Antriebssystem für höchste Geschwindigkeiten - Bergische ...
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2. Eigenschaften eines Hochgeschwindigkeitsantriebes 8<br />
Gruppenantriebe werden gesteuert betrieben und haben eine sehr eingeschränkte<br />
Dynamik. Aktives Bremsen ist nur beim Einzelantrieb möglich<br />
[25]. Das Anhalten des Antriebskomplexes zum Werkzeugwechsel und<br />
das anschließende Beschleunigen auf Produktionsdrehzahl dauern bis zu<br />
25 Sekunden. Bei einem Bohrdurchmesser von 125 µm und einer Drehzahl<br />
von 250.000 Umin -1 können pro Minute 300...400 Löcher gebohrt<br />
werden. Der Bohrer hat dabei eine Lebensdauer von ca. 1500 Bohrungen.<br />
Der Werkzeugwechsel ist daher im Idealfall nach 4 Minuten erforderlich<br />
[28]. Bei Bohrerbruch verkürzt sich das Intervall entsprechend. Die<br />
Wechselzeit von ca. 10% der Bohrzeit macht sich im Produktionsprozess<br />
störend bemerkbar. Eine Verkürzung dieser Ausfallzeit ist wünschenswert.<br />
2.2 Grenzen der Asynchronmaschine<br />
Die zurzeit auf dem Markt befindlichen Bohrantriebe arbeiten mit einer<br />
dreiphasigen Asynchronmaschine nach dem Prinzip des Käfigläufers. Die<br />
Fertigung des Rotors erfolgt im Hinblick auf die auftretenden Kräfte weitestgehend<br />
nach mechanischen Gesichtspunkten. Er besteht aus ungeblechtem<br />
hochmagnetischem Stahl, in den die Nuten <strong>für</strong> die Aufnahme<br />
des Kupferkäfigs der Rotorwicklung gefräst werden.<br />
Der Kupferkäfig wird elektrogalvanisch in die Nuten eingebracht. Dieser<br />
Prozess garantiert eine sehr hohe mechanische Festigkeit, dauert aber bis<br />
zu einer Woche und ist entsprechend teuer [28]. Trotz verbesserter Herstellungsverfahren<br />
kann die Belastbarkeit des Rotors nicht beliebig gesteigert<br />
werden. Die durch den Käfig prinzipiell inhomogene Rotorkonstruktion<br />
setzt hier fertigungstechnische Grenzen.<br />
Ein weiteres Problem ergibt sich aus dem Funktionsprinzip der Drehfeldmaschine.<br />
Bild 2.3 zeigt hierzu ein stark vereinfachtes, <strong>für</strong> die durchzuführende<br />
Betrachtung jedoch hinreichendes Ersatzschaltbild eines<br />
Stranges der Asynchronmaschine [26]. Der Eisenwiderstand wird entsprechend<br />
der Bestimmung im Leerlaufversuch als lastunabhängig angenommen<br />
und parallel zu den Eingangsklemmen geschaltet.<br />
Eine charakteristische Größe der Asynchronmaschine ist die vom Stator<br />
auf den Rotor übertragene Leistung. Diese Luftspaltleistung wird in der<br />
Literatur auch als innere Leistung oder Drehfeldleistung bezeichnet. Sie<br />
kann aus dem in Bild 2.3 dargestellten vereinfachten Ersatzschaltbild einer<br />
Phase <strong>für</strong> die drei Phasen der Maschine zu