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I. Herz.

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308 Pathologie der Circulation.<br />

röse Exsudation in räumlicher Combination mit schwereren Formen<br />

der Entzündung. Wenn Sie in einer Lunge, deren Unterlappen ganz<br />

und von dem Oberlappen die untersten Abschnitte hepatisirt sind, die<br />

Alveolen der noch lufthaltigen Lobuli von Flüssigkeit überschwemmt<br />

finden, so ist das nichts als entzündliches Oedem; auch das sog.<br />

Oedema glottidis oder Oedema circa glottidem, welches Individuen<br />

so gefährlich wird, die z. B. an tiefen Geschwüren des Kehlkopfs<br />

leiden, ist ein entzündliches, und wenn bei einem Empyem, d. i. einem<br />

eitrigen pleuritischen Exsudat, recht oft das Unterhautzellgewebe<br />

der erkrankten ßrusthälfte ödematös wird, so ist das weder<br />

ein collaterales Oedem, noch auch, wie das früher wohl gedeutet<br />

worden, eins, das einer venösen Stauung seinen Ursprung verdankt.<br />

Denn das sog. collaterale Oedem ist, wie Sie wissen, überhaupt ein<br />

unwissenschaftlicher Begriff, und wie soll vollends durch eine eiterige<br />

Pleuritis der Abfluss aus den Venen der Thoraxwand erschwert sein,<br />

für die es der Verbindungen und Abflusswege ja zahllose giebt? Aber<br />

das Oedem ist auch lediglich und allein ein entzündliches, es ist<br />

so zu sagen die letzte Welle des Processes, der sein Centrum in der<br />

schwer erkrankten Pleura hat.<br />

Dass übrigens in einem serösen Exsudat die Gegenwart etlicher<br />

Blut- und Eiterkörperchen nicht ausgeschlossen ist, bedarf nicht erst<br />

ausdrücklicher Erwähnung. Auch wenn vereinzelte, zarte und lockere<br />

Fibrinflöckchen in demselben schwimmen, hört es darum nicht auf ein<br />

seröses zu sein. Denn, wie so oft, gilt es auch hier: a potiori fit<br />

denominatio. Wir sprechen von einem faserstoffigen oder fibrinösen<br />

Exsudate und einer fibrinösen oder croupösen Entzündung<br />

erst dann, wenn im Exsudate eine reichliche Ausscheidung von<br />

spontan gerinnendem Eiweiss erfolgt ist. Dann sind die entzündeten<br />

Flächen von dicken, bald mehr glatten, bald zottigen und welligen<br />

Lagen einer weichen Fibrinschicht überdeckt, massige Fibrinflocken<br />

schwimmen im Exsudat, und wenn in dem entzündeten Organ Kanäle<br />

und Hohlräume sind, so sind dieselben von Fibrinausgüssen erfüllt<br />

und mehr oder weniger vollgestopft. Die typischen Beispiele dafür<br />

trifft man an den serösen Häuten und nicht minder an der Lunge.<br />

Untersucht man diese Fibrinschwarten mikroskopisch, so findet man<br />

mitten in einem theils fädigen, theils körnigen Material wechselnde<br />

Mengen von Eiterkörperchen, zuweilen ihrer fast gar keine, andere Male<br />

dagegen so viele, dass die ganze Fibrinschicht beinahe aus Nichts, als<br />

dichtgedrängten Eiterkörperchen zu bestehen scheint. Auch rothe Blut-

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