12.09.2013 Aufrufe

I. Herz.

I. Herz.

I. Herz.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

742<br />

Pathologie der Ernährung.<br />

Gewächses bestimmt. Das sind, wie gesagt, Möglichkeiten, denen<br />

ich aber ein tieferes Interesse so lange nicht beimessen kann, als die<br />

Statistik den Traumen eine so untergeordnete Stelle auch nur unter<br />

den Veranlassungen der Tumoren anweist, wie es zur Zeit der Fall<br />

ist. Wenn, wie ich Ihnen berichtet habe, bei 86 pCt. aller Geschwülste<br />

Nichts von einem vorausgegangenen Trauma sich hat auffinden lassen<br />

— und wenn der Begriff der Geschwulst in unserem Sinne eingeschränkt<br />

wird, so erhöht sich dieser Procentsatz noch bedeutend —,<br />

so beweist das jedenfalls, dass die Gewächse zu ihrer Entwicklung<br />

eines Traumas nicht bedürfen. Für alle langsam wachsenden Geschwülste<br />

— und das ist ja die ungeheure Mehrzahl — kann es<br />

nicht dem geringsten Zweifel unterliegen, dass die gewöhnliche Circulation<br />

ausreicht, um einen vorhandenen Geschwulstkeim zur Entwicklung<br />

zu bringen. Was aber den Anstoss dazu giebt, diese Entwicklung<br />

anzuregen und auszulösen, das muss sich in der Regel schon<br />

deshalb unserer Einsicht entziehen, weil wir die Gründe nicht kennen,<br />

welche den überschüssigen Keim in seiner Entwicklung behindert und<br />

zurückgehalten haben. AVie viele Menschen mit Geschwulstkeimen<br />

mögen sterben, ohne dass auch nur das geringste Wachsthum an denselben<br />

stattgehabt hat? Ob es vielleicht der Widerstand der normalen<br />

Gewebe ist, welcher die Entwicklung der abnormen Keime beeinträchtigt?<br />

Dieser Gedanke liegt entschieden nahe, und darum ist auch<br />

die Frage gerechtfertigt, ob nicht ein Trauma auch dadurch von Einfluss<br />

auf das Wachsthum eines Neoplasma sein kann, dass es die<br />

physiologischen Widerstände in der Umgebung des Geschwulstkeimes<br />

schwächt: eine Frage, auf die wir bei der Erörterung der malignen<br />

Geschwülste zurückkommen werden.<br />

Die aufgeführten Momente dürften zur Begründung unserer Hypothese<br />

ausreichen: ihr wirklicher Werth aber kann sich nur daraus<br />

ergeben, dass an sie der Massstab der Erfahrung gelegt wird. Mit<br />

anderen Worten, es fragt sich, ob mittelst derselben die Eigenthümlichkeiten<br />

der Geschwülste einigermassen erklärt<br />

werden können. Nun, ich denke, dass dies sogar besser und vollständiger<br />

gelingt, als durch irgend eine der sonstigen Theorien über<br />

die Natur der Gewächse. Unsere Hypothese macht es in erster Linie<br />

begreiflich, dass alle und jede Gewebe in den Geschwülsten vorkommen<br />

können, und zwar ebensowohl diejenigen, in welchen das<br />

ganze Leben hindurch fortdauernd Elemente producirt werden, wie<br />

Epithelien und Bindesubstanzen, als auch diejenigen,welche phy'siolo-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!