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Die Zukunftsorientierung der deutschen Pflegewissenschaft an der ...

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Runde 2<br />

h<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Grundhaltung <strong>der</strong> Pflege (Pflegephilosophie) auf das Individuum bezogen; hier bestünden<br />

weitere Möglichkeiten zur Theorieentwicklung. Auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite: Der Zw<strong>an</strong>g, Drittmittelfin<strong>an</strong>zierung<br />

zu kriegen, da ist qualitative Forschung so gut wie ausgeschlossen in Österreich.<br />

Ich muss also immer etwas Qu<strong>an</strong>titatives dabei haben, dass es überhaupt Ch<strong>an</strong>cen auf eine Fin<strong>an</strong>zierung<br />

hat.<br />

Auch in den Publikationen sprengt uns diese EBN-Debatte 6 in eine bestimmte Richtung, das hat<br />

auch etwas mit <strong>der</strong> Außenwahrnehmung zu tun: diese Zerrissenheit <strong>der</strong> Suche nach Identitätsbildung,<br />

nach etwas Eigenem auf <strong>der</strong> einen Seite und auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite das starke Anhängen <strong>an</strong><br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>es, <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Disziplinen und Methoden, um überhaupt gesehen und gehört zu werden.<br />

Auf die Aussage zur <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dten Forschung versus Grundlagenforschung (BS, HB):<br />

Wenn m<strong>an</strong> sich die pflegewissenschaftliche Debatte <strong>an</strong>schaut, d<strong>an</strong>n hat es Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

eine wissenschaftstheoretische Debatte über die <strong>Pflegewissenschaft</strong> per se gegeben.<br />

H<strong>an</strong>dlungspraxis-(Pflege)Wissenschaft wurde damals decodiert, und d<strong>an</strong>n war aber Schluss damit;<br />

und es gibt so einen Gap („Lücke“, Anm. MB) dazwischen – das steht da, und wir haben jetzt diese<br />

Schlagworte „Angew<strong>an</strong>dte und Grundlagenforschung“, die zum Teil sehr kritiklos übernommen und<br />

rezipiert werden, weil sie ein Stück weit auch <strong>der</strong> Wissenschaftsstatistik inhärent sind, und Berta<br />

Schrems hat eine neue Debatte aufgemacht mit <strong>der</strong> Frage, ob m<strong>an</strong> sich hierzu wissenschaftstheoretisch<br />

nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s positionieren muss: Gibt es denn diese Trennung zwischen <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dter und<br />

Grundlagenforschung überhaupt? Und was bedeutet es, wenn wir uns diesem Diktat unterwerfen,<br />

diesem Dualismus, können wir unsere Identität nicht besser ausbilden nach dem Motto: <strong>Pflegewissenschaft</strong><br />

ist immer kontextbezogen! Nur <strong>der</strong> Rahmen <strong>der</strong> Kontextualisierung ist ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er, um<br />

damit auch in eine breitere wissenschaftlich-(methodische) Diskussion einzusteigen. Es besteht ein<br />

grundsätzliches, wissenschaftstheoretisches Vakuum, das irgendwo in <strong>der</strong> Debatte entst<strong>an</strong>den ist,<br />

die ja auch abgebrochen ist (E1.2.2).<br />

[HB]:<br />

Direkt auf HM:<br />

Das ist sicher richtig, was Sie sagen! Wissenschaftstheoriedebatte erweitert auf Ende <strong>der</strong> Achtziger-,<br />

Anf<strong>an</strong>g bis Mitte <strong>der</strong> Neunzigerjahre. <strong>Die</strong> ist d<strong>an</strong>n abgeflaut mit <strong>der</strong> VÖ 7 Dornheim et al. Ich<br />

hab das mo<strong>der</strong>iert damals, und es war signifik<strong>an</strong>t, wie <strong>an</strong>gstbesetzt diese Debatte damals war. <strong>Die</strong><br />

brach d<strong>an</strong>n ab. <strong>Die</strong> Pflegetheoriedebatte best<strong>an</strong>d hauptsächlich aus <strong>der</strong> Adaption <strong>der</strong> Gr<strong>an</strong>d<br />

Theories-Debatte aus den USA. Da ist sicher eine Ch<strong>an</strong>ce verpasst worden. Auch im Dualismus<br />

qu<strong>an</strong>titativ/qualitativ. Da hätte m<strong>an</strong> <strong>an</strong> die sozialwissenschaftliche Diskurse <strong>der</strong> Sechziger- und<br />

Siebzigerjahre <strong>an</strong>knüpfen können. <strong>Die</strong>ser Zug ist irgendwie verpasst worden. Jetzt besteht die<br />

Gefahr, ein Stück weit <strong>an</strong> diese EBN-Debatte <strong>an</strong>schlussfähig zu werden; dabei kommt m<strong>an</strong> in die<br />

6 Evidence Based Nursing<br />

7 Veröffentlichung<br />

CLXXXII

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