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I. Herz.

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134 Pathologie der Circulation.<br />

Nerven gereizt werden. Dass aber ein so rasch fliessendes Blut in<br />

den Capillaren nicht Zeit findet, sich zu desarterialisiren, sondern<br />

noch ganz hellroth in die Venen gelangt, wird Ihnen ohne Weiteres<br />

verständlich sein. Die so beschleunigte und verstärkte Strömung<br />

wird aber in den Venen so weit anhalten, bis schwach gefüllte Venen,<br />

die ihr Blut aus nicht hyperämischen Theilen erhalten, mit jenen zusammenfliessen;<br />

wobei ich nicht erst ausdrücklich zu sagen brauche,<br />

dass die günstigste Ausgleichung im Venenstrom dann geschehen<br />

wird, wenn die hyperämische Vene mit der collateral-anämischen sich<br />

vereinigt.<br />

Die Zeichen der arteriellen, oder, wie man das auch nennt,<br />

atonischen, relaxativen, activen Hyperämie, für die übrigens<br />

auch die Ausdrücke der Congestion, Fluxion, Wallung, Determination<br />

gebraucht werden, sind begreiflicher Weise denen der<br />

Ischämie gerade entgegengesetzt. Ein congestionirter Körpertheil ist<br />

lebhaft geröthet; er ist zugleich, sofern es sich wenigstens um einen<br />

oberflächlich gelegenen Theil handelt, wärmer als normal, weil durch<br />

den gesteigerten Zufluss arteriellen Blutes die Wärmezufuhr stärker<br />

wächst, als der Wärmeverlust, und sein Turgor ist grösser als in<br />

der Norm, einfach, weil seine Gefässe sämratlich stärker gefüllt sind.<br />

Ob aber an diesem Turgor auch eine Zunahme der Lymphbildung<br />

ihren Theil hat, darüber lässt sich ein abschliessendes Urtheil, soviel<br />

ich sehe, heute noch nicht geben. Nachdem dies früher aus aprioristischen<br />

Gründen als ein unbestreitbares Factum gegolten hat, ist<br />

in Ludwig's Laboratorium von Paschutin und Emminghaus gezeigt<br />

worden, dass beim Hund die Durchschneidung des Ischiadicus<br />

auf die Menge der Lymphe, die aus einer in ein Lymphgefäss des<br />

Unterschenkels eingesetzten Canüle iliesst, ebensowenig Einfluss ausübt,<br />

wie auf ihre chemische Zusammensetzung 2 . Aber so leicht diese<br />

Thatsache zu bestätigen ist, und so sicher es sich des Weiteren constatiren<br />

lässt, dass der Lymphstrom im Halsstamm in Folge der<br />

Section des Halssympathicus keinerlei Aenderung erleidet, so dürfte<br />

trotzdem einige Zurückhaltung geboten sein, ehe man die vollständige<br />

Unabhängigkeit der Lymphbildung von dem arteriellen Füllungszustande<br />

proklamirt. Wenigstens giebt es eine Stelle, an der sich<br />

der Einfluss der Vasodilatatorcn auf die Lymphproduction<br />

in der schlagendsten Weise demonstrireu lässt. Wenn man<br />

bei einem Hund den peripheren Stumpf des durchschnittenen Lingualis

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