Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

Runde 2
zentriert. Es ist eine pflegewissenschaftliche Fragestellung: Nichts an Theorien und Methoden und
Messinstrumenten kommt dabei aus der Pflegewissenschaft (E3.2.5):
[HM]:
Direkt im Anschluss auf S-N:
Das ist aber gerade der Punkt, wo man als Pflegewissenschaft sehr, sehr vorsichtig wird. Wir sind
ja auch noch in einem Legitimationszwang, zumindest in Österreich, wo man dann sehr schnell
wegradiert wird oder werden kann. Brauchen wir da die Pflegewissenschaft oder kann das die Soziologie
nicht genauso machen?
Ich möchte die These entschärfen, dass es keine Theorien in der Pflegewissenschaft gebe, sie
sind ein Stück weit anders gelagert. Wir suchen unsere wissenschaftlichen Bezüge – die Grundlagen
kommen da durchaus von woanders, wie zum Beispiel die Systemtheorie – aber wenn ich
versuche; die Wissenschaftsentwicklung insoweit zu stärken, zum Beispiel im Bereich der Entwicklung
und Testung der Middle-Range-Theories, dann können wir daraus auch Instrumente ableiten,
die vielleicht Bezüge zu anderen Wissenschaften abbilden, aber im Kern aus der Pflegewissenschaft
kommen. Man merkt allerdings, dass diese Debatten nicht im Mittelpunkt stehen, sondern
(dass die Debatten, Anm. MB) eher sozioökonomisch und so weiter geprägt sind.
Wo die Pflegewissenschaft allerdings eine Originärität aufweist, dann ist das der Bereich der „Körperlichkeit“.
Denn keine andere Disziplin deckt dies in der Art und Weise ab, wie die Pflegewissenschaft
es tut. Gerade im Bereich des alten Menschen ist das etwas sehr Originäres, an dem Punkt
wird gerade entwickelt, aber wir sind noch nicht sehr weit, und dann kommen die Grenzen und
Zwänge von außen, die das behindern, um auf die Grundlagenforschung zurückzukommen: die
beiden Begriffe „Grundlagenforschung“ und „angewandte Forschung“, illustriert am Beispiel der
Untersuchung von Zegelin-Abt zur Bettlägerigkeit. Da hinken diese Begriffe. Ist das jetzt Grundlagen-
oder angewandte Forschung? Weder noch. Es ist beides. Es braucht auch hier eine andere
Definition als die klassischen es abbilden. Das ist auch die Frage, wenn wir uns der Gerontologie
zuwenden, dass wir uns unbedingt unsere wissenschaftstheoretische Position klarmachen. Gerade
da, wo wir uns ins Interdisziplinäre einklinken. Das muss geschehen, sonst können wir nicht interdisziplinär
sein (E1.2.3).
[BS]:
Direkt im Anschluss auf HM:
Um zur Praxis zu kommen: Das Thema „alter Mensch“ ist oder wäre ein sehr dankbares Thema,
wo sich die Pflegewissenschaft beweisen kann, um Interdisziplinarität zu zeigen – sowohl nach
innen, als auch nach außen (E2.2.5)
[HB]:
Direkt im Anschluss auf BS:
CLXXXV