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Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

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Runde 3<br />

Runde 3:<br />

Fazit: „Welche zukünftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen und H<strong>an</strong>dlungsspielräume aus <strong>der</strong> jeweiligen<br />

disziplinären Sicht sehen die Experten für die <strong>Pflegewissenschaft</strong>? Abschluss.<br />

(Nur noch mit Experten 1–3!)<br />

[HM]:<br />

Zukünftige H<strong>an</strong>dlungsspielräume:<br />

Sehr stark sehe ich die Identitätsbildung mit dem Blickwinkel auf Interdisziplinarität. Ohne über die<br />

eigene Identität zu wissen, sei es wissenschaftstheoretisch, methodisch o<strong>der</strong> auch im Hinblick,<br />

welchen Theoriebezug haben wir, wird es nicht gelingen, Interdisziplinarität gut zu leben. O<strong>der</strong> m<strong>an</strong><br />

bezeichnet sich grundsätzlich als interdisziplinäres Feld, da müsste m<strong>an</strong> das Rad aber fast wie<strong>der</strong><br />

zurückdrehen. Das heißt nicht Ausgrenzung von <strong>an</strong><strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n eine bewusste Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung<br />

damit. <strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung wird die sein, auf diesem Grat zu w<strong>an</strong><strong>der</strong>n und sich nicht nur<br />

durch das, was Außenzwänge <strong>an</strong>geht, wie Forschungsför<strong>der</strong>ung, Review-Verfahren o<strong>der</strong><br />

Evidence-Based-Debatte Anerkennung zu verschaffen. Interdisziplinäre Sichtweise gibt aber auch<br />

H<strong>an</strong>dlungsspielräume. Wenn wir nämlich unsere ureigene Perspektive klarmachen können, so<br />

meine ich auch, dass diese gewünscht ist. <strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung wird also sein, die „Pubertätsphase“<br />

auszuleben, um erwachsen werden zu können. Sich auch die Zeit zu nehmen, erwachsen werden<br />

zu können und ohne dabei meinen zu müssen, schon erwachsen zu sein, um überhaupt mit<br />

den „Erwachsenen“ auch reden zu können. Es k<strong>an</strong>n auch <strong>der</strong> „Pubertätsbonus“ ausgespielt werden.<br />

Wir versuchen es in Österreich über eigene Forschungstöpfe. „Wir brauchen noch was Eigenes!“<br />

Stichwort: Forschungsagenden. In Österreich ist <strong>der</strong>zeit eine Gruppe für den nichtmedizinischen<br />

Bereich berufen, um diese Forschungsagenda zu erheben. Ich sehe die dringende<br />

Notwendigkeit für eine solche Forschungsagenda. Sie soll auch klarmachen, wozu ist es notwendig,<br />

die pflegewissenschaftliche Perspektive hinzuzunehmen. Wo ist aber <strong>der</strong> Mehrwert? Ich k<strong>an</strong>n<br />

nicht erwarten, dass die Politik von sich aus weiß, wohin und <strong>an</strong> wen die Gel<strong>der</strong> fließen müssen.<br />

Das ist wichtig, damit m<strong>an</strong> ein ernstzunehmen<strong>der</strong> Player werden k<strong>an</strong>n. Der Trend geht aber klar zu<br />

den bereits bestehenden EU-Projekten mit <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung: Beteiligt euch da! <strong>Die</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

blockt damit inzwischen wie<strong>der</strong> dieses Unterf<strong>an</strong>gen, Player im Gesundheitswesen werden<br />

zu können. Der Trend geht klar zur Interdisziplinarität. Da sind wir immer so ein wenig hinten nach<br />

(E1.3.1).<br />

[BS]:<br />

1. Grundlagenarbeit wie philosophische und wissenschaftstheoretische Grundlagen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> ist stark beschäftigt mit Lehre. <strong>Pflegewissenschaft</strong> in Österreich und<br />

Deutschl<strong>an</strong>d ist <strong>an</strong> den Hochschulen noch stark instrumentalisiert im Sinne einer Feldentwicklung<br />

o<strong>der</strong> Feldprofessionalisierung. Wenn ich in <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong> Philosophie lehre, bekomme ich<br />

<strong>an</strong> diesem Tag immer „schlechte Werte“. Ich sag d<strong>an</strong>n immer: „<strong>Die</strong> Pflege hasst die Philosophie!“<br />

CLXXXIX

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