14.09.2013 Aufrufe

Was tun bei Verdacht auf einen Herzinfarkt? - OFw Buchholz

Was tun bei Verdacht auf einen Herzinfarkt? - OFw Buchholz

Was tun bei Verdacht auf einen Herzinfarkt? - OFw Buchholz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Was</strong> <strong>tun</strong> <strong>bei</strong> <strong>Verdacht</strong> <strong>auf</strong> <strong>einen</strong> <strong>Herzinfarkt</strong>?<br />

Beschreibung<br />

Bei einem <strong>Herzinfarkt</strong> (Myokardinfarkt) stirbt ein Teil des Herzmuskels durch den<br />

Verschluss eines Herzkranzgefäßes ab.<br />

Wird <strong>bei</strong> einem <strong>Herzinfarkt</strong> eines dieser Gefäße durch ein Blutgerinnsel verstopft,<br />

kann das Blut nicht mehr zirkulieren. Die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr sind somit<br />

unterbrochen. Gelingt es nicht, das verschlossene Gefäß innerhalb weniger S<strong>tun</strong>den<br />

wieder zu öffnen, stirbt der von diesem Gefäß versorgte Herzmuskelteil ab.<br />

Ein <strong>Herzinfarkt</strong> kommt in den Industrieländern immer häufiger vor. In Deutschland<br />

erleiden jährlich rund 250.000 Menschen <strong>einen</strong> <strong>Herzinfarkt</strong>. Die Erkrankung ist<br />

lebensbedrohlich.<br />

<strong>Herzinfarkt</strong> - Ursachen<br />

Kranke Gefäße<br />

Die häufigste Ursache für <strong>einen</strong> <strong>Herzinfarkt</strong> ist die Koronare Herzkrankheit (KHK).<br />

Schon <strong>bei</strong> jungen Erwachsenen ist ein gewisser Grad von Arterienverkalkung<br />

nachweisbar. In seltenen Fällen kann eine Entzündung der Herzkranzgefäße oder<br />

ein eingeschlepptes Blutgerinnsel (Embolie) zu einem <strong>Herzinfarkt</strong> führen.<br />

Risikofaktoren


Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko für <strong>einen</strong> <strong>Herzinfarkt</strong> durch<br />

Gefäßverkalkung. Allgemein gilt: Je höher die Anzahl der Faktoren, desto höher ist<br />

auch das Risiko.<br />

Risikofaktor Erklärung<br />

Fettreiche und energiedichte Nahrungsmittel führen zu<br />

• Ernährung<br />

Übergewicht und hohen Cholesterinwerten.<br />

• Übergewicht Dies ist die Folge von jahrelanger, ungesunder Ernährung.<br />

Ausreichende Bewegung senkt den Blutdruck, verbessert die<br />

• Bewegungsmangel Cholesterinwerte und erhöht die Insulinempfindlichkeit der<br />

Muskelzellen.<br />

• Männliches<br />

Geschlecht<br />

• Genetische<br />

Veranlagung<br />

• Rauchen<br />

• Erhöhter Blutdruck<br />

• Erhöhter<br />

Cholesterinspiegel<br />

• Diabetes mellitus<br />

• Erhöhte<br />

Entzündungswerte<br />

• Alter<br />

<strong>Herzinfarkt</strong> - Symptome<br />

Brustschmerzen<br />

Frauen haben vor der Menopause ein niedrigeres Risiko; sie<br />

sind zunächst durch die weiblichen Geschlechtshormone<br />

besser geschützt.<br />

In manchen Familien kommen Herz-Kreisl<strong>auf</strong>-Erkrankungen<br />

gehäuft vor, die Gene sch<strong>einen</strong> eine Rolle zu spielen.<br />

Stoffe aus dem Tabakrauch (Zigaretten, Zigarren, Pfeifen)<br />

fördern unter anderem die Bildung instabiler Plaques, die<br />

<strong>auf</strong>brechen können.<br />

Die Hypertonie (hoher Blutdruck) schädigt direkt die<br />

Gefäßinnenwände.<br />

Hohe LDL-Werte (kann sich an den Gefäßwänden absetzen<br />

und begünstigt somit die Arterienverkalkung) und niedrige HDL-<br />

Werte (nimmt überschüssiges Cholesterin <strong>auf</strong> und transportiert<br />

es ab Schutz vor Arterienverkalkung) fördern die<br />

Gefäßverkalkung.<br />

Ein schlecht eingestellter Diabetes führt zu dauerhaft erhöhten<br />

Blutzuckerwerten, die wiederum die Gefäße schädigen.<br />

Macht den Plaque instabil.<br />

Mit steigendem Alter nimmt der Grad der Arterienverkalkung<br />

zu.


Die typischen Anzeichen für <strong>einen</strong> <strong>Herzinfarkt</strong> sind:<br />

Plötzlich <strong>auf</strong>tretende schwere, länger als 5 Minuten anhaltende Schmerzen im<br />

Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer, Oberbauch ausstrahlen<br />

können<br />

starkes Enge-Gefühl, heftiger Druck, Brennen im Brustkorb, Atemnot<br />

zusätzlich: Übelkeit, Brechreiz, Angst<br />

Schwächegefühl (auch ohne Schmerz), evtl. Bewusstlosigkeit<br />

blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß<br />

nächtliches Erwachen mit Schmerzen im Brustkorb ist ein besonderes<br />

Alarmzeichen<br />

Ach<strong>tun</strong>g:<br />

<strong>bei</strong> Frauen sind Atemnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, Brechreiz und<br />

Erbrechen häufiger als <strong>bei</strong> Männern alleinige Alarmzeichen<br />

wenn Brustschmerzen <strong>bei</strong> minimaler Belas<strong>tun</strong>g oder in Ruhe <strong>auf</strong>treten, muss<br />

genauso schnell wie <strong>bei</strong>m <strong>Herzinfarkt</strong> gehandelt werden<br />

Die Symptome eines <strong>Herzinfarkt</strong>s hängen auch davon ab, welches Herzkranzgefäß<br />

betroffen ist.<br />

Verstopft das Gerinnsel eines der großen Herzkranzgefäße, führt dies meist<br />

unmittelbar zum Tod durch <strong>Herzinfarkt</strong> (akuter Herztod).<br />

Es ist wichtig, <strong>einen</strong> <strong>Herzinfarkt</strong> von einem Angina pectoris-Anfall abzugrenzen, weil<br />

<strong>bei</strong>de die gleichen Beschwerden verursachen können. Eine Angina pectoris entsteht<br />

durch Gefäßverengung und nicht durch Gefäßverschluss.<br />

Schnell handeln!<br />

Ein <strong>Herzinfarkt</strong> ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. In den ersten vier Wochen<br />

sterben rund 50 Prozent der Patienten. Die häufigste Todesursache ist<br />

Kammerflimmern (eine lebensbedrohliche Form von Herz-Rhythmusstörungen).<br />

Je schneller das verschlossene Gefäß wieder eröffnet wird, desto besser ist die<br />

Prognose. Die besten Ergebnisse erzielt eine Therapie, die innerhalb von drei<br />

S<strong>tun</strong>den einsetzt. Bei <strong>Verdacht</strong> <strong>auf</strong> <strong>einen</strong> <strong>Herzinfarkt</strong> sollten Sie sich daher so schnell<br />

wie möglich im Krankenhaus behandeln lassen!<br />

Bei <strong>Verdacht</strong> <strong>auf</strong> <strong>einen</strong> <strong>Herzinfarkt</strong> sollte sofort der Notarzt verständigt werden.<br />

Fahren Sie <strong>auf</strong> k<strong>einen</strong> Fall selbst mit dem Auto ins Krankenhaus, denn Ihr Zustand<br />

könnte sich plötzlich verschlechtern.


Also sofort den Ret<strong>tun</strong>gsdienst rufen:<br />

Fehler vermeiden<br />

112<br />

Jede Minute zählt!<br />

In dieser Situation Ruhe zu bewahren, ist leichter gesagt als getan.<br />

Auf Folgendes sollten Sie achten:<br />

Nicht warten<br />

Viele Patienten zögern vor allem in der Nacht und am Wochenende, den<br />

Ret<strong>tun</strong>gsdienst zu rufen. Niemals in der Nacht <strong>auf</strong> den Morgen warten,<br />

niemals am Samstag oder Sonntag <strong>auf</strong> den Montag.<br />

Ret<strong>tun</strong>gswagen alarmieren und <strong>Verdacht</strong> <strong>auf</strong> <strong>Herzinfarkt</strong><br />

äußern<br />

Bei einem <strong>Herzinfarkt</strong> geht es nicht um <strong>einen</strong> ärztlichen Rat oder eine normale<br />

Behandlung, die S<strong>tun</strong>den Zeit hat. Beim <strong>Herzinfarkt</strong> zählt jede Minute. Ohne<br />

Zeitverzögerung müssen Betroffene ins rettende Krankenhaus gebracht<br />

werden. Sie verlieren wertvolle Zeit, wenn Sie zunächst <strong>bei</strong>m Hausarzt oder<br />

<strong>bei</strong> Verwandten oder Nachbarn anrufen.<br />

Wählen Sie 112<br />

Wenn Sie die 112 oder die örtliche Notrufnummer anrufen, äußern Sie sofort<br />

den <strong>Verdacht</strong> <strong>auf</strong> <strong>Herzinfarkt</strong>, dann wird Ihnen umgehend ein Ret<strong>tun</strong>gswagen<br />

geschickt.. Sagen Sie Ihren Namen, Ihre Adresse und hinterlassen Sie Ihre<br />

Telefonnummer für Rückfragen (s. Notruf).<br />

Beim Notruf nicht vorzeitig <strong>auf</strong>legen<br />

Immer wieder gehen <strong>bei</strong> Leitstellen Notrufe ein wie: „Kommen Sie sofort, mein<br />

Mann/meine Frau ist zusammengebrochen“, und ohne die Adresse<br />

anzugeben, wird der Hörer eingehängt. Folglich weiß der Ret<strong>tun</strong>gswagen<br />

nicht, wohin er fahren soll. Warten Sie daher immer ab, ob noch Rückfragen<br />

kommen. Das Gespräch beendet die Leitstelle.


Ärztlicher Notfalldienst ist kein Ret<strong>tun</strong>gsdienst<br />

Immer wieder führt der Name „ärztlicher Not- bzw. Bereitschaftsdienst“ zu<br />

Missverständnissen. Da<strong>bei</strong> handelt es sich nicht, wie viele annehmen, um den<br />

Notarzt im Ret<strong>tun</strong>gswagen, sondern um <strong>einen</strong> Dienst, der an Wochenenden<br />

und Feiertagen oder auch nachts den Hausarzt ersetzt, z. B. wenn <strong>bei</strong> Grippe<br />

oder schwerer Migräne ärztliche Hilfe benötigt wird. Es dauert oft lange, bis<br />

der ärztliche Bereitschaftsdienst kommen kann und wenn er eintrifft, kann er<br />

auch nur die 112 alarmieren. Deshalb diesen Umweg meiden und direkt die<br />

112 wählen.<br />

Nicht mit dem Auto in die Klinik<br />

Menschen mit einem <strong>Herzinfarkt</strong> lassen sich immer wieder von Freunden,<br />

Bekannten oder Verwandten ins Krankenhaus fahren. Mancher Betroffene<br />

setzt sich sogar selbst ans Steuer. Das sollte man <strong>auf</strong> k<strong>einen</strong> Fall <strong>tun</strong>! Tritt das<br />

lebensbedrohliche Kammerflimmern oder andere Herz-Rhythmusstörungen<br />

<strong>auf</strong>, kann nur der Defibrillator helfen, mit dem jeder Ret<strong>tun</strong>gswagen<br />

ausgestattet ist.<br />

Außerdem: Bereits zu Hause wird der Patient vom Ret<strong>tun</strong>gsdienst versorgt<br />

und wenn er im Ret<strong>tun</strong>gswagen eingeliefert wird, setzt in der Regel die<br />

Therapie schon im Ret<strong>tun</strong>gswagen, spätestens aber in der Klinik wesentlich<br />

schneller ein. Nur die Patienten, die schnell kommen, profitieren von den<br />

Fortschritten der modernen Infarkttherapie.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!