Pathobiologie/Pathobiochemie Teil 2 Lektion 8 8.11.10 ... - Alex Eberle
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(*) Hypercholesterinämie Fölsch / Abb 25.6a<br />
73<br />
Gestörter Katabolismus der Low-density-Lipoproteine (LDL; <strong>Teil</strong> 1)<br />
Hypercholesterinämie durch defekte LDL-Rezeptoren<br />
Etwa 150 genetische Defekte (Punktmutationen, Insertionen, Deletionen)<br />
des LDL-Rezeptors sind bekannt:<br />
• Null-Allele vermitteln keine Synthese des LDL-Rezeptors<br />
• gestörter Transport des LDL-Rezeptorproteins aus dem endoplasmatischen<br />
Retikulum in den Golgi-Apparat beeinträchtigt die<br />
Glykosylierung<br />
• verminderte Affinität für LDL<br />
• defekte Lateralbewegung des LDL-Rezeptors in der Zellmembran<br />
in die coated pits<br />
• defekte Internalisierung von Rezeptoren und LDL in die Zelle<br />
Die familiäre Hypercholesterinämie mit heterozygotem Defekt<br />
tritt mit einer Häufigkeit von 1:500 auf. Die schwere homozygote<br />
Form ist mit einer Frequenz von 1:1’000’000 selten; hier steht für<br />
die Aufnahme von LDL nur der sog. Scavanger-Pathway offen,<br />
was die Clearance-Kapazität auf nur 15% der Plasma-LDL pro Tag<br />
reduziert. Das Plasma-Cholesterin erreicht etwa 600 mg/dl.<br />
Homozygote entwickeln bereits im Säuglingsalter Arteriosklerose.<br />
Die Hypercholesterinämie beruht auf verminderter Aufnahme<br />
von VLDL-Remnants durch die Leber aufgrund der defekten LDL-<br />
Rezeptoren. Dadurch werden vermehrt VLDL-Remnants in LDL<br />
umgewandelt, die ihrerseits ebenfalls verzögert aufgenommen<br />
werden. - Bis zum 60. Lebensjahr erleiden 85% der heterozygoten<br />
Männer und 50% der Frauen einen Herzinfarkt.<br />
08/11/10 <strong>Pathobiologie</strong> - HS 2010 - <strong>Lektion</strong> 8 73