Eigene Beobachtungen vom Kometen 153P/Ikeya-Zhang und ...
Eigene Beobachtungen vom Kometen 153P/Ikeya-Zhang und ...
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B Einführung 1<br />
Die meisten <strong>Kometen</strong> sind eher schwache <strong>und</strong> unscheinbare Objekte, die häufig nicht einmal einen<br />
Schweif aufweisen, welcher sonst das Charakteristikum dieser Himmelskörper ist. Allerdings gibt<br />
es nur wenige <strong>Kometen</strong>, die überhaupt keine Besonderheiten zeigen.<br />
Für <strong>Kometen</strong>forscher sind alle <strong>Kometen</strong> interessant <strong>und</strong> nur aus technischen Gründen werden<br />
gerade hellere <strong>Kometen</strong> untersucht, denn die Teleskope <strong>und</strong> Instrumente sind für schwache<br />
<strong>Kometen</strong> oft nicht geeignet.<br />
Der Komet <strong>Ikeya</strong>-<strong>Zhang</strong> wurde bis zu etwa 3 Magnituden hell <strong>und</strong> konnte somit auch von Hobby-<br />
Astronomen sehr gut beobachtet werden, da er sogar von blossem Auge sichtbar war.<br />
Spektakuläre Objekte mit einem flächenhellen bzw. langen Schweif treten allerdings im Mittel nur<br />
alle 10-20 Jahre auf. Zu nennen sind hier die <strong>Kometen</strong> West (1976VI), C/1996 B2 (Hyakutake) <strong>und</strong><br />
C/1995 O1 (Hale-Bopp) <strong>und</strong> ich denke, dass auch der Komet C/2002 C1 <strong>Ikeya</strong>-<strong>Zhang</strong>, der später<br />
den Namen <strong>153P</strong>/<strong>Ikeya</strong>-<strong>Zhang</strong> bekam, zu diesen gehört.<br />
Die meisten bekannten periodischen <strong>Kometen</strong> sind in ihrem Erscheinungsbild diesbezüglich eher<br />
enttäuschend.<br />
Ich hatte das Glück, im Zusammenhang mit dieser Facharbeit, diesen sehr interessanten <strong>und</strong><br />
abwechslungsreichen <strong>Kometen</strong> <strong>Ikeya</strong>-<strong>Zhang</strong> zu untersuchen, um seinen zeitlichen Verlauf <strong>und</strong><br />
seine Veränderungen zu dokumentieren.<br />
B.1 Was ist ein Komet 2<br />
Normalerweise halten sich <strong>Kometen</strong> weit von der Sonne <strong>und</strong> den Planeten fern auf. Sie befinden<br />
sich in der Oortschen Wolke (jenseits der Plutobahn) oder im Kuiper-Gürtel (jenseits der<br />
Neptunbahn). Aus diesen Wolken von <strong>Kometen</strong>kernen wird hin <strong>und</strong> wieder einer auf eine Bahn ins<br />
Innere des Sonnensystems abgelenkt.<br />
Weil die <strong>Kometen</strong> in der Kälte des Weltalls die meiste Zeit ihrer Existenz eingefroren sind, bleibt<br />
die chemische Zusammensetzung vorhanden <strong>und</strong> somit das selbe Material aus dem Urnebel, aus<br />
dem sich das Sonnensystem bildete. Denn vor 4.6 Milliarden Jahren entstanden die <strong>Kometen</strong> bei der<br />
Entstehung des Sonnensystems aus einer von dichtem Staub durchzogenen Gaswolke.<br />
B.2 Aufbau von <strong>Kometen</strong> 3<br />
Der Durchbruch zu dem heute anerkannten Modell <strong>vom</strong> Aufbau von <strong>Kometen</strong> gelang im Jahre<br />
1950. Das Modell wurde 1986 durch die Raumsondenuntersuchungen am <strong>Kometen</strong> Halley<br />
bestätigt.<br />
Die zwei wichtigsten Teile des <strong>Kometen</strong>bildes sind Kopf <strong>und</strong> Schweif. Die Helligkeit des<br />
<strong>Kometen</strong>kopfes nimmt normalerweise von aussen nach innen stark zu, so dass der Eindruck von<br />
einem Kern im Zentrum entsteht. Dieser Eindruck ist aber nicht korrekt, da es nicht der feste<br />
Bestandteil, sondern nur der innerste <strong>und</strong> dichteste Teil der Koma ist.<br />
Die Koma bildet sich bei der Annäherung an die Sonne durch Verdampfung der Materie. Somit ist<br />
sie eine ausgedehnte Atmosphäre aus Gas <strong>und</strong> Staub.<br />
Durch Licht- <strong>und</strong> Partikelstrahlung der Sonne (Sonnenwind) werden einige Gas- <strong>und</strong> Staubteilchen<br />
mitgerissen, was zu zwei, meist deutlich getrennten, Schweifkomponenten führt, dem Gas- oder<br />
Ionenschweif <strong>und</strong> dem Staubschweif.<br />
1 [3] Seite 15<br />
2 [4] Seite 234<br />
3 [3] Seite 11 , [4] Seite 234 (Rita Schulz)<br />
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