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Der Göttinger Katalog Didaktischer Modelle

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Betrieb eine eigene Aus- und Weiterbildungseinrichtung<br />

für Erwachsene betreibt, ist ein auf das Lernen von<br />

Kindern und Jugendlichen beschränkter Unterrichtsbegriff<br />

ein Anachronismus. In Ländern der Dritten<br />

Welt, aber keineswegs nur dort allein, kommt hinzu, daß<br />

viele Erwachsene Dinge im späteren Alter noch lernen oder<br />

lernen müssen, die ihre eigenen Kinder bereits in der<br />

Kindheit lernen können. Für solches nachholendes Lernen<br />

gibt es eine Fülle von Einrichtungen, in denen - leider<br />

oft für Erwachsene unangemessen - regulärer Unterricht<br />

erteilt wird. Und schließlich wird organisiertes Lernen<br />

von Erwachsenen schon seit langem mit den sich rasch<br />

wandelnden Verhältnissen im Arbeits- und<br />

Freizeitbereich begründet, seit relativ kurzer Zeit<br />

auch damit, daß Erwachsene organisiert lernen müssen,<br />

um aktiv teilnehmend in die Prozesse des technologischen<br />

und sozialen Wandels eingreifen und um ökologische und<br />

politische Krisen oder gar Katastrophen abwehren zu<br />

können. Bezieht man diese Überlegungen in die Definition<br />

eines Unterrichtsbegriffs ein, so erscheint es sinnvoll,<br />

organisiertes Lernen primär am Lernen des Erwachsenen<br />

zu orientieren und organisiertes Lernen von Kindern und<br />

Jugendlichen daraus zu begründen. Unterricht bereitet<br />

dann nicht nur für das Erwachsenen-Leben vor, sondern<br />

auch für das Erwachsenen-Lernen.<br />

<strong>Der</strong> erweiterte Unterrichtsbegriff kann nicht mehr<br />

einseitig auf " Fach"-Wissen bezogen werden, das der<br />

Vorbereitung auf bekannte Aufgaben- und Problembereiche<br />

dient, sondern er muß daneben gleichberechtigt Wissen<br />

einbeziehen, das der Bewältigung von bisher unbekannten<br />

Aufgaben und Problemen dient. Dies geht aus der<br />

Unterscheidung von adaptivem Lernen und<br />

anti-zipatorischem Lernen hervor. Daß damit auch eine<br />

Ver-<br />

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