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I. Herz.

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448 Pathologie der Circulation.<br />

lösung in die Peritonealhöhle; es diffundirt dann aus den Gefässen<br />

des Bauchfells eine so beträchtliche Masse von Wasser in die Bauchhöhle,<br />

dass das Blut ganz dickflüssig wird. Beim Menschen kommt<br />

es zu erheblicher Eindickung des Blutes nach sehr profuser Schweisssecretion<br />

und sicherer noch in Folge von abnorm reichliehen wässrigen<br />

Ergüssen in den Magendarmkanal und von da nach aussen,<br />

so nach dem Gebrauche sehr starker Laxantien und vor allem bei einer<br />

Krankheit, für die massenhafte wässrige, salzhaltige, aber eiweissfreie<br />

Entleerungen per os et anum pathognomonisch sind, nämlich bei der<br />

Cholera. Das Blut wird im Choleraanfall derart eingedickt, dass es<br />

eine ganz theerartige Consistenz und Beschaffenheit annimmt. Welches<br />

aber sind die Folgen dieser Eindickung für die Circulation? In erster<br />

Linie eine ganz enorme Erhöhung des Reibungswiderstandes<br />

in den Capillaren, und dadurch eine so beträchtliche Verlangsamung<br />

der Stromgeschwindigkeit, dass darunter der ganze Kreislauf auf das<br />

Nachdrücklichste leiden muss. Denn gesetzt auch der Verlust an<br />

Volumen würde dadurch ausgeglichen, dass die Arterien sich der geringeren<br />

Füllung adaptiren — was bei den hohen Graden der Eindickung<br />

auch kaum gelingen dürfte — so muss doch durch die Verzögerung,<br />

welche der Blutstrom in den Capillaren erleidet, die Menge<br />

des in der Diastole ins <strong>Herz</strong> einfliessenden Blutes bald so reducirt<br />

werden, dass eine bedeutende Erniedrigung des arteriellen<br />

Drucks die nothwendige Folge ist. Ferner müssen Parenchym- und<br />

Höhlenflüssigkeiten schwinden, da das concentrirte Blut sie begierig<br />

einsaugt. Statt des Oedenis in der Hydrämie, kommt es hier zu<br />

allgemeiner abnormer Trockenheit; der natürliche Turgor der Lungen,<br />

der Muskeln etc. wandelt sich in eine ganz lederartige Consistenz, die<br />

serösen Flächen sind mit einem sparsamen, klebrigen, zähen und<br />

fadenziehendeu Saft überzogen, und die ganze Haut sinkt förmlich ein,<br />

während sie zugleich, ebenso wie die sichtbaren Schleimhäute, wegen<br />

der hochgradigen Veriangsamung des Blutstroms, welche den Blutkörperchen<br />

es gestattet, sich sehr vollständig ihres Sauerstoffs zu entledigen,<br />

eine ausgesprochen livide Färbung annimmt. Doch beschränkt<br />

sich darauf die Einwirkung nicht, welche eine derartige Concentration<br />

des Blutplasma auf die Blutkörperchen ausübt. Bei den<br />

meisten sind vielmehr die amöboiden Bewegungen dadurch äusserst<br />

eingeschränkt, und wenn schon dies dafür spricht, dass dieselben sich<br />

dem veränderten Medium nicht gut aecommodiren, so deutet das<br />

Vorkommen der Kalisalze im Plasma des eingedickten Blutes

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