Werbung und Selbstreferentialität
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2. Geschichte der <strong>Werbung</strong><br />
Das Wort „werben“ hat seinen Ursprung in dem althochdeutschen Wort „werban“ bzw. „wer-<br />
van“, das „sich bemühen“ oder „etwas betreiben“ bedeutete.<br />
Das erste, jemals eingesetzte Werbemittel war zweifellos die menschliche Stimme, die nicht<br />
nur durch den Wortinhalt, sondern auch durch Modulation <strong>und</strong> die Variation der Töne wirken<br />
kann.<br />
Schon in der Antike wurden Waren werblich gekennzeichnet, um den Verkauf zu fördern.<br />
Im Mittelalter war <strong>Werbung</strong> nur in Ausnahmefällen gestattet. Es gab beispielsweise allgemei-<br />
ne Ausrufe der Steinmetz- <strong>und</strong> Maurerzünfte, Häuser aus Sicherheitsgründen aus Stein zu<br />
bauen.<br />
Ihren ersten großen Bedeutungsaufschwung verzeichnete die <strong>Werbung</strong> mit dem Aufstieg der<br />
Städte als Ballungs- <strong>und</strong> Handelszentren im Spätmittelalter. Es gab eine Vielzahl von Reisen-<br />
den, die ihre Waren durch lautes Ausrufen anboten.<br />
Die Erfindung der beweglichen Buchdrucklettern durch Gutenberg eröffnete neue Möglich-<br />
keiten für die <strong>Werbung</strong>.<br />
Der technische Fortschritt <strong>und</strong> zahlreiche Erfindungen im Zuge der Industriellen Revolution<br />
machten es möglich, Güter in großen Mengen zu produzieren. Anfangs musste jedoch die<br />
kaum wachsende Nachfrage angekurbelt werden. Dies geschah mit einer Reihe von Erfindun-<br />
gen in Hinblick auf Gestaltungs- <strong>und</strong> Verbreitungsmöglichkeiten von Werbemitteln.<br />
Ähnlich verlief die Entwicklung des Plakats. 1824 gestaltete der Buchdrucker Ernst Litfaß die<br />
nach ihm benannte Plakatanschlagsäule.<br />
Um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende entstanden zwei neue Werbeträger: das Radio <strong>und</strong> das Kino. 1923<br />
ging der erste R<strong>und</strong>funksender in Betrieb <strong>und</strong> fünf Jahre später konnte schon der erste kom-<br />
plette Tonfilm vorgeführt werden.<br />
Anfang der 30er Jahre wurden die ersten Fernsehsendungen gezeigt. Der Fernseher verbreite-<br />
te sich rasch: 1959 besaß bereits ein Viertel aller deutschen Haushalte ein eigenes Fernsehge-<br />
rät.<br />
Als erster Sender führte der Bayerische R<strong>und</strong>funk 1956 das Werbefernsehen ein. Schon in<br />
den 50er Jahren wurden Sympathieträger wie berühmte Schauspieler in <strong>Werbung</strong> eingesetzt.<br />
Genau zu dieser Zeit, als die ökonomische Entwicklung die positivsten Ausmaße seit 150<br />
Jahren annahm, vollzog sich in der Industrie <strong>und</strong> in der <strong>Werbung</strong> eine Wandlung. Die Indust-<br />
rie produzierte längst mehr, als für den Lebensunterhalt gebraucht wurde. Für viele Produkte