Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

Runde 2
Problematik hinein, die Science entwickeln zu müssen, die aber nur bedingt geeignet für Pflegefragen
erscheint. Es müssen Endpunkte definiert werden, es müssen die RCTs her! Das passt zum
Teil, zum Teil aber auch nicht. Jedenfalls muss man sich da schon stark verbiegen. Das ist eine
ganz schwierige Debatte, aber da ist eine Chance verpasst worden (E4.2.3).
[BS]:
Im Anschluss auf die Ökonomisierungserscheinungen in der Wissenschaft „Forschungsförderung
triggert Themen“ (HM), „Begründungszwang versus Handlungszwang“ (HB) und direkt im Anschluss
auf (HB) „Methodische Zwänge“:
Als die Grounded-Theory-Debatte abriss, hat da diese Ökonomisierungswelle nicht auch die Pflegewissenschaft
erreicht? Ein Prozess im Erwachsenwerden: Ich muss mich dem wirtschaftlichen
Druck auch wissenschaftlich stellen? Dieses Wesen der Wissenschaft auf Endpunkte hinzuarbeiten,
hat sich weiter fortgesetzt. Ist es nicht auch die Angst, die Absolventen (aus den pflegewissenschaftlichen
Studiengängen, Anm. MB) sollen auch eine Tätigkeit bekommen in diesem Feld? Und
deshalb müssen wir sie auch mit diesen Mitteln ausbilden. Qualitativ ist ganz okay für „nebenher“,
aber eigentlich müssen wir quantitativ arbeiten. Ich muss meinem Verwaltungsleiter erklären können,
was „N“ ist. Also auch hier: Inwieweit drückt die Praxis hinein in den Diskurs? (E2.2.3).
[S-N]:
Direkt im Anschluss auf BS:
Ist Grundlagenforschung in der Pflegewissenschaft überhaupt möglich? Wenn ich grundlagenorientiert
forschen will, muss ich Spezialist sein. Es gibt hier im Hause eine Debatte ob historischer
Pflegeforschung. Für historische Pflegeforschung muss ich Historiker sein, von den Methoden her
und so weiter. Man hat zwar eine Neigung zu dem Themengebiet, aber es ist nicht Pflegewissenschaft.
Wenn man Grundlagenforschung machen will, dann muss man Spezialist sein, ein Mediziner
macht dann Forschung oder ein Jurist: Nehmen wir Begriffe wie Entmündigung oder Würde im
Alter. Wenn man das richtig diskutieren will, muss man Jurist sein oder im Grenzbereich praktische
Philosophie oder Ethik oder beides, aber eigentlich doch gar nicht Pflegewissenschaft. Das ist in
der Sozialpolitik genauso. Ich bin immer sehr anwendungsbezogen, aber wenn ich Sozialpolitik
grundlagentheoretisch mache, dann bewege ich mich im Feld des Rechts, der Soziologie, der Geschichte.
Vielleicht ist das auch so ein Aspekt, der sich ausdrückt, das Getriebensein durch Forschung,
aber bezogen auf die Dyade, vom Kern her bezogen auf die Praxis. Gute Arbeit machen,
im Sinne von einer guten Arbeitsforschung (E3.2.4).
[BS]:
Direkt im Anschluss auf S-N:
Ist es im interdisziplinären Feld überhaupt möglich, Grundlagenforschung zu machen? Die Problematik
ist doch: Beweisen Sie mir die Wirksamkeit von Pflege, würde ein Mediziner sagen, wenn
CLXXXIII