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I. Herz.

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778 Pathologie der Ernährung.<br />

durchmacht, ein erstes gutartiges, dem erst die bösartige Periode<br />

folgt. In der That lässt sich dieser Verlauf für die sehr grosse<br />

Mehrzahl der malignen Tumoren mit voller Sicherheit constatiren,<br />

und wo das anders scheint, da hat sich entweder der primäre Tumor<br />

während des gutartigen Stadiums wegen seiner verborgenen Lage und<br />

Symptomenlosigkeit der Wahrnehmung entzogen, oder — und das<br />

trifft gerade bei den Hautkrebsen sehr häufig zu — die Geschwulst<br />

war während des gutartigen Stadiums so klein und geringfügig, dass<br />

sie erst zur Cognition gekommen ist, als sie in die Nachbargewebe<br />

hineinwuchs, d. h. bösartig wurde. Warum dies aber bei den Hautkrebsen<br />

so oft sich zuträgt, das liegt zu einem Theil gewiss darin,<br />

dass die Epitheliome ohne gleichzeitige Vascularisation nicht bedeutend<br />

wachsen können, so dass erst das Eindringen in das gefässführende<br />

Bindegewebe die Möglichkeit eines stärkeren Wachsthums<br />

des Epithelkeims eröffnet, z. Th. aber erklärt es sich daraus, dass<br />

eine Anzahl geschwüriger Processe zu den Cancroiden gerechnet<br />

werden, die meines Erachtens gar keine Geschwülste<br />

sind und deshalb trotz gewisser Uebereinstimmungen von diesen entschieden<br />

getrennt werden müssen.<br />

Denn sobald Sie Sich überlegen wollen, dass jedem mehrschichtigen<br />

Epithel an sich die Fähigkeit, der fortwährenden Zellenproduction<br />

beiwohnt, sowie dass dieses Productionsvermögen durch Hyperämie<br />

gesteigert wird, so wird Ihnen sofort einleuchten, dass auch<br />

ohne Mitwirkung eines epithelialen Geschwulstkeims die<br />

Epithelzellen in das Bindegewebe eindringen können, wenn durch ein<br />

Trauma oder das Alter oder And. sonst die Wiederstandsfähigkeit<br />

des letzteren aufgehoben ist. Dies ist auch im Grunde die eigentliche<br />

Vorstellung von Thier seh, der deshalb für die gewöhnlichen<br />

Cancroide die Annahme eines embryonalen Keimes gar nicht statuirt.<br />

Auch die atypischen Epithelwucherungen Fried I ander s demonstriren<br />

das Verhältniss in anschaulichster Weise; denn wer möchte dem<br />

Gedanken Raum geben, dass bei der Lebercirrhose, der interstitiellen<br />

Pneumonie etc. embryonale Epithelkeime im Spiele seien? Und nun<br />

bedenken Sie, dass histologisch nothwendig dasselbe herauskommen<br />

muss, wenn die normalen Epithelzellen in das Bindegewebe eindringen,<br />

oder wenn dies Seitens der Abkömmlinge eines überschüssigen embryonalen<br />

Epithelkeims geschieht - und Sie werden anerkennen, dass<br />

es schwierig genug werden kann, diese beiden, in ihrer Natur doch<br />

wesentlich verschiedenen Processe auseinander zu halten. Trotzdem

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