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Protokoll<br />

der öffentlichen Sitzung Nr. 08/07-11<br />

des Beirates Neustadt am Donnerstag, den 27. März 2008 im Sozialzentrum<br />

Süd, Große Sortillienstraße 2-18, 28199 <strong>Bremen</strong>,<br />

Sitzungssaal (Eingang über den Hof „Bistro“)<br />

Beginn: 19.30 Uhr Ende: 21.55 Uhr<br />

Anwesend:<br />

Torsten Dähn<br />

Carsten Flömer<br />

Lena Friese<br />

Michal Fuchs<br />

Markus Haacke<br />

Alexander Jung<br />

Thea Kleinert<br />

Günter Kräkel<br />

Susanne Martens<br />

Dr. Ingo Mose<br />

Janne Müller<br />

Rainer Müller<br />

Jens Oppermann<br />

Christoffer Palmowski<br />

Martin Schnatmeyer<br />

Christian Wiedwald<br />

Nicht anwesend:<br />

Norma Albrecht (e)<br />

Daniel Hüttenmeister (e)<br />

Irmtraud Marlies Konrad<br />

Weiter anwesend:<br />

Frau Exner, Initiative „Gute Nachbarschaft tut gut“<br />

Frau Heyduck, Arbeitnehmerkammer<br />

Herr Schlichting, Statistisches Landesamt (STALA)<br />

Herr Breeger, Herr Körber, als Vertreter der BI´s A 281<br />

Vorsitz: Klaus-Peter Fischer, Ortsamt Neustadt/ Woltmershausen<br />

Protokoll: Gudrun Junghans, Ortsamt Neustadt/Woltmershausen<br />

Zu TOP 1 - Genehmigung der Tagesordnung<br />

Beschluss: Die Tagesordnung wird genehmigt.<br />

Zu TOP 2 – Genehmigung des Protokolls der Sitzung Nr. 07/07-11 vom 21.02.08<br />

Beschluss: Das Protokoll wird ohne Änderungen genehmigt.<br />

Zu TOP 3 – BürgerInnenanträge, Fragen und Wünsche in Stadtteilangelegenheiten<br />

Vorgetragen werden von einer Besucherin folgende Punkte:


Protokoll der öffentlichen Sitzung des Beirates Neustadt Nr. 08/07-11 am 27.03.2008 Seite 2 von 5<br />

• Sie beklagt, dass die in den Neustadtswallanlagen befindlichen Gedenktafeln<br />

für die deportierten Neustädter Juden sowie für Opfer eines Luftangriffs (Erdbunkeropfer)<br />

gestohlen worden sind und berichtet von den Bemühungen um<br />

Ersatz für die gestohlenen Tafeln.<br />

• Des Weiteren bittet sie unter Hinweis auf Übergriffe gegen das Lidice-Haus<br />

um eine Solidaritätsadresse des Beirates zum Lidice-Haus (s. TOP 10)<br />

• Als dritten Punkt spricht sie Diskussionsbeiträge zum TOP „Umweltzone“ aus<br />

der Beiratssitzung am 24. Februar an. Nicht jeder könne die Kosten für die<br />

erforderlichen Sondergenehmigungen aufbringen. Das dazu direkt angesprochene<br />

Beiratsmiglied stellt seine dazu getroffene Aussage klar.<br />

Zu TOP 4 – Vorstellung des „Vereins nebenan – Gute Nachbarschaft tut gut“<br />

Zu diesem Punkt wird Frau Tamara Exner begrüßt. Sie stellt klar, dass es sich nicht<br />

um einen Verein, sondern um eine Initiative mit Sitz in der St. Pauli Gemeinde handelt.<br />

Ziel der Initiatoren ist es, Nachbarschaft herzustellen und kleine Hilfen zur Bewältigung<br />

des Alltags zu vermitteln<br />

Es handelt sich ausdrücklich um „Hilfe unter Nachbarn bei den Neustädtern“ nicht<br />

um Haushaltshilfen als Konkurrenz zu organisierten, professionellen Hilfsdiensten.<br />

Die Tätigkeit der Initiative ist beschränkt auf die Neustadt, es sind derzeit 28 Helferinnen<br />

und Helfer aktiv dabei. Das Büro ist viermal die Woche für je 2 Stunden erreichbar.<br />

Erstaunlich sei, dass es scheinbar Hemmschwellen gebe, Hilfe anzunehmen.<br />

Im Nachfolgenden werden Fragen beantwortet, u.a. die nach der Vertrauenswürdigkeit<br />

der HelferInnen, Weiterbildung, weshalb Beschränkung auf einen Stadtteil. Abschließend<br />

wird mit ausdrücklichem Lob und Dank des Beirates für die beispielgebende<br />

Initiative und einem Hinweis des Ortsamtsleiters auf eine Auszeichnung der<br />

Initiative beim Wettbewerb „Netzwerk Nachbarschaft“ abgeschlossen.<br />

Zu TOP 5 – Vorstellung des Berichtes „Armut in <strong>Bremen</strong>“ – die soziale Spaltung<br />

der Stadt<br />

Frau Heyduck von der Arbeitnehmerkammer erläutert den Hintergrund für die Erstellung<br />

der „Armutsberichte“ durch die Arbeitnehmerkammer in <strong>Bremen</strong>. Diese verfolgen<br />

die allgemeine Armutsentwicklung mit einem jeweiligen speziellen Schwerpunkt.<br />

Der jetzt herausgegebene 6. Armutsbericht hat die „soziale Spaltung der Stadt“ zum<br />

Thema. Die immer stärker in Erscheinung tretende Entwicklung der Stadt(teile) in<br />

„bessere“ und „problematische“ Stadtquartiere verdeutlicht die gesellschaftlichen<br />

Kontraste, die Entwicklung von sozialer, räumlicher, soziokultureller (ethnischer)<br />

Segregation. Dieser Entwicklung (Verfestigung der sozialen Disparitäten) muss aus<br />

Sicht der Verfasser dringend entgegengewirkt werden, die räumliche Polarisierung<br />

von Armut in bestimmten Ortsteilen und Wohnquartieren ist nicht nur die Folge objektiver<br />

Gegebenheiten, sondern bewirkt Ausgrenzung, Stigmatisierung und damit<br />

kaum Chancen zur Teilhabe an Bildung, Einkommen und gesellschaftlichen Leben.<br />

Im Anschluss an die Einführung von Frau Heyduck werden von Herrn Schlichting<br />

(STALA) wesentliche Daten zur Entwicklung der Wohnbevölkerung vorgestellt u.a.:<br />

wo konzentrieren sich in der Stadt <strong>Bremen</strong> sogen. Problemgruppen, wie gestaltet<br />

sich die Bevölkerungsentwicklung, wo findet sich eine Häufung von Familien bzw.<br />

Kindern mit Migrationshintergrund statt, in welchen Stadtteilen/Ortsteilen ist der An-


Protokoll der öffentlichen Sitzung des Beirates Neustadt Nr. 08/07-11 am 27.03.2008 Seite 3 von 5<br />

teil der Bezieher von Transfereinkommen, Alleinerziehende, Wohneigentum, Bildungsbenachteiligung<br />

am höchsten.<br />

In der nachfolgenden intensiven Diskussion wird große Betroffenheit zu der hier geschilderten<br />

gesellschaftliche Entwicklung und zur konkreten Situation in der Neustadt<br />

geäußert. Diverse Nachfragen betreffen die „Tiefenschärfe“ der abgebildeten Strukturen,<br />

die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen und die (politischen) Handlungsmöglichkeiten<br />

zur Bekämpfung der Armut. Wichtig sei es, bei einer Gegensteuerung<br />

die Mittel gezielt so zu verteilen, dass die Förderung explizit bei den Einrichtungen<br />

von wirklich benachteiligten NutzerInnen ankommen. Erforderlich sei es, genau<br />

hinzuschauen und gesellschaftlichen Ausgliederungen entgegenzurwirken.<br />

Vorgetragen werden ein Antrag der SPD-Fraktion sowie ein Antrag der Linken. Nach<br />

kurzer Aussprache zu den Anträgen wird um Verweisung an den Ausschuss „Soziales<br />

und Jugend“ gebeten mit der Bitte um Konkretisierung.<br />

Beschluss: Überweisung der vorliegenden Anträge mit der Bitte um Erarbeitung<br />

eines gemeinsamen Antrags/Beschlussvorlage und Konkretisierung an den Ausschuss<br />

„Soziales und Jugend“.<br />

Die Referenten verlassen mit dem Dank des Beirates für ihre Ausführungen die Sitzung.<br />

Zu TOP 6 – Bürgerbeteiligung an der weiteren Planung der A 281<br />

Einleitend verweist der Ortsamtsleiter auf die Geschichte des ersten Runden Tisches<br />

zur A 281 und bittet den Beirat darzustellen, welche Vorstellungen mit der heutigen<br />

Beratung verbunden werden.<br />

Für die SPD-Fraktion erläutert Herr Oppermann, dass es als Hintergrund für die Aufnahme<br />

dieses Tagesordnungspunkt nicht um eine einfache Fortführung des 1. Runden<br />

Tisches gehen könne, sondern vor einem neuen Runden Tisch zur 281 müsse<br />

eine Auswertung des ersten Runden Tisches sowie eine Klärung der Ziele, Kriterien<br />

und Rahmenbedingungen erfolgen. Erst dann könne über eine Beteiligung des Beirates<br />

entschieden werden.<br />

Herr Dr. Mose berichtet als vom Beirat entsandter Vertreter über die Arbeit des 1.<br />

Runden Tisches und erläutert zunächst die Möglichkeiten des „Instruments“ Runder<br />

Tisch. Dieser sei neben den vorgeschriebenen Instrumenten der Beteiligung der<br />

Träger öffentlicher Belange (TöB) eine Ergänzung in der BürgerInnenbeteiligung,<br />

aus dem kein rechtlicher Anspruch abzuleiten ist. Dennoch bieten Runde Tische zusätzliche<br />

Möglichkeiten. Wichtig sei es aus der Erfahrung des Runden Tisches I, im<br />

Vorfeld eine Verständigung über die Bedingungen und Regularien sowie die Einspeisung<br />

der Ergebnisse in den formalisierten Prozess zu schaffen.<br />

Herr Breeger als Vertreter der Bürgerinitiativen unterstreicht, dass es auch aus Sicht<br />

der Bürgerinitiativen ein bedingungsloses „weiter so“ des 1. Runden Tische nicht geben<br />

dürfe. Die Beteiligung von BürgerInnen biete eine zusätzliche Qualität, diese<br />

bringen ihr Expertentum ein, solche Chancen sollten Politik und Planung nutzen. Er<br />

verweist auf die Beschlusslage des Runden Tisches I. Darin sei der BA 2.2 neben<br />

dem BA 5 Bestandteil der Weiterarbeit. In diesem Zusammenhang zitiert er Formulierungen<br />

des Senatsbeschlusses zum Runden Tisch II, die die Beschlüsse des


Protokoll der öffentlichen Sitzung des Beirates Neustadt Nr. 08/07-11 am 27.03.2008 Seite 4 von 5<br />

Runden Tisches I aus Sicht der Initiativen „aufweichen“. Forderung der Initiativen<br />

seien u.a.: Festlegung der „Spielregeln“, Regularien und Verpflichtungen des Runden<br />

Tisches II, Aufnahme des BA 2.2 neben dem BA 5, Beteiligung weiterer Betroffener<br />

(Stuhr), Begleitung durch externe Moderatoren, evtl. Schaffung regelmäßiger<br />

Konsultationsforen. Aus Sicht der Initiativen müsse zügig zu einer „konstituierenden<br />

Sitzung“ des Runden Tisches II eingeladen werden, um dort verbindliche Absprachen<br />

(GO) zu treffen. Des weiteren verweist er auf im noch ausstehenden Planfeststellungsverfahren<br />

weiteren (rechtlichen) Möglichkeiten neben dem Runden Tisch<br />

und berichtet, dass die Initiativen ein Gutachten in Auftrag gegeben haben.<br />

Von Vertretern der CDU und FDP wird entgegengehalten, dass zu hohe Bedingungen<br />

für eine Beteiligung des Beirates sowie eine „Ausstiegsklausel“ auch den Verlust<br />

von Einfluss bedeuten könne. Wichtig sei es, Informationen zu bekommen.<br />

SPD, Bündnis 90/die Grünen und Die Linke unterstützen die Forderungen der Bürgerinitiativen.<br />

Wenn die Ergebnisse nicht in die weitere Planung einfließen, seien<br />

Instrumente wie Runde Tische überflüssig. Ihr (ernst gemeinter) Einsatz erfordere<br />

ein anderes Politikverständnis. Das Interesse des Beirates/der Beiräte sei es, Instrumente<br />

zur Verbesserung der Bürgerinnenbeteiligung zu entwickeln, nicht, sich<br />

instrumentalisieren zu lassen. Auch aus dem Publikum wird dafür geworben, sich<br />

nicht „bedingungslos“ am Runden Tisch II zu beteiligen.<br />

Die anwesende Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Beirats- und BürgerInnenbeteiligung<br />

weist auf die Möglichkeiten diese Ausschusses hin und bittet darum,<br />

diese auch zu nutzen.<br />

Nach Abschluss der Diskussion wird folgender einstimmiger Beschluss gefasst:<br />

Das Ortsamt lädt kurzfristig zur konstituierenden Sitzung des Runden Tisches II zur<br />

A 281 ein. In dieser Sitzung sollen die Regeln für die künftige Arbeit festgelegt werden.<br />

Zu TOP 7 - Beteiligung des Beirates Neustadt an der Begleitgruppe „Kinder-<br />

und Jugendförderung“ – Benennung einer/s Vertreter/in des Beirates<br />

Der Jugendhilfeausschuss hat die Einsetzung einer adhoc-Arbeitsgruppe zum Anpassungskonzept<br />

(AG §78 SGBVIII „Kinder und Jugendförderung“) beschlossen, in<br />

der Beiratsmitglieder aus den Controllingausschüssen mitarbeiten sollen. Der Ausschuss<br />

„Jugend und Soziales“ hat den Anspruch des Beirates Neustadt auf Vertretung<br />

in der AG angemeldet. Der/die Vertreter/in soll – wie auch alle anderen vom<br />

Beirat in Gremien entsandte Mitglieder – in öffentliche Sitzung gewählt werden.<br />

Vorgeschlagen wird Herr Jens Oppermann - Mitglied des Beirates im Controllingausschuss<br />

(CA) Neustadt.<br />

Herr Oppermann gibt dazu ein kurzes Statement ab (keine Interessenkollision mit<br />

seiner Funktion als Geschäftsführer des Landesjugendrings).<br />

Beschluss: Der Beirat Neustadt wählt einstimmig (bei Enthaltung des Gewählten)<br />

Herrn Jens Oppermann in die adhoc-AG (Begleitgruppe „Kinder und Jugendförderung“)<br />

zum Anpassungskonzept.<br />

In Anbetracht der Zeit wird gebeten, den TOP 10 – Verschiedenes - mit der geplanten<br />

Verabschiedung der Resolution zum Lidice-Haus vorzuziehen und die übrigen<br />

TOP´s entfallen zu lassen bzw. zu kürzen. Der Beirat ist einverstanden.


Protokoll der öffentlichen Sitzung des Beirates Neustadt Nr. 08/07-11 am 27.03.2008 Seite 5 von 5<br />

Zu TOP 10 – Verschiedenes<br />

Unter Bezugnahme auf rechtsextremistisch motivierte Übergriffe gegen das Lidice-<br />

Haus, haben die im Beirat vertretenen Fraktionen zur Unterstützung des Lidice-<br />

Hauses eine gemeinsame Stellungnahme verfasst. Diese Stellungnahme (s. Anlage)<br />

wird als gemeinsame Solidaritätsadresse vorgetragen, vom Beirat einvernehmlich<br />

unterstützt und wird - nach Anregung aus dem Publikum – von einer Delegation<br />

des Beirates im Lidice-Haus persönlich übergeben werden..<br />

Zu TOP 8 – Berichte der Beiratssprecherin<br />

Die Beiratssprecherin berichtet, dass die Deutsche Post AG auf die Einlassungen<br />

des Beirates wg. mangelnder Barrierefreiheit mitgeteilt hat, die Barrierefreiheit der<br />

Partnerfilialen untersuchen zu wollen.<br />

Zu TOP 9 – Berichte aus den Ausschüssen<br />

Die Sprecher der Ausschüsse berichten:<br />

Ausschuss „Soziales und Jugend“ – u.a.: Beratung und Beschluss zum Thema „Spielflächen“<br />

Ausschuss „Bau, Umwelt und Verkehr“ – u.a.:Beratung „Rückbau Neuenlander Straße,<br />

in der nächsten Sitzung soll der Umbau der Gastfeldstraße vorgestellt werden<br />

Bericht aus dem AK „Fahrradfahren in der Neustadt“<br />

Bericht aus der Vorbereitungsgruppe „Runder Tisch Bildung“<br />

Ausschuss „Innovative Stadtteilentwicklung, Wirtschaft und Kultur“, u.a.: Planung<br />

„Kultursommer/Summersounds“, Vorbereitung stadtteilbezogener Planungskonferenzen<br />

Zu TOP 11 – Berichte des Amtes<br />

Keine Berichte<br />

Beiratssprecherin Vorsitz Protokoll<br />

Frau Martens Herr Fischer Frau Junghans

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