Antriebssystem für höchste Geschwindigkeiten - Bergische ...
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4. Signalgewinnung und Signalaufbereitung 37<br />
Das Eingangssignal der Flusserfassung ist die an den Maschinenklemmen<br />
anliegende Ausgangsspannung eines Frequenzumrichters. Wegen der<br />
kleinen Ständerinduktivität sind hohe Schaltfrequenzen des Frequenzumrichters<br />
bis zu fS = 300 kHz notwendig. Die Spannungssteilheit der Klemmenspannung<br />
beträgt dabei bis zu duS/dt = 10 kV/µs. Dies verursacht elektromagnetische<br />
Störungen; daher ist die Elektronik zur Flusserfassung<br />
sehr störfest auszulegen. Aus diesem Grund und zur Vermeidung von<br />
Offset- und Driftproblemen wird die Integration der Ständerspannung mit<br />
einem passiven Integrator ausgeführt.<br />
4.1 Erfassung des Maschinenflusses<br />
Die Integration der Ständerspannung wird mit einem passiven RC-Glied<br />
ausgeführt. Liegt die Eingangsfrequenz des RC-Gliedes oberhalb seiner<br />
Eckfrequenz fg<br />
f = g<br />
1<br />
2π<br />
R C<br />
(4.1)<br />
kann ein Tiefpass erster Ordnung als Integrator betrachtet werden. Aus<br />
der grundlegenden Übertragungsfunktion<br />
F<br />
( jω<br />
)<br />
=<br />
U<br />
U<br />
a<br />
e<br />
1<br />
=<br />
1 + jω<br />
RC<br />
(4.2)<br />
kann der Frequenzgang des Betrages und der Phasenverschiebung dargestellt<br />
werden. Um möglichst schon bei kleinen Drehzahlen den Ständerfluss<br />
auswerten zu können ist eine sehr kleine Eckfrequenz fg wünschenswert.<br />
Die Übertragungsfunktion (4.2) zeigt jedoch, dass mit kleiner werdenden<br />
Eckfrequenzen die Ausgangsspannung des Integrators bei hohen Arbeitsfrequenzen<br />
sinkt. Es ist daher ein Kompromiss zwischen möglichst kleiner<br />
Eckfrequenz und resultierender Signalamplitude im Arbeitsbereich zu<br />
finden.<br />
Bild 4.2 zeigt den berechneten Frequenzgang des Betrages und der Phasenlage<br />
des eingesetzten Integrators bei einer gewählten Eckfrequenz von<br />
fg = 33 Hz. Dies entspricht einer Drehzahl von n = 1980 Umin -1 . Experi-