<br />

Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>spannungselektrophorese -1000 V<br />

Hochspannungselektrophorese - 1000 - 3000 V<br />

20


Nachteil: Erwärmung durch Reibung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ionen (Joul'sche Wärme), also e<strong>in</strong>e gute Kühlung ist<br />

notwendig<br />

Heute wer<strong>de</strong>n meist Flachbettgele als Träger benutzt wie Stärke, Cellulose, Sepha<strong>de</strong>x,<br />

Polyami<strong>de</strong>, Agarose<br />

10. Aff<strong>in</strong>itätschromatographie<br />

Trennung von Substanzen mit Hilfe selektiver o<strong><strong>de</strong>r</strong> spezifischer WW-Kräfte.<br />

Pr<strong>in</strong>zip: An <strong>in</strong> Wasser schwerlösliche Materialien (z.B. Agarose, Cellulose, Glaskugeln)<br />

wer<strong>de</strong>n bestimmte Ligan<strong>de</strong>n kovalent gebun<strong>de</strong>n, so dass dieses modifizierte Material nur jene<br />

Substanzen adsorbiert, die e<strong>in</strong>e "Aff<strong>in</strong>ität" zu <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Ligan<strong>de</strong>n aufweisen. Durch<br />

Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s Trennmediums (pH, Temperatur, Ionenstärke) kann <strong><strong>de</strong>r</strong> spezifische Komplex<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

Matrix<br />

Anwendung: Abtrennung / Re<strong>in</strong>igung biologischer Makromoleküle durch WW zwischen<br />

Enzym - Substrat; Enzym - Cofaktor; Enzym - Inhibitor; Antigen - Antikörper; Rezeptor -<br />

Hormon; DNA / RNA - komplementäre DNA / RNA<br />

1<strong>1.</strong> Gaschromatographie<br />

Ligand<br />

Spacer<br />

(C6-C12-Kette)<br />

Pr<strong>in</strong>zip: Verteilung von flüchtigen Substanzen zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> gasförmigen mobilen Phase und<br />

e<strong>in</strong>er festen (SGC) o<strong><strong>de</strong>r</strong> flüssigen (LGC) Phase.<br />

Vorteile: - niedrige Viskosität <strong><strong>de</strong>r</strong> mobilen Phase, daher hohe Diffusionsgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> zu trennen<strong>de</strong>n Substanzen und schnelle E<strong>in</strong>stellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gleichgewichte zwischen <strong>de</strong>n<br />

Phasen<br />

- kurze Analysenzeiten durch hohe Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten <strong>in</strong> langen Trennsäulen mit<br />

ger<strong>in</strong>gem Strömungswi<strong><strong>de</strong>r</strong>stand.<br />

Durchführung: E<strong>in</strong> Gas, e<strong>in</strong>e verdampfbare Flüssigkeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong> verdampfbarer Feststoff wird<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Trennsäule gegeben. Dort wer<strong>de</strong>n die zu trennen<strong>de</strong>n Substanzen mit Hilfe e<strong>in</strong>es<br />

Trägergas durch e<strong>in</strong>e thermostatisierte Säule transportiert, wo <strong><strong>de</strong>r</strong> chromatographische<br />

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Vorgang stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>t. Die getrennten Substanzen passieren dann nache<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> am Säulenen<strong>de</strong><br />

e<strong>in</strong>en Detektor, <strong><strong>de</strong>r</strong> über e<strong>in</strong>en Schreiber die e<strong>in</strong>zelnen Bestandteile anzeigt.<br />

Trennsäulen: <strong>in</strong>nerer Durchmesser (3-8 mm), Länge (1-6 m), Material: Cu, Stahl, Glas, Quarz<br />

-stationäre Phase: Adsorptions-GC: Aktivkohle, Kieselgel, Ionenaustauscher, poröse<br />

Polymere<br />

Verteilungs-GC: Trägermaterialien wie Kieselgel, Glaskugeln o<strong><strong>de</strong>r</strong> Teflon,<br />

auf <strong>de</strong>nen die flüssige stat. Phase (z.B. Siliconöle, Poly-<br />

ethylenglycole) gleichmäßig verteilt ist.<br />

Detektoren: Wärmeleitfähigkeits- Flammenionisations- Elektronene<strong>in</strong>fang<strong>de</strong>tektor.<br />

Kapillar-GC: Säulendurchmesser (0,1-1 mm), Länge (30-300 m)<br />

- Säulen enthalten ke<strong>in</strong> Trägermaterial für die Trennflüssigkeit.<br />

- zur Trennung sehr komplexer Stoffgemische und zur Spurenanalyse.<br />

- ger<strong>in</strong>ge Belastbarkeit (0,1 - 1 µL Probenmenge)<br />

1<strong>1.</strong> HPLC [High Performance (o<strong><strong>de</strong>r</strong> Pressure) Liquid Chromatography]<br />

Automatische Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie <strong>in</strong> Säulen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Fähigkeit für<br />

hochauflösen<strong>de</strong> Trennungen <strong>in</strong>nerhalb weniger M<strong>in</strong>uten bis zu e<strong>in</strong>er Stun<strong>de</strong>.<br />

Größe <strong><strong>de</strong>r</strong> Packungsteilchen: 5-10 µm → bessere Trennungen wegen ger<strong>in</strong>geren Trennstufen-<br />

höhen, aber Probleme durch die Möglichkeit <strong>de</strong>s<br />

Verstopfens <strong><strong>de</strong>r</strong> Säule<br />

Druckbereich: 20-400 atm<br />

Trennsäulen: Durchmesser (2-5 mm, analytische Säulen), Länge (5-50 cm), Material (Glas,<br />

E<strong>de</strong>lstahl, Tantal, Kupfer)<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er HPLC-Apparatur: Pumpe - E<strong>in</strong>spritzsystem (Probenaufgabe) - Trennsäule mit<br />

Füllung - Detektor - Fraktionssammler<br />

Säulenmaterial: druckstabile poröse Teilchen (z.B. Kieselgel, Alox)<br />

gleichmäßige Siebfraktionen<br />

Literatur:<br />

Veronika R. Meyer: Practical High-Performance Liquid Chromatography, Wiley, Chichester,<br />

1996.<br />

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