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# Mit Erstsemester_innen Spezial # LiSAs - kritisches O ...

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TantePaul Gremienarbeit - ein Erfahrungsbericht 05<br />

Werden Studis in Gremien<br />

ernst genommen?<br />

TantePaul bekam von einem ehemaligen Aktiven des StugA Digitale Medien einen Bericht über seine<br />

Erfahrung in und mit universitären Gremien zugeschickt. Wir drucken diesen hier nun gern für euch<br />

ab:<br />

Um diese Frage zu beantworten muss ich<br />

wohl etwas weiter ausholen. Als ich 2007<br />

anfing im Studiengang digitale Medien<br />

auf einen Bachelor hinzustudieren gab es<br />

gar keine Studis in unseren Gremien. Das<br />

hat den einfachen Grund, dass wir keinen<br />

StugA hatten und auch sonst niemanden<br />

in der Studierendenschaft der digitalen<br />

Medien, der/die sich über ein EsO Mentorenprogramm<br />

hinaus engagiert hätte. Im<br />

studentischen Alltag hat diese Funktionen<br />

der StugA Informatik mit übernommen. Als<br />

ich mit 2 <strong>Mit</strong>studierenden den Entschluss<br />

fasste, einen StugA digitale Medien zu<br />

gründen erfuhr ich, dass wir nicht die ersten<br />

waren. In den ca 7 Jahren, die es den<br />

Studiengang zu diesem Zeitpunkt gab, hatten<br />

sich bereits mehrere Stugen gebildet<br />

und waren wieder im Sande verlaufen. Damals<br />

glaubte ich an fehlendes Engagement<br />

oder Fehlplanung.<br />

<strong>Mit</strong> sehr lobenswerter Hilfe aus dem StugA<br />

Informatik war die Gründung dann relativ<br />

schnell erledigt und die Gremien unter den<br />

Gründungsmitgliedern verteilt. Danach politisierten<br />

wir im Studiengang mit, wurden<br />

zu Meinungen und Vorschlägen befragt<br />

und nahmen sogar konstruktiv an langen<br />

Sitzungen zur langfristigen Planung des<br />

Studiengang Teil. Alles war toll. Das erste<br />

Studienjahr war dann auch schneller<br />

um, als man dachte und unsere erste EsO<br />

stand an. Da haben wir auch in der Tat eine<br />

ebenfalls anfangs 3 Mann (bzw. ebenfalls<br />

2 Mann und eine Frau) starke Nachwuchstruppe<br />

rekrutiert. Der StugA schien auf<br />

Erfolgskurs. Im Laufe des Semesters kam<br />

noch ein Nachzügler dazu. Damit waren<br />

wir auf rekordverdächtige 7 <strong>Mit</strong>glieder angewachsen.<br />

Nach einiger Zeit jedoch gelangte<br />

der Studiengang dann in politische<br />

Schieflage. Um im folgenden verständlich<br />

zu bleiben, sollte man erwähnen, dass der<br />

Studiengang digitale Medien zu diesem<br />

Zeitpunkt eine Kooperation aus allen 4 öffentlichen<br />

Hochschulen des Landes Bremen<br />

(Uni, HS Bremen, HS Bremerhaven,<br />

Hochschule für Künste) war. Jeder Studi<br />

durfte überall Veranstaltungen besuchen,<br />

ohne nennenswerte Hürden, und mit Ausnahme<br />

der HSBler musste sogar jeder zwischendurch<br />

an die HfK. Die meisten Studis<br />

liebten dieses Konzept. Leider sah das der<br />

Lehrkörper anders. Einigen Lehrenden der<br />

Uni und der HfK schien die Lehrqualität sowie<br />

die Inhalte der Fachhochschulen nicht<br />

recht zu sein und einen großartigen Mehrwert<br />

schienen einige auch nicht in der vierteiligen<br />

Kooperation zu sehen; wohl aber<br />

einen deutlichen Mehraufwand. Die angestrebte<br />

Lösung: Zweiteilige Kooperation<br />

ohne die FHs. Frist um Frist für die mittel-<br />

bis langfristige Planung des Studiengangs<br />

verstrich, ohne dass die gemeinsame Kommission<br />

Digitale Medien (das gemeinsam<br />

beschließende Gremium des Studiengangs<br />

insgesamt an allen vier Hochschulen) eine<br />

klare Stellung beziehen wollte. Die einen<br />

hatten nichts zu melden und die anderen<br />

meinten, sie bräuchten sich nicht schriftlich<br />

oder auch nur mündlich klar zu äußern.<br />

Wir veranstalteten eine Unterschriftensammlung,<br />

eine Vollversammlung speziell<br />

zu dem Thema, an der auch ein guter Teil<br />

des politisch aktiven Lehrkörpers teilnahm,<br />

machten Umfragen in der Studierendenschaft<br />

und so weiter und sahen bald: Die<br />

Studis wollten einen Vierer-Studiengang.<br />

Diese ganze Diskussion wurde dann unter<br />

anderem durch unser Engagement öffentlich,<br />

doch leider schienen die Fronten nach<br />

wenigen Monaten endgültig verhärtet. Die<br />

einen können nicht ohne die anderen und<br />

die anderen wollen nicht mit den einen und<br />

keiner sah Potential, einen Kompromiss zu<br />

finden.<br />

<strong>Mit</strong> diesen Informationen im Rücken baten<br />

wir die GK (gemeinsame Kommission)<br />

wieder um eine klare Stellungnahme und<br />

letztlich kam es zu einer erzwungenen<br />

Kampfabstimmung, welche wir tatsächlich<br />

mit einer Stimme Vorsprung gewannen,<br />

obwohl an dem Tag mehrere unserer<br />

stimmberechtigten Unterstützer gar nicht<br />

anwesend waren. Und das Ende vom Lied?<br />

Die GK formulierte eine Stellungnahme an<br />

die LRK, deren Anfrage nach einer solchen<br />

wir als Hebel für die Abstimmung genutzt<br />

hatten, in der sinngemäß stand, dass 'die<br />

GK durch mit knapper Mehrheit für die<br />

Kooperation gelaufene Abstimmung sowie<br />

die vorherige gespaltene Diskussion<br />

einen klaren Dissens belegt, auf dem sich<br />

keine Kooperation aufbauen lässt und die<br />

Aufspaltung umgesetzt. Seit dem ist ein<br />

weiteres Jahr vergangen, nachdem in dem<br />

politischen Chaos immerhin noch ein Studi<br />

rekrutiert werden konnte und ein Master<br />

Senior Student dazu kam sind wir letztes<br />

Jahr leer ausgegangen und für die jetzt<br />

bevorstehende EsO sehe ich auch nicht<br />

viel Hoffnung. Nach der Abstimmung war<br />

unsere Meinung ganz nebenbei bemerkt<br />

auch nicht mehr so gefragt wie zuvor, auch<br />

wenn wir offiziell in den Kleinrunden, die<br />

die Zukunft der zweier Kooperation planen<br />

sollten, willkommen waren; umgesetzt<br />

wurde nur, was den Lehrenden in den Kram<br />

passte. Die GK hat nun auch soweit mir bekannt<br />

ist bald ein Jahr nicht mehr getagt<br />

- der festgesetzte Rhythmus beträgt 2-3<br />

Monate. Ich glaube, ich weiß jetzt, warum<br />

in den Jahren vor uns augenscheinlich kein<br />

StugA den Generationswechsel erlebt hatte.<br />

Aber eventuell kommt ja nach uns ein<br />

neuer. Jetzt werden unsere DMler aber<br />

erst mal Stück für Stück wieder dem StugA<br />

Informatik übergeben, der sie auch vor<br />

uns betreut hatte, bis der Kreis von neuem<br />

beginnt und neue, engagierte Studis unser<br />

Zepter übernehmen um für einen studierenswerteren<br />

Studiengang zu kämpfen.<br />

Zum Abschluss möchte ich noch darauf<br />

hinweisen, dass es sich hier um meine persönliche<br />

Meinung und Wahrnehmung handelt<br />

und nicht um die, des StugA, welche in<br />

Teilen deutlich von der meinen abweichen<br />

kann.<br />

Marc Modrow, Gründungsmitglied des<br />

StugA digitale Medien.

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