# Mit Erstsemester_innen Spezial # LiSAs - kritisches O ...

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02 Kurzmeldungen Inhalt Kurzmeldungen ......................................... 3 Werden Studis in Gremien ernst genommen? ............................................... 5 Die Buchte - unser Haus! ........................ 6 Alles muss mensch selber machen! ...... 7 Das Uni-ABC .............................................. 9 Kritische Orientierungs-Woche von LiSA. .................................................. 13 Von der Kaderschmiede zum Standortfaktor ........................................ 16 Ein Verbrecher tritt zurück ....................20 Leserbrief .................................................23 Termine.....................................................24 Wer ist eigentlich Editorial Moin! Und willkommen zurück in der Vorlesungszeit – mittlerweile mit der 4. Ausgabe der TantePaul, wir haben´s ins nächste Semester geschafft! Und das beginnt gleich mit einem riesigen Ersti-Ansturm: Allein im Bundesland Bremen gab es 52.000 Bewerber_innen auf insgesamt 7.000 Studiplätze. Es dürfen sich also diejenigen glücklich schätzen, die direkt oder über Los einen Platz bekommen haben. Trotzdem will TantePaul Studiplätze für Alle! In dieser TantePaul Ausgabe gibt es ein Erstsemester_innen-Spezial: Viele Infos, etwas zur Uni-Geschichte und das O-Wochenprogramm von LiSA, d.h. jede Menge interessante Veranstaltungen (nicht nur) für Erstis. Eine Vorschau aufs Semester zeigt, dass einiges Spannendes ansteht: Die Uni feiert ihr 40. Jubiläum, wozu es auch Veranstaltungen geben wird, welche die Uni-Geschichte kritisch beleuchten werden; demnächst wird im AS der_die neue König_in Rektor_in gewählt; und nach dem Sommerloch stehen jede Menge Termine im Kalender an. TantePaul freut sich immer über zugeschickte Beiträge (tantepaul@ allesfueralle.org), dieses Mal z.B. über den „Guttenberg-Text“ der Jungen Linken (wir haben's nicht geschafft, ihn eher abzudrucken, sorry!) und hofft, das eine oder andere neue Gesicht beim nächsten offenen Redaktions-Treffen zu sehen (jeden 1. Montag im Monat, bei Interesse schickt einfach ne Mail). Dann ran an's lesen! Paul? Wir sehen TantePaul als Versuch, das schreckliche Grau der Bremer Uni ein wenig zu durchbrechen und ein wenig Farbe in den Uni- Alltag zu bringen. Farbe? Mit einem Schwarz-Weiß-Druck? Wir möchten mit dieser Zeitung das Farb- spektrum jenseits von Zementgrau und Perldunkelgrau erreichen, indem wir selb- storganisiert, unkommerziell, unabhängig ein Medium ins Leben rufen, indem eine Kri- tik an Bestehendem möglich ist. Wir wollen weder unseren Lebenslauf erweitern, noch die Position irgendeiner Institution oder Partei einnehmen. Abgesehen davon haben wir in dieser Zeitung keinen Platz für Sexismus, Rassismus oder andere Arten der Diskriminierung. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stellt sich für den ein oder anderen Menschen die Frage, warum denn nun alles so grau ist an dieser Uni. Solange sich die Uni zu einer wirtschaft- streuen Ausbildungsmaschine entwickelt, in der freie und kritische Bildung nicht einmal mehr Anspruch sein soll, helfen auch keine farbigen MZH-Anbauten, Farben in den Uni-Alltag zu bringen. Auch die „liebevoll“ gestalteten Werbebanner der Hochschul- werbung auf dem Campus machen die Uni nicht bunter. Im Gegenteil. P.S.: Das bearbeitete Titelbild „golden gated city“ stammt im Original von Eric Drooker. Ansonsten viel Text, wenig Bild. Kontakt tantepaul@allesfueralle.org http://tantepaul.blogsport.de/ Herausgeber_innen Offene TantePaul Redaktion (momentan einige Menschen von LiSA, Aktive der HS Bremen und Einzelpersonen) - trifft sich jeden 1. Montag im Monat, siehe Kontakt Auflage circa 2000 Stück TantePaul Personen, die... ...diese Zeitung verteilen sind nicht verantwortlich für deren Inhalt. Eigentumsvorbehalt Nach diesem Eigentumsvorbehalt ist diese Zeitung solange Eigentum des_ der Absender_in, bis sie den Gefangenen ausgehändigt worden ist. „Zur-Habe-Nahme“ ist keine Aushändigung im Sinne des Vorbehalts. Wird die Zeitung den Gefangenen nicht persönlich ausgehändigt, ist sie der_dem Absender_in mit dem Grund der Nichtaushändigung zurückzuschicken.
TantePaul Kurzgefasst 03 Kurzgefasst. Bewerbungsansturm auf die Bremer Uni Mit den ersten doppelten Abiturjahrgängen aus Niedersachsen und andern G8- Bundesländern, sowie dem Wegfall des Wehr- und Zivildienstes summierten sich die Bewerber_innenzahlen allein von der Uni Bremen dieses Jahr auf rund 32.000, bei 4.000 zur Verfügung stehenden Plätzen. Nach Angaben der taz gab es ca. 52.000 Bewerber_innen auf nur 7.400 Plätze in ganz Bremen. Im Umkehrschluss heißt das, dass lediglich jede_r 7. Bewerber_in einen Studienplatz bekam! In Folge dessen sahen sich viele Studiengänge gezwungen einen NC einzuführen, um dem zu erwartenden Ansturm gerecht zu werden. Dabei stellt sich allerdings die Frage, warum auf Länderebene nicht schon im Vorfeld reagiert wurde, denn laut Pressestelle der Universität Bremen bewegt sich diese mit den 4.000 zur Verfügung gestellten Studienplätzen an der Kapazitätsgrenze. Auch aus dem CDU-regierten Niedersachsen hätte Unterstützung eingefordert werden können, immerhin kommen 38% der Bewerber_innen von dort, im Vergleich dazu aus Bremen lediglich 10%. Für die heutigen und zukünftigen Studierenden wird dieser Mangel an Finanzierung zur Folge haben, dass sie sich auf noch mehr Wettbewerb und Konkurrenzdruck an der Uni oder Hochschule vorbereiten müssen, wenn sie nicht schon vom Turbo-AbiAbitur erdrückt wurden. Rektor_innenwahl - alle (5) Jahre wieder ...ist es soweit: die Wahl eines neuen Uni- Oberhauptes steht vor der Tür. Am 16. November sollen die zwei Kandidat_innen, zwischen denen es dann zu wählen geht, im Akademischen Senat (AS) vorgestellt werden. Die Sitzungen des AS sind öffentlich, sodass jede_r Interessierte_r dort auftauchen und sich einen ersten Eindruck verschaffen kann. Dank dem hochumjubelten parlamentarischen Demokratiesystem dürfen jedoch nur noch die 22 Mitglieder des AS wählen. Doch wie so oft bei Wahlen geht es letztendlich auch nur darum, das kleinere Übel zu wählen. Schließlich heißt Rektor sein, das Unternehmen Universität zu führen und da ist nunmal Geld und Reputation wichtiger als Bedürfnisse und Wünsche von Studierenden. Planungsprobleme für die O-Woche Bei der O-Wochenplanung wurden die Stu- gen in diesem Jahr nicht, wie in der Vergangenheit, eingebunden. Stattdessen verlegte das Dezernat 6 den Tag für Infostände der Stugen von Montag auf Donnerstag, ohne dies vorher abzusprechen (was einmal wieder zeigt, wie die Univerwaltung mit Studis umgeht). So kam es zu Verwirrung und Planungsschwierigkeiten. Aufgrund von Protesten hat es ein klärendes Gespräch dazu gegeben, welches nunmehr beide Termine für Infostände offen lässt. „Her mit der Kohle“ Wie TantePaul erfuhr, hat der neue AStA Schwierigkeiten gehabt, die Löhne an die rund 40 AStA Angestellten auszuzahlen. Dies betrifft die Monate Juli und August. Erst auf Nachfrage der Angestellten reagierte der Vorstand. Bis dahin hatte er es nicht nötig, sich für das Ausbleiben der Kohle zu rechtfertigen. Ob das auch was damit zu tun hat, dass die 2. Vorsitzende, die schon in Ihrer Abwesenheit gewählt wurde, sich seitdem kaum auf der AStA-Etage hat blicken lassen, oder ob es stimmt, dass die Bremer Landesbank über 2 Monate Probleme mit der Automatisierung der Überweisung hatte, bleibt erst einmal spekulativ. Exzellentes Exzellenzgelaber Im August ließ die Uni verlauten, dass sie nun offiziell ihren Antrag für die nächste Runde der Exzellenzinitiative eingereicht hat. Unter dem nichtssagenden Titel „Ambitioniert und agil“ sieht sich die Uni in ihrer Zukunft als aufsteigende Forschungsuni, die „junge Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus aller Welt (...) an der Uni Bremen einen Ort für ihre Forschungen“ zur Verfügung stellen will und eine systematische Unterstützung der Karriereentwicklungen garantiert. Die Uni als „Campus für junge Talente“ zeichnet ein Bild der Zukunft ab, welches passend zu der Aussage des Rektors ist, dass ein Universität in der heutigen Zeit sich auch überlegen müsse, wie sie ohne Studierende auskommen kann. Wir sind auf dem allerbesten Weg dahin. Bullerei auf der Praxisbörse II Wie Tante Paul schon in der Ausgabe Nr. 3 berichtet hat, wurde dieses Jahr die umstrittene Praxisbörse vor Ort von unserem „Freund und Helfer“ begleitet. Laut Anfrage im AS hatte „das Rektorat die Polizei über die Durchführung der Veranstaltung informiert und gebeten, diese in ihre Einsatzüberlegungen mit einzubeziehen“. Dies begründet die Unileitung damit, dass es „bei vormaligen Praxisbörsen“ zu „Übergriffen auf Aussteller und ihre Stände“ kam. Die Praxisbörse versucht seit 1994 einen „Personaltransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“ herzustellen, und leistet somit konkret ihren Teil zur Ökonomisierung der Uni, indem sie Unternehmen Raum an der Uni bietet, sich zu präsentieren. Die vergangenen Proteste richteten sich z.B. gegen die Teilnahme von Rüstungskonzernen (u.A. Farbliche Markierung des EADS-Standes); dass Proteste nun präventiv und mithilfe der Staatsgewalt verhindert werden sollen, ist allerdings neu, markiert aber den Kurs der Unileitung: „von oben herab“ anstatt offen zu diskutieren, wer diese Börse überhaupt will. Nächster Schritt zur Elite: Vergabe der- Deutschlandstipendien Mit dem Beginn des Wintersemester vergibt die Uni erstmalig sogenannte Deutschlandstipendien im Rahmen des von der schwarz-gelben Bundesregierung beschlossenen Nationalen Stipendienprogramms. Das auf monatlich 300 € dotierte und durchweg leistungsorientierte Stipendium wird zu je 50% vom Bund und aus privater Hand, sprich aus Unternehmen, Stiftungen, Vereine und Privatpersonen mit wirtschaftlichen Interessen finanziert. Das Deutschlandstipendium an der Bremer Uni unterstützen unter anderem etablierte Banken, wie die Bremer Landesbank und die Sparkasse, der Förderverein des Industrieclubs Bremen e.V., die Handelskammer Bremen, sowie die Stiftung des Unternehmen Kieserling, welches mitunter dick im Geschäft mit Atomtransporten durch Bremen ist. Sogar Wilfried Müller, der Rektor der Uni Bremen ist mit von der Partie. Bis jetzt sind es etwa 40 Akteur_innen aus Industrie und Wirtschaft, die an ganze 76 von 18000 Studis ein Stipendien verteilen. Das „Elitestipendium“ wird unabhängig vom Einkommen vergeben. Schlappe 0,45% der Studis in ganz Deutschland erhalten diese Finanzspritze. Dieser neu eingeführte Obolus für die besonders Tüchtigen verstärkt das Leistungsprinzip weiter und bläst dem steigenden Konkurrenzkampf schon unter Studierende und der Individualisierung zusätzlich Wind in die Segel. Wie
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