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Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

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3. Bericht zur Lage<br />

<strong>der</strong> älteren Genera‐<br />

tion in <strong>der</strong> BRD:<br />

Alter und Gesell‐<br />

schaft 2001<br />

(Auftraggebende<br />

Ministerin Christine<br />

Bergm<strong>an</strong>n, SPD)<br />

Häufigkeit schwerer und mäßig schwerer<br />

Demenzen nimmt mit steigendem Alter<br />

erheblich zu. (…) <strong>Die</strong> Kommission unter‐<br />

streicht die in <strong>der</strong> Gerontopsychiatrie wie‐<br />

<strong>der</strong>holt getroffenen Aussage, dass <strong>der</strong> weit<br />

verbreitete diagnostische und therapeuti‐<br />

sche Nihilismus dringend abgebaut werden<br />

muss. Heute ist bei <strong>der</strong> senilen Demenz<br />

zwar nur eine symptomatologische Beh<strong>an</strong>d‐<br />

lung und eine aktivierende, pflegerische<br />

Betreuung möglich. Doch ist die Tatsache,<br />

dass durch medikamentöse Therapie, durch<br />

gute Betreuung, durch Tagesstrukturierung,<br />

durch kognitives Training sowie durch eine<br />

<strong>an</strong>regende und orientierungsför<strong>der</strong>nde<br />

Umwelt psychische Kr<strong>an</strong>kheitssymptome<br />

gelin<strong>der</strong>t und kognitive Leistungen geför<strong>der</strong>t<br />

werden können, von sehr großer Bedeutung<br />

für den Patienten selbst, für sein Angehöri‐<br />

gen sowie für die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter eines Pflegeteams. (…) <strong>Die</strong><br />

Kommission weist bereits <strong>an</strong> dieser Stelle<br />

auf die Notwendigkeit hin, in Zukunft ver‐<br />

mehrt Rehabilitations<strong>an</strong>gebote für demenz‐<br />

kr<strong>an</strong>ke Menschen zu schaffen und zugleich<br />

eine aktivierenden Pflege auch auf die<br />

Versorgung demenzkr<strong>an</strong>ker Menschen zu<br />

übertragen<br />

132 Diskutiert m<strong>an</strong> zum Beispiel Fragen <strong>der</strong><br />

Sicherstellung medizinisch‐pflegerischer<br />

Versorgung im Lichte <strong>der</strong> epidemiologischen<br />

Prävalenzdaten über demenzielle Erkr<strong>an</strong>‐<br />

kungen, so setzt sich m<strong>an</strong> sich leicht dem<br />

Vorwurf aus, die Alterung von Gesellschaft<br />

und Individuum zu dramatisieren und unter‐<br />

schwellig <strong>der</strong> stereotypen Formel „Alt‐<br />

sein=Kr<strong>an</strong>ksein“ zu folgen.<br />

In <strong>der</strong> Tat wird <strong>der</strong> politische<br />

Diskurs lei<strong>der</strong> oft einseitig aus<br />

<strong>der</strong> ökonomischen Perspektive<br />

geführt (…). Spricht m<strong>an</strong> über<br />

die steigenden Kosten <strong>der</strong><br />

Demenzbeh<strong>an</strong>dlungen und ‐<br />

betreuungen, läuft m<strong>an</strong> Ge‐<br />

fahr, eines m<strong>an</strong>gelnden ethi‐<br />

schen Verständnisses bezich‐<br />

In <strong>der</strong> Sozialpolitik beginnen sich neue<br />

Leitbil<strong>der</strong> des Umg<strong>an</strong>gs mit älteren Men‐<br />

schen abzuzeichnen, nach denen ältere<br />

Menschen nicht länger eine zu versorgen‐<br />

de Klientel darstellen, die durchgängig <strong>der</strong><br />

Institutionen und <strong>Die</strong>nste <strong>der</strong> Altenhilfe<br />

bedarf, son<strong>der</strong>n ältere Menschen als<br />

aktive Koproduzenten ihrer eigenen<br />

Wohlfahrt begreift. <strong>Die</strong> in einer Gesell‐<br />

S. 57 Differenziertes<br />

Altersbild gefor‐<br />

<strong>der</strong>t<br />

LXI

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