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Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

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Runde 2<br />

m<strong>an</strong> ihn darauf <strong>an</strong>spricht, dass m<strong>an</strong> pflegewissenschaftlich-grundlagenorientiert arbeitet. Darauf<br />

sind die Grundlagen stark reduziert (E2.2.4).<br />

[HB]:<br />

Direkt im Anschluss auf BS:<br />

Es ist schwierig, wirklich interdisziplinär zu forschen. In diesem Sinne die Souveränität aufzubringen,<br />

ich habe hier ein Forschungsfeld – das bezeichne ich hier gar nicht als monodisziplinäre Ver<strong>an</strong>staltung,<br />

son<strong>der</strong>n bin von vornherein auf <strong>der</strong> interdisziplinären Agenda aufgestellt. Das ist eine<br />

Form von Selbstbewusstsein, die <strong>Pflegewissenschaft</strong> moment<strong>an</strong> noch nicht hat, son<strong>der</strong>n sie<br />

klammert sich <strong>an</strong> ihr Proprium – was das auch immer sein mag – und die Entwicklung hin zu den<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Disziplinen ist erst in den letzten fünf bis acht Jahren losgeg<strong>an</strong>gen. Zum Beispiel Schäffer<br />

und <strong>an</strong><strong>der</strong>e, aber da tut m<strong>an</strong> sich immer noch sehr schwer damit. Es ist weitgehend immer noch<br />

„closed shop“ („geschlossener Betrieb“, Anm. MB) und die Leute, die auf Interdisziplinarität drängen,<br />

die haben es schwer. Übrigens auch in <strong>der</strong> Gerontologie. Da ist die Frage <strong>der</strong> Inter- bzw.<br />

Tr<strong>an</strong>sdisziplinarität (vergleiche Mittelstraß) quasi ein Unwort. Weil die Karrieren immer auf monodisziplinären<br />

Schienen verlaufen (Mediziner, Psychologen und so weiter).<br />

Es wird also von Interdisziplinarität vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Profession gesprochen. Und die <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

versucht jetzt, ein Stück weit diese Entwicklung nachzuvollziehen, muss sich aber<br />

auch gleichzeitig eingestehen, dass das Feld nur interdisziplinär verh<strong>an</strong>delbar ist. Sie ist im Spagat,<br />

ihr Proprium zu finden und die Kompetenz und die Souveränität zu haben, über den Tellerr<strong>an</strong>d<br />

hinauszuschauen, denn wir haben ein Feld vor Augen, dazu brauchen wir aus <strong>der</strong> Soziologie das<br />

und aus <strong>der</strong> Psychologie das und so weiter, das macht es auch schwer, <strong>an</strong> Gel<strong>der</strong> zu kommen. Ich<br />

sehe das also wie S-N, aber auch als große Herausfor<strong>der</strong>ung (E4.2.4).<br />

[S-N]:<br />

Direkt im Anschluss auf HB:<br />

Aufwertung von Pflege als eigenem Gegenst<strong>an</strong>d ist extrem wichtig. Nur die Frage bleibt: Resultiert<br />

daraus eine eigene <strong>Pflegewissenschaft</strong>? Für mich ist Pflegeforschung Teil <strong>der</strong> Sozialpolitik, weil es<br />

geht um die Lebenslage von Menschen, und die Lebensqualität ist ein Teil davon, die extrem ernst<br />

zu nehmen ist. Es geht ja nicht nur um die Intensivmedizin und die Unfallmedizin. Pflege ist ein<br />

extrem wichtiges Thema. Beispiel: Forschungsvorhaben: Hypothesentestung: Sind in Wohngemeinschaften<br />

mit Pflegeaufw<strong>an</strong>d die Reziprozitätsstrukturen intensiver als im Heimsetting? Daraus<br />

resultieren unterschiedliche Profile im Aktivierungsgrad, und das führt zu einer besseren Verlaufsdynamik<br />

von Gesundheit. <strong>Die</strong> Skalen dafür kommen aus <strong>der</strong> etablierten Psychologie (Selbstwirksamkeit,<br />

Selbstm<strong>an</strong>agementskalen et cetera), <strong>der</strong> theoretische Anteil ist tr<strong>an</strong>saktionalistisch (Lazarus).<br />

Methodische Auswertung: statistisches Matching mit großem N aus <strong>der</strong> empirischen Sozialforschung.<br />

Hier kommt nichts rein aus <strong>der</strong> <strong>Pflegewissenschaft</strong>. Trotzdem: <strong>Die</strong> Frage bleibt pflege-<br />

CLXXXIV

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