Einf.hrung 2. Lehrjahr - VSD

Einf.hrung 2. Lehrjahr - VSD Einf.hrung 2. Lehrjahr - VSD

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VSD-Praxisleitfaden für die Ausbildung von Drucktechnologen/-innen Einführung 2. Lehrjahr Richtziele für das zweite Lehrjahr Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material Im zweiten Lehrjahr sind die Lehrlinge schon sehr gut in der Produktion einsetzbar. Die Aufgaben im Praxisleitfaden sind demzufolge auf die Unterstützung der praktischen Ausbildung ausgerichtet und geben Ihnen als Ausbildner/-in den nötigen Spielraum, um offene Punkte in der Ausbildung mit Übungen zu füllen. Das Kapitel für das zweite Lehrjahr enthält folgende Übungen: Thema Übung Kapitel Arbeitsplatz 2.01 Seite 3 – Wartungsplan erweitern 2.03 Seite 5 – Walzen stellen (Maschinenbuch) 2.06 Seite 6 – Gummituchwechsel 2.07 Seite 6 – Maschinenunterhalt 2.12 Seite 10 – Erstellen eines Fachlexikons Druckformenherstellung 2.02 Seite 3 – zweifarbige Arbeit (Bedruckstoffe) 2.10 Seite 8 – Abschlussarbeit 2. Lehrjahr Einrichten 2.02 Seite 3 – zweifarbige Arbeit nach Standard 2.06 Seite 6 – Flächenabzüge (Gummituch) 2.08 Seite 7 – Papiersorten, auswerten, Keile 2.10 Seite 8 – Abschlussarbeit im zweiten Lehrjahr Druckprozess/Fortdruck 2.02 Seite 3 – Testform, konstant drucken 2.10 Seite 8 – Abschlussarbeit 2.10 Seite 9 – Analyse der Abschlussarbeit Weiterverarbeitung 2.10 Seite 8 – Abschlussarbeit Material 2.04 Seite 5 – Ermittlung des pH-Werts 2.05 Seite 5 – Farbmischen von Skalafarben 2.11 Seite 9 – Papiertest Laufrichtung Auf der Lernplattform www.learn4print.com finden Sie interessante Unterlagen für die Ausbildung. © VSD 2004 1

<strong>VSD</strong>-Praxisleitfaden für die Ausbildung von Drucktechnologen/-innen<br />

<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

<strong>2.</strong> <strong>Lehrjahr</strong><br />

Richtziele für das zweite <strong>Lehrjahr</strong><br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Im zweiten <strong>Lehrjahr</strong> sind die Lehrlinge schon sehr gut in der Produktion einsetzbar. Die Aufgaben im<br />

Praxisleitfaden sind demzufolge auf die Unterstützung der praktischen Ausbildung ausgerichtet und geben<br />

Ihnen als Ausbildner/-in den nötigen Spielraum, um offene Punkte in der Ausbildung mit Übungen zu füllen.<br />

Das Kapitel für das zweite <strong>Lehrjahr</strong> enthält folgende Übungen:<br />

Thema Übung Kapitel<br />

Arbeitsplatz <strong>2.</strong>01 Seite 3 – Wartungsplan erweitern<br />

<strong>2.</strong>03 Seite 5 – Walzen stellen (Maschinenbuch)<br />

<strong>2.</strong>06 Seite 6 – Gummituchwechsel<br />

<strong>2.</strong>07 Seite 6 – Maschinenunterhalt<br />

<strong>2.</strong>12 Seite 10 – Erstellen eines Fachlexikons<br />

Druckformenherstellung <strong>2.</strong>02 Seite 3 – zweifarbige Arbeit (Bedruckstoffe)<br />

<strong>2.</strong>10 Seite 8 – Abschlussarbeit <strong>2.</strong> <strong>Lehrjahr</strong><br />

Einrichten <strong>2.</strong>02 Seite 3 – zweifarbige Arbeit nach Standard<br />

<strong>2.</strong>06 Seite 6 – Flächenabzüge (Gummituch)<br />

<strong>2.</strong>08 Seite 7 – Papiersorten, auswerten, Keile<br />

<strong>2.</strong>10 Seite 8 – Abschlussarbeit im zweiten <strong>Lehrjahr</strong><br />

Druckprozess/Fortdruck <strong>2.</strong>02 Seite 3 – Testform, konstant drucken<br />

<strong>2.</strong>10 Seite 8 – Abschlussarbeit<br />

<strong>2.</strong>10 Seite 9 – Analyse der Abschlussarbeit<br />

Weiterverarbeitung <strong>2.</strong>10 Seite 8 – Abschlussarbeit<br />

Material <strong>2.</strong>04 Seite 5 – Ermittlung des pH-Werts<br />

<strong>2.</strong>05 Seite 5 – Farbmischen von Skalafarben<br />

<strong>2.</strong>11 Seite 9 – Papiertest Laufrichtung<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurse (EK) für das zweite <strong>Lehrjahr</strong> Seite 12<br />

Checkliste für den Lehrling (Ausbildungsplan) Seite 15, 16, 17, 18<br />

Die Aufgaben für das zweite <strong>Lehrjahr</strong> sind stark auf den praktischen Nutzen der betrieblichen Ausbildung<br />

ausgerichtet. Sie sollen die Ausbildner/-innen in der Umsetzung unterstützen und ihnen mit Übungen helfen,<br />

die Richtziele des Modelllehrgangs für dieses Ausbildungsjahr zu erfüllen.<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

RICHTZIELE DES <strong>2.</strong> LEHRJAHRES<br />

Die Produktion von kleinen Aufträgen und das selbstständige Unterhalten der Druckmaschine stehen<br />

ab diesem <strong>Lehrjahr</strong> im Vordergrund.<br />

Neu in diesem <strong>Lehrjahr</strong> kommt sicher der Bereich der Leitstandtechnik in einzelnen Betrieben zur Anwendung.<br />

Es gilt, in diesem Bereich die Lehrlinge unter Ihrer Aufsicht an die neue Technologie zu gewöhnen. Sie<br />

werden sicher am Ende dieses <strong>Lehrjahr</strong>es die Einstellungen mit den elektronischen Steuerungssystemen für die<br />

Prozesskontrolle nutzen.<br />

Motivieren Sie die Lehrlinge immer wieder, Arbeiten, die sie während der Produktion machen, im Arbeitsbuch<br />

mit einem kurzen Beschrieb dazu abzulegen. Die Blätter sind im Praxisleitfaden unter dem Kapitel 1<br />

abgelegt, ein PDF des Notizblattes für das Arbeitsbuch ist auch auf der CD-ROM abgelegt. Es lohnt sich,<br />

in diesem Bereich sehr viel zu sammeln; das Arbeitsbuch darf auch während der Prüfung als Hilfe eingesetzt<br />

werden. Viele Lehrlinge sind schon froh gewesen, dass sie im Prüfungsstress auf die eigenen Notizen<br />

zurückgreifen konnten.<br />

Arbeitsplatz – Übung <strong>2.</strong>01<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Mit der Übung <strong>2.</strong>01 sollen die Lehrlinge den Wartungsplan mit den Aspekten des zweiten <strong>Lehrjahr</strong>es<br />

erweitern. Innerhalb dieses Jahres sollten sie einmal die Walzen an einem Lager ausbauen und mit neuen<br />

regenerieren oder diese ersetzen. Sicher ist in diesem Wartungsplan auch das Schmieren der Druckmaschine<br />

ein ganz wichtiger Bestandteil der eigenständigen Aufgaben. Der für dieses <strong>Lehrjahr</strong> zusammengestellte<br />

Wartungsplan umfasst alle wichtigen Punkte, die für die Ausbildung der Drucktechnologen/-innen in diesem<br />

<strong>Lehrjahr</strong> relevant sind.<br />

Maschinenwartung gemäss Wartungsplan der Maschine unter Anleitung durchführen.<br />

Druckvorstufe: Erstellen einer zweifarbigen Druckform – Übung <strong>2.</strong>02<br />

Auf der CD-ROM im Ordner «Arbeitsmaterial» finden Sie Bilder für eine zweifarbige Testform, mit der sich<br />

wichtige Aspekte für die Plattenbelichtung sowie den Auflagedruck analysieren lassen. Als Erstes müssen die<br />

Lehrlinge den Aufgabenbeschrieb sowie die zur Aufgabe gehörende Skizze studieren. Die bei Ihnen im<br />

Betrieb eingesetzten Kontrollelemente sollen in der Form integriert werden. Nach der Montage müssen die<br />

Lehrlinge zuerst noch einen Standbogen für die Erstellung der Druckform zeichnen oder mit dem elektronischen<br />

System fertigen.<br />

Druckprobleme mit den verschiedenen Bedruckstoffen gilt es mit der Aufgabe aufzuzeigen. Die Lehrlinge<br />

müssen sicher noch bei den einzelnen Prozessschritten begleitet werden.<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Zum Richtziel des Bedruckstoffes gehört auch noch Folgendes:<br />

– Material unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit behandeln und verwenden<br />

– Unterscheiden der verschiedenen Bedruckstoffe nach Erkennungsmerkmalen auf der Verpackung<br />

– Zweck der Makulatur beim Einrichten erklären<br />

– Kantensauberes Auf- und Umsetzen zeigen<br />

– Stapel ein- und ausfahren<br />

– Abzählen und markieren<br />

– Bedruckstoffe sauber halten (Fingerabdrücke und Essensreste, Farbrückstände usw.)<br />

– Stapel und Pakete auspacken<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

– Fertige Auflagen transportfähig palettieren<br />

– Fachgerechtes Entsorgen (Unbedrucktes, Bedrucktes, Lackiertes)<br />

Auf der CD-ROM finden Sie die Daten, die für diese Aufgabenstellung gebraucht werden. Die Druckform<br />

muss auf einer Form (die Grösse ist abhängig vom Betrieb) ausgegeben werden. Je nach der betrieblichen<br />

Einrichtung geschieht das auf einem Film- oder Plattenbelichter. Ein wichtiges Kriterium bei dieser Übung ist<br />

der optische Vergleich durch Messen mit dem Densitometer. Zu diesem Zweck brauchen wir auch einen<br />

Stufenkeil, der selber erstellt werden kann oder von einem Testelement, das im Betrieb eingesetzt wird, übernommen<br />

werden kann.<br />

Nach der Erstellung der Druckform gilt es den Plattensatz in einem 60er-Raster zu belichten. Hier gilt es,<br />

sich gut mit der Druckvorstufe oder der Druckformenherstellung abzusprechen, mit welcher Kalibration die<br />

Platten belichtet werden. Als Erstes setzen wir folgendes Papier ein: 100 bis 150 g/m 2 gestrichen glänzend<br />

Das Einrichten und Abstimmen der Druckformen muss mit der betrieblichen Einstellung an der Maschine<br />

geschehen. Es gilt, die Volltondichte sowie die Tonwertzunahme genau nach Vorgabe zu machen. Von den<br />

10 besten Zupfbogen muss nun die Auswertung der Tonwertzunahme in dem erstellten Stufenkeil gemessen<br />

werden. Die Messwerte müssen von diesem Papier auf dem Begleitblatt zu der Aufgabe notiert werden.<br />

Für das zweite Papier wählen wir ein ungestrichenes Papier: 100 bis 150 g/m 2 weiss Offset<br />

Mit dem gleichen Plattensatz muss auf die beiden Bedruckstoffe nach den betrieblichen Vorgaben gedruckt<br />

werden. Es gilt, die Volltondichte sowie die Tonwertzunahme genau nach Vorgabe zu machen. Von den<br />

10 besten Zupfbogen muss nun die Auswertung der Tonwertzunahme in dem erstellten Stufenkeil gemessen<br />

werden. Die Messwerte müssen von beiden Papier auf einem Begleitblatt zu der Aufgabe notiert werden.<br />

Die Auswertung der Druckbogen muss mit den Lehrlingen besprochen werden. Sie können bei der<br />

Auswertung die relevanten Punkte wie Druckzunahme, Gradation, Kontrast usw. mit den Lehrlingen visuell<br />

vergleichen. Es lohnt sich, auch einmal die Differenz zwischen den Messwerten der beiden Papiere mit<br />

dem Densitometer auszuwerten.<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

– Welche Auswirkungen hat das Papier auf den Kontrast der Bilder?<br />

– Welche Auswirkungen hat das Papier auf die Druckvorstufe? (Nachfragen)<br />

– Welche Auswirkungen hat das Papier auf die Farbsättigung?<br />

– Welche Auswirkungen hat das Papier auf die Punktzunahme in den relevanten Punkten?<br />

– Welche Auswirkungen hat das Papier auf das Druckverhalten?<br />

Messwerte der beiden Varianten<br />

Farbe Vollton Tonwertzunahme<br />

25% 50% 75% 40% 80%<br />

100 bis 150 g/m2 Sonderfarbe<br />

gestrichen glänzend<br />

D:<br />

Black D:<br />

100 bis 150 g/m2 weiss Offset<br />

Sonderfarbe D:<br />

Black D:<br />

Ausrüsten: 2 Exemplare fertig ausrüsten und im Arbeitsbuch ablegen.<br />

(Daten auf der CD-ROM)<br />

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Walzenstellen nach Maschinenhandbuch – Übung <strong>2.</strong>03<br />

Nehmen Sie sich einmal Zeit und erklären Sie den Lehrlingen das Vorgehen beim Stellen der Walzen.<br />

Es braucht sicher auch das selbstständige Üben der Lehrlinge mit dem Maschinenhandbuch.<br />

Ermittlung des pH-Wertes im Feuchtmittel – Übung <strong>2.</strong>04<br />

In dieser Aufgabe sollen die Lehrlinge einmal die im Betrieb geltenden pH-Werte an allen Maschinen<br />

ermitteln. Es ist auch eine ideale Übung, um den Lehrlingen die Fehler im Zusammenhang mit dem pH-Wert<br />

aufzuzeigen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, wie schnell der qualitative Zustand des Feuchtmittels<br />

überprüft werden kann und welche Folgen dies für das Druckresultat hat. Lassen Sie den Lehrling die<br />

Auswirkungen erklären, welche die Abweichungen an den verschiedenen Maschine zur Folge haben.<br />

Farbmischen mit Skalafarben gemäss einer Vorlage – Übung <strong>2.</strong>05<br />

Lassen Sie die Lehrlinge eine von Ihnen bestimmte Zweitfarbe mit den Skalafarben mischen. Sie sollten diese<br />

Aufgabe mit der Vorgabe von 250 bis 500 Gramm erledigen. Das Abstimmen der Farbe muss unbedingt<br />

unter Normlicht von 5000° Kelvin geschehen, ansonsten gehen die Lehrlinge von einem falschen Farbwert<br />

aus. Die fertige Farbe wird auf der Offsetmaschine angedruckt. Als Druckform kann eine Platte aus der<br />

Produktion verwendet werden.<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Gummituchwechsel an der Druckmaschine – Übung <strong>2.</strong>06<br />

Das um einen Zylinder gespannte Gummituch ist das Kernelement des Offsetdrucks. Es überträgt das<br />

Druckbild von der Druckform auf das Papier. Vom Absetzen der Farbe auf das Gummituch stammt auch die<br />

englische Bezeichnung Offsetdruck (Absetzdruck). Das Drucken über ein Gummituch ergibt einen gleichmässigen<br />

Flächendruck, der sogar das Bedrucken von raueren oder genarbten Papieren ermöglicht. In der<br />

Regel ist ein Gummituch 1,65 oder 1,95 mm dick und besteht neben der eigentlichen Deckschicht aus zwei,<br />

drei oder vier Gewebezwischenlagen. Generell unterscheidet man zwischen den herkömmlichen, verformbaren,<br />

aber nicht zusammendrückbaren, so genannten inkompressiblen Gummitüchern und den kompressiblen,<br />

zusammendrückbaren, luftgepolsterten Tüchern. Die Norm DIN 16621 legt die Anforderungen an die<br />

«Drucktücher für den indirekten Flachdruck (Offsetdruck)» fest. Bei einem Wechsel des Gummituches an<br />

einer der Druckmaschinen im Betrieb soll den Lehrlingen das Vorgehen mit dem Gummituch erläutert werden.<br />

Die verschiedenen Punkte, die es zu beachten gilt, sind in einer kurzen Zusammenfassung auf der Checkliste<br />

im Praxisleitfaden zusammengestellt. Erklären Sie dem Lehrling auch, warum sich das Gummituch mit der<br />

Zeit abnutzt und welche Pflegemittel Sie für die Reinigung einsetzen.<br />

Die Lehrlinge sollen einmal unter Anleitung das Gummituch wechseln und die Aufzugsstärke errechnen und<br />

messen. Anschliessend muss die Gummituchhöhe gemäss Maschinenhandbuch gegenüber dem Schmitzring<br />

gemessen werden (Messuhr, Messlineal).<br />

Flächenabzüge nach Gummituchwechsel<br />

Nach dem gemeinsam durchgeführten Wechsel des Gummituchs mit Unterlagsbogen werden jetzt mit diesem<br />

Druckwerk Flächenabzüge erstellt. Für diese Aufgabe haben Sie sicher die entsprechenden Grundlagen im<br />

Betrieb und wissen auch, mit welchem Papier Sie die Flächenabzüge erstellen. Wichtig ist auch, dass Sie den<br />

Lehrlingen aufzeigen, was das Wechseln des Gummituches für Auswirkungen hat.<br />

Maschinenunterhalt – Übung <strong>2.</strong>07<br />

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Die Walzenreinigung an der Druckmaschine kann als Übung oder als praktische Arbeit durchgeführt werden.<br />

Anschliessend an die Reinigungsarbeiten und das Montieren der Walzen sollten das Farb- und das Feuchtwerk<br />

richtig eingestellt werden. Unter Aufsicht der Ausbildner/-innen sind vom Lehrling eine Farb- und eine<br />

Feuchtauftragwalze zu stellen. Die Arbeit sollte vom Lehrling anhand des Aufgabenblattes des Praxisleitfadens<br />

dokumentiert und anschliessend in seinem Arbeitsbuch sowie eine Kopie auch in seinem persönlichen<br />

Wartungsbuch abgelegt werden.<br />

Zur Reinigung gehören: optische Überwachungselemente, Greiferbrücken, Bogenleitblech, Auslage, alle<br />

Zylinder und Schmitzringe, Farb- und Feuchtwerk, Wasseraufbereitung, Luftfilter, Bodenbleche, Reiber.<br />

Für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz ist die Ordnung und die Sauberkeit an sowie um<br />

die Maschine von grosser Bedeutung. Achten Sie bei der Maschinenwartung auch auf die vorgeschriebenen<br />

Schutzausrüstungen und die in den Betriebsanleitungen festgehaltenen Vorschriften.<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Papiersortentest mit dem Farbmischen – Übung <strong>2.</strong>08<br />

Die in der Aufgabe <strong>2.</strong>06 gemischte Farbe kann mit dieser Aufgabe für einen Papiersortentest genutzt werden.<br />

Den Lehrlingen sollen mit dieser Aufgabenstellung die <strong>Einf</strong>lüsse der verschieden Papiersorten aufgezeigt<br />

werden. Sie sollen für diesen Test Restpapiere verwenden. Beim Fortdruck ist von den Lehrlingen darauf zu<br />

achten, dass Sie je Papier zwei gute Bogen bei sich im Arbeitsbuch mit der entsprechenden Dokumentation<br />

ablegen. Bitte geben Sie den Lehrlingen die nötige Unterstützung in Bezug auf die Farbfü<strong>hrung</strong>.<br />

Pudersorten – Übung <strong>2.</strong>09<br />

Den Lehrlingen soll der praktische Nutzen der verschiedenen Pudersorten je Papier erläutert werden. Je nach<br />

Anwendung im Betrieb sollen die Lehrlinge einmal Informationen zu den verschiedenen Pudersorten auflisten.<br />

Ein entsprechendes Notizblatt finden Sie auf der CD-ROM.<br />

<strong>Einf</strong>luss der Korngrösse<br />

Die Art, Menge und die Korngrösse des Druckbestäubungspuders im Bogenoffset haben ebenfalls einen<br />

wesentlichen <strong>Einf</strong>luss auf das Scheuern von Drucken. Besonders Pudersorten mit Calciumcarbonat oder<br />

Zucker als Puderkorn haben eine sehr abrasive (abrasiv = abschabend, ausschabend) Wirkung, da diese<br />

Pudersorten von ihrer Struktur her sehr scharfkantig sind.<br />

Scheuern des Papiers<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Beim Scheuern der Druckfarbe handelt es sich um Farbabrieb<br />

einer bedruckten Oberfläche nach mehrmaligen Belastungssituationen<br />

(Abb. 1). Die Folgen von Scheuerschäden reichen<br />

von der Verkaufsminderung bis zur Unverkäuflichkeit der<br />

Drucke.<br />

Bei der Wahl des Druckbestäubungspuders sollte der Pigmentart grosse Bedeutung beigemessen werden.<br />

Aus einer Vergleichsuntersuchung hat sich gezeigt, dass Stärke im Gegensatz zu Calciumcarbonat oder<br />

Zucker als Pigment ein wesentlich besseres Scheuerverhalten aufweist, da das Pigment von der Struktur her<br />

eher rund und wenig abrasiv ist. Weiterhin sind die Korngrösse und die Menge des aufgebrachten Puders<br />

entscheidend. Es gilt dabei: so klein und so wenig wie möglich.<br />

Die Trocknung der Druckfarbe muss abgeschlossen sein. Bei gestrichenen Papieren ist ein Zeitraum von<br />

mindestens 24 Stunden und bei ungestrichenen Papieren von mindestens 48 Stunden bis zur Weiterverarbeitung<br />

bzw. zum Transport empfehlenswert. Beim Rollenoffset ist eine korrekte Einstellung des Heisslufttrockners<br />

wichtig.<br />

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Abb.1<br />

Farbabrieb an einer<br />

Verkaufspackung<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Abschlussarbeit für das zweite <strong>Lehrjahr</strong> (Simulation des Zwischentests) – Übung <strong>2.</strong>10<br />

Aufgabe: Auf der CD-ROM finden Sie einen Prospekt mit 8 Seiten, welcher zu den betrieblichen<br />

Bedingungen (4 oder 8 Seiten) von den Lehrlingen gemäss den Lehrzielen des zweiten <strong>Lehrjahr</strong>es<br />

gedruckt werden muss.<br />

Druckform: 4 oder 8 Seiten zu 2 Farben montieren (analog oder digital) aufgrund von PDF-Daten.<br />

Der Druckbogen ist mit Name, Firma und Datum zu versehen.<br />

Bitte benutzen Sie einen Keil aus Ihrem Betrieb für die Plattenkontrolle. Falls Sie den Ugra-Keil<br />

benutzen, finden Sie im Praxisleitfaden ein entsprechendes Begleitblatt.<br />

– Minimalformat des Druckbogens 3245 cm oder 4564 cm<br />

– Seitenformat A5<br />

– Papierqualität: Offsetpapier weiss, 80 bis 120 g/m 2<br />

– Dem Lehrling sollten 600 Bogen zur Verfügung stehen, gute Auflage: 200 Ex.<br />

Arbeiten: – Einteilungsbogen nach betrieblichen Vorgaben erstellen (analog oder digital).<br />

– Montage der Daten oder Filme, Anbringen der Anlage- und Falzzeichen sowie der für die<br />

Produktion benötigten Kontrollmittel.<br />

– Bei der Aufbereitung der Daten ist eine auslinierte elektronische oder analoge Blaupause für<br />

die Kontrolle der Druckform zu erstellen.<br />

– Einrichten und Drucken der Arbeit an einer Offsetdruckmaschine im Minimalformat<br />

3245 cm oder 4564 cm.<br />

– Druck einseitig schwarz/bunt.<br />

Richtzeit: – 7 Stunden (ohne Farbwechsel) auf <strong>Einf</strong>arbenmaschine<br />

– 5 Stunden (ohne Farbwechsel) auf Mehrfarbenmaschine<br />

Der Lehrling soll in dieser Aufgabe einen guten Bogen für das Arbeitsbuch ausrüsten.<br />

Weiterverarbeitung<br />

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Je nach Einrichtung des Betriebes können die Lehrlinge die Bogen noch schneiden. Für diese Aufgabe ist es<br />

am besten, wenn der Lehrbetrieb ein paar Kriterien als Aufgabenstellung gibt.<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Analyse der Abschlussarbeit<br />

Lassen Sie die Lehrlinge wie in der Einleitung beschrieben einmal die Aufgabe in Ruhe analysieren und dokumentieren.<br />

Es geht dabei darum, die Arbeit so neutral wie möglich selbstständig zu bewerten und Punkte, die<br />

ihnen auffallen, zu bewerten. Sie können dazu das Aufgabenblatt aus dem Praxisleitfaden «Selbstbewertung»<br />

verwenden. Mit diesem Blatt lernen sie zum einen die für den Abschlusstest relevanten Punkte kennen und<br />

zum anderen das selbstständige Beurteilen ihrer Arbeit. Ein wichtiger Schritt in der persönliche Entwicklung<br />

der Lehrlinge.<br />

(Daten auf der CD-ROM)<br />

Papierübung: Laufrichtung – Übung <strong>2.</strong>11<br />

Die Lehrlinge sollen einmal zusammen mit dem/der Ausbildner/-in bei 5 verschiedenartigen Papieren<br />

die Laufrichtung prüfen. Wichtig bei dieser Übung ist, dass Sie dem Lehrling die verschiedenen Punkte wie<br />

das Erkennungsmerkmal, die Laufrichtung, eventuell Reiss- und Nagelprobe, Grammatur usw. anhand der<br />

Liste erklären. Die Aufgabe mit dem Briefbogen kann auch nochmals für die Bestimmung der oben erwähnten<br />

Erkennungsmerkmale genutzt werden.<br />

Druckprobleme mit den verschieden Materialen können ideal in diese Aufgabe integriert werden. Es ist auch<br />

von Vorteil, das Auf- und Wegsetzen unter Ihrer Anleitung einmal während einer Arbeit zu erleben.<br />

Zum Richtziel der Übung gehört auch noch Folgendes:<br />

– Material unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit behandeln und verwenden<br />

– Unterscheiden der verschiedenen Bedruckstoffe nach Erkennungsmerkmalen auf der Verpackung<br />

– Zweck des Zuschusses beim Einrichten erklären<br />

– Kantensauberes Auf- und Umsetzen zeigen<br />

– Stapel ein- und ausfahren<br />

– Abzählen und markieren<br />

– Bedruckstoffe sauber halten (Fingerabdrücke und Essensreste, Farbrückstände usw.)<br />

– Stapel und Pakete auspacken<br />

– Gedruckte Auflagen transportfähig palettieren<br />

– Fachgerechtes Entsorgen (Unbedrucktes, Bedrucktes, Lackiertes) betriebspezifisch<br />

(Daten auf der CD-ROM)<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Erstellen eines Fachlexikons für die tägliche Arbeit – Übung <strong>2.</strong>12<br />

Heute werden alle Branchen von Fachausdrücken sowie Abkürzungen überschwemmt. Es ist sehr schwierig,<br />

einen Überblick über die auf die Druckindustrie bezogene Auswahl an Fachausdrücken zu erhalten. Um<br />

Lehrlingen den Umgang mit den für die Sprachwahl geläufigen Ausdrücke näher zu bringen und ihnen eine<br />

gute Basis für die Berufskundeprüfung zu schaffen, lohnt es sich, ein für die Ausbildung nützliches Fachlexikon<br />

zu erstellen. Ein idealer Zeitpunkt für die <strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong> eines solchen Fachlexikons ist gegen Ende des<br />

zweiten <strong>Lehrjahr</strong>es, wenn die Lehrlinge bereits einen Überblick über die Tätigkeiten im Fachbereich besitzen.<br />

Für diese Aufgabe benötigen die Lehrlinge die in der Schule erarbeiteten Lehrmittel und Fachbücher. Dann<br />

gibt es sicher auch im Betrieb entsprechende Fachbücher, mit denen sich ein persönliches Fachlexikon<br />

erstellen lässt. Sehr viel findet man auch im Internet, hier eine kleine Auswahl an Adressen:<br />

http://www.heidelberg.com/hq/ger/glossar/<br />

http://www.papier.ch/deutsch/Uber_papier/Papierlexikon.htm<br />

http://www.publish.de/html/service/glossar/glossar.asp<br />

http://www.mediaforum.ch/fachlexikon/index<strong>2.</strong>html<br />

Für die Zusammenstellung des Fachlexikons schlagen wir folgende Katalogisierung der Themen vor:<br />

– Druckvorstufe (DTP, CTP)<br />

– Druck (Maschinen, Material)<br />

– Weiterverarbeitung (Maschinen, Material)<br />

Muster für die Druckvorstufe<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Ausschiessen Anordnung von Einzelseiten zu einem Bogen, entsprechend dem Falzmuster sowie der<br />

späteren Druck- und Bindeart. (Diverse Übungen in allen <strong>Lehrjahr</strong>en)<br />

Aussparen Ausgrenzen von Objektteilen, die unter anderen Objektteilen verborgen sind. Gegenteil<br />

von Überdrucken.<br />

Bogenmontage Die Zusammenstellung der einzelnen Seitenfilme auf der Grundfläche eines Druckbogens<br />

in dem Format, das die eingesetzte Druckmaschine bedruckt. Die<br />

Bogenmontage erfolgt gemäss einer komplizierten Anordnung, die sich aus dem<br />

Falzschema ergibt, das vor dem Heften oder Binden verwendet wird.<br />

(Diverse Übungen in allen <strong>Lehrjahr</strong>en)<br />

CMS Color-Management-System: Software, die entweder auf Betriebssystemebene oder im<br />

Rahmen von Anwendungsprogrammen dafür sorgt, dass die Ausgabe in möglichst<br />

hohem Mass der Bildschirmdarstellung und der gescannten Vorlage entspricht. Ein<br />

CMS korrigiert die Farbverfälschungen, indem es die Daten in einem geräteunabhängigen<br />

Farbraum definiert und sie dann in den gerätespezifischen umrechnet. Durch<br />

Profile kalibriert ein CMS beliebige Publishingsysteme, das heisst, es stimmt Eingabeund<br />

Ausgabeeinheiten aufeinander ab. (Übung 4.02)<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Datenkompression Die Reduktion des Datenumfangs mit Hilfe spezieller mathematischer Verfahren, die es<br />

ermöglichen, die Information so zu reduzieren, dass bei wesentlich geringerem<br />

Speicherbedarf immer noch alle Daten vorliegen. Um die ursprüngliche Form wiederherzustellen,<br />

müssen sie wieder dekomprimiert werden. (PDF-Daten haben ein direktes<br />

Kompressionsverfahren, Bilder im jpeg-Modus, ZIP-Daten für die Datenübermittlung<br />

usw.)<br />

Duplex Lithografieverfahren mit zwei Farben, wird meist zur «Veredlung» des Sujets eingesetzt<br />

(grösserer Tonwertumfang und spezielle Effekterzielung).<br />

(Übung <strong>2.</strong>02)<br />

Muster für den Druck<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Usw.<br />

Anlegemarken Im Bogendruck nennt man Anlegemarken am vorderen und einem seitlichen Rand mitgedruckte<br />

Markierungen, die zur optischen Kontrolle dienen, wenn der Bogen zum<br />

Falzen oder Schneiden angelegt wird. An den Markierungen lässt sich erkennen, an<br />

welchen Seiten der gedruckte Bogen anzulegen ist, damit er standrichtig gefalzt und<br />

beschnitten werden kann.<br />

Blitzer Kleine weisse Stellen, die im Druck bei aneinander grenzenden Farbflächen entstehen,<br />

wenn die Farben ungenau eingepasst sind. Zur Vermeidung von Blitzern arbeitet man<br />

mit Überfüllung.<br />

Bundausgleich Ein automatischer Bundausgleich bei rückstichgehefteten Produkten sorgt dafür, dass<br />

der Abstand vom Satzspiegel zum Falz (innen) reduziert wird. Dadurch wird gewährleistet,<br />

dass keine inhaltlichen Elemente aufgrund der Papierverdrängung verloren<br />

gehen.<br />

CIP3 Im Rahmen einer internationalen Kooperation haben sich namhafte Firmen aus den<br />

Bereichen Druckvorstufe, Druck und Druckweiterverarbeitung zum sogenannten<br />

CIP3-Konsortium zusammengeschlossen. CIP3 steht für Cooperation for integration<br />

of Prepress, Press and Postpress. (Kommt zum Einsatz beim Austausch von Daten<br />

zwischen der Druckvorstufe und dem Druck im Bereich der Farbsteuerung oder<br />

zwischen Bogenmontagesoftware und der Schneidemaschine, wenn die Schnittdaten<br />

direkt übermittelt werden.)<br />

Falzmarken Zeichen auf dem Druckbogen, um dem Buchbinder eine Anlage zu vereinfachen.<br />

Laufrichtung Die Laufrichtung von Papier ist die Richtung, in der es durch die Papiermaschine läuft.<br />

Dies ist in der Regel auch die bevorzugte Faserrichtung im Papier, und in dieser<br />

Richtung ist es meist steifer und dimensionsstabiler. Auf Bogenpaketen ist die Laufrichtung<br />

des Papiers oft durch einen Pfeil gekennzeichnet.<br />

Densitometer Gerät zum Messen der Schwärzungen fotografischer Schichten und gedruckter Farben.<br />

Wird bei der Qualitätskontrolle im Druck sowie bei der Belichterkalibrierung zum<br />

Erfassen des Dichteumfangs eingesetzt.<br />

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<strong>VSD</strong>-Praxisleitfaden für die Ausbildung von Drucktechnologen/-innen<br />

<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Opazität Grad der Lichtundurchlässigkeit von Papier. Beidseitig bedrucktes Papier sollte eine<br />

möglichst hohe Opazität besitzen. Ein höherer Holzanteil im Papier sowie Füllstoffe wie<br />

Kaolin, Talkum oder Titandioxyd steigern die Opazität.<br />

Rupffestigkeit Die Rupffestigkeit von Papier gibt an, wie viel Kraft es kostet, durch senkrechten Zug<br />

Partikel von der Papieroberfläche abzulösen. Beim Offsetdruck spielt Rupffestigkeit eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Wegschlagen Mit Wegschlagen bezeichnet man das Eindringen von Binde- und Lösungsmittelanteilen<br />

der Druckfarbe in das Papier während der Trocknung. Pigmente und Harzanteile<br />

bleiben an der Oberfläche und bilden eine zusammenhängende Farbschicht, die<br />

später verhärtet.<br />

Usw.<br />

<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurse im zweiten <strong>Lehrjahr</strong><br />

Die Daten der <strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurse werden von der EK-Kommission der jeweiligen Region (bzw. Kanton)<br />

bestimmt. Nachfolgend sehen Sie die nach dem Reglement für die <strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurse bestimmten Lerneinheiten.<br />

Wir möchten Sie aber darauf aufmerksam machen, dass je nach Region (bzw. Kanton) eine unterschiedliche<br />

Dauer der <strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurse besteht. In diesem Fall ist es am besten, Sie kontaktieren die in Ihrer Region<br />

zuständige <strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurskommission.<br />

<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurse (EK) für Drucktechnologen im zweiten <strong>Lehrjahr</strong><br />

Dauer und Zeitpunkt der <strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurse: Die Kurse 1 dauern insgesamt 2 Wochen.<br />

Kurs 2: 1 Woche im 1. oder <strong>2.</strong> <strong>Lehrjahr</strong><br />

Kurs 3: 1 Woche im <strong>2.</strong> oder 3. <strong>Lehrjahr</strong><br />

Kurs 2: Grundeinstellungen<br />

Alle Arbeiten werden an einer Druckmaschine und/oder mit Hilfe eines Simulationsprogramms ausgeführt.<br />

– Farb-, Feucht- und Druckwerk einstellen<br />

– Druckvoreinstellungen ausführen<br />

– Sicherheitsvorke<strong>hrung</strong>en anwenden<br />

– Druckmaschine pflegen und warten<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

1 Ein Kurs dauert in der Regel 3 bis 4 Tage. Ein Kurstag dauert in der Regel 8 Stunden. Der letzte Kurs muss<br />

vor dem letzten Semester der Lehrzeit durchgeführt werden.<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Kurs 3: Qualitätssteuerung<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

– Druckkennlinie erstellen und beurteilen<br />

– Apparate und Geräte für die Qualitätssteuerung bedienen<br />

– Druckprodukte visuell und messtechnisch kontrollieren<br />

Die Kurse finden regional statt und haben demzufolge keinen festen Terminplan. Sie werden jeweils von der<br />

<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong>skurskommission direkt an die Kurse eingeladen.<br />

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<strong>Einf</strong>ü<strong>hrung</strong><br />

Notizen:<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

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Checkliste<br />

CHECKLISTE FÜR DIE LEHRLINGE (AUSBILDUNGSPLAN)<br />

<strong>2.</strong> LEHRJAHR<br />

Allgemeines Richtziel<br />

– Praktische Erfa<strong>hrung</strong>en sammeln mit Arbeiten im Ein- und Zweifarbenbereich.<br />

– Erweitern des Wartungsplanes anhand der betriebsinternen Installationen.<br />

– <strong>Einf</strong>ache Arbeiten selbstständig einrichten und drucken.<br />

Richtziele für den Arbeitsplatz<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Richtziel Noch offen Erledigt am<br />

Material zur Reinigung der Walzen, Gummitücher und Zylinder fachund<br />

umweltgerecht anwenden.<br />

Allgemeine Wartungsarbeiten nach Maschinenhandbuch unter Anleitung<br />

ausführen.<br />

Wechseln der Gummitücher an der Druckmaschine unter Anleitung<br />

ausführen und Flächenabzüge erstellen.<br />

Einstellen der Farbwalzen nach den Vorgaben des Maschinenhandbuches<br />

unter Anleitung.<br />

Werkzeuge, Hilfsmittel und Material für den Druckprozess kennen und<br />

entsprechend dem Auftrag bereitstellen.<br />

Auf zweckmässige Bekleidung achten und entsprechend der Arbeit die<br />

richtigen Hilfsmittel im Bereich der Ergonomie beachten. Gehörschutz<br />

und entsprechende Schuhe (Sicherheitsschuhe).<br />

Die eingesetzten Materialien wirtschaftlich anwenden und entsprechend<br />

der gesetzlichen Grundlagen entsorgen.<br />

Maschinendaten anhand der Beurteilungsbogen erfassen und im<br />

Arbeitsbuch ablegen (nur bei Maschinenwechsel nach dem ersten<br />

<strong>Lehrjahr</strong>).<br />

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Checkliste<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Richtziele in der Druckformenherstellung<br />

<strong>Einf</strong>ache Montagearbeiten unter Anleitung ausführen:<br />

a) manuell mit Filmmontage und Plattenkopie<br />

b) elektronisch mit CTF/CTP<br />

Richtziel Noch offen Erledigt am<br />

Das Verwenden der Kontrollmittel sowie der diversen Zeichen (Falz-<br />

Schnitt-, Pass-, Anlage-, Farbzeichen usw.) auf den jeweiligen Auftrag<br />

bezogen einsetzen.<br />

Arbeitsergebnis mit einem Kontrollplott oder einer Blaupause prüfen und<br />

beurteilen und bei Abweichungen Korrekturen ausführen.<br />

Kontrolle der Platten mit dem im Betrieb zur Verfügung stehenden Mittel<br />

anhand der Aufgabe Plattenkontrolle.<br />

Erkenntnisse aus dem Zusammenhang von Arbeitsabläufen, Datenflüssen<br />

und Schnittstellen für die eigene Arbeitsorganisation kennen und im<br />

Arbeitsprozess anwenden.<br />

<strong>Einf</strong>ache Ausschussschemen (analog oder digital) unter Anleitung<br />

anwenden und für den eigenen Druckbereich einsetzen.<br />

Korrekturen auf die Druckform bezogen auf den Stand ausführen.<br />

Richtziele für das Einrichten der Maschine<br />

Richtziel Noch offen Erledigt am<br />

Auftragsbeschrieb/Zuschuss/Vorschriften erläutern und mit entsprechenden<br />

Arbeiten anwenden.<br />

Anweisung im Maschinenbuch beachten und unter Anleitung die<br />

Maschine laufen lassen und abstellen; entsprechenden Rapport für das<br />

Arbeitsbuch erstellen.<br />

Die verschieden Kontrollelemente für den Druckbereich messen und<br />

auswerten (Densitometer).<br />

Drucke ausmessen und visuell beurteilen, dokumentieren. Die Daten<br />

gemäss den betrieblichen Werten kontrollieren.<br />

<strong>Einf</strong>ache zweifarbige Arbeit einrichten und den Passer entsprechend der<br />

Arbeit ausrichten.<br />

Messen der verschiedenen Kriterien wie Trapping, Druckzunahme usw.<br />

und aus den Resultaten die entsprechenden Schlüsse ziehen.<br />

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Checkliste<br />

Richtziel Noch offen Erledigt am<br />

Referenzdrucke, Proofvorlagen, Plots und Blaupausen dem<br />

Verwendungszweck entsprechend klassieren und für die Abstimmung<br />

des Druckresultates beim Einrichten beiziehen.<br />

Gedruckte Auflagen für die Weiterverarbeitung kennzeichnen<br />

(Anlagezeichen, Makulatur, Auflagenzahl usw.).<br />

Richtziele für den Druckprozess und den Fortdruck<br />

Lineare Farbfü<strong>hrung</strong> während des Fortdruckes mit dem Densitomer<br />

überprüfen und entsprechende Massnahmen einleiten.<br />

Richtziel Noch offen Erledigt am<br />

Alle Einstellungen für einen störungsfreien und passergenauen Bogenlauf<br />

nach Maschinenhandbuch selbstständig ausführen und entsprechend im<br />

Arbeitsbuch rapportieren.<br />

Die richtigen Massnahmen treffen für einen schmier-, markier- und<br />

kratzerfreien Auflagendruck.<br />

Druckprozess kontrollieren und entsprechend optimieren<br />

(Wasserfü<strong>hrung</strong>).<br />

Störungen des Prozessablaufes erkennen und korrigierend in den Prozess<br />

eingreifen.<br />

Drucke visuell vergleichen und die Qualität mit den Vorgesetzten<br />

besprechen sowie für das Arbeitsbuch rapportieren.<br />

Richtziele für die Weiterverarbeitung<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Richtziel Noch offen Erledigt am<br />

Verarbeitungsmöglichkeiten des Druckgutes kennen lernen, eine einfache<br />

Arbeit schneiden, falzen und ausrüsten.<br />

Unter Anleitung einfache Präge-, Stanz- oder Rillarbeiten an der OHZ<br />

oder am Tiegel ausführen (abhängig von der Betriebsstruktur).<br />

Die Halbfabrikate für die Weiterverarbeitung material- und transportgerecht<br />

lagern.<br />

Kontrollmittel für die Weiterverarbeitung richtig erklären<br />

(Eck-, Falz-, Mitten- und Schneidzeichen usw.).<br />

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<strong>VSD</strong>-Praxisleitfaden für die Ausbildung von Drucktechnologen/-innen<br />

Checkliste<br />

Richtziele für das Material<br />

Arbeitsplatz Druckformenherstellung Einrichten Druckprozess/Fortdruck Weiterverarbeitung Material<br />

Richtziel Noch offen Erledigt am<br />

Unterscheiden der Bedruckstoffe nach Erkennungsmerkmalen,<br />

Einsatzmöglichkeiten, spezieller Behandlung vor und nach dem Druck,<br />

klimatischen <strong>Einf</strong>lüssen, Lagerung usw.<br />

Prüfen der verschiedenen Bedruckstoffe auf Kriterien wie Laufrichtung,<br />

Rupffestigkeit, Feutigkeit, pH-Wert, Ober- und Unterseite, Volumen,<br />

Gewicht.<br />

Druckhilfsmittel und Farbzusätze erklären und ihren Einsatz anhand von<br />

praktischen Druckbeispielen aufzeigen (Aufgabe im Praxisleitfaden).<br />

Die Wirkung von Trockenstoffen in der Farbe und im Feuchtwasser<br />

erklären.<br />

Vorgehensweise beim Mischen von Farben an Beispielen erstellen<br />

(Aufgabe im Praxisleitfaden).<br />

Den Einsatz der verschiedenen Pudersorten und Körnungen je nach<br />

Wahl des Papiers erläutern (Aufgabe im Praxisleitfaden).<br />

pH-Wert und Alkoholgehalt des Feuchtwassers messen und anpassen.<br />

Ursachen von Fehleinstellungen dokumentieren .<br />

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