Verlust-Akzeptanzmodell
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„Traurig – aber wahr“<br />
Das <strong>Verlust</strong>‐Akzeptanz‐Modell<br />
1. Trauer ist immer mit der Konstruktion von <strong>Verlust</strong> verbunden (auch <strong>Verlust</strong>en 2. Art)<br />
• Person<br />
• Arbeitsplatz<br />
• Ziele<br />
• Bedürfnisse<br />
• Fähigkeiten<br />
Problem ist aber: ‐‐> <strong>Verlust</strong> ist eine subjektive Größe.<br />
2. Trauer in Organisationen<br />
• Einzelne Menschen haben unterschiedliche Motive, Einschätzungen und Ziele (Was<br />
den einen ein <strong>Verlust</strong>, ist den anderen ein Gewinn).<br />
• Während die einen trauern, bauen die anderen die Zukunft.<br />
Organisationen sind oft belastet mit:<br />
Vortrauer Nachtrauer<br />
o Das wird unvermeidlich<br />
passieren/eintreten.<br />
o Das ist passiert/eingetreten.<br />
o Was müssen wir tun, wenn … o Was müssen wir jetzt tun, weil …<br />
o Was können wir verhindern? o Es ist nicht zu verhindern, es ist passiert.<br />
Gefühle der Trauer in Organisationen<br />
– das Gefühl, vernachlässigt worden zu sein.<br />
o für uns interessiert sich doch keiner!<br />
– das Gefühl, nicht (genug) geachtet/respektiert worden zu sein.<br />
o es ist doch egal, was wir alles geleistet haben und aufgebaut haben!<br />
– das Gefühl, nicht wichtig (genug) gewesen zu sein.<br />
o Was wir meinen oder tun ist doch unwichtig!<br />
– Das Gefühl hilflos zu sein.<br />
o da kann man doch nichts machen!<br />
Kundenreaktion:<br />
In den meisten Organisationen (von Ausnahmen abgesehen) ist es einfacher, Wut zuzulassen<br />
und auszudrücken als Traurigkeit.<br />
Primär es geht nicht um trauern, sondern um eine Bearbeitung und Repräsentation des der<br />
Traurigkeit zugrundeliegenden Hintergrundes! Daher wird hier von Trauer‐Arbeit oder<br />
Trauer‐Bearbeitung gesprochen! Allein das Trauern bewirkt wenig, ist sogar eine Stagnation.<br />
Trauer(be)arbeit(ung)<br />
1. Unwiederbringlichkeit<br />
• Akzeptanz des Unwiederbringlichen herstellen<br />
- <strong>Verlust</strong> stellen<br />
- <strong>Verlust</strong> klären<br />
- <strong>Verlust</strong> akzeptieren<br />
- Konstruktiven Umgang mit <strong>Verlust</strong> erlangen<br />
o Ziel: aktiver Umgang mit <strong>Verlust</strong>, also coping (=aktive<br />
Bewältigung)
1. Phase<br />
Berichtsphase<br />
Trauerarbeit<br />
Coping als Bewältigen von Konflikt oder Fertigwerden mit Schwierigkeiten dient in der<br />
Hauptsache zwei Zielen. Einmal geht es darum, Person‐Umwelt‐Bezüge, die Stress erzeugen,<br />
zu beherrschen oder zu ändern. Das ist ein problemorientiertes Bewältigen. Zum anderen<br />
sind Stress geladene Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Dies ist ein emotionsorientiertes<br />
Bewältigen.“<br />
o Trauerarbeit heißt nicht Trauern. Trauern ist Emotion und Folge der Trauerarbeit.<br />
Ende des Trauerprozesses<br />
• Endet mit einer positiven Aktion<br />
o Trauer führt zu einer Erleichterung. Tritt dieses Gefühl nicht ein, ist die Trauer<br />
nicht bewältigt.<br />
Dysfunktionale Trauer<br />
Paralyse<br />
2. Phase<br />
Runter regeln<br />
Kampf um Fassung<br />
3. Phase<br />
Massive Traurigkeit<br />
Trauerarbeit<br />
4. Phase<br />
Bearbeitbare Traurigkeit<br />
Symptome:<br />
• Vermeidung von Traurigkeit und anderen Trauerreaktionen<br />
• Vermeidung von <strong>Verlust</strong><br />
Folge:<br />
• Keine Akzeptanz des <strong>Verlust</strong>es<br />
prinzipielle Trauer<br />
Leugnung des <strong>Verlust</strong>es und von Relevanz<br />
Intervention:<br />
• Klient mit dem <strong>Verlust</strong> konfrontieren (‐‐> das ist ggf. konfrontativ und bucht<br />
Beziehungskredit ab)<br />
Vermeidung:<br />
• Konserviert ein Problem<br />
• Anerkennung/Akzeptanz sind die Hauptschlüssel zum coping<br />
Interventionen<br />
1. Intervention in der Berichtsphase<br />
o Bericht ermöglichen<br />
o Zirkuläre Fragen stellen, umein Bild über den Anlass, die Intensität und<br />
persönlichen Ausmaße der Trauer zu erhalten. (breit und weit)
2. Intervention in der 2. Phase des Runterregelns<br />
o Trauer und Traurigkeit ermöglichen<br />
o Weinen als möglich unterstützen (hier dürfen sie weinen)<br />
o Gruppe an den Emotionen einzelner beteiligen<br />
o Vermeidung von <strong>Verlust</strong>gefühl entgegenwirken<br />
3. Intervention in der Phase massiver Traurigkeit:<br />
o Traurigkeit ansprechen<br />
o Ein relevantes Thema in die Aufmerksamkeit nehmen (Engführung)<br />
o Instruktion oder gar den Auftrag geben, Trauer zuzulassen<br />
o Begleiten<br />
• Viel Akzeptanz<br />
• Keine Interventionen = Klient muss nichts tun<br />
• Keine Vertiefung<br />
• Zeit geben<br />
• Nicht erklären, nicht trösten! (Trost = Wegmachen oder Deckeln)<br />
4. Intervention in der Phase bearbeitbarer Traurigkeit:<br />
Tiefes Atmen ist oftmals Reaktion auf das Umschalten in den anderen Modus<br />
Schritte:<br />
• Was ist der <strong>Verlust</strong>?<br />
Fokussieren auf <strong>Verlust</strong> (genau klären; gibt es noch weitere<br />
<strong>Verlust</strong>aspekte?) ‐‐> weiten<br />
<strong>Verlust</strong> lässt das Motiv erkennen<br />
was macht den <strong>Verlust</strong> zum <strong>Verlust</strong>?<br />
• { Was ist der Gewinn? }<br />
• Akzeptanz der Unwiederbringlichkeit vorbereiten<br />
Ggf hohe Konfrontation<br />
Welche Gründe hindern die Akzeptanz (Schuld, <strong>Verlust</strong> u.a.<br />
schlagen durch)<br />
• Perspektive erarbeiten<br />
Wie, wo, wodurch kann ich eine Befriedigung wichtiger Motive<br />
wieder erreichen?<br />
Ziele/Motive entwickeln<br />
Problem<br />
• (zu) lange Vermeidung kann dazu führen, dass sich Traurigkeit nicht mehr aktivieren<br />
lässt.<br />
Beraterverhalten<br />
• Empathie<br />
o Mitempfinden<br />
o Betroffen sein<br />
Vortrauer<br />
Vortrauerarbeit ist möglich, wenn der <strong>Verlust</strong> bereits vor seinem Eintritt akzeptiert wird.<br />
Methode: Monitormethode<br />
Fragestellung: Was wäre wenn? Was wird wenn?
Aufgabe:<br />
Arbeitet an dem vorgegebenen beraterischen Fall. Welche Schlussfolgerungen für geeignete Interventionen zieht ihr aus der<br />
vorliegenden Heuristik?<br />
<strong>Verlust</strong>‐Akzeptanz Modell<br />
Interventionen<br />
1. Intervention in der Berichtsphase<br />
o Bericht ermöglichen<br />
o Zirkuläre Fragen stellen, umein Bild über den Anlass, die Intensität und persönlichen Ausmaße der Trauer zu<br />
erhalten. (breit und weit)<br />
2. Intervention in der 2. Phase des Runterregelns<br />
o Trauer und Traurigkeit ermöglichen<br />
o Weinen als möglich unterstützen (hier dürfen sie weinen)<br />
o Gruppe an den Emotionen einzelner beteiligen<br />
o Vermeidung von <strong>Verlust</strong>gefühl entgegenwirken<br />
3. Intervention in der Phase massiver Traurigkeit:<br />
o Traurigkeit ansprechen<br />
o Ein relevantes Thema in die Aufmerksamkeit nehmen (Engführung)<br />
o Instruktion oder gar den Auftrag geben, Trauer zuzulassen<br />
o Begleiten<br />
• Viel Akzeptanz<br />
• Keine Interventionen = Klient muss nichts tun<br />
• Keine Vertiefung<br />
• Zeit geben<br />
• Nicht erklären, nicht trösten! (Trost = Wegmachen oder Deckeln)<br />
4. Intervention in der Phase bearbeitbarer Traurigkeit:<br />
Tiefes Atmen ist oftmals Reaktion auf das Umschalten in den anderen Modus<br />
Schritte:<br />
1. Phase<br />
Berichtsphase<br />
Trauerarbeit<br />
Paralyse<br />
2. Phase<br />
Runter regeln<br />
Kampf um Fassung<br />
• Was ist der <strong>Verlust</strong>?<br />
Fokussieren auf <strong>Verlust</strong> (genau klären; gibt es noch weitere <strong>Verlust</strong>aspekte?) ‐‐> weiten<br />
<strong>Verlust</strong> lässt das Motiv erkennen<br />
was macht den <strong>Verlust</strong> zum <strong>Verlust</strong>?<br />
• { Was ist der Gewinn? }<br />
• Akzeptanz der Unwiederbringlichkeit vorbereiten<br />
Ggf hohe Konfrontation<br />
Welche Gründe hindern die Akzeptanz (Schuld, <strong>Verlust</strong> u.a. schlagen durch)<br />
• Perspektive erarbeiten<br />
Wie, wo, wodurch kann ich eine Befriedigung wichtiger Motive wieder erreichen?<br />
Ziele/Motive entwickeln<br />
Problem:<br />
(zu) lange Vermeidung kann dazu führen, dass sich<br />
Traurigkeit nicht mehr aktivieren lässt.<br />
Beraterverhalten<br />
• Empathie<br />
o Mitempfinden<br />
o Betroffen sein<br />
3. Phase<br />
Massive Traurigkeit<br />
Trauerarbeit<br />
4. Phase<br />
Bearbeitbare Traurigkeit<br />
Vortrauer<br />
Vortrauerarbeit ist möglich, wenn der <strong>Verlust</strong> bereits vor<br />
seinem Eintritt akzeptiert wird.<br />
Methode: Monitormethode<br />
Fragestellung: Was wäre wenn? Was wird wenn?