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I. Herz.

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240 Pathologie der Circulation.<br />

nach Ablauf etlicher, 6 — 8 oder noch mehr Stunden sämmtliche<br />

Venen des Mesenterium von den kleinen bis zu den grossen Stämmen,<br />

und ebenso alle Venen der Zungenwunde von mehrfachen Reihen von<br />

farblosen Blutkörperchen pallisadenartig cingefasst sind, während in<br />

ihrem Innern constant das erst geschilderte Verhältniss der Randstellung<br />

der farblosen und der centralen, continuirlichen Strömung<br />

der rothen Blutkörperchen andauert. An den Arterien hat sich inzwischen<br />

Nichts Aehnliches zugetragen, ihr Randeontour ist unverändert<br />

glatt geblieben, und nicht ein einziges Körperchen,<br />

rothes so wenig als weisses, ist an ihrer Aussenseite zu entdecken,<br />

abgesehen natürlich von denen, welche von benachbarten Venen her<br />

bis zu ihnen vorgedrungen sind. Dagegen betheiligen sich, wie ich<br />

erst schon andeutete, die Capillaren sehr lebhaft an dem Vorgang,<br />

jedoch mit der bemerkenswerthen Differenz, dass aus ihnen und den<br />

capillaren Venen nicht blos, wie aus den eigentlichen grösseren Venen,<br />

farblose, sondern auch rothe nach aussen auswandern. Es entspricht<br />

das genau dem Verhalten des Binnenstroms, von dem ich<br />

Ihnen hervorhob, dass in den Venen nur weisse, in den Capillaren<br />

dagegen beide Arten Blutzellen die Gefässwand berühren, und so<br />

hängt es auch lediglich von dem Mengenverhältniss der in den einzelnen<br />

Capillaren angehäuften Körperchen ab, ob überwiegend rothe<br />

oder farblose aus ihnen hinaustreten.<br />

Hand in Hand mit dieser Auswanderung, Emigration, oder,<br />

wie das auch genannt wird, Extravasation der körperlichen Elemente<br />

ist weiterhin auch eine gesteigerte Transsudation von Flüssigkeit<br />

geschehen, der Art, dass die Maschen des Mesenterium, sowie<br />

des Zungengewebes sich mit derselben infiltriren und anschwellen.<br />

Dabei aber bleibt es nicht. Die extravasirten farblosen Körperchen<br />

verbreiten sich, je grösser ihre Zahl wird, in um so weitere Entfernung<br />

von den Gefässen, denen sie entstammen, immer dichter wird<br />

die Erfüllung des Gewebes mit ihnen, während die rothen, denen die<br />

Fähigkeit der selbstständigen Locomotion fehlt, mehr in der Nachbarschaft<br />

ihrer Capillaren liegen bleiben; doch kann auch sie der Transsudationsstrom<br />

mit sich fortführen. Bald muss nun ein Zeitpunkt<br />

kommen, wo die transsudirten und extravasirten Massen keinen Platz<br />

mehr im Gewebe haben; sie treten jetzt auf die freie Fläche des<br />

Mesenterium und, wenn dann, wie es hier regelmässig zu geschehen<br />

pflegt, die transsudirte Flüssigkeit gerinnt, so resultirt als das Schluss-<br />

ergebniss der geschilderten Vorgänge, dass das Mesenterium ebenso

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