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I. Herz.

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204 Pathologie der Circulation.<br />

A. femoralis ein Embolus sich festgefahren, lässt nicht den geringsten<br />

Zweifel darüber, dass die Menge des arteriellen Blutes, das die Extremität<br />

jetzt erhält, erheblich unter die früheren Werthe gesunken<br />

ist. Erst langsam und allmählich, an der unteren Extremität des<br />

Menschen z. B. erst im Laufe einiger Tage, kommt eine Ausgleichung<br />

durch die fortschreitende Volumszunahme der collateralen Arterien zu<br />

Stande. Das Bein, das Anfangs ganz taub und schwerbeweglich,<br />

paretisch gewesen, gewinnt seine Wärme, seine Empfindung und seine<br />

Muskelkraft wieder, und erst jetzt ist der Nachtheil der Embolie ausgeglichen.<br />

Sind hier also trotz dem Vorhandensein arterieller Collateralen<br />

jenseits der Verstopfungsstelle mehrere Tage erforderlich gewesen,<br />

ehe die Circulationsstörung beseitigt worden, so nimmt die<br />

Sache beim Dünndarm noch eine viel schlimmere Wendung. Denn<br />

hier kommt noch ein zweiter Factor in Betracht, nämlich die Empfindlichkeit<br />

des Organs und seiner Gefässe gegen ungenügende Versorgung<br />

mit Blut, Wenn nur wenige Stunden in den Darmgefässen d|e_Circulation<br />

stockt oder sehr geringfügig ist, so kann es_vorkommen,<br />

dass eine Herstellung der Blutströmung in ihnen nicht wieder, gelingt.<br />

Aber selbst wenn die Blutbewegung durch die Darmgefässe wieder in<br />

Gang kommt, so hat gewöhnlich die Ernährung der Darmwand während<br />

der Ischämie der Art gelitten, dass die Gangrän desselben nicht<br />

mehr abgewendet werden kann; und so begreift es sich ohne Weiteres,<br />

dass der Darm nach einer Embolie der A. mesaraica durch die mehrgenannten<br />

Collateralen vor der Nekrose nicht geschützt ist: einer<br />

Nekrose, die übrigens in der Regel mit hämorrhagischer Infarcirung<br />

cinherzugehen pflegt. Ebenso verhängnissvoll kann endlich in einem<br />

Gebiet, das mit Collateralen reichlich ausgestattet wird, demohnerachtet<br />

die arterielle Pfropfbildung werden, wenn dieselbe gleichzeitig mehrere<br />

oder vollends alle zuführenden Arterien betrifft; denn es liegt auf der<br />

Hand, dass eine Collaterale, die selber unwegsam geworden, für den<br />

Ausgleich werthlos ist, und sind z. B. am Unterschenkel die A. tibialis<br />

antica und postica und vielleicht noch einige ihrer grösseren Aeste<br />

verstopft, so bedeutet das für die Circulation des Fusses mindestens<br />

dasselbe, wie die Verlegung der Iliaca externa für die ganze Extremität,<br />

Eine gleichzeitige Obstruction der genannten Arterien durch<br />

verschiedene Emboli ist schon öfters beobachtet worden, und eine<br />

ausgedehnte Thrombose in Folge von sklerotischen und atheromatösen<br />

Veränderungen der Intima in diesem Arteriengebiet gehört keineswegs<br />

zu den Seltenheiten. Entsteht solche Arterienthrombose vollends bei

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