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Eigene Beobachtungen vom Kometen 153P/Ikeya-Zhang und ...

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E.1.3 Interpretation<br />

Der wahre Komadurchmesser schrumpfte bei grösserer Sonnennähe durch den höheren Strahlungsdruck<br />

der Sonne. Zusätzlich scheint es so, als hätte der Zeitpunkt der Beobachtung eine Rolle<br />

gespielt. Bis etwa zum 105. Tag (Mitte April) musste der Komet sehr früh <strong>und</strong> noch bei<br />

Dämmerung beobachtet werden, somit war der Hintergr<strong>und</strong> noch sehr hell <strong>und</strong> ein Teil der Koma<br />

konnte nicht gesehen werden. Doch ab Mitte April wurde der Komet zirkumpolar, ging also bei der<br />

täglichen, scheinbaren Bewegung nicht mehr unter <strong>und</strong> konnte somit die ganze Nacht gesichtet<br />

werden. Weil der Hintergr<strong>und</strong> dann viel dunkler war als bei den Bildern im März, konnte auf den<br />

Bildern die Koma besser <strong>vom</strong> Hintergr<strong>und</strong> unterschieden werden. Kleine Schwankungen meiner<br />

Werte zwischen dem 72. (13.März) <strong>und</strong> dem 105.Tag lassen sich durch den Mond erklären. Da am<br />

14.März Neumond war, erhielt ich am 13.März ein Maximum <strong>und</strong> an den Tagen um den 28.März<br />

ein Minimum, weil Vollmond herrschte.<br />

Danach stieg der absolute Komadurchmesser wieder an, wobei deutlich wird, dass der steile<br />

Anstieg des scheinbaren Komadurchmessers fast ausschliesslich durch die Annäherung an die Erde<br />

zustande kam. Denn umso näher sich der Komet an der Erde befindet, desto grösser ist der<br />

scheinbare Komadurchmesser, weil die gleich grosse Strecke in der Nähe aus einem grösseren<br />

Winkel betrachtet wird.<br />

E.2 Zeitlicher Verlauf der Geschwindigkeit<br />

Indem ich zwei Bilder, welche im Abstand von einer<br />

gewissen Zeitdifferenz aufgenommen wurden, im<br />

Adobe Photoshop übereinander legte (Sterne des einen<br />

Bildes auf die gleichen Sterne der anderen Aufnahme<br />

legen), konnte ich nun die scheinbare Geschwindigkeit<br />

in °/s berechnen. Im Excel konnte ich dann die wahre<br />

Geschwindigkeit des <strong>Kometen</strong> berechnen, indem ich<br />

aus dem Programm Easy-Sky [9] die Entfernung des<br />

<strong>Kometen</strong> in den 2 Aufnahmen verwendete. Aus dem<br />

rechtwinkligen Dreieck mit der Kathete B, dem Winkel<br />

j <strong>und</strong> der 2.Kathete (AE-ÛAE) kann mit dem Tangens<br />

von j die seitlich zurückgelegte Strecke B berechnet<br />

werden.<br />

Mit diesem B <strong>und</strong> der Distanz ÛAE (die Distanz, die<br />

Abbildung 12: Hilfszeichnung zur Berechnung<br />

der wahren Geschwindigkeit<br />

der Komet während der Zeitdifferenz der beiden Aufnahmen auf die Erde zu zurücklegt) kann nun<br />

das gesuchte x ausgerechnet <strong>und</strong> am Schluss noch durch die Zeitdifferenz dividiert werden. Um nun<br />

noch die wahre Geschwindigkeit zu erhalten, muss man die Bewegung der Erde mit einberechnen.<br />

Dies erfolgt durch Vergleich der Raumkoordinaten (x <strong>und</strong> y, z des <strong>Kometen</strong> ist vernachlässigbar, da<br />

sich die Erde in der Ekliptik (z=0) bewegt) der Erde <strong>und</strong> des <strong>Kometen</strong> vor <strong>und</strong> nach der<br />

Zeitdifferenz zwischen den zwei Aufnahmen. Man muss dann die Geschwindigkeit der Erde in<br />

Bewegungsrichtung des <strong>Kometen</strong> zur <strong>Kometen</strong>geschwindigkeit dazu-, oder abzählen (je nachdem<br />

ob die Geschw. mit oder gegen den <strong>Kometen</strong> erfolgt).<br />

E.2.1 Probleme<br />

Die wahre Geschwindigkeit in der 1.Auflage meiner Arbeit ist falsch, weil ich vergessen habe, dass<br />

die Geschwindigkeit der Erde einen sehr grossen Einfluss hat, da die Erde mit etwa der halben<br />

Geschwindigkeit der maximalen <strong>Kometen</strong>geschwindigkeit, also mit r<strong>und</strong> 30km/s, durch das Weltall<br />

fliegt. Vor der 1.Auflage tauchte zusätzlich das Problem auf, dass ich vergessen hatte, die<br />

Annäherung an die Erde mit einzuberechnen. Das entstandene Diagramm zeigte eine nicht<br />

gleichmässiges Abnehmen der Geschwindigkeit. Um den 107. Tag entstand eine abrupte,<br />

kurzzeitige Verringerung der Geschwindigkeit. Offenbar näherte sich der Komet pro Zeit an diesen<br />

Tagen am meisten an die Erde.<br />

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