Der Göttinger Katalog Didaktischer Modelle

Erkenntnis, die seit Ende der 60er Jahre durch eine
"Entschulungsdebatte " verbreitet wurde (LISTER 1974).
Bereits der Deutsche Bildungsrat hatte darauf hingewiesen,
daß neben Schulen auch andere "Lernorte " vor
allem für die allgemeine und berufliche Weiterbildung zu
erschließen seien. In ganz ähnlicher Richtung gehen
Forderungen, die im sog. FAURE-Report, der
Pro-grammschrift von UNESCO aus dem Jahr 1972, enthalten
sind.
"Seit dem Kriegsende sind unermeßliche Anstrengungen
unternommen worden, um mehr Kindern und Jugendlichen den
Schulbesuch zu ermöglichen und den Analphabetismus der
Erwachsenen zu bekämpfen. Diese Anstrengungen haben zu
großen Erfolgen geführt. Dennoch wird deutlich, daß man
dabei künftigen Anforderungen nicht gewachsen sein
wird, wenn man sich der bisherigen Mittel bedient.
Deshalb die Frage: Muß man sich auf die bestehenden
Erziehungssysteme beschränken, um die Aufgaben der
Zukunft zu lösen? Die heutige Welt - gekennzeichnet
durch die Bevölkerungsexplosion, die Imperative der
wirtschaftlichen Entwicklung und den Kampf gegen den
Hunger, die wissenschaftliche und technische Revolution,
die Vervielfachung des Wissens, den Aufstieg der
Massen, die Konsequenzen und neuen Ausdrucksformen der
demokratischen Idee, den Fortschritt und die Verbreitung
der Informations- und Kommunikationsmit-tel -, enthält
diese Welt, die so viele neue Forderungen an die
Erziehung stellt und stellen wird, nicht selbst neue
Möglichkeiten, die die Erziehung ergreifen kann und
muß, wenn sie nicht ihre Aufgabe verfehlen will? " (a. a.
0., S. 93).
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