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I. Herz.

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436 Pathologie der Circulation.<br />

ergiebt sich aus bekannten physikalischen Erfahrungen, nach denen<br />

eine dünne Eiweisslösung leichter filtrirt, als eine concentrirte, und<br />

lässt sich obendrein auch durch einen einfachen Versuch beweisen;<br />

denn wenn man in das periphere Ende der A. femoralis eine dünne<br />

Eiweisslösung oder vollends reine Salzlösung injicirt, so entsteht ein<br />

zuweilen sehr beträchtliches Oedem des Beins, wozu es nicht wohl kommt,<br />

wenn Blut oder reines Serum injicirt wird. Die Verdünnung des Blutserum,<br />

so sagte man weiter, ist an sich freilich äusserst selten so bedeutend,<br />

dass davon ein nenncnswerthes Oedem oder Hydrops resultiren<br />

könnte; aber sobald noch mechanische Ursachen für eine Steigerung<br />

der Transsudation hinzukommen, bildet sich bei hydrämischer Blutbeschaffenheit<br />

ungemein leicht hochgradige Wassersucht aus, und es<br />

bedarf dazu gar nicht solcher Momente, die auch bei normalem Blut<br />

Oedem erzeugen, sondern schon viel geringere Einflüsse haben bei<br />

hydrämischen Individuen einen derartigen Effect. Für eine solche<br />

Ursache wurde aber die Vermehrung der Blutmenge gehalten, welche<br />

angeblich den Blutdruck steigern sollte, und so hatte es keine Schwierigkeit<br />

gerade die starken Oedeme der Nephritiker zu erklären. Von<br />

Niemandem ist diese ganze Lehre consequenter durchgeführt, als von<br />

Bartels, der ihr noch eine neue Stütze durch den exacten Nachweis<br />

zu geben gemeint hat, dass das Wachsen oder Schwinden der Oedeme<br />

genau im umgekehrten Verhältniss zu der Diurese steht'. *<br />

Aber so einfach und folgerichtig diese ganze Deduction zu sein<br />

scheint, so stehen ihr doch eine Reihe von Erfahrungen gegenüber,<br />

welche mit ihr nicht im Einklang sind. Zunächst ist es ganz und<br />

gar nicht richtig, dass verdünntes Blut leichter durch die normalen<br />

Capillaren transsudirt, als solches von normaler Concentration. Sie<br />

können durch die Gefässe eines Kaninchenohrs sogar eine halbprocentige<br />

Kochsalzlösung während langer Zeit durchleiten, ohne dass das Ohr<br />

im Geringsten anschwillt — sobald Sie nur die Vorsieht gebrauchen,<br />

den Druck, unter dem Sie die Injection in die Ohrarterien bewerkstelligen,<br />

in recht niedrigen Grenzen zu halten 2 . Weiterhin will ich<br />

kein besonderes Gewicht darauf legen, dass Menschen viele Jahre lang<br />

eine recht ansehnliche Albuminurie haben können, ohne jemals eine<br />

Spur von Oedemen zu bekommen — denn Sie könnten dem gegenüber<br />

einwenden, dass in diesen Fällen durch eine entsprechende Steigerung<br />

der Eiweisszufuhr eine Hydrämie hintangehalten werde. Von uel<br />

durchschlagenderem Gewicht scheinen mir dagegen die gar nicht so<br />

seltenen Fälle von Tage, ja selbst Wochen lang anhaltender eompleter

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