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Tipps+Tricks für die Abschlussprüfung - Matheverlag

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Tipps und Tricks <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Abschlussprüfung</strong><br />

Mathematik<br />

Mathematik-Verlag


Vorwort:<br />

Sehr geehrte Schülerinnen und Schüler,<br />

<strong>die</strong> folgenden Kapitel möchten Ihnen wertvolle Tipps und Tricks vermitteln, um <strong>die</strong><br />

Prüfungsaufgaben in Mathematik möglichst erfolgreich bearbeiten zu können.<br />

Jedes Kapitel beginnt mit den wichtigsten Regeln und Kenntnissen zum jeweiligen Thema.<br />

Diese Regeln und Kenntnisse sollten Sie unbedingt „drauf haben“. Die dabei erwähnten<br />

Formeln können Sie selbstverständlich auch in der Formelsammlung nachschlagen; dennoch<br />

ist es hilfreich und zeitsparend, wenn man ein paar Formeln einfach parat hat. Welche<br />

Formeln Sie sich nicht unbedingt merken müssen, ist jeweils durch einen Hinweis<br />

hervorgehoben.<br />

Im Anschluss an <strong>die</strong> Regeln und Kenntnisse wird anhand einer typischen Prüfungsaufgabe<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt ein Lösungsweg vorgestellt. Die einzelnen Schritte sind dabei so<br />

ausführlich beschrieben, dass Sie den Lösungsweg sicher mühelos nachvollziehen können.<br />

Zu Ihrer Orientierung noch ein paar Anmerkungen zu folgenden Symbolen:<br />

Diese Regeln und Kenntnisse sollten Sie sich einprägen.<br />

Die Glühbirne weist auf typische Rechenfehler und Stolperfallen hin,<br />

aber auch auf wertvolle Rechentricks, wie Sie <strong>die</strong>se vermeiden können.<br />

In den durch das Taschenrechner-Symbol gekennzeichneten Kästen<br />

stehen Tipps zum Umgang mit dem Taschenrechner.<br />

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Inhaltsverzeichnis:<br />

1. Algebra<br />

1.1. Gleichungssysteme und ihre Lösung ............................................................... 4<br />

1.2. Quadratische Gleichungen ........................................................................... 6<br />

1.3. Bruchgleichungen ..................................................................................... 7<br />

1.4. Lineare Funktionen ................................................................................... 8<br />

1.5. Quadratische Funktionen ........................................................................... 11<br />

1.6. Der Abstand zweier Punkte ........................................................................ 15<br />

1.7. Tipps <strong>für</strong> Parabelaufgaben ......................................................................... 16<br />

2. Stereometrie<br />

2.1. Kegel und Zylinder .................................................................................. 17<br />

2.2. Kugel und Halbkugel ................................................................................ 19<br />

2.3. Quadratische Pyramide ............................................................................. 20<br />

2.4. Fünfseitige Pyramide ............................................................................... 22<br />

3. Trigonometrie<br />

3.1. Berechnungen in rechtwinkligen Dreiecken ..................................................... 24<br />

3.2. Berechnungen in Trapezen ........................................................................ 26<br />

3.3. Berechnungen in Vielecken ........................................................................ 27<br />

3.4. Rechnen mit Variablen ............................................................................. 30<br />

4. Sachrechnen<br />

4.1. Zinseszins ............................................................................................. 32<br />

4.2. Ratensparen .......................................................................................... 35<br />

4.3. Zinsrechnen .......................................................................................... 37<br />

4.4. Erhöhter und verringerter Grundwert ............................................................ 38<br />

4.5. Prozentrechnen ...................................................................................... 40<br />

5. Wissenstest zu<br />

5. Daten erfassen<br />

5.1. Beschreibung statistischer Daten ................................................................. 42<br />

5.2. Absolute und relative Häufigkeiten ............................................................... 42<br />

5.3. Schwerpunkte von Häufigkeitsverteilungen ..................................................... 43<br />

5.4. Boxplots ............................................................................................... 43<br />

6. Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />

6.1. Zufall und Wahrscheinlichkeit – <strong>die</strong> Laplace Formel ........................................... 44<br />

6.2. Zweistufige Zufallsexperimente, Baumdiagramm und Pfadregel ............................ 45<br />

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Kapitel 1: Algebra - Gleichungssysteme<br />

1. Algebra<br />

1.1. Gleichungssysteme und ihre Lösung:<br />

Zwei oder mehrere Gleichungen, in denen <strong>die</strong> Variablen x und y vorkommen, bilden ein<br />

Gleichungssystem.<br />

Die Lösungsmenge eines solchen Gleichungssystems ist dasjenige Wertepaar (x ; y), <strong>für</strong><br />

das beide Gleichungen erfüllt sind.<br />

Beispiel: Bestimmen Sie <strong>die</strong> Lösungsmenge des Gleichungssystems<br />

Lösung:<br />

2 (y − 2) = 4 (x − 3) (I)<br />

3 (y + 4) = 3 (x + 5) (II)<br />

← Merke<br />

Gleichungssysteme können mit drei verschiedenen Verfahren gelöst werden: dem Additionsverfahren, dem<br />

Gleichsetzungsverfahren und dem Einsetzungsverfahren. Welches Verfahren Sie anwenden, bleibt ihnen<br />

überlassen.<br />

Variante 1: Additionsverfahren<br />

1. Schritt: Umformen der Gleichungen<br />

Zunächst sollte man beide Gleichungen in <strong>die</strong> Form ax + by = c bringen (mit a, b, c ∈ R) und übereinander<br />

schreiben. Im obigen Beispiel erhält man:<br />

Gleichung (I):<br />

2 (y − 2) = 4 (x − 3)<br />

⇔ 2y − 4 = 4x − 12 | −4x + 4<br />

⇔ −4x + 2y = −8<br />

2. Schritt: Multiplikation mit geeigneten Faktoren<br />

Gleichung (II):<br />

3 (y + 4) = 3 (x + 5)<br />

⇔ 3y + 12 = 3x + 15 | −3x − 12<br />

⇔ −3x + 3y = 3<br />

Nun multipliziert man eine bzw. beide Gleichungen mit solchen Faktoren, dass eine Variable in beiden<br />

Gleichungen den gleichen Vorfaktor hat, allerdings mit umgekehrtem Vorzeichen. In unserem Beispiel erreicht<br />

man <strong>die</strong>s, indem man Gleichung (I) mit dem Faktor 3 und <strong>die</strong> Gleichung (II) mit dem Faktor (−4) multipliziert:<br />

(I) − 4x + 2y = −8 | ⋅3<br />

(II) −3x + 3y = 3 | ⋅(−4)<br />

(I) − 12x + 6y = −24<br />

(II) 12x − 12y = −12<br />

3. Schritt: Addition beider Gleichungen<br />

Nun ad<strong>die</strong>rt man beide Gleichungen „von oben nach unten“. Dadurch fällt in der resultierenden Gleichung<br />

eine Variable heraus. In unserem Beispiel ist <strong>die</strong>s <strong>die</strong> x-Variable:<br />

(I) − 12x + 6y = −24<br />

(II) 12x − 12y = −12<br />

(I) + (II) : −6y = −36<br />

Durch Umformen <strong>die</strong>ser Gleichung erhält man den Wert <strong>für</strong> <strong>die</strong> y-Variable: y = 6<br />

4. Schritt: Berechnung der zweiten Variable<br />

Den Wert <strong>für</strong> <strong>die</strong> x-Variable berechnet man, indem man den y-Wert in eine der beiden ursprünglichen<br />

Gleichungen einsetzt und nach x auflöst. Einsetzen von y = 6 in −4x + 2y = −8 ergibt:<br />

− 4x + 2 ⋅ 6 = −8<br />

⇔ −4x + 12 = −8 | −12<br />

⇔ −4x = −20 | : (−4)<br />

⇔ x = 5<br />

Damit lautet <strong>die</strong> Lösungsmenge: L = { 5 ; 6 }<br />

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Kapitel 1: Algebra - Gleichungssysteme<br />

Variante 2: Gleichsetzungsverfahren<br />

1. Schritt: Umformen beider Gleichungen<br />

Beim Gleichsetzungsverfahren bringt man zunächst beide Gleichungen in <strong>die</strong> Form y = ax + b (mit a, b, c ∈ R).<br />

Im obigen Beispiel erhält man:<br />

Gleichung (I):<br />

2 (y − 2) = 4 (x − 3)<br />

⇔ 2y − 4 = 4x − 12 | +4<br />

⇔ 2y = 4x − 8 | :2<br />

⇔<br />

y = 2x −4<br />

2. Schritt: Gleichsetzen beider Gleichungen<br />

Gleichung (II):<br />

3 (y + 4) = 3 (x + 5)<br />

⇔ 3y + 12 = 3x + 15 | −12<br />

⇔ 3y = 3x + 3 | :3<br />

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⇔<br />

y = x + 1<br />

Indem man beide Gleichungen gleichsetzt, erhält man eine Gleichung mit nur einer Variablen, <strong>die</strong> dann<br />

berechnet werden kann:<br />

2x − 4 = x + 1 | +4 − x<br />

⇔ x = 5<br />

3. Schritt: Berechnen der zweiten Variablen<br />

Die zweite Variable kann man berechnen, indem man den berechneten x-Wert in eine der beiden<br />

umgestellten Gleichungen einsetzt. Einsetzen von x = 5 in <strong>die</strong> Gleichung y = x + 1 ergibt: y = 6<br />

Damit lautet <strong>die</strong> Lösungsmenge: L = { 5 ; 6 }<br />

Variante 3: Einsetzungsverfahren<br />

1. Schritt: Umformen einer Gleichungen<br />

Beim Einsetzungsverfahren muss man nur eine Gleichung in <strong>die</strong> Form y = ax + b bringen (mit a, b, c ∈ R).<br />

Im obigen Beispiel erhält man mit Gleichung (I):<br />

2 (y − 2) = 4 (x − 3)<br />

⇔ 2y − 4 = 4x − 12 | +4<br />

⇔ 2y = 4x − 8 | :2<br />

⇔<br />

y = 2x −4<br />

2. Schritt: Einsetzen in <strong>die</strong> andere Gleichungen<br />

Indem man <strong>die</strong>sen Term in <strong>die</strong> andere Gleichung einsetzt, erhält man eine Gleichung mit nur einer Variablen,<br />

<strong>die</strong> dann berechnet werden kann. Einsetzen von 2x − 4 <strong>für</strong> y in Gleichung (II) 3 (y + 4) = 3 (x + 5) ergibt:<br />

3 ⋅( 2x − 4 + 4) = 3 (x + 5)<br />

⇔ 3 ⋅(2x) = 3x + 15<br />

⇔ 6x = 3x + 15 | −3x<br />

⇔ 3x = 15 | :3<br />

⇔ x = 5<br />

3. Schritt: Berechnen der zweiten Variablen<br />

Die zweite Variable kann man berechnen, indem man den berechneten x-Wert in <strong>die</strong> umgestellte Gleichung<br />

einsetzt. Einsetzen von x = 5 in <strong>die</strong> Gleichung y = 2x − 4 ergibt: y = 6<br />

Damit lautet <strong>die</strong> Lösungsmenge: L = { 5 ; 6 }


Kapitel 1: Algebra – Quadratische Gleichungen<br />

1.2. Quadratische Gleichungen:<br />

In quadratischen Gleichungen kommt <strong>die</strong> Gleichungsvariable (meistens x) auch als<br />

quadratische Potenz x 2 vor.<br />

Quadratische Gleichungen der Form x 2 + px + q = 0 (mit p, q ∈ R) haben <strong>die</strong> Lösungen:<br />

Beachte:<br />

x1<br />

p p 2<br />

p p<br />

= − + ( ) − q und x 2 ( )<br />

2<br />

2<br />

2<br />

= − −<br />

2 2<br />

− q<br />

1. Wenn der Wurzelinhalt (= Radikand) negativ ist, gibt es keine Lösung.<br />

Wenn der Wurzelinhalt = 0 ist, gibt es genau eine Lösung.<br />

Wenn der Wurzelinhalt positiv ist, gibt es zwei Lösungen.<br />

2. Quadratische Gleichungen müssen immer in <strong>die</strong> Form x 2 + px + q = 0 umgewandelt<br />

werden, bevor <strong>die</strong> obigen Formeln angewendet werden dürfen.<br />

Beispiel:<br />

Bestimmen Sie <strong>die</strong> Lösung der Gleichung (x − 2) (x + 3) − 2 (x − 1) 2 = 2 (2 − x) .<br />

Lösung:<br />

1. Schritt: Umformen der Gleichung<br />

Zunächst formt man <strong>die</strong> Gleichung so um, dass sie in der Form x 2 + px + q = 0 da steht.<br />

Beachte:<br />

Steht vor einem Klammerprodukt oder vor einer quadratischen Klammer ein Minus-<br />

zeichen, muss man zusätzliche Klammern setzen ! Sonst gibt es einen Vorzeichenfehler.<br />

.<br />

(x − 2) (x + 3) − 2 [(x − 1) 2 ] = 2 (2 − x)<br />

⇔ x 2 + 3x − 2x − 6 − 2 [x 2 − 2x + 1] = 4 − 2x<br />

⇔ x 2 + 3x − 2x − 6 − 2x 2 + 4x − 2 = 4 − 2x<br />

⇔ −x 2 + 5x − 8 = 4 − 2x | −4 + 2x<br />

⇔ −x 2 + 7x − 12 = 0 | ⋅(−1)<br />

⇔ x 2 − 7x + 12 = 0<br />

2. Schritt: Einsetzen in <strong>die</strong> p, q - Formel<br />

In <strong>die</strong>ser Gleichung ist p = −7 und q = +12.<br />

p p 2<br />

p p<br />

Durch Einsetzen in <strong>die</strong> Formeln x1<br />

= − + ( ) − q und x 2 ( )<br />

x1<br />

2<br />

= + ( ) − 12 ⇒ x1 = 4 und x 2 ( )<br />

7 2<br />

7 2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

=<br />

7<br />

−<br />

7<br />

− 12 ⇒ x2 = 3<br />

2 2<br />

2<br />

= − −<br />

2 2<br />

− q erhält man:<br />

Die Gleichung (x − 2) (x + 3) − 2 (x − 1) 2 = 2 (2 − x) hat also <strong>die</strong> Lösungsmenge L = { 3 ; 4 } .<br />

← Merke<br />

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Kapitel 1: Algebra - Bruchgleichungen<br />

1.3. Bruchgleichungen:<br />

Die Definitions- und Lösungsmenge einer Bruchgleichung werden folgendermaßen<br />

bestimmt:<br />

1. Zuerst bestimmt man den Hauptnenner aller vorkommenden Brüche. Dazu sollte<br />

man alle Nenner vollständig in Produkte umwandeln.<br />

(durch Ausklammern und/oder Anwenden der binomischen Formeln).<br />

2. Mithilfe des Hauptnenners kann <strong>die</strong> Definitionsmenge bestimmt werden. Dazu<br />

gehören alle Zahlen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> der Hauptnenner nicht Null wird.<br />

3. Anschließend erweitert man alle Brüche der Gleichung auf den Hauptnenner. Indem<br />

man dann <strong>die</strong> ganze Gleichung mit dem Hauptnenner multipliziert, kürzt sich der<br />

Hauptnenner weg und man erhält eine nennerfreie Gleichung.<br />

4. Schließlich bestimmt man <strong>die</strong> Lösung der nennerfreien Gleichung und prüft, ob <strong>die</strong>se<br />

Werte auch in der Definitionsmenge enthalten sind.<br />

Beispiel:<br />

Bestimmen Sie <strong>die</strong> Definitions- und <strong>die</strong> Lösungsmenge der Gleichung<br />

Lösung:<br />

1. Schritt: Bestimmen des Hauptnenners<br />

1. Nenner = 3x + 6 = 3 ⋅ (x + 2)<br />

2. Nenner = x + 2 = (x + 2)<br />

3. Nenner = 3x = 3 ⋅ x<br />

Hauptnenner = 3 ⋅ x ⋅ (x + 2)<br />

2. Schritt: Bestimmen der Definitionsmenge<br />

3x 6<br />

1<br />

+<br />

+<br />

← Merke<br />

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x+ 2<br />

3<br />

3x 5<br />

= .<br />

Beachte: In <strong>die</strong>sem Schema sollte man <strong>die</strong> Faktoren<br />

versetzt schreiben, so dass <strong>die</strong> identischen Faktoren<br />

genau übereinander stehen.<br />

Die x-Werte, <strong>für</strong> <strong>die</strong> der Hauptnenner = 0 wird, berechnet man, indem man jeweils jeden Faktor, in dem <strong>die</strong><br />

x-Variable vorkommt, gleich Null setzt und nach x auflöst: x1 = 0 und x + 2 = 0 ⇔ x2 = −2<br />

Der Hauptnenner wird also 0 <strong>für</strong> x1 = 0 und x2 = −2. Damit lautet <strong>die</strong> Definitionsmenge: D = R \ {−2 ; 0}<br />

3. Schritt: Umwandeln in eine nennerfreie Gleichung<br />

Tipp: Die Terme, mit denen <strong>die</strong> jeweiligen Brüche erweitert werden müssen, erkennt<br />

man an den Lücken des obigen Schemas.<br />

.<br />

Erweitern aller Brüche auf den HN = 3x (x + 2) ergibt:<br />

x 3x ⋅(x+<br />

2)<br />

+<br />

⋅<br />

=<br />

+ ⋅ x ⋅3x<br />

⋅(x+<br />

2)<br />

⋅<br />

5<br />

(x+ 2) 3x<br />

3<br />

3(x 2)<br />

1<br />

| ⋅HN<br />

Durch Multiplikation mit dem Hauptnenner fallen alle Nenner weg. Man erhält <strong>die</strong> nennerfreie Gleichung:<br />

⇔ 1x + 9x = 5x + 10<br />

4. Schritt: Lösen der nennerfreien Gleichung<br />

⇔ 10x = 5x + 10 | −5x<br />

⇔ 5x = 10 | :5<br />

⇔ x = 2<br />

x = 2 ist in der Definitionsmenge enthalten und daher auch <strong>die</strong> Lösung: L = { 2 }


Kapitel 1: Algebra – Lineare Funktionen<br />

1.4. Lineare Funktionen:<br />

1.4.1. Das Schaubild einer linearen Funktion:<br />

Lineare Funktionen haben immer <strong>die</strong> Funktionsgleichung y = m ⋅ x + b.<br />

Ihr Schaubild ist eine Gerade. Darin ist m <strong>die</strong> Steigung und b der y-Achsenabschnitt.<br />

Die Gerade läuft immer durch den Punkt Sy(0 | b) auf der y-Achse.<br />

Anhand der Funktionsgleichung zeichnet man das entsprechende Schaubild<br />

folgendermaßen:<br />

1. Zuerst trägt man den Punkt Sy(0 | b) ins Koordinatensystem ein.<br />

2. Anschließend zeichnet man von Sy aus ein sogenanntes Steigungsdreieck. Dessen<br />

Breite und Höhe erkennt man, wenn man <strong>die</strong> Steigung m als Bruch schreibt:<br />

Darin gibt der Nenner <strong>die</strong> Breite und der Zähler <strong>die</strong> Höhe des Steigungsdreiecks an.<br />

3. Die Gerade läuft durch Sy und den Endpunkt <strong>die</strong>ses Steigungsdreiecks.<br />

S y(0|b)<br />

Beispiel 1:<br />

Zeichnen Sie das Schaubild der Funktion y =<br />

4<br />

x +1 .<br />

3<br />

Lösung:<br />

Der y-Achsenabschnitt ist b = +1.<br />

y<br />

B<br />

.<br />

H<br />

m = H<br />

B<br />

Aus m = 4 folgt, dass das Steigungsdreieck 3 Kästchen<br />

3<br />

breit und 4 Kästchen hoch sein muss (siehe Zeichnung).<br />

Tipps:<br />

x<br />

2<br />

Sy (0 | 1) Kästchen 4<br />

−3 −2<br />

1. Bei negativer Steigung m muss man <strong>die</strong> Höhe des Steigungsdreiecks nach unten<br />

zeichnen.<br />

2. Wenn <strong>die</strong> Steigung m nicht als Bruch gegeben ist, muss man sie erst in einen Bruch<br />

umwandeln. Beispielsweise:<br />

5<br />

5 = oder<br />

1<br />

15 3<br />

1,5 =<br />

=<br />

10 2<br />

← Merke<br />

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1<br />

y<br />

3<br />

3 Kästchen<br />

1 2<br />

3<br />

x


Kapitel 1: Algebra - Lineare Funktionen<br />

1.4.2. Die Schnittpunkte einer Geraden mit den Koordinatenachsen:<br />

Die Schnittpunkte einer Geraden g: y = mx + b mit den Koordinatenachsen bestimmt man<br />

nach folgenden Regeln:<br />

1. Der Schnittpunkt mit der y-Achse ist immer Sy (0 | b).<br />

2. Den Schnittpunkt mit der x-Achse erhält man, indem man in der Funktionsgleichung<br />

<strong>für</strong> y = 0 einsetzt und nach x auflöst. Die y-Koordinate des Schnittpunkts mit der<br />

x-Achse ist immer 0.<br />

Beispiel 2:<br />

Berechnen Sie <strong>die</strong> Achsenschnittpunkte der Geraden g: y =<br />

Lösung:<br />

3<br />

− x + 9.<br />

2<br />

• Schnitt mit der y-Achse: Der Schnittpunkt mit der y-Achse ist Sy (0 | 9).<br />

• Schnitt mit der x-Achse:<br />

Einsetzen von y = 0 in y = − 3 2<br />

x + 9 ergibt:<br />

0 = − 3 2 x + 9 | + 3 2 x<br />

⇔ 3 2 x = 9 | ⋅2<br />

⇔ 3x = 18 | :3<br />

⇔ x = 6<br />

Damit ist der Schnittpunkt mit der x-Achse Sx(6 | 0).<br />

1.4.3. Wie man <strong>die</strong> Gleichung einer Geraden bestimmt:<br />

Erster Fall: Man kennt zwei Punkte, durch <strong>die</strong> eine Gerade läuft (vgl. Beispiel 3).<br />

1. Zunächst setzt man <strong>die</strong> Koordinaten der beiden gegebenen Punkte jeweils in <strong>die</strong><br />

allgemeine Gleichung y = m⋅x + b ein. Man erhält so ein Gleichungssystem mit den<br />

Unbekannten m und b.<br />

2. Anschließend schreibt man beide Gleichungen übereinander und zieht <strong>die</strong> untere von<br />

der oberen ab. Dadurch fällt <strong>die</strong> Variable b heraus. Mit der resultierenden Gleichung<br />

kann <strong>die</strong> Steigung m berechnet werden.<br />

3. Den Wert <strong>für</strong> b berechnet man, indem man den Wert <strong>für</strong> m in eine der beiden<br />

Gleichungen einsetzt und nach b auflöst.<br />

Zweiter Fall: Man kennt <strong>die</strong> Steigung m und einen Punkt P, durch den <strong>die</strong> Gerade läuft.<br />

(vgl. Beispiel 4)<br />

1. Man setzt <strong>die</strong> Zahl <strong>für</strong> <strong>die</strong> Steigung und <strong>die</strong> Koordinaten von P in <strong>die</strong> Gleichung<br />

y = m⋅x + b ein. Man erhält so eine Gleichung, <strong>die</strong> nach der Unbekannten b aufgelöst<br />

werden kann.<br />

2. Mit den Werten <strong>für</strong> m und b kann man <strong>die</strong> gesuchte Geradengleichung aufschreiben:<br />

y = m⋅x + b.<br />

← Merke<br />

← Merke<br />

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Kapitel 1: Algebra - Lineare Funktionen<br />

Beispiel 3:<br />

Wie lautet <strong>die</strong> Gleichung der Geraden, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Punkte A(3 | 7) und B(−6 | −8) läuft ?<br />

Lösung:<br />

1. Schritt: Einsetzen der Punktkoordinaten und berechnen von m<br />

Durch Einsetzen der Koordinaten beider Punkte in <strong>die</strong> allgemeine Gleichung y = m⋅x + b erhält man folgende<br />

zwei Gleichungen:<br />

Mit A(3 | 7) : 7 = m⋅3 + b ⇔ 7 = 3m + b (I)<br />

Mit B(−6 | −8) : −8 = m⋅(−6) + b ⇔ −8 = −6m + b (II)<br />

__________________________________<br />

2. Schritt: Berechnen von b<br />

Einsetzen von m = 5 3<br />

7 = 3 ⋅ 5 + b<br />

3<br />

⇔ 7 = 5 + b | −5<br />

⇔ 2 = b bzw. b = 2 .<br />

(I) − (II) ergibt: 15 = 9m | :9<br />

⇔ m = 15 9<br />

=<br />

5<br />

3<br />

in Gleichung (I) 7 = 3m + b ergibt:<br />

Die Funktionsgleichung lautet also: y = 5 x + 2<br />

3<br />

Beispiel 4:<br />

Die Gerade g hat <strong>die</strong> Steigung m = 2 und geht durch den Punkt P(−3 | −1).<br />

Wie lautet <strong>die</strong> Geradengleichung ?<br />

Lösung:<br />

Einsetzen von m = 2, x = −3 und y = −1 in y = m⋅x + b ergibt:<br />

−1 = 2⋅(−3) + b ⇔ b = 5<br />

Damit lautet <strong>die</strong> gesuchte Geradengleichung g: y = 2x + 5<br />

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Kapitel 1: Algebra - Quadratische Funktionen<br />

1.5. Quadratische Funktionen:<br />

1.5.1. Die Scheitelform y = (x − d) 2 + c und ihr Schaubild:<br />

Eine quadratische Funktion der Art y = (x − d) 2 + c nennt man Scheitelform.<br />

Ihr Schaubild ist eine Normalparabel mit den Scheitelkoordinaten S (d | c).<br />

y = x 2<br />

y<br />

+d<br />

.<br />

+c<br />

+d<br />

S(d|c)<br />

y = (x − d) 2 + c<br />

Beachte: Steht vor der Quadratklammer ein Minuszeichen, ist das Schaubild nach unten<br />

geöffnet: y = −(x − d) 2 + c<br />

Beispiel 1: Bestimmen Sie <strong>die</strong> Scheitelkoordinaten der quadratischen Funktionen:<br />

a) y = (x − 5) 2 + 2 b) y = (x + 3) 2 − 6 c) y = (x − 7) 2 − 4<br />

Lösung:<br />

a) S(5| 2) b) S(−3| −6) c) S(7 | −4)<br />

Tipp: Die x-Koordinate des Scheitelpunkts ist immer der Wert, <strong>für</strong> den <strong>die</strong><br />

Quadratklammer Null wird. Die y-Koordinate des Scheitelpunkts steht<br />

immer rechts von der Quadratklammer.<br />

.<br />

1.5.2. Der Scheitelpunkt der quadratischen Funktion y = x 2 + px + q :<br />

Aus der allgemeinen quadratischen Funktion y = x 2 + px + q (mit p, q ∈ R) kann man <strong>die</strong><br />

Scheitelkoordinaten nicht direkt ablesen. Dazu muss man sie erst mithilfe einer<br />

quadratischen Ergänzung in <strong>die</strong> Scheitelform umwandeln.<br />

Die Umformungsschritte sind (vgl. Beispiel 2):<br />

⇔<br />

⇔<br />

⇔<br />

y = x<br />

y = x<br />

2<br />

2<br />

+ px + q<br />

⎛ p ⎞<br />

y = ⎜ x + ⎟<br />

⎝ 2 ⎠<br />

Indem man <strong>die</strong> Funktionsgleichung mit<br />

⎛ p ⎞<br />

+ px + ⎜ ⎟<br />

⎝ 2 ⎠<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

2<br />

2<br />

p ⎞<br />

⎟⎠<br />

2<br />

2<br />

⎛ p ⎞<br />

+ q − ⎜ ⎟<br />

⎝ 2 ⎠<br />

2<br />

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x<br />

⎛ p ⎞<br />

+ q − ⎜ ⎟<br />

⎝ 2 ⎠<br />

2<br />

ergänzt, kann man <strong>die</strong> ersten drei Summan-<br />

den mit der ersten bzw. zweiten binomischen Formel zusammenfassen. Da sich der<br />

⎛<br />

⎜ ⎞<br />

gesamte Funktionsterm nicht ändern darf, muss man p<br />

⎟ „hinten“ wieder abziehen.<br />

⎝ 2⎠<br />

2<br />

← Merke<br />

← Merke


Kapitel 1: Algebra - Quadratische Funktionen<br />

Beispiel 2:<br />

Eine Parabel hat <strong>die</strong> Funktionsgleichung p: y = x 2 + 4x − 5<br />

Bestimmen Sie <strong>die</strong> Koordinaten ihres Scheitelpunktes.<br />

Lösung:<br />

1. Schritt: Umwandeln in <strong>die</strong> Scheitelform<br />

Eine quadratische Ergänzung der Funktionsgleichung ergibt:<br />

y = x 2 + 4x − 5<br />

⇔ y = x 2 + 4x +<br />

4 ( )<br />

⇔ y = x 2 + 4x + 4 − 5 − 4<br />

⇔ y = (x + 2) 2 − 9<br />

2. Schritt: Ablesen der Scheitelkoordinaten<br />

2<br />

2<br />

− 5 −<br />

4 ( )<br />

Der Scheitelform kann man <strong>die</strong> Scheitelkoordinaten direkt ablesen. Es ist: S(−2 | −9)<br />

1.5.3. Die Schnittpunkte einer Parabel mit den Koordinatenachsen:<br />

Die Schnittpunkte einer Parabel mit den Koordinatenachsen bestimmt man nach<br />

folgenden Regeln:<br />

1. Der Schnittpunkt mit der y-Achse hat immer <strong>die</strong> x-Koordinate x = 0. Indem man in der<br />

Parabelgleichung <strong>für</strong> x = 0 einsetzt, erhält man <strong>die</strong> y-Koordinate des Schnittpunkts.<br />

2. Den Schnittpunkt mit der x-Achse erhält man, indem man in der Parabelgleichung<br />

<strong>für</strong> y = 0 einsetzt und dann nach x auflöst.<br />

Beachte: Beim Schnitt mit der y-Achse ist <strong>die</strong> x-Koordinate immer 0.<br />

Beispiel 3:<br />

Beim Schnitt mit der x-Achse ist <strong>die</strong> y-Koordinate immer 0.<br />

Bestimmen Sie <strong>die</strong> Schnittpunkte der Parabel p: y = x 2 + 3x − 4 mit den Koordinatenachsen.<br />

Lösung:<br />

• Schnittpunkt mit der y-Achse:<br />

Einsetzen von x = 0 in <strong>die</strong> Parabelgleichung ergibt:<br />

y = 0 2 + 3 ⋅ 0 − 4 ⇔ y = −4<br />

Der Schnittpunkt mit der y-Achse hat also <strong>die</strong> Koordinaten Sy (0 | −4).<br />

• Schnittpunkt mit der x-Achse:<br />

Einsetzen von y = 0 in <strong>die</strong> Parabelgleichung ergibt:<br />

0 = x 2 + 3x − 4 bzw. x 2 + 3x − 4 = 0<br />

Die Lösung(en) <strong>die</strong>ser Gleichung bestimmt man mit der p, q - Formeln (s. Kap. 1.2.).<br />

Man erhält: x1 = 1 und x2 = −4<br />

Damit sind <strong>die</strong> Schnittpunkte mit der x-Achse: N1(1 | 0) und N2(−4 | 0)<br />

(Anmerkung: „N“ steht <strong>für</strong> Nullstelle.)<br />

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2<br />

2<br />

← Merke


Kapitel 1: Algebra - Quadratische Funktionen<br />

1.5.4. Wie man <strong>die</strong> Parabelgleichung bestimmt:<br />

Erster Fall: Man kennt <strong>die</strong> Koordinaten des Scheitelpunkts<br />

Kennt man <strong>die</strong> Scheitelkoordinaten S(d | c) einer Normalparabel, erhält man <strong>die</strong><br />

zugehörige Funktionsgleichung, indem man in der Scheitelform y = (x − d) 2 + c <strong>für</strong> d <strong>die</strong><br />

x-Koordinate und <strong>für</strong> c <strong>die</strong> y-Koordinate des Scheitelpunkts einsetzt.<br />

Beispiel 4:<br />

← Merke<br />

Wie lautet <strong>die</strong> Funktionsgleichung einer verschobenen Normalparabel, deren Scheitel bei S(−3 | 4) liegt ?<br />

Geben Sie <strong>die</strong> Parabelgleichung in der Form y = x 2 + px + q an.<br />

Lösung:<br />

1. Schritt: Einsetzen in d und c<br />

Einsetzen von d = −3 und c = 4 in <strong>die</strong> Scheitelform y = (x − d) 2 + c ergibt:<br />

y = (x − (−3)) 2 + 4 bzw. y = (x + 3) 2 + 4<br />

2. Schritt: Umformen in <strong>die</strong> allgemeine Parabelgleichung<br />

Durch Ausmultiplizieren der Klammer erhält man <strong>die</strong> Parabelgleichung in der Form y = x 2 + px + q :<br />

y = (x + 3) 2 + 4<br />

⇔ y = x 2 + 6x + 9 + 4<br />

⇔ y = x 2 + 6x + 13<br />

Zweiter Fall: Man kennt <strong>die</strong> Koordinaten von zwei Parabelpunkten<br />

Kennt man <strong>die</strong> Koordinaten zweier Parabelpunkte A und B, setzt man ihre Koordinaten<br />

jeweils in <strong>die</strong> allgemeine Funktionsgleichung y = x 2 + px + q ein.<br />

Man erhält so ein Gleichungssystem, das nach den Variablen p und q aufgelöst werden<br />

kann (vgl. Beispiel 5).<br />

Beispiel 5:<br />

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Wie lautet <strong>die</strong> Funktionsgleichung einer Normalparabel, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Punkte A(−1 | 8) und B(4 | 13) geht ?<br />

Lösung:<br />

1. Schritt: Einsetzen der Punktkoordinaten<br />

Durch jeweiliges Einsetzen der Punktkoordinaten in <strong>die</strong> allgemeine Funktionsgleichung y = x 2 + px + q<br />

erhält man zwei Gleichungen:<br />

Mit A(−1 | 8) : 8 = (−1) 2 + p⋅(−1) + q<br />

⇔ 8 = 1 − 1p + q (I)<br />

Mit B(4 | 13) : 13 = (4) 2 + p⋅(4) + q<br />

⇔ 13 = 16 + 4p + q (II)<br />

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Kapitel 1: Algebra - Quadratische Funktionen<br />

2. Schritt: Berechnen von p<br />

Beide Gleichungen schreibt man dann übereinander und zieht <strong>die</strong> untere von der oberen ab.<br />

Dadurch fällt <strong>die</strong> Variable q heraus:<br />

8 = 1 − 1p + q (I)<br />

13 = 16 + 4p + q (II)<br />

______________________________<br />

− 5 = −15 − 5p (III) = (I) − (II)<br />

Aus Gleichung (III) erhält man den Wert <strong>für</strong> p :<br />

3. Schritt: Berechnen von q<br />

− 5 = −15 − 5p | +15<br />

⇔ 10 = −5p | :(−5)<br />

⇔ − 2 = p bzw. p = −2<br />

Den Wert <strong>für</strong> q erhält man, indem man p = −2 in eine der beiden Gleichungen (I) oder (II) einsetzt.<br />

Einsetzen von p = −2 in <strong>die</strong> Gleichung (I) 8 = 1 − 1p + q ergibt:<br />

8 = 1 − 1⋅(−2) + q<br />

⇔ 8 = 1 + 2 + q<br />

⇔ 8 = 3 + q | −3<br />

⇔ 5 = q bzw. q = 5<br />

Die Funktionsgleichung der Parabel lautet also: y = x 2 − 2x + 5<br />

Tipp: Negative Zahlen muss man beim Einsetzen in Klammern setzen !<br />

1.5.5. Wie man <strong>die</strong> Schnittpunkte zweier Parabeln berechnet:<br />

Die Schnittpunkte zweier Parabeln berechnet man, indem man ihre Funktionsterme<br />

gleichsetzt und <strong>die</strong> resultierende Gleichung nach x auflöst.<br />

Die y-Koordinaten der Schnittpunkte erhält man, indem man <strong>die</strong> berechneten x-Werte<br />

jeweils in eine der beiden Parabelgleichungen einsetzt.<br />

← Merke<br />

Beispiel 6: Bestimmen Sie <strong>die</strong> Schnittpunkte der beiden Parabeln p1 : y = x 2 − x − 5 und p2 : y = x 2 + 3x + 7<br />

Lösung:<br />

1. Schritt: Berechnen der x-Koordinate<br />

Gleichsetzen der beiden Funktionsterme ergibt:<br />

x 2 − x − 5 = x 2 + 3x + 7 | −x 2 − 3x + 5<br />

⇔ −4x = 12 | :(−4)<br />

⇔ x = −3<br />

2. Schritt: Berechnen der y-Koordinate<br />

Durch Einsetzen von x = −3 in eine der beiden Parabelgleichungen, beispielsweise in y = x 2 + 3x + 7,<br />

erhält man <strong>die</strong> y-Koordinate des Schnittpunkts:<br />

y = (−3) 2 + 3 ⋅ (−3) + 7<br />

⇔ y = 9 − 9 + 7<br />

⇔ y = 7<br />

Damit ist der Schnittpunkt zwischen den beiden Parabeln: P(−3 | 7)<br />

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Kapitel 1: Algebra – der Abstand zweier Punkte<br />

1.6. Der Abstand zweier Punkte:<br />

Den Abstand dAB zweier Punkte A(xA | yA) und B(xB | yB) berechnet man mit der Formel:<br />

dAB =<br />

A<br />

B<br />

2<br />

(x − x ) + (y − y<br />

Diese Formel ergibt sich mit dem Satz des Pythagoras:<br />

y<br />

yA<br />

y B<br />

B(xB | yB) .<br />

x B<br />

x A − x B<br />

A<br />

.<br />

.<br />

x A<br />

B<br />

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)<br />

2<br />

A(x A | y A)<br />

y A − y B<br />

Man sollte also zuerst sowohl <strong>die</strong> Differenz der x-Koordinaten als auch der y-Koordinaten<br />

berechnen, so dass man anschließend mit dem Satz des Pythagoras den gesuchten<br />

Abstand berechnen kann.<br />

Beispiel 1:<br />

a) Bestimmen Sie den Abstand der Punkte A(4 | 6) und B(1 | 8).<br />

b) Bestimmen Sie den Abstand der Punkte P(−2 | −4) und Q(−7 | 0).<br />

Lösung:<br />

a) Es ist: xA − xB = 4 − 1 = 3 und yA − yB = 6 − 8 = −2<br />

Damit folgt: dAB =<br />

2 2<br />

+ ( 2) = 4<br />

(3) −<br />

9 + = 13 ≈ 3,61<br />

b) Es ist: xP − xQ = −2 − (−7) = −2 + 7 = 5 und yP − yQ = −4 − 0 = −4<br />

Damit folgt: dAB =<br />

2<br />

2<br />

(5) + ( −4)<br />

= 25 + 16 = 41 ≈ 6,403<br />

Tipp: Negative Zahlen muss man beim Einsetzen in Klammern setzen !<br />

Ende der Musterseiten zu „<strong>Tipps+Tricks</strong>“.<br />

(Die Original-Datei umfasst 46 Seiten.)<br />

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