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# Mit Erstsemester_innen Spezial # LiSAs - kritisches O ...

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TantePaul Kurzgefasst 03<br />

Kurzgefasst.<br />

Bewerbungsansturm auf die Bremer Uni<br />

<strong>Mit</strong> den ersten doppelten Abiturjahrgängen<br />

aus Niedersachsen und andern G8-<br />

Bundesländern, sowie dem Wegfall des<br />

Wehr- und Zivildienstes summierten sich<br />

die Bewerber_<strong>innen</strong>zahlen allein von der<br />

Uni Bremen dieses Jahr auf rund 32.000, bei<br />

4.000 zur Verfügung stehenden Plätzen.<br />

Nach Angaben der taz gab es ca. 52.000<br />

Bewerber_<strong>innen</strong> auf nur 7.400 Plätze in<br />

ganz Bremen. Im Umkehrschluss heißt<br />

das, dass lediglich jede_r 7. Bewerber_in<br />

einen Studienplatz bekam! In Folge dessen<br />

sahen sich viele Studiengänge gezwungen<br />

einen NC einzuführen, um dem zu erwartenden<br />

Ansturm gerecht zu werden. Dabei<br />

stellt sich allerdings die Frage, warum<br />

auf Länderebene nicht schon im Vorfeld<br />

reagiert wurde, denn laut Pressestelle der<br />

Universität Bremen bewegt sich diese mit<br />

den 4.000 zur Verfügung gestellten Studienplätzen<br />

an der Kapazitätsgrenze. Auch<br />

aus dem CDU-regierten Niedersachsen<br />

hätte Unterstützung eingefordert werden<br />

können, immerhin kommen 38% der Bewerber_<strong>innen</strong><br />

von dort, im Vergleich dazu<br />

aus Bremen lediglich 10%. Für die heutigen<br />

und zukünftigen Studierenden wird dieser<br />

Mangel an Finanzierung zur Folge haben,<br />

dass sie sich auf noch mehr Wettbewerb<br />

und Konkurrenzdruck an der Uni oder<br />

Hochschule vorbereiten müssen, wenn sie<br />

nicht schon vom Turbo-AbiAbitur erdrückt<br />

wurden.<br />

Rektor_<strong>innen</strong>wahl - alle (5) Jahre wieder<br />

...ist es soweit: die Wahl eines neuen Uni-<br />

Oberhauptes steht vor der Tür. Am 16.<br />

November sollen die zwei Kandidat_<strong>innen</strong>,<br />

zwischen denen es dann zu wählen geht,<br />

im Akademischen Senat (AS) vorgestellt<br />

werden. Die Sitzungen des AS sind öffentlich,<br />

sodass jede_r Interessierte_r dort<br />

auftauchen und sich einen ersten Eindruck<br />

verschaffen kann. Dank dem hochumjubelten<br />

parlamentarischen Demokratiesystem<br />

dürfen jedoch nur noch die 22 <strong>Mit</strong>glieder<br />

des AS wählen. Doch wie so oft bei Wahlen<br />

geht es letztendlich auch nur darum, das<br />

kleinere Übel zu wählen. Schließlich heißt<br />

Rektor sein, das Unternehmen Universität<br />

zu führen und da ist nunmal Geld und<br />

Reputation wichtiger als Bedürfnisse und<br />

Wünsche von Studierenden.<br />

Planungsprobleme für die O-Woche<br />

Bei der O-Wochenplanung wurden die Stu-<br />

gen in diesem Jahr nicht, wie in der Vergangenheit,<br />

eingebunden. Stattdessen verlegte<br />

das Dezernat 6 den Tag für Infostände<br />

der Stugen von Montag auf Donnerstag,<br />

ohne dies vorher abzusprechen (was einmal<br />

wieder zeigt, wie die Univerwaltung<br />

mit Studis umgeht). So kam es zu Verwirrung<br />

und Planungsschwierigkeiten. Aufgrund<br />

von Protesten hat es ein klärendes<br />

Gespräch dazu gegeben, welches nunmehr<br />

beide Termine für Infostände offen lässt.<br />

„Her mit der Kohle“<br />

Wie TantePaul erfuhr, hat der neue AStA<br />

Schwierigkeiten gehabt, die Löhne an die<br />

rund 40 AStA Angestellten auszuzahlen.<br />

Dies betrifft die Monate Juli und August.<br />

Erst auf Nachfrage der Angestellten reagierte<br />

der Vorstand. Bis dahin hatte er<br />

es nicht nötig, sich für das Ausbleiben<br />

der Kohle zu rechtfertigen. Ob das auch<br />

was damit zu tun hat, dass die 2. Vorsitzende,<br />

die schon in Ihrer Abwesenheit gewählt<br />

wurde, sich seitdem kaum auf der<br />

AStA-Etage hat blicken lassen, oder ob es<br />

stimmt, dass die Bremer Landesbank über<br />

2 Monate Probleme mit der Automatisierung<br />

der Überweisung hatte, bleibt erst<br />

einmal spekulativ.<br />

Exzellentes Exzellenzgelaber<br />

Im August ließ die Uni verlauten, dass sie<br />

nun offiziell ihren Antrag für die nächste<br />

Runde der Exzellenzinitiative eingereicht<br />

hat. Unter dem nichtssagenden Titel „Ambitioniert<br />

und agil“ sieht sich die Uni in ihrer<br />

Zukunft als aufsteigende Forschungsuni,<br />

die „junge Spitzenwissenschaftler<strong>innen</strong><br />

und -wissenschaftler aus aller Welt (...)<br />

an der Uni Bremen einen Ort für ihre Forschungen“<br />

zur Verfügung stellen will und<br />

eine systematische Unterstützung der<br />

Karriereentwicklungen garantiert. Die Uni<br />

als „Campus für junge Talente“ zeichnet<br />

ein Bild der Zukunft ab, welches passend<br />

zu der Aussage des Rektors ist, dass ein<br />

Universität in der heutigen Zeit sich auch<br />

überlegen müsse, wie sie ohne Studierende<br />

auskommen kann. Wir sind auf dem allerbesten<br />

Weg dahin.<br />

Bullerei auf der Praxisbörse II<br />

Wie Tante Paul schon in der Ausgabe Nr. 3<br />

berichtet hat, wurde dieses Jahr die umstrittene<br />

Praxisbörse vor Ort von unserem<br />

„Freund und Helfer“ begleitet. Laut Anfrage<br />

im AS hatte „das Rektorat die Polizei über<br />

die Durchführung der Veranstaltung informiert<br />

und gebeten, diese in ihre Einsatzüberlegungen<br />

mit einzubeziehen“. Dies begründet<br />

die Unileitung damit, dass es „bei<br />

vormaligen Praxisbörsen“ zu „Übergriffen<br />

auf Aussteller und ihre Stände“ kam. Die<br />

Praxisbörse versucht seit 1994 einen „Personaltransfer<br />

zwischen Wissenschaft und<br />

Wirtschaft“ herzustellen, und leistet somit<br />

konkret ihren Teil zur Ökonomisierung der<br />

Uni, indem sie Unternehmen Raum an der<br />

Uni bietet, sich zu präsentieren. Die vergangenen<br />

Proteste richteten sich z.B. gegen<br />

die Teilnahme von Rüstungskonzernen<br />

(u.A. Farbliche Markierung des EADS-Standes);<br />

dass Proteste nun präventiv und mithilfe<br />

der Staatsgewalt verhindert werden<br />

sollen, ist allerdings neu, markiert aber den<br />

Kurs der Unileitung: „von oben herab“ anstatt<br />

offen zu diskutieren, wer diese Börse<br />

überhaupt will.<br />

Nächster Schritt zur Elite: Vergabe der-<br />

Deutschlandstipendien<br />

<strong>Mit</strong> dem Beginn des Wintersemester<br />

vergibt die Uni erstmalig sogenannte<br />

Deutschlandstipendien im Rahmen des<br />

von der schwarz-gelben Bundesregierung<br />

beschlossenen Nationalen Stipendienprogramms.<br />

Das auf monatlich 300 € dotierte<br />

und durchweg leistungsorientierte Stipendium<br />

wird zu je 50% vom Bund und aus privater<br />

Hand, sprich aus Unternehmen, Stiftungen,<br />

Vereine und Privatpersonen mit<br />

wirtschaftlichen Interessen finanziert. Das<br />

Deutschlandstipendium an der Bremer Uni<br />

unterstützen unter anderem etablierte<br />

Banken, wie die Bremer Landesbank und<br />

die Sparkasse, der Förderverein des Industrieclubs<br />

Bremen e.V., die Handelskammer<br />

Bremen, sowie die Stiftung des Unternehmen<br />

Kieserling, welches mitunter dick<br />

im Geschäft mit Atomtransporten durch<br />

Bremen ist. Sogar Wilfried Müller, der Rektor<br />

der Uni Bremen ist mit von der Partie.<br />

Bis jetzt sind es etwa 40 Akteur_<strong>innen</strong> aus<br />

Industrie und Wirtschaft, die an ganze 76<br />

von 18000 Studis ein Stipendien verteilen.<br />

Das „Elitestipendium“ wird unabhängig<br />

vom Einkommen vergeben. Schlappe 0,45%<br />

der Studis in ganz Deutschland erhalten<br />

diese Finanzspritze. Dieser neu eingeführte<br />

Obolus für die besonders Tüchtigen<br />

verstärkt das Leistungsprinzip weiter und<br />

bläst dem steigenden Konkurrenzkampf<br />

schon unter Studierende und der Individualisierung<br />

zusätzlich Wind in die Segel. Wie

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