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NEUENGLAND Travel Guide

Im Bann des Lichtes: Neuengland hat viele Farben: das Rot der herbstlichen Wälder, das Blau des Meeres und des klaren Winterhimmels, das Weiß der Kirchtürme von Connecticut und der Leuchttürme von Maine, der verschneiten Gipfel von New Hampshire und der Segel in den Buchten vor Rhode Island. Vermont strahlt grasgrün und das Sonnenlicht taucht die Strände von Cape Cod in goldenen Glanz. Neuengland ist auch die Wiege der amerikanischen Nation, zugleich traditionell und modern, ebenso romantisch wie scharfsinnig. Ein umfassender Reiseplaner für ein einzigartiges Stück Amerika.

Im Bann des Lichtes: Neuengland hat viele Farben: das Rot der herbstlichen Wälder, das Blau des Meeres und des klaren Winterhimmels,
das Weiß der Kirchtürme von Connecticut und der Leuchttürme von Maine, der verschneiten Gipfel von New Hampshire und der Segel in den Buchten vor Rhode
Island. Vermont strahlt grasgrün und das Sonnenlicht taucht die Strände von Cape Cod in goldenen Glanz. Neuengland ist auch die Wiege der amerikanischen
Nation, zugleich traditionell und modern, ebenso romantisch wie scharfsinnig. Ein umfassender Reiseplaner für ein einzigartiges Stück Amerika.

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2012/2013<br />

<strong>NEUENGLAND</strong><br />

www.neuenglandusa.de<br />

CONNECTICUT<br />

MAINE<br />

MASSACHUSETTS<br />

NEW HAMPSHIRE<br />

RHODE ISLAND<br />

VERMONT


In New Hampshire fi nden Sie über 1.300<br />

Seen sowie Flussläufe mit einer Länge<br />

von mehr als 66.000 Kilometern.<br />

2 | AMERICA 1/12<br />

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<strong>NEUENGLAND</strong>S.<br />

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New Castle, New Hampshire<br />

New<br />

Hampshire,<br />

USA<br />

New York<br />

City<br />

Boston<br />

Interessierte Urlauber aus aller<br />

Herrenländer werden angezogen<br />

von vier herrlichen Jahreszeiten<br />

inmitten unberührter Natur<br />

von einmaliger Schönheit. Erklimmen<br />

Sie unsere Berge. Schwimmen<br />

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Segeln Sie auf dem sagenumwobenen<br />

Atlantischen Ozean. New Hampshire.<br />

Sie werden begeistert sein.<br />

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Inhalt<br />

06 Sechs Mal Neuengland<br />

Im Überblick<br />

08 Maine<br />

Küsten des Nordens in Neuenglands<br />

größtem Staat<br />

11 Vermont<br />

Ländliches Idyll mit rebellischem Geist<br />

14 New Hampshire<br />

Dichte Wälder und verschneite Gipfel<br />

16 Massachusetts<br />

Wiege der Nation im Herzen<br />

Neuenglands<br />

18 Connecticut<br />

Ruhige Oase mit direktem Draht nach<br />

New York<br />

21 Rhode Island<br />

Ozeanische Gefühle im kleinsten<br />

Staat der USA<br />

24 Spuren der alten Zeit<br />

Ureinwohner in Neuengland<br />

26 Tanz der Jahreszeiten<br />

Aktivitäten für jede Saison<br />

31 Sechs-Staaten-Rundfahrt<br />

Tourentipp<br />

32 Kulinarisches Neuengland<br />

34 Adressen und Tipps<br />

Großer <strong>Guide</strong> Neuengland<br />

Bostons Newbury Street ist eine beliebte Shoppingadresse.<br />

Im Bann des Lichtes: Neuengland hat viele Farben: das Rot der herbstlichen Wälder, das Blau des<br />

Meeres und des klaren Winterhimmels, das Weiß der Kirchtürme von Connecticut und der Leuchttürme<br />

von Maine, der verschneiten Gipfel von New Hampshire und der Segel in den Buchten vor Rhode<br />

Island. Vermont strahlt grasgrün und das Sonnenlicht taucht die Strände von Cape Cod in goldenen<br />

Glanz. Neuengland ist auch die Wiege der amerikanischen Nation, zugleich traditionell und modern,<br />

ebenso romantisch wie scharfsinnig. Ein umfassender Reiseplaner für ein einzigartiges Stück Amerika.<br />

www.neuenglandusa.de | 5<br />

Foto: Christian Heeb


I M Ü B E R B L I C K<br />

New Hampshire<br />

Die Wälder der White Mountains und die vielfältige Seenlandschaft<br />

rund um den Lake Winnipesaukee: New Hampshire besitzt jede<br />

Menge unberührte Natur. Zum Wandern, Rad oder Ski fahren ist<br />

der Bundesstaat bestens geeignet. Der Mount Washington mit<br />

seiner legendären Gipfelbahn ist eine besondere Attraktion.<br />

Massachusetts<br />

Massachusetts ist das Herz Neuenglands. Boston ist das<br />

wirtschaftliche Zentrum des Nordostens, Cape Cod ein<br />

traum verlorenes Paradies. Hier legten die Pilgerväter an, in<br />

Massachusetts nahm der Aufstand gegen die Kolonialmacht<br />

England seinen Ausgang. „Moby Dick“ setzte Nantucket und<br />

New Bedford ein literarisches Denkmal.<br />

6 | www.neuenglandusa.de<br />

Foto: CCCT © Vermont Department of Tourism and Marketing<br />

Vermont<br />

Still und abgelegen, bescheiden und auch ein bisschen rebellisch:<br />

Das ist Vermont. Die Berge der Green Mountains, denen der<br />

Staat seinen Namen verdankt, prägen die Landschaft, eine<br />

naturverträgliche Landwirtschaft und unkonventionelle Bewohner<br />

machen Vermont seit jeher zu einem Anziehungspunkt für<br />

Aussteiger und Andersdenkende.<br />

Connecticut<br />

Connecticuts ruhige Dörfer, seine gesetzte Art und seine<br />

wohl anständigen Bewohner gelten als Inbegriff neuenglischer<br />

Lebensart. Da der südlichste Neuenglandstaat an New York grenzt,<br />

sind beide eng miteinander verknüpft. Mit der Yale University<br />

besitzt Connecticut eine Kaderschmiede für den akademischen<br />

Nachwuchs.<br />

© New Hampshire State Parks<br />

© Tim Grafft/MOTT


Burlington<br />

Lenox<br />

V E R M O N T<br />

Rutland<br />

Bennington<br />

Montpelier<br />

Stowe<br />

Woodstock<br />

Dixville<br />

Notch<br />

M A S S A C H U S E T T S<br />

Northampton<br />

N E W<br />

H A M P S H I R E<br />

Litchfield<br />

Hartford<br />

Putnam Providence<br />

C O N N E C T I C U T<br />

Waterbury<br />

Mystic<br />

New Haven<br />

R H O D E<br />

I S L A N D<br />

A p p a l a c h i a<br />

Concord<br />

Worcester<br />

North<br />

Conway<br />

Block<br />

Island<br />

Salem<br />

Newport<br />

Boston<br />

n M o u n t a i n s<br />

Bethel<br />

M A I N E<br />

Portland<br />

Portsmouth<br />

Martha’s<br />

Vineyard<br />

Moosehead<br />

Lake<br />

Augusta<br />

Plymouth<br />

Cape Cod<br />

Nantucket<br />

Rockland<br />

A t l a n t i s c h e r<br />

O z e a n<br />

© Newport CVB<br />

Presque Isle<br />

Houlton<br />

Millinocket<br />

Bangor<br />

Bar Harbour<br />

Acadia National Park<br />

Rhode Island<br />

Rhode Island ist ebenso winzig wie exklusiv: Der kleinste<br />

B undesstaat Neuenglands schmiegt sich an die malerische<br />

Narangasett Bay. Amerikas Oberklasse hat sich diesen<br />

Küstenabschnitt früh als Sommerfrische ausgesucht. Die<br />

überbordenden historischen Luxusvillen von Newport sind ein<br />

Wahr zeichen des Staates.<br />

NEW<br />

ENGLAND<br />

Maine<br />

Maines Küste ist ein Gewirr aus Felsen, Inseln<br />

und Fjorden. Ist man hier unterwegs, versteht<br />

man sofort, weshalb entlang des Meeres ein<br />

Leuchtturm auf den nächsten folgt. Durch Wind<br />

und Wetter weisen sie Schiffen seit Jahrhunderten<br />

den Weg. Maritim und wild: Maine ist der<br />

nördlichste Staat Neuenglands.<br />

Foto: Michael Lindner<br />

www.neuenglandusa.de | 7


M A I N E<br />

Maine<br />

Maine ist der nördlichste und größte Staat<br />

Neuenglands, die zerklüftete Küste bildet<br />

seine große Attraktion.<br />

Portland<br />

Appalachian Mtns<br />

Bethel<br />

Augusta<br />

Kennebunkport<br />

Ogunquit<br />

8 | www.neuenglandusa.de<br />

Chamberlain<br />

Lake<br />

Chesuncook Lake<br />

Moosehead<br />

Lake M A I N E<br />

Rockland<br />

Bangor<br />

Houlton<br />

Gulf of Maine<br />

Maritimes Leben am Leuchtturm<br />

Rockland Breakwater Light.<br />

Foto: Maine Office of Tourism<br />

Der Wind zerrt an den Bäumen,<br />

Wolken drängen<br />

sich ringsum zu einer<br />

undurchdringlichen Masse<br />

zusammen und der Regen kennt keine<br />

Gnade. Er schlägt mit Wucht gegen<br />

die Fensterscheiben und knallt auf die<br />

Kühlerhauben der am Hafen geparkten<br />

Pickups. An solchen, den stürmischsten<br />

Tagen, an denen das Meer<br />

wildgeworden zu sein scheint, bleiben<br />

selbst die furchtlosesten Hummerfischer<br />

zuhause. Nur ihre festgezurrten<br />

Boote tanzen in den Wellen herrenlos<br />

auf und ab.<br />

Jeder Ausnahmezustand geht einmal<br />

zuende, und wenn Wolken und<br />

Regen sich verziehen, die Bucht im<br />

Sonnenlicht erstrahlt und der Horizont<br />

sich zu erkennen gibt, macht sich an<br />

der Penobscot Bay eine beinahe überirdische<br />

Ruhe breit.<br />

Die ausgefranste und zersplitterte<br />

Küste von Maine wurde keineswegs<br />

erst vergangene Nacht so zugerichtet,<br />

sondern ist seit Jahrtausenden eine<br />

Narbenlandschaft. Modelliert von<br />

eiszeitlichen Gletschern, die mit ihrer<br />

Gewalt Granit zum Bersten brachten<br />

und sich gnadenlos ins Land gruben.<br />

Jetzt aber, im goldenen Morgenlicht,<br />

zeigt sich diese Landschaft plötzlich<br />

befriedet, sieht aus wie aus dem<br />

Bilderbuch: ein sanftes Meer, ein kleiner<br />

Hafen, pittoreske Stege mit bunt<br />

bemalten Bojen. Rotweiße Rettungsreifen<br />

sind am Pier vertäut.<br />

Maine ist der nördlichste und größte<br />

Staat Neuenglands, und die Küste ist<br />

seine große Attraktion. Man ahnt, wie<br />

zerklüftet diese Gegend ist, wenn man<br />

ihre 640 Kilometer Luftlinie mit der<br />

tatsächlichen Länge des Ufersaums<br />

vergleicht: Über 5.600 Kilometer<br />

misst der eigentliche Küstenverlauf,<br />

fast um das Zehnfache verlängert<br />

das regellose Zickzack der zahllosen<br />

Fjorde und Halbinseln die Strecke von<br />

Südwesten nach Nordosten. Die Küste<br />

von Maine ist ein einziges dramatisches<br />

Schauspiel.<br />

Lange Strände<br />

Unmittelbar oberhalb von New<br />

Hampshire führt der kleine Highway<br />

1 über Kittery und York mit seinen<br />

malerischen Häusern aus dem 18.<br />

und 19. Jahrhundert am Meer entlang.<br />

Immer wieder biegen kleine Straßen<br />

ab, hin zu Ausbuchtungen und Landzungen,<br />

oft bis unmittelbar ans Wasser<br />

heran.<br />

Der südliche Abschnitt von Maines<br />

Ostküste ist verhältnismäßig dicht<br />

besiedelt. Ogunquit, dessen Name<br />

indianischen Ursprungs ist und einfach<br />

„schöner Platz am Meer“ bedeutet, ist<br />

für seinen kilometerlangen Sandstrand<br />

berühmt. Einen anderen Zeitvertreib<br />

bietet die Zugbrücke von Perkins<br />

Cove: Für einfahrende Boote und<br />

Schiffe wird die Brücke hochgezogen,<br />

ein Schauspiel, mit dessen Beobachtung<br />

sich mancher Gast gemütlich den<br />

Nachmittag vertreibt.<br />

Allerdings weiß man nicht immer<br />

im Voraus, ob man in Maine als nächstes<br />

auf ein schnuckeliges Dorf aus<br />

alter Zeit trifft, dessen Hauptstraße<br />

Trödelgeschäfte, Cafés und B&B’s<br />

säumen, oder auf eine geballte Ladung


Maine. Ein anderes Wort für „einzigartig“.<br />

Das Wesen von Maine steckt in der besonderen Mischung, die man hier erleben kann:<br />

natürliche Schönheit gepaart mit kulinarischer Weltklasse; oder unendliche Outdoor-<br />

Möglichkeiten und gleichzeitig authentischer Lokalkolorit, und das zu jeder Jahreszeit.<br />

Gehen Sie auf Endeckungsreise unter www.VisitMaine.com.<br />

Dieses finden Sie unter anderem auf www.VisitMaine.com:<br />

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Maine Office of Tourism<br />

@ visitmaine


M A I N E<br />

an Factory Outlet Stores; ob auf teure<br />

Villen oder schlichte Feriensiedlungen<br />

für die Arbeiterklasse.<br />

Um gediegene Geschwister handelt<br />

es sich bei Kennebunk Beach und<br />

Kennebunkport: Sie wurden als Erholungsorte<br />

für mehrere US-Präsidenten<br />

berühmt, nicht zuletzt weilten auch die<br />

Bushs hier. Früher liefen hier Schiffe<br />

vom Stapel, heute sind die Städtchen<br />

hauptsächlich Urlaubsresidenzen für<br />

Anspruchsvolle.<br />

Altes Hafenviertel<br />

Portland, Maines größte Stadt, ist<br />

relativ wohlhabend, mit angenehmer<br />

Atmosphäre und einem historischen<br />

Stadtkern. Fähren der Casco Bay<br />

Lines bedienen die umliegenden<br />

Inseln ab dem Maine State Pier am<br />

Hafen. Ein besonderer Anziehungspunkt<br />

ist der Harbor Fish Market, an<br />

dem die Fischer ihren frischen Fang<br />

verkaufen.<br />

Die Morgensonne lässt die Blätter leuchten:<br />

Herbststimmung in Maine.<br />

10 | www.neuenglandusa.de<br />

Foto: Maine Office of Tourism<br />

Maine Lobster<br />

Festival<br />

Rund um den Harbor Park findet<br />

jedes Jahr in Rockland ein Ereignis<br />

der besonderen Art statt: Beim<br />

„Maine Lobster Festival“ dreht sich<br />

alles um Maines berühmteste Spezialität,<br />

den Hummer.<br />

Rockland nennt sich selbst die<br />

„Hummerhauptstadt der Welt“, immer<br />

Anfang August ziehen Kinder<br />

und Erwachsene orangefarbene<br />

Hummerkostüme an, treten ansonsten<br />

vernünftige Menschen als<br />

singende Hummer auf, krabbeln<br />

Kleinkinder als Schaumstoffhummer<br />

Das Viertel Old Port in Hafennähe<br />

besteht aus einem Gewirr enger Gassen<br />

mit Galerien, Kneipen und Cafés.<br />

Ringsum zeugen viktorianische<br />

Gebäude von der blühenden Vergangenheit<br />

Portlands als Hafenstadt. Die<br />

schönsten Villen und eine einladende<br />

Uferpromenade gibt es jedoch in Portlands<br />

West End. Das herausragende<br />

Portland Museum of Art, Maines größtes<br />

Kunstmuseum, ist in einem Bau<br />

von Stararchitekt I.M. Pei untergebracht.<br />

Neben amerikanischer Malerei<br />

sind hier auch französische Impressionisten<br />

versammelt.<br />

Viel Ruhe und eine spektakuläre,<br />

maritime Landschaft finden Reisende<br />

im Acadia National Park. Berge, Wälder<br />

und Gezeitenpools durchziehen<br />

den rauen Granitfels, 180 Kilometer<br />

Foto: Michael Lindner<br />

um die Wette oder tanzen angeheiterte<br />

Einheimische mit wippenden<br />

Fühlern auf den Wagen der großen<br />

Hummerparade. Und natürlich werden<br />

Tausende Hummer zubereitet<br />

und verzehrt.<br />

Ein Höhepunkt ist das „Great International<br />

William Atwood Lobster<br />

Crate Race“, ein Wettlauf über<br />

50 miteinander vertäute, im Meer<br />

schwimmende Hummerkisten, Stürze<br />

ins eiskalte Wasser inbegriffen.<br />

Maine Lobster Festival, Termine:<br />

1. bis 5. August 2012<br />

31. Juli bis 4. August 2013<br />

Infos unter<br />

www.mainelobsterfestival.com<br />

Wanderwege führen durch den Park.<br />

Der beeindruckende Cadillac Mountain<br />

ist die höchste Erhebung an der<br />

nordamerikanischen Atlantikküste.<br />

Im Hinterland Maines erstreckt sich<br />

Neuenglands größte Wildnis mit einer<br />

unberührten Seenlandschaft. Denn seiner<br />

denkwürdigen Küste zum Trotz<br />

ist der Bundesstaat zu 90 Prozent mit<br />

Wald bedeckt.<br />

Seit über einem Jahrhundert ist<br />

Maine bekannt für seine Sport- und<br />

Outdoor-Tradition. Man kann wunderbar<br />

Wandern, Raften, Kanufahren,<br />

Jagen und Angeln – und dabei die<br />

wilde, schöne Natur des Staates erleben.<br />

Eine der Top-Outdoor-Adressen<br />

im Staat feiert im Jahr 2012 ein Jubiläum:<br />

Die bekannte Marke LL Bean<br />

wird 100 Jahre alt. H


Hippies, die Schafe züchten, und<br />

ein unabhängiger Geist: Vermont<br />

ist gleichermaßen idyllisch wie<br />

rebellisch.<br />

Vermont ist anders. Überquert<br />

man zum Beispiel aus<br />

New York kommend die<br />

Staatengrenze, fällt einem<br />

schnell auf, dass irgend etwas fehlt.<br />

Seltsam kahl erscheinen die Straßenränder,<br />

dabei sind sie doch nur nicht<br />

mit Werbung zugepflastert. Denn Werbetafeln<br />

sind in Vermont verboten.<br />

Vorteilhaft ist dies nicht nur im<br />

Herbst, wenn die Blätter der Bäume die<br />

Farbe wechseln und Vermonts Wälder<br />

auch für neuenglische Verhältnisse in<br />

besonders intensiven Rot- und Orangetönen<br />

leuchten. Vermont ist berühmt<br />

für seine Ausblicke, Berge und grünen<br />

Wiesen, die sich über das Auf und<br />

Ab der Landschaft ziehen. Natur und<br />

Landwirtschaft gehören hier wie nirgendwo<br />

zusammen, gehen seit jeher<br />

eine organische Verbindung ein.<br />

Vermont ist der einzige unter den<br />

sechs Staaten Neuenglands, der das<br />

Meer nicht berührt. Stattdessen erstrecken<br />

sich die Green Mountains wie der<br />

Rückenschild einer Echse zentral von<br />

Süden nach Norden. Sie waren es, die<br />

dem Staat als „les monts verts“ seinen<br />

Namen gaben, viele von ihnen sind<br />

weit über tausend Meter hoch. Winzige<br />

Dörfer kleben an ihren Hängen,<br />

Kühe grasen friedlich auf blühenden<br />

Weiden.<br />

Ländliches Idyll<br />

Man tut Vermont kein Unrecht, wenn<br />

man es als ländliches Idyll beschreibt.<br />

Man kann hier wunderbar wandern,<br />

Rad fahren oder auch per Kanu die<br />

Flüsse und Seen erkunden. In den kalten<br />

Wintern kann man in den Green<br />

Mountains, beispielsweise rund um<br />

den kleinen Ort Stowe, hervorragend<br />

Ski fahren.<br />

Im 190 Kilometer langen Lake<br />

Champlain im Westen des Staates liegen<br />

rund 70 Inseln, man kann in seinem<br />

klaren Wasser zu Schiffswracks<br />

und Sandbänken hinabtauchen. Eine<br />

Fähre überquert den See nach New<br />

York.<br />

Vermont<br />

Ahornsirup ist eine einheimische Spezialität und<br />

schmeckt besonders zu Pancakes.<br />

Eine Kuriosität ist Vermonts Hauptstadt<br />

Montpelier: Gerade einmal 8.000<br />

Menschen leben hier. Vermonts große<br />

Politik wird in einem winzigen Dorf<br />

© Vermont Department of Tourism and Marketing<br />

V E R M O N t<br />

Bauernhöfe mit alten Scheunen<br />

durchziehen die hügelige Landschaft<br />

Vermonts.<br />

mit akkurat gepflegten Vorgärten und<br />

weißen Holzhäuschen gemacht. Nur<br />

das State Capitol mit seiner Fassade aus<br />

Granit, der goldenen Kuppel und den<br />

antiken Säulen zeigt an, dass hier Gouverneur<br />

und Parlament ihren Sitz haben.<br />

Apropos Politik: Vermont ist, wie<br />

gesagt, anders. Vermont war der erste<br />

Staat, der die Sklaverei verbot, und<br />

der letzte, der einen Wal-Mart bekam.<br />

Als erster Bundesstaat der USA führte<br />

es einen Flaschenpfand ein – wie<br />

vieles ein Zeichen, dass Ökologie hier<br />

höher bewertet wird als in anderen<br />

Landesteilen.<br />

Der widerspenstige Geist Vermonts<br />

steht bis heute in der Tradition von<br />

Ethan Allen, gewissermaßen der Urvater<br />

aller freidenkerischen Heißsporne<br />

aus der nordöstlichen Ecke der USA.<br />

Mit den „Green Mountain Boys“ gründete<br />

er eine Miliz, die den Engländern<br />

im Unabhängigkeitskrieg das Fürchten<br />

lehrte. Als erster Staat sagte sich Vermont<br />

1777 von England los.<br />

www.neuenglandusa.de | 11<br />

Fotos: Vermont Department of Tourism & Marketing


V E R M O N t<br />

Die Winter in Vermont sind kalt und sonnig.<br />

Der unabhängige Geist der Vermonter<br />

zeigt sich auch in Events wie dem<br />

„Town Meeting Day“, der an jedem<br />

ersten Dienstag im März in vielen<br />

Gemeinden abgehalten wird. Seit mehr<br />

als 200 Jahren dient dieser Tag nicht<br />

nur dazu, örtliche Ämter durch Wahl<br />

zu besetzen und über Haushaltsfragen<br />

abzustimmen, sondern er bietet<br />

den Bürgern auch eine Plattform, um<br />

über politische Fragen zu diskutieren<br />

– direkte Demokratie par excellence.<br />

Kulinarische Künste<br />

In den 1960er und 70er Jahren zog<br />

es Angehörige der Hippie-Bewegung<br />

in Scharen hierher und die alteingesessenen<br />

Bauern empfingen sie mit<br />

offenen Armen. Die Neuankömmlinge<br />

suchten ein einfacheres, naturnahes<br />

Leben und fanden es hier. Sie gründeten<br />

Kommunen, züchteten Schafe,<br />

bauten Gemüse an.<br />

Aus Überzeugung betreiben die<br />

Farmer hier seit eh und je biologische<br />

Landwirtschaft, ein Vermont-Label<br />

auf Lebensmitteln gilt bis heute allenthalben<br />

als Gütesiegel.<br />

12 | www.neuenglandusa.de<br />

© Vermont Department of Tourism and Marketing<br />

„Farm to Table“ lautet das Motto, das<br />

sich zahlreiche Restaurants in Vermont<br />

zum Leitsatz erkoren haben. Viele<br />

Küchenchefs haben sich ein Netzwerk<br />

von Produzenten ihrer Region aufgebaut,<br />

viele davon Familienbetriebe, die<br />

ihre Waren – Gemüse, Brot, Milchprodukte,<br />

Fisch oder Wild – frisch und<br />

mit saisonalen Schwerpunkten liefern.<br />

Viele dieser Hersteller und Landwirte<br />

sind Künstler ihres Fachs, die zum<br />

Beispiel mit ausgefallenen Käsekreationen<br />

überraschen.<br />

Und sonst? Im nahen Windham<br />

County liegen 30 historische, überdachte<br />

Brücken. Der Schriftsteller<br />

Rudyard Kipling schrieb im kleinen<br />

Dummerston „Das Dschungelbuch“.<br />

Mount Vermont gilt als wichtigste<br />

Stätte des Staates im Unabhängigkeitskrieg.<br />

Das einst hier befindliche Fort<br />

wurde 1777 von britischen Truppen<br />

zerstört. Heute kann man das Gelände<br />

mit herausragenden Blicken über den<br />

Lake Champlain auf Spazierwegen<br />

entdecken – ein weiteres herausragendes<br />

Zeugnis für den unabhängigen<br />

Geist der Vermonter. H<br />

Ben & Jerry’s<br />

Ice Cream<br />

1978 hatten die zwei Hippies Ben Cohen<br />

und Jerry Greenfield die verrückte Idee, fünf<br />

Dollar in einen Fernkurs zur Eisherstellung zu<br />

investieren. Beide hatten sich bereits auf der<br />

Junior High School in Merrick auf Long Island<br />

kennengelernt. Da Ben gerne mit Keksen und<br />

Schokoladen seine eigenen privaten Eissorten<br />

zusammenpanschte, entschlossen sie sich,<br />

eine alte Tankstelle in Burlington zur Eisdiele<br />

umzubauen.<br />

Was folgte, war eine unfassbare Erfolgsgeschichte.<br />

„Ben & Jerry’s“ wurde weltweit<br />

bekannt, und die Zentrale in Waterbury ist<br />

heute eine der größten Touristenattraktionen<br />

in Vermont. Die beiden Gründer haben sich<br />

inzwischen aus dem Geschäft zurückgezogen.<br />

Ben & Jerry’s gehört heute zur britisch­niederländischen<br />

Unilever­Gruppe, doch das soziale<br />

Engagement und eine Gewinnbeteiligung für<br />

die Arbeiter haben die beiden Hippies Ben und<br />

Jerry dem Großkonzern in den Kaufvertrag<br />

diktiert.<br />

Heute kann man in Waterbury Touren machen<br />

und die aktuellen Geschmacksrichtungen<br />

testen. Für alte „Flavors“, die es heute nicht<br />

mehr gibt, gibt es sogar den „Flavor Graveyard“.<br />

Informationen: www.benjerry.com<br />

St Albans<br />

Lake Champlain<br />

Burlington<br />

Rutland<br />

Montpelier<br />

V E R M O N T<br />

Green Mountains<br />

Bennington<br />

Stowe<br />

Woodstock<br />

Newport


N E W H A M P S H I R E<br />

Unberührte Landschaften,<br />

verschneite Gipfel und dichte<br />

Wälder machen New Hampshire<br />

nicht nur im Indian Summer<br />

zum Naturerlebnis. New<br />

Live free or die!“ Wohl<br />

kein anderes Motto eines<br />

amerikanischen Bundesstaates<br />

klingt so martialisch<br />

wie das von New Hampshire,<br />

keines wird so oft zitiert. Die kompromisslose<br />

Aufforderung geht auf einen<br />

Brief des berühmtesten Soldaten aus<br />

dem Bundesstaat zurück: John Stark,<br />

ein Held des Unabhängigkeitskrieges,<br />

sagte mit diesen kraftvollen Worten<br />

1809 die Teilnahme an einem Veteranentreffen<br />

ab.<br />

New Hampshire gilt vor allem<br />

im Vergleich mit seinem Nachbar<br />

Vermont als bodenständiges Pflaster.<br />

Sieht man jedoch von den „New<br />

Hampshire Primaries“ ab, den jeweils<br />

ersten Vorwahlen im Rennen um die<br />

amerikanische Präsidentschaft, dann<br />

ist dieser Bundesstaat vor allem für<br />

seine Berge, Seen und Wälder bekannt.<br />

Ahorn, Birken und Eichen machen ihn<br />

zu einem spektakulären Ziel während<br />

des Indian Summer.<br />

Vielerorts findet man hier fast unberührte<br />

Natur. Sogar bekannte Ziele wie<br />

der Lake Winnipesaukee im Zentrum<br />

sind zwar touristisch erschlossen, bieten<br />

jedoch nach wie vor jede Menge<br />

ursprüngliche Landschaft, die man auf<br />

Wanderwegen, zu Pferd oder auf dem<br />

Mountainbike erkunden kann.<br />

Schiff mit Tradition<br />

Von Berggipfeln eingerahmt, bildet<br />

New Hampshires größtes Binnengewässer<br />

mit rund 300 Kilometern<br />

Küstenlinie und zahllosen Inseln und<br />

Buchten ein attraktives Erholungsgebiet.<br />

Auf keinen Fall sollte man sich<br />

eine Seenrundfahrt mit der „Mount<br />

Washington“ entgehen lassen. Das<br />

Motorschiff, dessen Vorläufer seine<br />

Jungfernfahrt im Jahr 1872 unternahm,<br />

kreuzt nimmermüde über das kristallklare<br />

Wasser. Das Schiff legt in Weirs<br />

Beach ab, einem Ort im Westen des<br />

Sees.<br />

14 | www.neuenglandusa.de<br />

Hampshire<br />

Hanover<br />

Keene<br />

Saint-Gaudens<br />

NHS<br />

White Mtn NF<br />

Nashua<br />

Berlin<br />

Manchester<br />

Appalachian NST<br />

Lake Winnipesaukee<br />

N E W H A M P S H I R E<br />

Concord<br />

North Conway<br />

Dover<br />

Portsmouth<br />

Der Profile Lake ist Teil der Franconia<br />

Notch, einem Bergpass, der durch die<br />

White Mountains führt. Wasserfälle,<br />

Schluchten aus Granit und zahlreiche,<br />

über 1.200 Meter hohe Berge machen<br />

das Gebiet zu einem der landschaftlich<br />

reizvollsten in Neuengland. Dominiert<br />

wird die Landschaft vom Cannon<br />

Mountain, dessen 1.254 Meter hohen<br />

Gipfel man mit einer Seilbahn erreichen<br />

kann.<br />

Der Dichter Robert Frost war so<br />

begeistert von der Naturschönheit<br />

der White Mountains, dass er sich<br />

hier niederließ und unter anderem<br />

sein berühmtes Gedicht „Stopping by<br />

Woods on a Snowy Evening“ schrieb.<br />

Im White Mountain National Forest<br />

sind Elche zuhause, wilde Flüsse rauschen<br />

hindurch und man kann wunderbar<br />

durch urtümliche Wälder wandern.<br />

Für Autofahrer ist der White Mountain<br />

Trail eine herrliche Strecke.<br />

Über 160 Kilometer schlängelt sich<br />

der Scenic Byway durch das Mount<br />

Washington Valley, die Crawford<br />

Notch und Franconia Notch, durch


Die schönste<br />

Straße<br />

Fantastische Ausblicke, reizvolle<br />

Landschaft und herrliche Wanderwege:<br />

Die Route 112, auch<br />

Kancamagus Highway genannt,<br />

windet sich über 55 Kilometer zwischen<br />

Lincoln und Conway durch<br />

den White Mountain National Forest.<br />

Sie führt hinauf auf den Kancamagus<br />

Pass, dicht bestückt mit<br />

Aussichtspunkten. Wanderwege<br />

starten ins Hinterland, etwa zu den<br />

idyllischen Sabbaday Falls.<br />

Ist der höchste Punkt erreicht,<br />

schlängelt sich der Highway abwärts<br />

ins Tal, hin zum Saco Valley.<br />

Über mehr als 40 Kilometer führt<br />

die Straße unmittelbar am Swift<br />

River entlang, den immer wieder<br />

überdachte Brücken queren. Das<br />

Tal verbreitert sich, Rastplätze<br />

laden zum Camping oder Picknick<br />

ein. Insider bezeichnen den<br />

Highway 112 euphorisch als „die<br />

schönste Straße Neuenglands“.<br />

© Conway Scenic Railroad<br />

Die Conway Scenic Railroad in New<br />

Hampshire: Historische Züge befahren<br />

zwei Bahnstrecken, Start ist in North<br />

Conway in den White Mountains.<br />

kleine Dörfer und Naturschutzgebiete,<br />

durch die ungeschliffene Bergwelt<br />

New Hampshires. Er quert auch den<br />

Appalachian Trail, jenen Fußweg, der<br />

über 3.500 Kilometer von Maine nach<br />

Georgia durch den Osten der USA<br />

führt.<br />

Das herausragende Bergerlebnis in<br />

New Hampshire beschert Reisenden<br />

jedoch der Mount Washington, mit<br />

1.917 Metern der höchste Berg im<br />

Nordosten der USA. Fast das ganze<br />

Jahr über ist er in Schnee gehüllt.<br />

Obwohl man seinen höchsten Punkt<br />

sowohl erwandern als auch mit dem<br />

Auto erreichen kann, ist die spektakulärste<br />

Art des Gipfelsturms eine Fahrt<br />

mit der legendären Mount Washington<br />

Cog Railroad. Das technische<br />

Wunderwerk ist seit 1869 in Betrieb.<br />

Dampfloks schnauben gut fünf Kilometer<br />

lang an bodenlosen Abgründen<br />

vorbei und überwinden dabei eine<br />

Steigung von im Schnitt 25, am Ende<br />

sogar 37 Prozent.<br />

Reife Erdbeeren<br />

Die Talstation liegt nahe des Omni<br />

Mount Washington Resort, einem<br />

Luxuspalast, dessen rote Ziegeldächer<br />

vor der Kulisse der White Mountains<br />

einladend leuchten. 1944 tagte hier die<br />

Finanzkonferenz der vereinten Nationen,<br />

„Bretton Woods“ war damals der<br />

Beginn der Weltbank und des Internationalen<br />

Währungsfonds.<br />

New Hampshire besitzt übrigens<br />

genau 30 Kilometer Meeresküste, und<br />

es ist gewissermaßen eine Frage des<br />

Taktgefühls, sie nicht zu ignorieren.<br />

Tobt am Hampton Beach das jugendliche<br />

Strandleben, wird es Richtung<br />

Norden ruhiger. In dem alten Handelshafen<br />

Portsmouth siedelten 1623 Seeleute,<br />

weil hier Erdbeeren wuchsen.<br />

„Strawbery Banke“ ist heute ein interessantes<br />

Freilichtmuseum, das einen<br />

Schnitt durch die Zeit von 1695 bis in<br />

die Mitte des 20. Jahrhunderts zeigt.<br />

Vor allem entlang der Market Street<br />

und des Portsmouth Harbor Trail,<br />

der durch die Altstadt führt, liegen<br />

gut erhaltene Häuser aus dem von<br />

Wohlstand geprägten 18. Jahrhundert.<br />

Wer mag, kann außerdem eine<br />

Hafen rundfahrt unternehmen oder zur<br />

Walbeobachtung aufbrechen.<br />

Weitere Höhepunkte des Staates<br />

sind das Canterbury Shaker Village,<br />

das fast 200 Jahre lang von der Shaker-<br />

Sekte bewohnt war. Im historischen<br />

Ort Concord ist das Christa McAuliffe<br />

Planetarium der Lehrerin gewidmet,<br />

die 1986 beim Start der Raumfähre<br />

Challenger ums Leben kam. Natürlich<br />

darf man auch den typischen, köstlichen<br />

Ahornsirup nicht vergessen.<br />

Und Shoppingfans profitieren davon,<br />

dass man in New Hampshire steuerfrei<br />

einkaufen kann. H<br />

Fotos: DNE © Alpine Adventures<br />

Ein zunehmend populäres Abenteuer: Ziplining (ganz<br />

oben). Die Isles of Shoals sind eine Gruppe von Inseln<br />

in der Nähe von Portsmouth (oben).<br />

www.neuenglandusa.de | 15


M A S S A C H U S E t t S<br />

Massachusetts<br />

Die Wiege der amerikanischen Nation bildet<br />

mit ihrer Hauptstadt Boston das Herz der<br />

Neuengland­Staaten.<br />

16 | www.neuenglandusa.de<br />

Im September brachen die<br />

31 Mann Besatzung und<br />

ihre 102 Passagiere in<br />

England auf. Sie ahnten<br />

noch nicht, dass ihre entbehrungsreiche<br />

Reise über zwei Monate dauern<br />

würde. Sie kamen deutlich vom Kurs<br />

ab, wurden viel zu weit nach Norden<br />

abgedrängt und ankerten scheußlich<br />

frierend im bitterkalten Winter des<br />

heutigen Massachusetts.<br />

Die „Pilgrims“ waren aus England<br />

geflohen, wo sie als religiöse Abweichler<br />

verfolgt wurden. Die Ankömmlinge<br />

überwinterten auf dem engen Schiff,<br />

das sich jedoch als eine Brutstätte für<br />

Krankheiten erwies. Fast die Hälfte<br />

starb, die verbliebenen 53 gingen im<br />

März 1621 an Land, bauten Holzhütten<br />

und gründeten die Plimoth Plantation,<br />

die erste dauerhafte Siedlung in Neu-<br />

Wie aus dem Bilderbuch sind die Strände von Chatham auf Cape Cod (ganz<br />

oben). Hübsche Geschäfte und gute Restaurants machen das North End von<br />

Boston zu einem lebendigen Hot Spot (oben).<br />

england. Heute kann man das Gründerdorf<br />

als „Living History Museum“<br />

durchwandern und so den damaligen<br />

Alltag auf einer Zeitreise miterleben.<br />

Die Geschichte der Mayflower und<br />

ihres Aufbruchs ins Unbekannte steht<br />

in jedem amerikanischen Geschichts-<br />

Foto: Cape Cod Chamber of Commerce<br />

© Tim Grafft / MOTT<br />

buch, sie stiftete eine Identität für ein<br />

Land, das sich selbst erst noch erfinden<br />

musste. Nicht nur unter Neuengländern<br />

ist es inzwischen fast ein Volkssport<br />

geworden zu erforschen, ob die eigene<br />

Ahnenlinie nicht doch bis zu den Passagieren<br />

der Mayflower zurückreicht.


Foto: Chuck Choi / MOTT<br />

Das Museum of Fine Arts in Boston.<br />

Besonders lohnenswert: „Art of the<br />

Americas“ im Neubau.<br />

Die Rolle von Massachusetts im Gefüge<br />

der Bundesstaaten hat viel, wenn nicht<br />

alles mit der Gründungsgeschichte der<br />

USA zu tun. Die frühen Siedler, mit<br />

dem neuen Selbstbewusstsein einer<br />

erstarkenden Region gesegnet, wollten<br />

die Willkür einer ausbeuterischen Kolonialmacht<br />

nicht länger ertragen. Acht<br />

Jahre dauerte der amerikanische Revolutionskrieg,<br />

in Lexington und Concord<br />

nahm er 1775 seinen Ausgang.<br />

Massachusetts ist die Wiege der<br />

amerikanischen Nation und das schlagende<br />

Herz Neuenglands, politisch,<br />

kulturell und wirtschaftlich. Die spaßdominierte<br />

Anarchie der Pazifikküste<br />

oder das Cowboytum des Wilden<br />

Westens vertragen sich schlecht mit<br />

der altehrwürdigen Gesellschaft dieses<br />

Staates und seiner Bürger.<br />

In Massachusetts beruft man sich<br />

eher auf Schriftsteller und Philosophen<br />

wie Ralph Waldo Emerson, Henry<br />

David Thoreau und Nathaniel Hawthorne,<br />

die allesamt in Concord lebten.<br />

Man denkt an wegweisende Politiker<br />

wie John F. Kennedy und Orte wie<br />

Martha’s Vineyard, Hyannis oder die<br />

Halbinsel Cape Cod, an denen das reiche<br />

Erbe, zu sichtbarem Wohlstand<br />

geronnen, fortlebt.<br />

Brodelnde Metropole<br />

Cape Cod hat es auch dank seiner<br />

wunderschönen Natur zu Bekanntheit<br />

gebracht, Mensch und Meer verstehen<br />

sich hier bestens. Über 60 Kilometer<br />

ziehen sich die Dünen und Strände<br />

des Cape Cod National Seashore den<br />

Atlantik entlang. John F. Kennedy<br />

selbst war es, der das Naturschutz gebiet<br />

eingerichtet hat.<br />

Der exzentrische Ort Provincetown<br />

hat die strenge Gottesfurcht der Pilgerväter<br />

hinter sich gelassen und sich zu<br />

einer freigeistigen Künstlerkolonie<br />

gemausert. Schriftsteller wie Sinclair<br />

Lewis, Norman Mailer oder Tennessee<br />

Williams schätzten die weltoffene<br />

Atmosphäre. Die Stadt wurde obendrein<br />

zum Treffpunkt für Homosexuelle<br />

aus der ganzen Welt.<br />

Doch auch sonst ist Massachussetts<br />

landschaftlich reizvoll, an der<br />

Felsenküste im Nordosten oder in<br />

den Berkshire Hills im Westen. Und<br />

Boston, die Hauptstadt, ist zugleich<br />

die bedeutendste Metropole von ganz<br />

Neuengland. Die Stadt mit ihren roten<br />

Ziegelsteinhäusern, die sich zwischen<br />

Wolkenkkratzer ducken, ist seitdem<br />

in Würde gealtert. Das „Boston<br />

Common“, heute zwischen den<br />

Vierteln Beacon Hill und Chinatown<br />

gelegen, wurde schon 1624 angelegt<br />

und gilt als ältester öffentlicher Park<br />

der USA.<br />

Land und Meer<br />

Das Städtchen New Bedford an der<br />

Küste von Massachusetts war im<br />

19. Jahrhundert eine Hochburg des<br />

Walfangs. Er brachte Neuengland<br />

enormen Reichtum – und im 20.<br />

Jahrhundert literarischen Ruhm.<br />

„New Bedford lässt die Hafenviertel<br />

New Yorks und Londons weit hinter<br />

sich“, schrieb Herman Melville in<br />

seinem Roman „Moby Dick“, einem<br />

enzyklopädischen Werk über die Blütezeit<br />

der amerikanischen Fangflotten<br />

und der besessenen Jagd auf einen<br />

weißen Wal.<br />

Nach jahrelangen Abenteuern als Matrose<br />

fand Melville für sich das „Meer<br />

an Land“ in den wogenden Hügeln<br />

von Massachusetts. Sein Schreibtisch<br />

blickte aus dem Fenster auf<br />

die geschwungene Landschaft der<br />

Berkshire Hills, die ihm nach eigenen<br />

Worten wie die Dünung des Ozeans<br />

erschien. Hier fand er die Stille und<br />

die Einsamkeit, die er zum Schreiben<br />

seines Meisterwerks brauchte.<br />

Im Jahr 1850 hatte er den Bauernhof<br />

in Pittsfield bezogen, ein Holzhaus<br />

Der „Freedom Trail“ führt als rote<br />

Linie über das Pflaster der Stadt. Wer<br />

ihm folgt, absolviert zugleich einen<br />

Intensivkurs in der Geschichte der<br />

USA. Doch Boston hat weitaus mehr<br />

zu bieten als historische Spuren: Hervorragende<br />

Einkaufsmöglichkeiten für<br />

jeden Geschmack und eine spannende<br />

Museumslandschaft zum Beispiel.<br />

Restaurants aller Stilrichtungen laden<br />

zum Verkosten von Spezialitäten ein,<br />

angefangen beim ehrwürdigen Union<br />

Oyster House von 1826 bis hin zu hippen<br />

und schicken Gourmet-Tempeln.<br />

Und im Anschluss lockt das abwechslungsreiche<br />

Nachtleben. H<br />

Deerfield Concord<br />

M A S S A C H U S E T T S<br />

Cambridge<br />

Stockbridge<br />

Boston<br />

Springfield<br />

Martha’s Vineyard<br />

„Herman Melville’s Arrowhead“ ist<br />

heute ein Museum.<br />

Foto: NRHP<br />

mit Erkern und Giebeln. Das Anwesen<br />

trug den Namen „Arrowhead“,<br />

benannt nach den indianischen Pfeilspitzen,<br />

die zuhauf im Ackerboden<br />

steckten.<br />

Heute ist Pittsfield mit 45.000 Einwohnern<br />

die größte Stadt in den<br />

Berkshires, und Arrowhead ein sehenswertes<br />

Museum, in dem man an<br />

Melvilles Schreibtisch mit ein wenig<br />

Fantasie den Blick aufs Meer nachempfinden<br />

kann.<br />

Geöffnet von Memorial Day bis<br />

10. Oktober, 780 Holmes Road, Pittsfield,<br />

MA, Tel. +1 (413) 442­1793,<br />

www.mobydick.org<br />

Gloucester<br />

Cape Cod<br />

National<br />

Seashore<br />

Hyannis<br />

Nantucket<br />

Island<br />

www.neuenglandusa.de | 17


C O N N E C t I C U t<br />

Connecticut<br />

Der südlichste Staat Neuenglands ist so<br />

ruhig und beschaulich, dass man manchmal<br />

meint, die Zeit wäre hier stehen geblieben.<br />

18 | www.neuenglandusa.de<br />

Sie ist die Letzte ihrer Zeit:<br />

Die „Charles W. Morgan“<br />

kreuzte einst als Walfänger<br />

über den Atlantik und<br />

den Pazifik, ein hölzernes, 34 Meter<br />

langes, dreimastiges Segelschiff auf<br />

der Jagd nach den größten Säugetieren<br />

der Erde. Im Jahr 1841 lief das mächtige<br />

Schiff zum ersten Mal aus. Genau<br />

100 Jahre später wurde es in Mystic<br />

Seaport, Connecticut, vertäut und für<br />

die Öffentlichkeit ausgestellt. Heute<br />

Foto: Christian Heeb<br />

erzählt die „Charles W. Morgan“ stellvertretend<br />

von der amerikanischen<br />

Walfangflotte des 19. Jahrhunderts.<br />

Mystic Seaport, im südöstlichen<br />

Winkel von Connecticut gelegen, ist<br />

heute als Freilichtmuseum bekannt.<br />

Über 60 Gebäude und mehr als 430 alte<br />

Schiffe bilden gemeinsam eine riesige<br />

Ausstellung, in der die Walfängerzeit<br />

jeden Tag neu zum Leben erwacht. Plastisch<br />

führen Bewohner in Kostümen<br />

das Leben im 19. Jahrhundert vor. Sie<br />

hämmern und schmieden, flechten,<br />

nähen und kochen wie damals.<br />

Besonders beeindruckend ist die<br />

Bibliothek des Ortes rund um die<br />

Mark twain lebte von 1874 bis 1891 in<br />

Hartford, das „Mark twain House“ ist<br />

heute ein Besuchermagnet.<br />

Geschichte der Seefahrt mit über<br />

500.000 Manuskripten, Seekarten und<br />

Logbüchern. Sie ist, natürlich, auf<br />

einem Schiff untergebracht.<br />

Bemerkenswert ist auch das<br />

„Mystic Aquarium“: Es ist nicht nur<br />

ein Aquarium, sondern vor allem ein<br />

wissenschaftliches Forschungsinstitut,<br />

das sich der Erkundung der Meere<br />

und ihrer Bewohner widmet. Sein<br />

Betreiber Robert Ballard, Entdecker<br />

der untergegangenen Titanic, hat sich<br />

nicht nur der Untersuchung des legendären<br />

Wracks, sondern auch der Rettung<br />

der Weltmeere verschrieben.<br />

Westlich von Mystic Seaport ist der<br />

Küstenabschnitt bis zur Universitätsstadt<br />

New Haven besonders idyllisch.<br />

Hier liegen kleine Häfen mit Hummerfängern,<br />

Städtchen an Flussmündungen<br />

tragen Namen, die nach altenglischer<br />

Tradition klingen: Stonington<br />

und Old Saybrook, Old Lyme oder<br />

Essex. New Haven lässt sich im Rahmen<br />

von geführten Touren entdecken,<br />

nicht nur über das Uni gelände von<br />

Yale, sondern auch im Rahmen von<br />

kulinarischen Exkursionen.<br />

Westlich grenzt Connecticut in<br />

seiner gesamten Länge an New York<br />

State, und das ist eine zweischneidige<br />

Angelegenheit für den südlichsten aller<br />

Neuenglandstaaten. Die Nähe der Millionenmetropole<br />

New York City trägt<br />

zur Attraktivität des eher ländlichen<br />

Bundesstaates bei, die Weltstadt ist<br />

meist nur einen Pendlerzug oder eine<br />

kurze Autofahrt entfernt.<br />

Mark Twains Erbe<br />

Für Neuenglandreisende, die nicht<br />

direkt nach Boston fliegen, sondern<br />

in New York ankommen, führen die<br />

Wege meist durch Connecticut. Hat<br />

man den wohlhabenden Industriegürtel<br />

hinter sich gelassen, fällt vor allem<br />

auf, wie blitzblank und aufgeräumt<br />

dieser Bundesstaat mit seinen weißen<br />

Kirchen, den kleinen Geschäften und<br />

bunten Holzhäuschen wirkt. Auch<br />

New Haven war zunächst nur eine


Abenteuer Neuengland<br />

Näher als sie dachten.<br />

Endlose Entdecker Möglichkeiten, finden in Neuengland die Natur eine und den Region unverdorbenen voll unverdorbenem Zauber von Charme, Connecticut mit viel zu Kunst,<br />

entdecken. Geschichte Zahllose und Outdoor-Angebote: Unterhaltung – alles von mit Kanu- einem und eigenen, Kayakfahren besonderen über Wandern Charakter. bis<br />

Radfahren. Erleben Sie das Abenteuer!<br />

Das perfekte Reiseziel zwischen New York und Boston.<br />

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CONNECTICUT


C O N N E C t I C U t<br />

C O N N E C T I C U T Putnam<br />

Kent<br />

Litchfield<br />

Bristol<br />

Hartford<br />

Stamford<br />

New Haven<br />

20 | www.neuenglandusa.de<br />

Meriden<br />

Old Lyme<br />

Long Island Sound<br />

romantische Hafenstadt, ehe es durch<br />

die Gründung der Eliteuniversität<br />

Yale bekannt wurde. Heute leben hier<br />

125.000 Menschen.<br />

Schon kurz nach Überqueren der<br />

Staatsgrenze stößt man auf die ersten<br />

Weingüter – Connecticut ist auch eine<br />

Tüftler und<br />

Bastler<br />

Norwich<br />

Mystic<br />

Bei einem Partygespräch in dem Film<br />

„Der Eissturm“ von Oscarpreisträger<br />

Ang Lee erzählt einer der Gäste<br />

beiläufig, er arbeite gerade an einem<br />

Füllmaterial aus Styropor für Verpackungen.<br />

Es ist das Jahr 1973. Sein<br />

Gesprächspartner nickt ratlos und<br />

höflich, ein langweiligeres Gesprächsthema<br />

ließe sich kaum vorstellen. Und<br />

doch tritt dieses Verpackungsmaterial<br />

wenig später einen Siegeszug um die<br />

Welt an, heutzutage kennt es jeder.<br />

„Der Eissturm“ ist angesiedelt in New<br />

Canaan, Connecticut, nicht weit von<br />

New York, und beschreibt das vorstädtische<br />

Leben auf eindringliche<br />

Weise. Die beschriebene Szene hat<br />

durchaus exemplarischen Charakter,<br />

denn nirgendwo in den USA wurden<br />

im 19. und 20. Jahrhundert pro Kopf<br />

der Bevölkerung mehr Dinge erfunden<br />

als im Bundesstaat Connecticut.<br />

Samuel Colt baute hier seinen ersten<br />

Revolver, Horace Smith und Daniel B.<br />

Wesson das erste Repetiergewehr.<br />

Der erste Dosenöffner kam aus Connecticut<br />

(1858), die erste tragbare<br />

Schreibmaschine (1843), der erste<br />

Der Campus der weltweit berühmten Elite-Universität Yale in New Haven.<br />

Destination für Weinkenner. Rund 30<br />

Produzenten von Chardonnay, Cabernet<br />

Sauvignon, Pinot Noir, Merlot and<br />

Cabernet Franc haben sich zu einer<br />

Weinstraße zusammengeschlossen.<br />

Dank der Nähe zu New York bietet<br />

der Bundesstaat auch eine vergleichs-<br />

Foto: NARA<br />

Revolutionäre Erfindung: Familie vor<br />

dem Fernseher im Jahr 1958.<br />

Staubsauger (1933) und der erste<br />

Farbfernseher (1948). Das erste<br />

atomgetriebene U­Boot startete von<br />

hier (1954), der erste Lollipop (1908)<br />

erblickte hier die Welt. Die Anästhesie<br />

wurde hier 1844 zum erstenmal angewandt,<br />

1982 das erste künstliche Herz<br />

erfunden.<br />

Und wer sich in Connecticut einen<br />

Strafzettel einhandelt, weil er zu<br />

schnell fährt, erlebt dabei ein Stück<br />

Heimatgeschichte: Auch die Geschwindigkeitsmessung<br />

per Radar<br />

wurde hier erfunden.<br />

Tipp: Drehorte für „Der Eissturm“ finden<br />

sich in New Canaan etwa an der<br />

91 Main Street (Varnum’s Pharmacy),<br />

der Bibliothek in der 151 Main Street,<br />

an der Metro North Station (Ecke Elm<br />

Street und Park Av.) sowie am Waveny<br />

Park in der 381 South Avenue.<br />

© CCCT<br />

weise hohe Dichte an familienorientieren<br />

Attraktionen wie dem Beardsley<br />

Zoo in Bridgeport – dem einzigen<br />

in Connecticut – oder dem Meeresaquarium<br />

in Norwalk. In Bristol kann<br />

man den Lake Compounce Vergnügungspark<br />

besuchen, der mehr als 50<br />

Rides umfasst, darunter eine hölzerne<br />

Achter bahn.<br />

Die Hauptstadt des Bundesstaates<br />

ist Hartford, in dessen Innenstadt die<br />

Kuppel des State Capitol erstrahlt.<br />

Berühmt ist Hartford vor allem als<br />

Heimat des Schriftstellers Mark<br />

Twain, der 1874 aus Missouri nach<br />

Connecticut kam. Damals galt die<br />

Stadt als Verlagsmetropole, Autoren<br />

und Künstler zog es hierher.<br />

Das Mark Twain House kann man<br />

inklusive des Billardzimmers, in dem<br />

der Autor schrieb, besuchen, ebenso<br />

wie das Harriet Beecher Stowe Center<br />

der Autorin des Antisklaverei-<br />

Romans „Onkel Toms Hütte“. Aber<br />

auch das Kinder- und das Wissenschaftsmuseum,<br />

der Rosengarten im<br />

Elisabeth Park mit seinen mehr als<br />

800 Arten sowie das Wadsworth Athenaeum<br />

Museum mit seiner Kunstsammlung<br />

sind einen Besuch wert.<br />

Das Tal des Connecticut River, an<br />

dem Hartford liegt, verströmt ansonsten<br />

ein eher ländliches Flair. Vor<br />

allem die Bergregion der Litchfield<br />

Hills mit ihren Flüssen, Seen und Wäldern<br />

ist ein Paradies für Naturfreunde.<br />

Kunst und Antiquitäten, romantische<br />

Dörfer und überdachte Holzbrücken<br />

geben Reisenden in Connecticut mitunter<br />

das Gefühl, dass die Zeit stehengeblieben<br />

ist. H


Foto: Rhode Island Tourism Division<br />

Rhode<br />

Island Aus<br />

Der Geburtsort des Segler­Events America’s<br />

Cup ist der kleinste und vielleicht auch<br />

feinste unter allen US­Staaten.<br />

Rhode Island ist keine Insel,<br />

obwohl der Name dies<br />

behauptet. Das Stückchen<br />

Land im Süden von Neuengland<br />

steht gleichwohl ganz im Zeichen<br />

des Ozeans: Navigierten früher<br />

Handelsschiffe durch die schwierigen<br />

Gewässer des Rhode Island Sound, so<br />

sind es heute vor allem Segelyachten,<br />

die als weiße Farbtupfer die Buchten<br />

und kleinen Häfen schmücken. Manche<br />

behaupten gar, rund um das exklusive<br />

Städtchen Newport herrsche die<br />

größte Dichte an Segelbooten weltweit.<br />

Fest steht, dass in der idyllischen<br />

Narangansett Bay ein beliebtes Segel-<br />

revier liegt, in dem 1930 erstmals das<br />

berühmte Rennen um den America’s<br />

Cup stattfand. Fast alles dreht sich hier<br />

entsprechend um Luxus, Wohlstand,<br />

Renommée. Im Hafenbecken von<br />

Newport dümpeln die opulenten Statussymbole<br />

der High Society zu Dutzenden<br />

vor sich hin.<br />

Spektakuläre Küste<br />

„Ocean State“ lautet der Beiname von<br />

Rhode Island, dieses kleinsten und<br />

vielleicht auch feinsten unter allen 50<br />

US-Staaten. Gerade einmal 80 Kilometer<br />

lang und 60 Kilometer breit ist<br />

dieser Flecken. Dass ihm der Atlantik<br />

dennoch mehr als 640 Kilometer<br />

Küste abtrotzt, grenzt an ein mathematisches<br />

Wunder und liegt an dem mehr<br />

als unregelmäßigen Uferverlauf. Die<br />

R H O D E I S L A N D<br />

der Vogelperspektive hat man den<br />

besten Blick auf die eindrucksvollen<br />

Villen von Newport, Rhode Island.<br />

Küstenlandschaft ist wild zerfurcht,<br />

Landzungen ragen, immer schmaler<br />

werdend, weit hinaus ins Meer, dazwischen<br />

wechseln sich beliebte Strände<br />

mit zerklüfteten Felsufern. Keine<br />

Frage, dass sich der maritime Charakter<br />

des Staates auch in der Küche niederschlägt:<br />

Seafood-Fans erleben in<br />

den Restaurants von Rhode Island eine<br />

beeindruckende Vielfalt von Fisch und<br />

Meeresfrüchten.<br />

Ein kleines Juwel vor der Küste ist<br />

Block Island, eine rund elf Kilometer<br />

lange Insel, die mit ihrer historischen<br />

Architektur, darunter zwei sehenswerte<br />

Leuchttürme, viele Besucher anzieht.<br />

Ein großer Teil von Block Island steht<br />

zudem unter Naturschutz.<br />

Schon im 19. Jahrhundert bauten<br />

sich die reichsten Leute der USA ent-<br />

www.neuenglandusa.de | 21


Foto: Rhode Island Tourism Division<br />

R H O D E I S L A N D<br />

Segelparadies Rhode Island: Hier wird auch um<br />

trophäen gekämpft.<br />

22 | www.neuenglandusa.de<br />

lang der spektakulären Küste Rhode<br />

Islands Sommerpaläste, die manches<br />

europäische Schloss in den Schatten<br />

stellten. Der Bundesstaat war aufgrund<br />

seiner landschaftlichen Schönheit,<br />

seiner geschützten Lage und<br />

seiner frühen Bedeutung als Handelsplatz<br />

prädestiniert als „Amerikas erste<br />

Sommerfrische“ für Amerikas erste<br />

Superreiche.<br />

Hier stehen die prächtigsten Villen<br />

Neuenglands, kolossale Ensembles, oft<br />

aus antiker Säulenarchitektur, vollgepackt<br />

mit Imitationen griechischer und<br />

römischer Skulpturen, auf Hochglanz<br />

poliertem Marmor und Stuckornamenten<br />

aus Blattgold. Vieles, was Neuenglands<br />

Charme ausmacht, verdichtet<br />

sich in Rhode Islands prachtvollen<br />

Zeugnissen aus vergangenen Tagen.<br />

Tolerante Stadt<br />

Nicht wenige der in ironischem<br />

Understatement „Cottages“ genannten<br />

Luxusanwesen sind inzwischen<br />

Museen und als solche öffentlich<br />

zugänglich. Rhode Island lebt längst<br />

zu einem großen Teil vom Tourismus<br />

und lässt seine Besucher ausgiebig an<br />

seiner historischen Pracht teilhaben.<br />

Einige der Häuser sind mit antiken<br />

Möbeln ausgestattet, zeigen Kunst-<br />

oder Porzellansammlungen oder stellen<br />

teures Glas oder Silberbesteck zur<br />

Schau. Das Marble House der Vanderbilts,<br />

die Elms Mansion des Kohlemagnaten<br />

Edward J. Berwind oder das<br />

John Browne House Museum sind einzigartige<br />

Anwesen. Newport verfügt<br />

darüber hinaus über eine hübsche, gut<br />

erhaltene Altstadt.<br />

Ähnlich attraktiv, wenn auch aus<br />

anderen Gründen, ist Providence, die<br />

Hauptstadt von Rhode Island. Hier<br />

herrscht ein angenehmes und tolerantes<br />

Geistesklima, zu dem vor allem<br />

die renommierten Universitäten beitragen.<br />

Seit jeher ist Providence Fluchtpunkt<br />

von Freidenkern gewesen:<br />

Während in Teilen Neuenglands im<br />

17. Jahrhundert puritanische Strenge<br />

herrschte, wurde Providence nach<br />

seiner Gründung durch den aus Mas-<br />

Rhode Island Events<br />

Schon das erste Newport Jazz<br />

Festival am 17. Juli 1954 zog<br />

11.000 Besucher in die alte Hafenstadt<br />

in Rhode Island. Louis<br />

Armstrong, Ella Fitzgerald und<br />

Duke Ellington, John Coltrane,<br />

Miles Davis und Dave Brubeck<br />

traten hier auf.<br />

Ab 1959 folgte das Newport Folk<br />

Festival. Joan Baez, Bob Dylan,<br />

Arlo Guthrie und Leonard Cohen<br />

hatten hier ihre ersten großen<br />

Festivalauftritte. Beide Festivals<br />

finden jedes Jahr im Juli und August<br />

statt.<br />

Fast ebenso lang ist die Tradition<br />

des Great Chowder Cook­Off,<br />

einem Kochwettbewerb, der jedes<br />

Jahr im Juni im historischen Stadtzentrum<br />

von Newport ausgetragen<br />

wird.<br />

Providence ist Schauplatz des<br />

Waterfire, einem spektakulären<br />

Kunstevent mit einer gewaltigen<br />

Installation aus Feuer und Wasser<br />

mit mehreren Terminen über den<br />

Sommer verteilt.<br />

Informationen:<br />

http://newportjazzfest.net<br />

www.newportfolkfest.net<br />

www.newportwaterfrontevents.com<br />

www.waterfire.org<br />

sachusetts geflohenen Roger Williams<br />

ab 1636 zum Asyl der Unangepassten.<br />

Diese Geschichte hat sich bis ins 20.<br />

Jahrhundert fortgesetzt und lebt heute<br />

als politische Verpflichtung fort. Religionsflüchtlinge<br />

aller Kontinente fanden<br />

und finden den Weg hierher und<br />

lassen sich in Providence nieder.<br />

Das kulturelle Klima des kleinen<br />

Staates ist daher beispielhaft kosmopolitisch.<br />

Nirgendwo ist Rhode Island<br />

wirklich provinziell, auch aus dem<br />

abgelegensten Dorf ist man in einer<br />

halben Stunde in der nächsten Stadt.<br />

Wie man sich aufgrund seines gesellschaftlichen<br />

Glanzes unschwer vorstellen<br />

kann, ist der politische Einfluss von<br />

Rhode Island weit größer, als es sein<br />

winziges Territorium vermuten lässt.<br />

In Rhode Island entstand außerdem<br />

der erste Leuchtturm an der amerikanischen<br />

Küste (1749 in Beavertail), die<br />

erste jüdische Synagoge Amerikas (in<br />

Newport) und mit der Slater Mill die<br />

erste von Wasserkraft gespeiste Baumwollspinnerei<br />

des Landes. Besonders<br />

stolz ist man in dem Bundesstaat<br />

jedoch auf ein Huhn: Die hier gezüchtete<br />

Rasse der robusten „Rhode Island<br />

Reds“ galt weltweit als Durchbruch in<br />

der Geflügelzucht und so kommt es,<br />

dass der „State Bird“ des Zwergenstaates<br />

nicht etwa ein majestätischer<br />

Seevogel, sondern ein flugunfähiges<br />

Haustier ist. H<br />

Scituate<br />

Reservoir<br />

R H O D E<br />

I S L A N D<br />

Wickford<br />

Kingston<br />

Worden<br />

Pond<br />

Block Island<br />

Providence<br />

Galilee<br />

Rhode Island Sound<br />

Newport


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President Kennedy addresses an estimated<br />

150,000 people from a platform on the steps of the<br />

Schoneberger Rathaus in the Rudolph Wilde Platz<br />

in West Berlin. President Kennedy tells the crowd<br />

“All free men, wherever they may live, are citizens<br />

of Berlin, and, therefore, as a free man I take pride<br />

in the words “Ich bin ein Berliner”. ~ June 26, 1963<br />

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U R E I N W O H N E R<br />

Spuren der<br />

alten Zeit<br />

Bevor die europäischen Siedler kamen,<br />

lebten Ureinwohner verschiedener Stämme<br />

auf dem Gebiet des heutigen Neuengland.<br />

Reisende haben viele Möglichkeiten, sich in<br />

Neuengland mit der Kultur der Indianer zu<br />

beschäftigen.<br />

24 | www.neuenglandusa.de<br />

Die Algonquin-Indianer<br />

lebten im Nordosten Amerikas<br />

auf fruchtbarem<br />

Boden. Sie bauten Bohnen<br />

und Mais, Kürbis und Wildreis an. Sie<br />

fingen Lachs, Forellen und Kabeljau<br />

und fuhren in ihren leichten Kanus aus<br />

Birkenrinde aufs offene Meer hinaus,<br />

um dort zu fischen. Es war ein Leben<br />

im Rhythmus der Jahreszeiten. Im Jahr<br />

1600, so schätzt man, lebten in Neuengland<br />

zwischen 70.000 und 100.000<br />

Ureinwohner.<br />

Die Bezeichnung „Algonquin“<br />

bezieht sich auf eine Sprachgruppe –<br />

tatsächlich gehörten zu ihr über hundert<br />

Stämme, etwa die Mohegan, die<br />

als „Mohikaner“ durch James F. Coopers<br />

Lederstrumpf-Romane Berühmtheit<br />

erlangten, die Pequot in Con-<br />

Das erste thanksgiving: Nachdem die<br />

Ureinwohner den Siedlern beigebracht<br />

hatten, wie man Mais anbaut, feierten<br />

beide gemeinsam die reiche Ernte bei<br />

Essen und trinken.<br />

necticut, die Narragansett, die an der<br />

Narangansett Bay im späteren Rhode<br />

Island lebten, oder die Wampanoag,<br />

die vor allem im heutigen Massachusetts<br />

zuhause waren.<br />

Bewaffnete Kämpfe<br />

Ihrer aller Leben geriet mit der Ankunft<br />

der Europäer in Aufruhr. Alle Versuche<br />

einer friedvollen Koexistenz wurden<br />

schnell durch unterschiedliche Auffassungen<br />

von Eigentum, durch Gebietsansprüche<br />

und nicht selten durch bloße<br />

Missverständnisse zunichte gemacht.<br />

Allerdings entwickelte sich auch ein<br />

reger Handel zwischen Indianern und<br />

den Europäern. Die Indianer nutzen<br />

alte Handelswege, um an Biberfelle zu<br />

kommen, die sie dann gegen Metall,<br />

Feuerwaffen oder Textilien tauschten.<br />

Foto: Library of Congress


Mit den Handelsgütern kamen auch<br />

Krankheiten aus der Alten Welt ins Indianerland,<br />

gegen die sie keine Immunabwehr<br />

besaßen. In einigen Gegenden<br />

starben bis zu 90 Prozent der einheimischen<br />

Bevölkerung an Masern oder<br />

Pocken. Ganze Teile der indianischen<br />

Kultur ging durch die hohe Sterblichkeit<br />

verloren.<br />

Heute finden sich in Neuengland eine<br />

Vielzahl Initiativen, die das letzte Erbe<br />

der Ureinwohner bewahren. Und mehr<br />

als das: Ein Gesetz aus dem Jahre 1988<br />

erlaubt es den Indianer­Stämmen, Spielcasinos<br />

zu betreiben. Deshalb entstanden<br />

in Connecticut sehr erfolgreich das<br />

Mohegan Sun Resort und das Foxwoods<br />

Resort Casino. Beide bieten nicht nur<br />

Glücksspiel, sondern auch Golf, Theater<br />

und schicke Restaurants.<br />

Andere Stämme haben in Museen<br />

investiert, wie das spektakuläre Mashantucket<br />

Pequot Museum & Research<br />

Center in Connecticut – eines der größten<br />

Indianermuseen der USA, das die<br />

Geschichte der Pequot eindrucksvoll wieder<br />

aufleben lässt. H<br />

Native New England<br />

MUSEEN & ATTRAKTIONEN<br />

Fruitlands Museum, Harvard, mit<br />

einer großen Native American Gallery,<br />

www.fruitlands.org<br />

Abenaki Tribal Museum, Swanton,<br />

Vermont, www.abenakination.org<br />

Mashantucket Pequot Museum<br />

& Research Center, Mashantucket,<br />

Connecticut,<br />

www.pequotmuseum.org<br />

Mt. Kearsarge Indian Museum,<br />

Warner, New Hampshire,<br />

www.indianmuseum.org<br />

Tomaquag Museum, Exeter, Rhode<br />

Island, www.tomaquagmuseum.com<br />

Indian Island to Abbe Museum,<br />

Bar Harbor, Maine,<br />

www.abbemuseum.org<br />

Institute for American Indian<br />

Studies, Washington, CT,<br />

www.birdstone.org<br />

Plimoth Plantation – Wamanoag<br />

Homesite, Plymouth, MA,<br />

www.plimoth.org


J A H R E S Z E I t E N<br />

Tanz der<br />

Jahreszeiten<br />

Vier Mal im Jahr wechseln die Staaten Neuenglands komplett die Garderobe.<br />

Je nach Jahreszeit unterscheiden sich Farben und Licht, Klima und Stimmung.<br />

Vom schneereichen Winter ins milde Frühjahr, vom Sommer am Meer bis<br />

zum glorreichen Herbst mit seinem glühenden Laub. Die besten Reisetipps<br />

für jede Saison.<br />

26 | www.neuenglandusa.de<br />

© Vermont Department of Tourism and Marketing<br />

Mountainbiking ist in Neuengland ein<br />

beliebter Freizeitsport (links).<br />

Frühjahr<br />

Im Frühjahr erwacht die in sich<br />

gekehrte Welt Neuenglands zu neuem<br />

Leben, Eis und Schnee tauen auf<br />

und die Landschaft gibt ihre darunter<br />

liegenden Geheimnisse preis.<br />

Die Nächte sind noch kalt, die Tage<br />

frisch, doch Büsche und Bäume fangen<br />

schon an zu knospen. Die Luft ist<br />

leicht, die Erde verströmt einen heiteren<br />

Duft, der voller Erwartungen<br />

zu stecken scheint und von Aufbruch<br />

kündet.<br />

Ausflüge in die städtischen Blumengärten<br />

von Bristol oder Providence<br />

sind in Rhode Island um diese<br />

Zeit besonders lohnend, auch die<br />

umliegenden Weinberge kann man<br />

besuchen. In New Haven, der Universitätsstadt<br />

von Connecticut, sind<br />

die Museen sehenswert, einschließ-<br />

Maine ist für seine Leuchttürme<br />

berühmt: Das Cape Elizabeth Lighthouse<br />

stammt aus dem Jahr 1874.<br />

Foto: Michael Leonard, Portland Maine CVB


lich der Art Gallery und des Peabody<br />

Museums der Yale University. In<br />

Boston hat das Museum of Fine Arts<br />

mit einem Flügel für die Kunst der<br />

amerikanischen Kontinente 2010 neu<br />

eröffnet, auch das Gardner Museum<br />

wurde nach einem Entwurf von Renzo<br />

Piano um einen Flügel erweitert.<br />

„Das gleichmäßige<br />

Licht der Wälder<br />

er scheint wie ein für<br />

immer anhaltender<br />

Morgen, es wirkt<br />

anregend und zugleich<br />

heldenhaft.“<br />

In Portland, Maine kann man auf<br />

„Art Walks“ verschiedene Galerien<br />

besuchen, ab dem Maine Maritime<br />

Museum in Bath kann man an Deck<br />

einer historischen Windjammer eine<br />

Leuchtturm-Kreuzfahrt unternehmen.<br />

Der beliebte Church Street<br />

Marketplace, ein Einkaufszentrum<br />

unter freiem Himmel, ist eine der<br />

Attraktionen in Vermonts größter<br />

Stadt Burlington. Wer es alkoholisch<br />

mag, für den ist ein Besuch in einer<br />

der zahlreichen einheimischen Brauereien<br />

lohnenswert. Beinahe zum<br />

Pflichtprogramm gehört der Besuch<br />

einer Farm, auf der Ahornsirup<br />

gewonnen wird.<br />

Sommer<br />

Schon früh hat der amerikanische Geldadel<br />

die Vorzüge von Neuenglands<br />

Küsten zu schätzen gewusst, die bald<br />

als Sommerfrische beliebt wurden. Die<br />

Sommer in Neuengland sind warm,<br />

mitunter sogar sehr heiß und schwül.<br />

An den Stränden von Cape Cod,<br />

allen voran am National Seashore,<br />

reichen die Dünen bis zum Horizont.<br />

Doch auch der North und South Shore<br />

von Massachusetts sind in den warmen<br />

Monaten hoch frequentiert. Im<br />

Inland, vor allem im Westen des Bundesstaates,<br />

ist White Water Rafting ein<br />

beliebtes Freizeitvergnügen.<br />

Wem es an den Stränden des südlichen<br />

Maine zu ruhig zugeht, der kann<br />

mit Hummerfischern auf Tour gehen.<br />

In den Wäldern des Landes inneren<br />

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Willkommen in New Hampshire!<br />

www.neuenglandusa.de | 27


J A H R E S Z E I t E N<br />

werden Elchsafaris angeboten, bei<br />

denen man ungewöhnlich nah an die<br />

riesigen Säugetiere herankommt.<br />

Mystic Seaport mit seinem Aquarium<br />

und dem Titanicmuseum ist ein<br />

beliebtes Ziel, die kleinen Thimble<br />

Islands an der Küste von Long Island<br />

sind eher ein Geheimtipp.<br />

Sonnige Tage, die man auf glitzernden<br />

Seen verbringt: Das sind die<br />

Sommer in der Lakes Region von<br />

New Hampshire rund um den alles<br />

dominierenden Lake Winnipesaukee.<br />

Ein besonderes Juwel sind die gastfreundlichen<br />

„Inns at Mills Falls“ in<br />

Meredith. Von Wasserski über Segelstunden<br />

bis zum Kajak kann man jede<br />

erdenkliche Wassersportart betreiben,<br />

sogar Wasserflugzeuge inklusive Pilot<br />

chartern.<br />

Zahlreiche gut gekennzeichnete<br />

Fahrradstrecken findet man in Rhode<br />

Island. Inns und B&B’s reihen sich<br />

entlang der Küste auf. Besonders einladend<br />

sind die Strände von Westerly,<br />

Watch Hill und Narrangansett.<br />

In Vermont ist die Stowe Mountain<br />

Lodge nicht nur im Winter ein<br />

Ort der Erholung. Auch die Trapp<br />

Family Lodge oder die Lake Champlain<br />

Islands sind herrliche Rückzugs-<br />

28 | www.neuenglandusa.de<br />

© Vermont Department of Tourism and Marketing<br />

Spiel der Farben: intensiv leuchtendes<br />

Herbstlaub.<br />

gebiete, um die für diesen Bundesstaat<br />

typische Ruhe zu genießen.<br />

Herbst<br />

Der Herbst ist ohne Zweifel der König<br />

unter den Jahreszeiten Neuenglands.<br />

Die Wälder leuchten im Indian Summer<br />

in glühenden Farben, das Laub<br />

scheint alles Licht, das es im Laufe<br />

des Jahres gespeichert hat, allmählich<br />

wieder abzugeben. Im September und<br />

Oktober durchqueren drei Sonderzüge<br />

von New Hampshires „Hobo Railroad“<br />

die Wälder und Flusstäler ab Lincoln,<br />

Livermore und Meredith.<br />

In Vermont ist der Long Trail ein<br />

Wanderweg, bei dem man in die Palette<br />

der Herbstfarben eintauchen kann. Er<br />

durchquert den Staat auf seiner gesamten<br />

Länge und führt über die meisten<br />

Gipfel der Green Mountains – es ist der<br />

älteste Langstreckenwanderweg der<br />

USA. Auch Kanufahrten in der Herbstzeit<br />

sind sehr beliebt. Wer es eher<br />

gemächlich mag, dem sei ein Besuch in<br />

dem pittoresken Dorf Woodstock und<br />

der nahen Billings Farm empfohlen.<br />

Die Romantik echter, schneereicher Winter kann man in Neuengland erleben. Zum Beispiel<br />

bei einer Fahrt im Pferdeschlitten.<br />

© Vermont Department of Tourism and Marketing


Der Herbst ist Erntezeit, und so kann<br />

man in Rhode Island seine Äpfel selbst<br />

pflücken oder seinen Weg durch Labyrinthe<br />

in Maisfeldern suchen. Wenn<br />

die Herbstnebel aufziehen, ist auch die<br />

richtige Zeit für Geistertouren.<br />

Besonders spektakulär zeigt sich<br />

der Acadia National Park von Maine<br />

im Herbst. Wer den Besucherströmen<br />

entgehen will, sollte hier möglichst<br />

frühmorgens unterwegs sein.<br />

Sehenswert sind auch die wunderschönen<br />

Litchfield Hills in Connecticuts<br />

Westen, nicht nur zum Wandern.<br />

Auch Ballonfahrten lassen sich<br />

hier beispielsweise unternehmen und<br />

Weingüter besuchen.<br />

„Der Tag, unendlich<br />

lang, schläft über<br />

den breiten Hügeln und<br />

den warmen, weiten<br />

Feldern. Seine langen<br />

Stunden verstreichen<br />

zu sehen, erscheint<br />

bereits lohnend genug<br />

für ein ganzes Leben.“<br />

Ein besonderes Schauspiel ist in Massachusetts<br />

alle Jahre wieder die Cranberryernte.<br />

Eine berückende Zeit ist<br />

der Herbst auch auf Cape Cod: Die<br />

Besucherscharen sind verschwunden,<br />

das Licht ist unvergleichlich golden<br />

und auch die Übernachtungspreise<br />

sinken. Halloween feiert man dann<br />

am besten in morbider Verkleidung<br />

in der „Witch City“ Salem, die 1692<br />

mit Hexenprozessen in die Geschichte<br />

einging, oder in Bostons altem Viertel<br />

Beacon Hill.<br />

Winter<br />

Im Winter hüllt sich Neuengland in<br />

eine dicke Schneedecke. Sonnige,<br />

kalte Tage mit klarem, blauen Himmel<br />

sind typisch für diese Gegend.<br />

Individualisten können sich ihre Winterträume<br />

beim Schneeschuhwandern<br />

oder auf einer Tour per Hundeschlitten,<br />

beispielsweise in Vermont, erfüllen.<br />

Beim Snowkiting auf dem zugefrorenen<br />

Lake Champlain zieht ein<br />

Zugdrachen Skier oder Snowboard<br />

über die verschneite Fläche.<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

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Die Inns und B&B’s an der Küste<br />

von Maine sind im Winter besonders<br />

gemütlich, wenn in der Lobby oder im<br />

Wohnzimmer das Kaminfeuer prasselt.<br />

Die Camden Snow Bowl ist ein<br />

kleines Skigebiet nur wenige Meilen<br />

von der Penobscot Bay entfernt. Jährlich<br />

finden hier mit traditionell gefertigten<br />

Schlitten die „National Toboggan<br />

Championships“ statt.<br />

In Connecticut ist man dagegen<br />

eher mit dem Schneemobil unterwegs.<br />

Für Freunde der Stille und passionierte<br />

Vogelbeobachter startet hier bereits<br />

Anfang Februar die Saison für die<br />

„Eagle Cruises“ auf dem Connecticut<br />

River.<br />

Insgesamt 19 alpine Skigebiete gibt<br />

es in New Hampshire, die Skilanglaufstrecken<br />

reichen von wenigen Kilometern<br />

Länge bis zu Netzen von weit<br />

über 100 Kilometern. Ein klassisches<br />

Weihnachtserlebnis ist ein Besuch der<br />

berühmten „Newport Mansions“, der<br />

historischen Villen von Newport, Rhode<br />

Island. So haben „The Breakers“, „The<br />

Elm“ und das „Marble House“ für die<br />

Weihnachtssaison täglich von Anfang<br />

November bis Anfang Januar geöffnet.<br />

Auch ein Urlaub in Rhode Islands Spa<br />

Resorts ist eine Wohltat.<br />

„In diesem Klima gibt<br />

es praktisch zu jeder<br />

Jahreszeit Tage, an<br />

denen die Welt Perfektion<br />

erreicht, als ob<br />

die Luft, die Himmelskörper<br />

und die Erde<br />

harmonisch erklingen,<br />

als erfreue sich die<br />

Natur an ihrer eigenen<br />

Vielfalt.“<br />

Im kalten Winter sind die Städte ein<br />

besonderer Anziehungspunkt. Das gilt<br />

besonders für Boston, wo nicht nur<br />

hervorragende Shoppingadressen warten,<br />

sondern auch jede Menge Kultur<br />

mit der Boston Symphony oder der<br />

„Handel and Haydn Society“, die seit<br />

1815 Konzerte mit historischen Instrumenten<br />

gibt. H<br />

Zitate aus:<br />

Ralph Waldo Emerson, Nature, 1836


t O U R E N t I P P<br />

Überdachte Brücken sind ein Markenzeichen<br />

Neuenglands, wie hier in New Hampshire.<br />

Rundreise Kultur-<br />

Geschichte-Shopping<br />

Foto: NHDTTD<br />

Boston ist der Ausgangspunkt für eine gemütliche<br />

Rundreise zu einigen verborgenen Seiten Neuenglands.<br />

Über idyllische kleine Landstraßen geht<br />

es zu bislang kaum besuchten historischen und<br />

kulturellen Sehenswürdigkeiten in New Hampshire,<br />

Vermont und Maine sowie durch Massachusetts’<br />

grünes Hinterland. Entlang der Strecke bieten sich<br />

Einkaufsmöglichkeiten in den Markenstores mehrerer<br />

Outlet­Center an.<br />

Die Route folgt von Boston aus zunächst Neuenglands<br />

Küste über Salem mit seinem historischen<br />

Hafen und dem Peabody Essex Kunstmuseum. Nach<br />

einem Besuch im Strawbery Banke Freilichtmuseum<br />

in Portsmouth, New Hampshire, geht es nach Maine<br />

für einen ersten Shopping­Abstecher und einen<br />

Spaziergang durch die Kolonialstadt York mit acht<br />

sehenswerten historischen Museen. Zurück in New<br />

Hampshire, lohnt ein Besuch im Canterbury Shaker<br />

Village, eine der ältesten Gemeinden dieser Glaubensgemeinschaft.<br />

Neuengland ist berühmt für seine historischen Anwesen<br />

und Villen – einige von ihnen säumen den weiteren<br />

Verlauf der Strecke über Newbury und Cornish.<br />

Die ländliche Vergangenheit Vermonts und das heutige<br />

Farmleben stehen dagegen im Mittelpunkt von<br />

Billings Farm and Museum, einem mehr als 120 Jahre<br />

alten Betrieb. Nach dem Lincoln Family Home, das<br />

sich 70 Jahre lang im Besitz der Nachfahren Abraham<br />

Lincolns befand, geht es durch den Westen von<br />

Massachusetts. Ein Highlight ist hier das Massachusetts<br />

Museum of Contemporary Art, eines der bedeutendsten<br />

Zentren für moderne Kunst in den USA.


K U L I N A R I S C H<br />

Köstliches<br />

Neuengland<br />

Auch kulinarisch gesehen steckt<br />

Neuengland voller köstlicher Überraschungen.<br />

Fisch und Meeresfrüchte<br />

kommen hier besonders frisch auf den<br />

Tisch.<br />

Oder sie werden in einer wohlschmeckenden,<br />

cremigen Suppe verarbeitet<br />

– der „Chowder“ (die Einheimischen<br />

sagen: „Chow­da“). Die gibt es mit<br />

Muscheln („Clam Chowder“, wurde<br />

in Massachusetts bekannt) oder aber<br />

mit allerlei Fisch. Jeder Landstrich hat<br />

seine eigenen Rezepte, man kann sich<br />

auf einer Reise wunderbar durchprobieren.<br />

Oder aber fangfrische Austern essen,<br />

am besten im Hafen von Newport,<br />

Rhode Island, mit schaukelnden<br />

Yachten im Hintergrund.<br />

Eine neuenglische Berühmtheit ist natürlich<br />

der Lobster. Den gibt es überall<br />

an der Küste, nicht nur in Restaurants,<br />

sondern auch in rustikalen Lobster­<br />

Die angeblich besten Lobster Rolls auf<br />

Cape Cod gibt es bei Young’s Fish<br />

Market an der Rock Harbor Road in<br />

Orleans (rechts). Ein prächtiges Lobster-<br />

Exemplar (unten).<br />

Foto: DNE<br />

32 | www.neuenglandusa.de<br />

Imbissen. Hier an einem Picknick­<br />

Tisch einen Lobster zu genießen, mit<br />

Blick auf einen Hafen oder auf das<br />

Meer, ist stilecht.<br />

Ein Fest für die Sinne bietet sich auch<br />

im Landesinneren. Hier hat sich mehr<br />

und mehr die „Farms to table“­Bewegung<br />

durchgesetzt: In vielen Restaurantküchen<br />

wird ausschließlich mit frischen<br />

Zutaten aus der Region gekocht.<br />

Wer bei einer Fahrt durch Vermont<br />

oder New Hampshire bei einem<br />

Farmer’s Market anhält, wird sehen,<br />

welches Füllhorn das Land hier bereithält:<br />

Käse, Fleisch, Milchprodukte,<br />

Gemüse, Obst – alles von ausgezeichneter<br />

Qualität.<br />

Foto: William DeSousa-Mauk/Cape Cod Chamber<br />

Der passende Tropfen zum guten Essen<br />

könnte übrigens aus Connecticut<br />

kommen: Zahlreiche Wineries keltern<br />

hier guten Wein. Und laden auch zur<br />

Weinprobe ein.<br />

In schicken, trendigen Lokalen sitzen<br />

und den guten Dingen des Lebens<br />

frönen kann man in Boston. Hier gibt<br />

es eine kosmopolitische Restaurantszene.<br />

Shooting­Star unter den<br />

neuenglischen Gastro­Zielen aber ist<br />

Portland, Maine. Einige preisgekrönte<br />

Köche haben sich jüngst dort niedergelassen.<br />

Infos unter:<br />

www.neuenglandusa.de


Fahren Sie auf der steilsten<br />

Strecke Amerikas.<br />

The Mount Washington<br />

Wählen Sie zwischen historischer Dampfl ok<br />

oder moderner Biodiesel-Lok.<br />

Eine Reise auf<br />

Neuenglands<br />

höchsten Gipfel in<br />

der weltweit ersten<br />

Zahnrad-Bergbahn!<br />

Route 302<br />

Bretton Woods, NH<br />

001-603-278-5404<br />

www.thecog.com<br />

Genießen Sie Speisen, Einkaufsmöglichkeiten<br />

und Museum in der Basisstation.


34 | www.neuenglandusa.de<br />

G U I D E<br />

AMERICA GUIDE<br />

Neuengland<br />

INFORMATIONEN<br />

Ausführliche Informationen, Karten<br />

und Broschüren zu allen sechs Staaten<br />

Neuenglands gibt es bei:<br />

Discover New England, c/o Get It<br />

Across Marketing & PR, Neumarkt<br />

33, 50667 Köln, Tel. (0221) 233 6409,<br />

www.neuenglandusa.de, E-Mail:<br />

discovernewengland@getitacross.de<br />

und<br />

Massachusetts Office of <strong>Travel</strong><br />

& Tourism, c/o Buss Consulting,<br />

Postfach 1213, 82302 Starnberg,<br />

Tel.08151-739787,<br />

www.massvacation.de<br />

ANREISE<br />

Nach Boston fliegen z.B. British Airways,<br />

United, Iceland Air, Air Canada, Air<br />

France, Lufthansa, NW, KLM, Delta<br />

oder American Airlines. Wahlweise kann<br />

man über New York oder auch Montréal<br />

anreisen.<br />

REISEZEIT UND KLIMA<br />

Die angenehmste Reisezeit für Neuengland<br />

liegt zwischen Mai und Oktober.<br />

Am spektakulärsten, aber auch am<br />

beliebtesten ist die Zeit der Laubfärbung<br />

zwischen Ende September und Ende<br />

Oktober. Während der Wintersaison<br />

haben viele Hotels und Sehenswürdigkeiten<br />

außerhalb der Skigebiete<br />

geschlossen.<br />

REISEPLANUNG<br />

Typisch für Neuengland sind die zahlreichen<br />

B&B’s oder Country Inns. Oft<br />

sind sie von ihren Besitzern üppig und<br />

liebevoll ausgestattet. Manchmal meint<br />

man, in einer großen Puppenstube mit<br />

Blumentapeten, Rüschen und altenglischem<br />

Porzellan aufzuwachen. Da<br />

sie sich oft in historischen Gebäuden<br />

befinden, sind sie jedoch schnell ausgebucht.<br />

Es empfiehlt sich daher, Unterkünfte<br />

rechtzeitig im Voraus zu buchen.<br />

Wer Reisen lieber als Paket bucht,<br />

findet bei deutschen Reiseveranstaltern<br />

eine Vielzahl von Angeboten für Neuengland.<br />

Vor Ort begewegt man sich<br />

am besten per Mietwagen fort, z.B. von<br />

Alamo, www.alamo.de. Am besten ein<br />

GPS dazu buchen.<br />

INDIAN SUMMER<br />

Im Indian Summer kommt es darauf an,<br />

zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.<br />

Um herauszufinden, wo das ist, bietet<br />

z.B. das „Foliage Network“ Informationen<br />

für alle Bundesstaaten an. Karten<br />

geben regelmäßig einen aktuellen Überblick<br />

über den Grad der Verfärbung.<br />

Übrigens: Der Begriff „Indian Summer“<br />

bezeichnet auf Englisch zwar den wärmeren<br />

Zeitabschnitt im Herbst, das<br />

Phänomen der Laubverfärbung heißt<br />

jedoch „foliage“ oder „fall foliage“.<br />

Infos: www.foliagenetwork.com<br />

OUTDOORS<br />

Aufgrund seiner vielfältigen Natur eignet<br />

sich Neuengland hervorragend für<br />

Aktivurlaub. Für Fahrradtouren eignen<br />

sich etwa die flache Küstengegend<br />

New Hampshires oder das umfassende<br />

Netz aus Radwegen in Rhode Island,<br />

etwa von Providence nach Bristol.<br />

Endlose Strandwanderungen kann<br />

man auf Cape Cod in Massachusetts<br />

unternehmen, herrliche Wanderwege<br />

gibt es in den Wäldern der Green<br />

Mountains von Vermont und den White<br />

Mountains von New Hampshire. Auf<br />

dem Mount Katahdin in Maine endet<br />

der Appalachian Trail, insgesamt gibt<br />

es hier im Baxter State Park fast 300<br />

Kilometer Wanderwege. In Connecticut<br />

kann man sich den Appalachian Trail<br />

in relativ leichten Abschnitten erschließen.<br />

Zum Wandern und Kajak fahren<br />

ist auch der Acadia National Park in<br />

Maine großartig. An den Küsten kann<br />

man segeln oder Seekajak betreiben,<br />

etwa an den Thimble Islands. Im Inland<br />

sind auch White Water Rafting oder<br />

Mountainbiking populär. Im Winter sind<br />

die Skiregionen Neuenglands beliebte<br />

Ziele.<br />

Concord? Concord!<br />

Am Merrimack River in Central<br />

New Hampshire liegt Concord, die<br />

Hauptstadt des Bundesstaates.<br />

Concord hat 40.000 Einwohner<br />

und eine hübsche Main Street.<br />

Hier steht das älteste Parlamentsgebäude<br />

der USA. Die Lakes<br />

Region und die White Mountains<br />

sind nah. Moment: Fand hier nicht<br />

auch die erste große Schlacht des<br />

Unabhängigkeitskrieges statt?<br />

Nein, denn die wurde in Concord,<br />

Massachusetts geschlagen.<br />

Viele Ortsnamen in Neuengland<br />

wiederholen sich. Oft ist es daher<br />

hilfreich, den jeweiligen Staat dazu<br />

zu nennen.


Outdoor-Destination Neuengland:<br />

Wandern mit Weitblick in Maine (ganz<br />

oben). Die Cranberryernte findet in<br />

Neuengland von Mitte September bis<br />

Anfang November statt (oben).<br />

ATTRAKTIONEN<br />

Maine<br />

Nubble Lighthouse: Der wohl am<br />

häufigsten fotografierte Leuchtturm in<br />

Maine liegt in Cape Neddick,<br />

http://lighthouse.cc/capeneddick/<br />

Coastal Maine Botantical Gardens:<br />

berühmter Botanischer Garten in<br />

Boothbay, www.mainegardens.org<br />

Acadia National Park: Neuenglands<br />

einziger Nationalpark,<br />

www.nps.gov/acad/index.htm<br />

Vermont<br />

Billings Farm & Museum: Farm und<br />

© Discover Plymouth<br />

Museum für Vermonts ländliche Vergangenheit,<br />

www.billingsfarm.org<br />

Lake Champlain: 180 Kilometer langer<br />

See mit zahlreichen Inseln,<br />

www.lakechamplainregion.com<br />

Vermont Country Store in Weston:<br />

General Store wie in alten Zeiten,<br />

www.vermontcountrystore.com<br />

New Hampshire<br />

Canterbury Shaker Village: Freilichtmuseum<br />

der Shaker­Sekte mit Originalgebäuden,<br />

www.shakers.org<br />

Mount Washington: der höchste Berg<br />

des amerikanischen Nordostens,<br />

www.mountwashington.org,<br />

www.thecog.com,<br />

http://brettonwoods.com<br />

Strawbery Banke: Siedlergeschichte in<br />

Portsmouth als Zeitreise vom 17. bis<br />

in die Mitte des 20. Jahrhunderts,<br />

www.strawberybanke.org<br />

Massachusetts<br />

Boston Harbor Islands: Ein Erholungsgebiet<br />

im großen Naurhafen von<br />

Boston, www.bostonharborislands.org<br />

MASS MoCA: Das größte Zentrum für<br />

zeitgenössische Kunst in USA, zu finden<br />

in der Kleinstadt North Adams.<br />

www.massmoca.org<br />

Cape Cod National Seashore:<br />

über 60 Kilometer geschützte Strände,<br />

www.nps.gov/caco/index.htm<br />

Connecticut<br />

Mystic Aquarium: Aquarium und<br />

Institut zur Meeresforschung von<br />

Titanic­Entdecker Dr. Robert Ballard,<br />

www.mysticaquarium.org<br />

Mark Twain House: In Hartford schrieb<br />

Twain u.a. Huckleberry Finn,<br />

www.marktwainhouse.org<br />

Sheffield Island Lighthouse: Mit<br />

Fähre oder Kajak zu Seevögeln und<br />

dem Leuchtturm von 1868,<br />

www.lighthouse.cc/sheffield<br />

Rhode Island<br />

The Breakers: Der Sommerpalast der<br />

Vanderbilts und eine von zahlreichen<br />

Villen in Newport,<br />

www.newportmansions.org<br />

Block Island: Naturerholung auf der<br />

wunderschönen Insel,<br />

www.blockislandinfo.com<br />

Fort Adams State Park: Einst die<br />

größte Festung an der US­Küste,<br />

www.fortadams.org, www.riparks.com<br />

Foto: Maine Office of Tourism<br />

Nachdruck aus AMERICA Journal 1/2012, mit freundlicher Genehmigung des J.Latka Verlags GmbH, Bonn. Autor: Hannes Klug. www.americajournal.de<br />

www.neuenglandusa.de | 35


DISCOVER BEAUTIFUL<br />

RHODE ISLAND<br />

New England • USA<br />

Newport<br />

gonewport.com<br />

Warwick<br />

VisitWarwickRI.com<br />

Rhode Island Tourism Division<br />

315 Iron Horse Way, Suite 101<br />

Providence, RI 02908 USA<br />

(P)401-278-9152 • (F)401-273-8270<br />

Block Island<br />

blockislandinfo.com<br />

For a free travel guide: www.VisitRhodeIsland.com<br />

South County<br />

southcountyri.com<br />

Providence<br />

goprovidence.com

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