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I. Herz.

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156 Pathologie der Circulation.<br />

sagen darf, Durchschneiden waren, werden nun vom Blutstrom noch<br />

berührt, Man sieht an solchen nicht selten, wie der hindurchgelangte<br />

Theil, der, je nachdem, der kleinere oder auch der grössere ist, vollkommen<br />

ruhig dasitzt, während der noch innerhalb des Capillarrohrs<br />

befindliche unaufhörlich von den vorbeirollenden anderen Körperchen<br />

getroffen und gepeitscht und so in schaukelnde und pendelnde Bewegung<br />

versetzt wird, meist so lange, bis schliesslich wirklich das<br />

innere Fragment vom äusseren abgerissen wird.<br />

Sie werden hiernach, so hoffe ich, keinen Augenblick darüber im<br />

Zweifel sein, dass hier keinerlei Zerreissung der Gefässwände geschehen,<br />

sondern dass wirklich die Blutkörperchen durch die<br />

unversehrten Wände hindurch passirt sind. Es ist eine echte<br />

Diapedesis, der wir hier nun zum zweiten Male begegnen. Und<br />

zwar diesmal ausschliesslich oder fast ausschliesslich von rothen<br />

Blutkörperchen, da farblose, wenn überhaupt, so jedenfalls nur in<br />

sehr geringer Menge den rothen Haufen sich beizumischen pflegen.<br />

J/Der Sitz aber der Diapedesis sind sämmtliche Capillaren und<br />

/die kleinen Venen, während an den grösseren Venen, und vollends<br />

''niemals an einer Arterie auch nur eine Spur derartiger Vorgänge<br />

l-zu constatiren ist.<br />

Die Diapedesis aus Capillaren und kleinen Venen also ist es,<br />

durch welche die rothen Blutkörperchen in das Transsudat eines Körpertheils<br />

gelangen, aus dem der venöse Abfluss hochgradig erschwert<br />

ist. Doch ist diese, so zu sagen, thatsächliche Feststellung des Vorganges<br />

bedeutend leichter, als seine Erklärung. Für diese liegt es,<br />

seit wir durch Recklinghausen und seine Schüler die sogenannten<br />

Stomata in den Endothelhäuten kennen gelernt haben, nahe genug,<br />

eine Erweiterung der letzteren durch den gesteigerten Binnendruck als<br />

das bestimmende Moment heranzuziehen. Ich habe selber früher diese<br />

Deutung für wahrscheinlich gehalten, und neuerdings ist J. Arnold<br />

in einer Reihe bemerkenswerther Aufsätze für eine ähnliche Auffassung<br />

eingetreten 12 . Indess muss eine wirklich befriedigende Erklärung nicht<br />

blos die körperlichen Bestandteile des Transsudats, sondern ebenso<br />

die gelösten berücksichtigen. Das wird aber nicht bestritten werden<br />

können, dass durch so grobe Oeffnungen, durch die compacte Blutkörperchen<br />

hindurchdringen können, erst recht und viel leichter noch<br />

Blutflüssigkeit. Plasma, passiren muss. Nun ist aber, wie wir gesehen<br />

haben, dies Stauungstranssudat ganz und gar kein Plasma, sondern ist<br />

viel wasserreicher und eiweissärmer als dieses, und da weiterhin nicht

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