Antriebssystem für höchste Geschwindigkeiten - Bergische ...

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24.10.2012 Aufrufe

2. Eigenschaften eines Hochgeschwindigkeitsantriebes 21 2.5 Zusammenfassung der Eigenschaften des Antriebssystems In der Leiterplattenfertigung werden heute überwiegend Asynchronmaschinen eingesetzt. Durch die geringen Anforderungen an die Dynamik im Antriebssystem kann die Asynchronmaschine ungeregelt in Gruppenantrieben eingesetzt werden. Durch die wachsende Miniaturisierung in der Leiterplattentechnik sinken die Bohrerdurchmesser ständig. Um eine optimale Schnittgeschwindigkeit zu erzielen, müssen die Drehzahlen der Bohrantriebe steigen. Der Rotor der Asynchronmaschine ist verlustbehaftet und mechanisch nicht homogen aufgebaut. Die geforderte Steigerung der Drehzahl ist mit diesem Maschinentyp nicht zu erreichen. Der Rotor der permanenterregten Synchronmaschine arbeitet elektrisch verlustfrei und kann mechanisch homogen konstruiert werden. Die geforderten hohen Drehzahlen können mit diesem Maschinentyp erreicht werden. Aufgrund des geringen Gewichtes und der kleinen Bauform haben sich Luftlager im Bereich der Leiterplattentechnik etabliert. Bei diesen Lagern können Resonanzeffekte beobachtet werden. Durch die geringe elektrische Dämpfung der Synchronmaschine und die resonanzbehafteten Luftlager kann die Maschine nur feldorientiert betrieben werden. Der Aufbau eines Gruppenantriebes ist daher mit diesem Maschinentyp nicht möglich. Durch die hohen Drehzahlen und die kleinen mechanischen Abmessungen kommt der Einsatz von Dreh- oder Lagegebern nicht in Frage. Für die beschriebene Synchronmaschine ist somit eine geberlos arbeitende feldorientierte Regelung zu entwerfen. Dabei sollen Drehzahlen oberhalb von 600.000 Umin -1 prinzipiell möglich sein. Die Anforderungen an die Dynamik der Maschine und das Drehzahlprofil des Produktionsprozesses können als vereinfachende Randbedingung einfließen.

3. Feldorientierte Regelung der Synchronmaschine 22 3. Feldorientierte Regelung der Synchronmaschine Die Synchronmaschine kann an einem Frequenzumrichter mit oder ohne Drehzahlrückführung betrieben werden. Im einfachsten gesteuerten Fall generiert der Frequenzumrichter ein Drehfeld nach dem Verfahren der U/F Kennlinie [6, 10, 11]. Die Rotorlage bezogen auf das Statorfeld stellt sich in Abhängigkeit von Lastmoment und zugeführter Wirkleistung frei ein, sofern das maximale Moment nicht überschritten wird. Bei Lastsprüngen können durch die Relativbewegung des Rotors zum Statorfeld schwach gedämpfte, oszillierende Vorgänge angeregt werden. Wird der Winkel zwischen Statorfeld und Rotor größer als 90°, liefert die Maschine bereits ihr maximales Drehmoment. Das höhere Lastmoment bringt den Antrieb zum Kippen, wodurch dieser schlagartig zum Stillstand kommt. Insbesondere bei kleinen Rotormassen und Luftlagern mit geringer Dämpfung können Eigenfrequenzen zu Schwingungen angeregt werden, welche die Maschine zerstören. Die Eigenfrequenz kann dabei eine des Rotors [39] oder wie zuvor beschrieben eine Wirbelfrequenz des Luftlagers sein. Diese Effekte können vermieden werden, wenn die Rotorlage konstant zum Statorfeld geregelt wird. Eine derartige Regelung ist eine feldorientierte Regelung und reduziert Freiheitsgrade; sie stabilisiert die Lage des Rotors zum Statorfeld [40]. 3.1 Prinzip der indirekten Feldorientierung Gleichung (2.18) beschreibt das Drehmoment der Maschine als Kreuzprodukt zwischen Ständerflussverkettung und Ständerstrom. Das Drehmoment der Maschine ist daher genau dann optimal, wenn Statorfluss und Statorstrom orthogonal zueinander stehen. Ist die Lage des Statorflusses bekannt, kann der Stromzeiger orthogonal dazu eingestellt werden. Das Drehmoment der Maschine ist dann nur noch von der Amplitude des Statorstromes abhängig. Aus regelungstechnischer Sicht kann die feldorientiert geregelte Synchronmaschine mit der Gleichstrommaschine verglichen werden.

3. Feldorientierte Regelung der Synchronmaschine 22<br />

3. Feldorientierte Regelung der Synchronmaschine<br />

Die Synchronmaschine kann an einem Frequenzumrichter mit oder ohne<br />

Drehzahlrückführung betrieben werden. Im einfachsten gesteuerten Fall<br />

generiert der Frequenzumrichter ein Drehfeld nach dem Verfahren der<br />

U/F Kennlinie [6, 10, 11]. Die Rotorlage bezogen auf das Statorfeld stellt<br />

sich in Abhängigkeit von Lastmoment und zugeführter Wirkleistung frei<br />

ein, sofern das maximale Moment nicht überschritten wird.<br />

Bei Lastsprüngen können durch die Relativbewegung des Rotors zum<br />

Statorfeld schwach gedämpfte, oszillierende Vorgänge angeregt werden.<br />

Wird der Winkel zwischen Statorfeld und Rotor größer als 90°, liefert die<br />

Maschine bereits ihr maximales Drehmoment. Das höhere Lastmoment<br />

bringt den Antrieb zum Kippen, wodurch dieser schlagartig zum Stillstand<br />

kommt.<br />

Insbesondere bei kleinen Rotormassen und Luftlagern mit geringer<br />

Dämpfung können Eigenfrequenzen zu Schwingungen angeregt werden,<br />

welche die Maschine zerstören. Die Eigenfrequenz kann dabei eine des<br />

Rotors [39] oder wie zuvor beschrieben eine Wirbelfrequenz des Luftlagers<br />

sein.<br />

Diese Effekte können vermieden werden, wenn die Rotorlage konstant<br />

zum Statorfeld geregelt wird. Eine derartige Regelung ist eine feldorientierte<br />

Regelung und reduziert Freiheitsgrade; sie stabilisiert die Lage des<br />

Rotors zum Statorfeld [40].<br />

3.1 Prinzip der indirekten Feldorientierung<br />

Gleichung (2.18) beschreibt das Drehmoment der Maschine als Kreuzprodukt<br />

zwischen Ständerflussverkettung und Ständerstrom. Das Drehmoment<br />

der Maschine ist daher genau dann optimal, wenn Statorfluss und<br />

Statorstrom orthogonal zueinander stehen.<br />

Ist die Lage des Statorflusses bekannt, kann der Stromzeiger orthogonal<br />

dazu eingestellt werden. Das Drehmoment der Maschine ist dann nur<br />

noch von der Amplitude des Statorstromes abhängig. Aus regelungstechnischer<br />

Sicht kann die feldorientiert geregelte Synchronmaschine mit der<br />

Gleichstrommaschine verglichen werden.

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