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I. Herz.

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656 Pathologie der Ernährung.<br />

Atrophie, mithin überhaupt keine Verfettung in unserem Sinne. Vielmehr<br />

involvirt das Auftreten von freiem Fett im Nervengewebe immer<br />

einen completen Ausfall von functionirenden Elementartheilen, und<br />

wo man Körnchenzellen im ausgebildeten Hirn, Rückenmark oder<br />

der peripheren Nervenausbreitung antrifft, da darf man unbedenklich<br />

statuiren, dass hier ein Untergang von Nervenfasern (oder Zellen)<br />

stattgehabt hat. Wohlverstanden im ausgebildeten, da, wie Jastrowitz<br />

30 nachgewiesen, während der Entwicklung des Gehirns, und zwar<br />

sowohl der intrauterinen als auch der in den ersten Monaten nach<br />

der Geburt, Körnchenzellen ein normaler Best an dt heil des Centralnervensystems<br />

sind und vermuthlich in Beziehung zur Bildung der<br />

Markscheiden stehen. Ob die Granula dieser Körnchenzellen freilich<br />

wirklich fettiger Natur sind, steht dahin.<br />

Ueber die Erscheinungsweise oder die Symptomatologie der<br />

Verfettung habe ich dem früher Gesagten kaum Etwas hinzuzur<br />

fügen. Dass ein Theil, der viel freies, ungelöstes Fett enthält, weiss<br />

oder gelblichweiss aussieht und eine teigigte, weiche Consistenz<br />

hat, weiss ohnedies Jedermann. Den mikroskopischen Befund anlangend,<br />

so ist weitaus das Wichtigste, dass das Fett, mögen seine<br />

Tropfen klein oder gross sein, immer in den Zellen eines Organs,<br />

resp. den mit den Zellen gleichwerthigen Elementartheilen, z. B.<br />

den Muskelfasern, dagegen niemals in der lntercellularsubstanz sitzt.<br />

Eine Ausnahme davon giebt es nicht, und wo es so scheint, wie<br />

z. B. öfters in Bright'schen Nieren, da befinden sich die Fetttropfen<br />

nicht in dem interstitiellen Gewebe, sondern lediglich in den Lymph<br />

gefässen; es ist das Fett, so zu sagen, mitten auf dem Transport<br />

ertappt. Glücklicher Weise aber ist diese Beschränkung des Fetts<br />

auf die Gewebszellen nicht eine blos einfach zu registrirende Thatsache,<br />

sondern sobald Sie Sich erinnern, auf welche Weise dasselbe<br />

im Organismus entsteht, so wird Ihnen sofort klar werden, dass es<br />

so sein muss.<br />

Die Erörterung der Bedeutung der Verfettungen bleibt nach<br />

unserem Plane der Pathologie der einzelnen Organe vorbehalten; für<br />

das <strong>Herz</strong> und die Gefässe habe ich ja bereits das Wesentlichste hervorgehoben.<br />

An dieser Stelle möchte ich Sie nur ganz allgemein<br />

davor warnen, der Verfettung nicht eine zu grosse Wichtigkeit beimessen<br />

zu wollen. Es hat Zeiten gegeben, wo die Verfettung die

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